15.12.2017 - 18:35 Uhr
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225 Rezensionen
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Sehr hilfreiche Rezension
5
Summer in the City - Heimliche Stars: Teil 2
"Hot town, summer in the city..." Ich weiß nicht, warum mir dieses, für mich eigentlich historisch aus der Zeit gefallene Lied von Lovin' Spoonful wie kein anderer Song ausgelassene, unbeschwerte Lebensfreude verkörpert. Ein Lied, das für mich schon immer alt war, das mich nie begleitet hat, weil es weit vor meiner Zeit war, und das mich dennoch alles vergessen lässt, was mich bedrückt, allen intellektuellen Ballast, den ich ja durchaus für notwendig halte, wie etwa die Auseinandersetzung mit dem Aussterben der Tiere, der Luftverschmutzung, der irren atomaren und nicht atomaren Bedrohung durch verrückte Herrscher in verschiedenen Teilen der Welt, dem Plastikmüllproblem, Antibiotikaresistenzen, nun ja, die Liste endet nicht. Und dann kommt "Hot town, summer in the city..." im Radio, öffnet ein Türchen in die bedingungslose Lebensfreude, die bedingungslose Liebe, die wir uns ja alle wünschen, die bedingungslose Liebe zum Leben auf diesem Planeten, und ich bekomme Lust, auf der Straße zu tanzen.
Ihr ahnt es schon: Daisy Sorbet ist still und heimlich mein Parfumpendent zum Song geworden und zaubert zuverlässig ein gelassenes Lächeln der guten Laune auf mein Gesicht. Aber wie bei allen Düften meiner Serie "Heimliche Stars", war das nicht von vorn herein so.
Die feine, zitrische Kopfnote, in meiner Nase mit saftigem, aber nicht zu süßem Birnenduft gemischt, hatte mir schon sofort ausnehmend gut gefallen. Spritzig und frisch zeigt sich hier unmittelbar ein weicher, freundlicher Sommerduft, weit, weit entfernt von der Herbheit oder gar Krautigkeit anderer, Kühle vermittelnder Sommerdüfte.
Was mich damals hat zögern lassen, war die Herznote. Sie wirkt für mich recht künstlich, hat gar leichte Plastikanklänge. Ist es mal wieder der Jasmin, der mir so oft Probleme macht? Diesmal täte ich dem Jasmin wohl Unrecht. Weder sticht oder beißt er noch stinkt er. Einzig etwas Dichtes, leicht Stickiges könnte er hier beisteuern. Ich fürchte jedoch, es ist der Blauregen, der hier den Chemielabor-Eindruck bewirkt. Aber verrückterweise schreibe ich das Faszinierende dieser Herznote ebenfalls dem Blauregen zu: Etwas betörend Blumiges, weich, intensiv und dennoch leicht, keiner Blume, die ich kenne ähnlich, umhüllt es mich mit seiner geballten, freundlichen Lebendigkeit. Wie kann etwas gleichzeitig prall und milde sein? Hier gelingt es. Ein Hauch von Birne ist immernoch dabei, manchmal streift mich auch eine kurze Erinnerung an Melone. Insgesamt trägt die Herznote von Daisy Sorbet genau das Besondere, das Ungewöhnliche, was diesen Duft schleichend zu meinem heimlichen Star werden ließ. Die wunderschöne Kopfnote allein hätte nicht gereicht, dazu ist sie zu kurz und die Basis, naja, die Basis ist schlicht nichts Besonderes:
Immernoch mit Resten von Blauregen und Frucht besteht sie in meiner Nase vornehmlich aus Moschus der für mich glücklicherweise erträglichen Form. Interessanterweise kommt der Moschusanteil im Winter mehr zum Tragen als im Sommer. Gerade heute, wo ich Daisy Sorbet trage, um diesen Kommentar besser schreiben zu können, merke ich es wieder.
Daisy Sorbet ist ein wirklicher Sommerduft. Er hält für einen Sommerduft recht lange.
