17.06.2018 - 14:30 Uhr
Meggi
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Meggi
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26
Da verwischt die Zuordnung
Leicht macht dieser Bursche es einem nicht. Der Auftakt riecht regelrecht nach Klebstoff, womöglich ist daran das Blattgrün Schwarzer Johannisbeere beteiligt. Iris blinkt zwar zügig auf, inklusive einer huschenden Karotten-Hommage, aber rasch wird sie überflügelt von rauem, warmem Gekratze, wahlweise moosig-grünem Geschabe, und hat es hinfort schwer, sich dagegen zu stemmen.
Mag sein, dass hier der Gegenspieler einen Zacken zu wuchtig geraten ist, indes bedarf eine derartige Iris eines würdigen Konterparts. Ewig balgen sich bittere und süße Aspekte. Sofern überhaupt ein gelegentlicher Gedanke an Lippenstift aufblitzt, ist das sozusagen ein sehr muskulöses bzw. maskulines Exemplar. Daneben kommen stundenlang immer wieder punktuelle Klebstoff-Ambitionen zum Vorschein.
Innerhalb dieser Gemengelage entsteht in Sachen Iris ein Effekt, den ich ähnlich in Bois d’Iris von TDC (kein Zwilling!) erlebt habe und der am ehesten mit einem Schluck Leitungswasser nach einem Bad im Meer vergleichbar ist. Der schmeckt dann ja fast süß und so wirkt es heute auch. Die über-bittere Iris im Wechselspiel mit latent karottiger Süße, die geruchlich von Rechts wegen nicht vom Lippenstift-Pudrigen trennbar ist und doch das Unangenehme mehr als nur streift, mithin dem Träger einiges abverlangt. Oder durchaus der Trägerin – das für den vorliegenden Duft erforderliche Format verwischt meines Erachtens jede klare Zuordnung.
Ab mittags rieche ich obendrein einen deutlich seifigen Einschlag direkt auf der Haut. Aromatisch und rustikal, so auf eine kräftig-markante Anno-dunnemals-Weise. Keine der genannten Zutaten vermag mir das in Gänze aufzuschlüsseln.
Im Verlauf des Nachmittags kehrt via Vanille Beruhigung ein. Die Dame kleistert den Duft allerdings nicht zu, darf lediglich als verbindendes Element allmählich die Ecken abrunden. Seinen starken Kern verleugnet Iris Bleu Gris freilich zu keiner Zeit und alle bislang beteiligten Kollegen bleiben bis in den Abend hinein an Bord. Dennoch tut diese Milderung nun gut, ein bisschen anstrengend war die Reise nämlich schon.
Fazit: Der hat Art, Ecken und Kanten. Eine Test-Empfehlung.
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
Mag sein, dass hier der Gegenspieler einen Zacken zu wuchtig geraten ist, indes bedarf eine derartige Iris eines würdigen Konterparts. Ewig balgen sich bittere und süße Aspekte. Sofern überhaupt ein gelegentlicher Gedanke an Lippenstift aufblitzt, ist das sozusagen ein sehr muskulöses bzw. maskulines Exemplar. Daneben kommen stundenlang immer wieder punktuelle Klebstoff-Ambitionen zum Vorschein.
Innerhalb dieser Gemengelage entsteht in Sachen Iris ein Effekt, den ich ähnlich in Bois d’Iris von TDC (kein Zwilling!) erlebt habe und der am ehesten mit einem Schluck Leitungswasser nach einem Bad im Meer vergleichbar ist. Der schmeckt dann ja fast süß und so wirkt es heute auch. Die über-bittere Iris im Wechselspiel mit latent karottiger Süße, die geruchlich von Rechts wegen nicht vom Lippenstift-Pudrigen trennbar ist und doch das Unangenehme mehr als nur streift, mithin dem Träger einiges abverlangt. Oder durchaus der Trägerin – das für den vorliegenden Duft erforderliche Format verwischt meines Erachtens jede klare Zuordnung.
Ab mittags rieche ich obendrein einen deutlich seifigen Einschlag direkt auf der Haut. Aromatisch und rustikal, so auf eine kräftig-markante Anno-dunnemals-Weise. Keine der genannten Zutaten vermag mir das in Gänze aufzuschlüsseln.
Im Verlauf des Nachmittags kehrt via Vanille Beruhigung ein. Die Dame kleistert den Duft allerdings nicht zu, darf lediglich als verbindendes Element allmählich die Ecken abrunden. Seinen starken Kern verleugnet Iris Bleu Gris freilich zu keiner Zeit und alle bislang beteiligten Kollegen bleiben bis in den Abend hinein an Bord. Dennoch tut diese Milderung nun gut, ein bisschen anstrengend war die Reise nämlich schon.
Fazit: Der hat Art, Ecken und Kanten. Eine Test-Empfehlung.
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
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