19.01.2019 - 10:24 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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Die Zukunft des Kölnisch Wassers - bleibt ungewiss...
Ich will nicht behaupten, dass das hier die Zukunft des Kölnisch Wassers sei, aber es stellt sich doch generell die Frage, ob diese traditionelle Duftrichtung modernisierbar ist - oder ob sie per se und aufgrund ihrer konservativen (und das heißt hier: aufgrund ihrer festgelegten) Struktur nicht für ein zeitgenössisches Duftkonzept taugt.
Da ich mich sehr für die Duftfamilie des klassischen Kölnisch Wassers und alle Abkömmlinge von Farina Gegenübers Original Eau de Cologne (1709) resp. alle Abkömmlinge des populäreren 4711 Echt Kölnisch Wassers (1792) interessiere, stelle ich mir von Zeit zu Zeit die Frage, wohin die Reise mit dieser Konzeption gehen könnte. Vor einiger Zeit habe ich dazu dunklere Kölnisch Wässer in einer eigenen Sammlung zusammengestellt (s. "Schwarze Colognes" auf meiner Seite) und dabei alle mir bekannten wärmer getönten Eau de Colognes, bei denen noch die Ursprungsstruktur des Kölnisch Wassers klar erkennbar ist, aufgelistet. Wie mir scheint, sind solche "Schwarzen Colognes" ein innovatives Konzept. Darüber hinaus habe ich alle aktuell erhältlichen traditionell komponierten "Kölnisch Wässer" recherchiert (s.d. auf meiner Seite), so dass Interessierte alle derzeit verfügbaren Düfte dieser Provenienz überblicken können. Dazu gehören prinzipiell auch die beiden klassischen Eau de Colognes von Maitre Parfumeur et Gantier: Eau pour le jeune Homme / Jeune Homme bzw. der hier besprochene Jeune Homme / Eau pour le jeune Homme Extravagante (letzteren habe ich jüngst aus der genannten Überblicks-Sammlung "Kölnisch Wässer" entfernt, da er kaum noch erhältlich ist). Beide ähneln sich stark und während die normale Version noch produziert wird, wurde die Extravagante-Variante von MPG vor wenigen Jahren aus dem Programm genommen. Tatsächlich braucht man nicht beide Versionen; sie sind (mehr oder weniger) Zwillinge. Die Inhaltsstoffe sind identisch angegeben, Unterschiede mag es allenfalls in der Konzentration oder Dichte geben. Differenzieren können wird man sie nicht so leicht.
Was die beiden Varianten zu innovativen Vertretern ihrer Zunft macht, sind ihre würzigen Akzente. Während die meisten Eau de Colognes im klassischen Stil überwiegend durch Neroli, Hesperidien, Kräuter, Zeder und helle florale Akzente bestimmt sind, findet sich in Jeune Homme eine würzige Spur, die dem Duft eine elegante Note verleiht und ihn zum idealen Begleiter stilvoller Garderobe macht. Als gelungen empfinde ich auch die Idee, für die Basisnote statt hellem Zedernholz das wärmere Sandelholz zu verwenden, das auch vielen britischen Düften die besondere Note verleiht. Gerade deshalb lässt sich Jeune Homme nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ausgezeichnet tragen, weshalb ich ihn für diesen kalten Januartag ausgewählt habe. Natürlich ist das im eigentlichen Sinne auch kein Duft für den Jeune Homme, sondern eher für den Herren jenseits der 40 oder sogar 50, weshalb ich ihn so oder so tragen darf. Da die Extravagante-Variante, die sich in meiner Sammlung befindet, wie bereits erwähnt, nicht mehr erhältlich ist, empfehle ich die weitgehend identische Version Jeune Homme für einen Test: für Liebhaber*innen von Kölnisch Wässern auch im Winter einen Versuch wert.
Da ich mich sehr für die Duftfamilie des klassischen Kölnisch Wassers und alle Abkömmlinge von Farina Gegenübers Original Eau de Cologne (1709) resp. alle Abkömmlinge des populäreren 4711 Echt Kölnisch Wassers (1792) interessiere, stelle ich mir von Zeit zu Zeit die Frage, wohin die Reise mit dieser Konzeption gehen könnte. Vor einiger Zeit habe ich dazu dunklere Kölnisch Wässer in einer eigenen Sammlung zusammengestellt (s. "Schwarze Colognes" auf meiner Seite) und dabei alle mir bekannten wärmer getönten Eau de Colognes, bei denen noch die Ursprungsstruktur des Kölnisch Wassers klar erkennbar ist, aufgelistet. Wie mir scheint, sind solche "Schwarzen Colognes" ein innovatives Konzept. Darüber hinaus habe ich alle aktuell erhältlichen traditionell komponierten "Kölnisch Wässer" recherchiert (s.d. auf meiner Seite), so dass Interessierte alle derzeit verfügbaren Düfte dieser Provenienz überblicken können. Dazu gehören prinzipiell auch die beiden klassischen Eau de Colognes von Maitre Parfumeur et Gantier: Eau pour le jeune Homme / Jeune Homme bzw. der hier besprochene Jeune Homme / Eau pour le jeune Homme Extravagante (letzteren habe ich jüngst aus der genannten Überblicks-Sammlung "Kölnisch Wässer" entfernt, da er kaum noch erhältlich ist). Beide ähneln sich stark und während die normale Version noch produziert wird, wurde die Extravagante-Variante von MPG vor wenigen Jahren aus dem Programm genommen. Tatsächlich braucht man nicht beide Versionen; sie sind (mehr oder weniger) Zwillinge. Die Inhaltsstoffe sind identisch angegeben, Unterschiede mag es allenfalls in der Konzentration oder Dichte geben. Differenzieren können wird man sie nicht so leicht.
Was die beiden Varianten zu innovativen Vertretern ihrer Zunft macht, sind ihre würzigen Akzente. Während die meisten Eau de Colognes im klassischen Stil überwiegend durch Neroli, Hesperidien, Kräuter, Zeder und helle florale Akzente bestimmt sind, findet sich in Jeune Homme eine würzige Spur, die dem Duft eine elegante Note verleiht und ihn zum idealen Begleiter stilvoller Garderobe macht. Als gelungen empfinde ich auch die Idee, für die Basisnote statt hellem Zedernholz das wärmere Sandelholz zu verwenden, das auch vielen britischen Düften die besondere Note verleiht. Gerade deshalb lässt sich Jeune Homme nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ausgezeichnet tragen, weshalb ich ihn für diesen kalten Januartag ausgewählt habe. Natürlich ist das im eigentlichen Sinne auch kein Duft für den Jeune Homme, sondern eher für den Herren jenseits der 40 oder sogar 50, weshalb ich ihn so oder so tragen darf. Da die Extravagante-Variante, die sich in meiner Sammlung befindet, wie bereits erwähnt, nicht mehr erhältlich ist, empfehle ich die weitgehend identische Version Jeune Homme für einen Test: für Liebhaber*innen von Kölnisch Wässern auch im Winter einen Versuch wert.
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