Daisy Sorbet hat mich erobert und verzaubert: Still und heimlich lässt er mich Plastikanklänge als pralle und gleichzeitig milde, blumige Lebenslust empfinden, lässt mich die Probleme der Welt ausblenden, um naiv aber glücklich auf der Straße zu tanzen. Welcher andere Duft schafft das? Kaum einer. Das wird der Grund sein, warum ich morgens vor dem Parfumschrank mit über 100 Düften Auswahl im letzten Jahr doch so erstaunlich oft zu Daisy Sorbet griff, dass ich meine 10ml-Abfüllung im Handumdrehen verbrauchte und mich auf die Suche nach einem Flakon begab.
Nun, über den Winter wird der auch schon dezimierte Flakon Daisy Sorbet mit der Sommerkleidung zusammen in den Keller verfrachtet.
Ich freue mich schon auf den Frühling!
"Hot town, summer in the city..."
Ihr ahnt es schon: Daisy Sorbet ist still und heimlich mein Parfumpendent zum Song geworden und zaubert zuverlässig ein gelassenes Lächeln der guten Laune auf mein Gesicht. Aber wie bei allen Düften meiner Serie "Heimliche Stars", war das nicht von vorn herein so.
Die feine, zitrische Kopfnote, in meiner Nase mit saftigem, aber nicht zu süßem Birnenduft gemischt, hatte mir schon sofort ausnehmend gut gefallen. Spritzig und frisch zeigt sich hier unmittelbar ein weicher, freundlicher Sommerduft, weit, weit entfernt von der Herbheit oder gar Krautigkeit anderer, Kühle vermittelnder Sommerdüfte.
Was mich damals hat zögern lassen, war die Herznote. Sie wirkt für mich recht künstlich, hat gar leichte Plastikanklänge. Ist es mal wieder der Jasmin, der mir so oft Probleme macht? Diesmal täte ich dem Jasmin wohl Unrecht. Weder sticht oder beißt er noch stinkt er. Einzig etwas Dichtes, leicht Stickiges könnte er hier beisteuern. Ich fürchte jedoch, es ist der Blauregen, der hier den Chemielabor-Eindruck bewirkt. Aber verrückterweise schreibe ich das Faszinierende dieser Herznote ebenfalls dem Blauregen zu: Etwas betörend Blumiges, weich, intensiv und dennoch leicht, keiner Blume, die ich kenne ähnlich, umhüllt es mich mit seiner geballten, freundlichen Lebendigkeit. Wie kann etwas gleichzeitig prall und milde sein? Hier gelingt es. Ein Hauch von Birne ist immernoch dabei, manchmal streift mich auch eine kurze Erinnerung an Melone. Insgesamt trägt die Herznote von Daisy Sorbet genau das Besondere, das Ungewöhnliche, was diesen Duft schleichend zu meinem heimlichen Star werden ließ. Die wunderschöne Kopfnote allein hätte nicht gereicht, dazu ist sie zu kurz und die Basis, naja, die Basis ist schlicht nichts Besonderes:
Immernoch mit Resten von Blauregen und Frucht besteht sie in meiner Nase vornehmlich aus Moschus der für mich glücklicherweise erträglichen Form. Interessanterweise kommt der Moschusanteil im Winter mehr zum Tragen als im Sommer. Gerade heute, wo ich Daisy Sorbet trage, um diesen Kommentar besser schreiben zu können, merke ich es wieder.
Daisy Sorbet ist ein wirklicher Sommerduft. Er hält für einen Sommerduft recht lange.
Daisy Sorbet hat mich erobert und verzaubert: Still und heimlich lässt er mich Plastikanklänge als pralle und gleichzeitig milde, blumige Lebenslust empfinden, lässt mich die Probleme der Welt ausblenden, um naiv aber glücklich auf der Straße zu tanzen. Welcher andere Duft schafft das? Kaum einer. Das wird der Grund sein, warum ich morgens vor dem Parfumschrank mit über 100 Düften Auswahl im letzten Jahr doch so erstaunlich oft zu Daisy Sorbet griff, dass ich meine 10ml-Abfüllung im Handumdrehen verbrauchte und mich auf die Suche nach einem Flakon begab.
Nun, über den Winter wird der auch schon dezimierte Flakon Daisy Sorbet mit der Sommerkleidung zusammen in den Keller verfrachtet.
Ich freue mich schon auf den Frühling!
"Hot town, summer in the city..."
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