13.03.2013 - 18:43 Uhr
Antoine
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Antoine
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Teenie-Duft, Version 1977
Just Call Me Maxi war ein auf eine junge Käuferschicht abzielender Duft der amerikanischen Kosmetik- und Parfümfirma Max Factor.
Der Firmengründer Maksymilian Faktorowicz, ein polnischer Jude, war Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Dort ließ er sich in der Nähe von Hollywood nieder und gründete eine Firma, die die nahegelegenen Filmstudios mit speziell für Filmsets geeignetem "Make-up" (ein von Max Factor geprägter Begriff), Perücken und Haarfarbe versorgte. Vor allem mit seinen dekorativen Kosmetika, die oft Weltneuheiten waren (er erfand z. B. das Kompaktmakeup und das Lipgloss), hatte er in der Filmszene großen Erfolg. Der logische nächste Schritt war, die Produkte allen interessierten Käuferinnen zugänglich zu machen. Die Firma "Max Factor" stieg dadurch zum Weltkonzern auf und ist nach mehrfachen Übernahmen durch andere Konzerne zumindest als Marke auch heute noch präsent.
In den 70er Jahren war der Stern der damals noch in Familienhand befindlichen Firma Max Factor allerdings schon am Sinken. Mit einer neuen Kosmetiklinie, "Maxi", sollten vor allem junge Käuferinnen angesprochen werden. "Just Call Me Maxi" war der zu dieser Kosmetiklinie gehörende Duft.
Es handelte sich um einen blumig-süßen Duft mit holzig-herber Basis, wobei die Basis von der Süße der Herznote weiter überlagert wurde. Die ausgeprägt süße Anmutung des Dufts wurde nicht, wie oft bei heutigen Florientals, durch eine betont süß-vanillige Basis hervorgerufen, sondern allein durch die süßen Blütennoten der Herznote, vor allem Ylang-Ylang und Geißblatt. "Just Call Me Maxi" war dabei nicht etwa ein zurückhaltender, mädchenhafter Duft, sondern laut und intensiv, wie viele amerikanische Düfte aus dieser Zeit. Ein, zwei Sprüher genügten, um die unmissverständliche Aussage "hier bin ich!" zu vermitteln.
Die Düfte von Max Factor waren damals zumindest teilweise auch in Deutschland erhältlich. Heute sind sie anscheinend völlig vom deutschen Markt verschwunden; auch die offizielle deutsche Max-Factor-Homepage listet keine Düfte mehr.
Ich kam an "Just Call Me Maxi", weil meine Mutter ihn im Badezimmerschrank stehen hatte. Ich weiß bis heute nicht, wo sie ihn her hatte, denn sie verwendete zeitlebens nur Carvens "Ma Griffe". Jedenfalls sammelte ich erste Dufterfahrungen unter anderem mit "Just Call Me Maxi", der auf mich damals aber unerträglich süß und laut wirkte. Gerade in dieser lauten Direktheit dürfte er gut zur Mode der ausgehenden 70er Jahre gepasst haben. Den Firmenerfolg brachte er aber dennoch nicht zurück.
Der Firmengründer Maksymilian Faktorowicz, ein polnischer Jude, war Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Dort ließ er sich in der Nähe von Hollywood nieder und gründete eine Firma, die die nahegelegenen Filmstudios mit speziell für Filmsets geeignetem "Make-up" (ein von Max Factor geprägter Begriff), Perücken und Haarfarbe versorgte. Vor allem mit seinen dekorativen Kosmetika, die oft Weltneuheiten waren (er erfand z. B. das Kompaktmakeup und das Lipgloss), hatte er in der Filmszene großen Erfolg. Der logische nächste Schritt war, die Produkte allen interessierten Käuferinnen zugänglich zu machen. Die Firma "Max Factor" stieg dadurch zum Weltkonzern auf und ist nach mehrfachen Übernahmen durch andere Konzerne zumindest als Marke auch heute noch präsent.
In den 70er Jahren war der Stern der damals noch in Familienhand befindlichen Firma Max Factor allerdings schon am Sinken. Mit einer neuen Kosmetiklinie, "Maxi", sollten vor allem junge Käuferinnen angesprochen werden. "Just Call Me Maxi" war der zu dieser Kosmetiklinie gehörende Duft.
Es handelte sich um einen blumig-süßen Duft mit holzig-herber Basis, wobei die Basis von der Süße der Herznote weiter überlagert wurde. Die ausgeprägt süße Anmutung des Dufts wurde nicht, wie oft bei heutigen Florientals, durch eine betont süß-vanillige Basis hervorgerufen, sondern allein durch die süßen Blütennoten der Herznote, vor allem Ylang-Ylang und Geißblatt. "Just Call Me Maxi" war dabei nicht etwa ein zurückhaltender, mädchenhafter Duft, sondern laut und intensiv, wie viele amerikanische Düfte aus dieser Zeit. Ein, zwei Sprüher genügten, um die unmissverständliche Aussage "hier bin ich!" zu vermitteln.
Die Düfte von Max Factor waren damals zumindest teilweise auch in Deutschland erhältlich. Heute sind sie anscheinend völlig vom deutschen Markt verschwunden; auch die offizielle deutsche Max-Factor-Homepage listet keine Düfte mehr.
Ich kam an "Just Call Me Maxi", weil meine Mutter ihn im Badezimmerschrank stehen hatte. Ich weiß bis heute nicht, wo sie ihn her hatte, denn sie verwendete zeitlebens nur Carvens "Ma Griffe". Jedenfalls sammelte ich erste Dufterfahrungen unter anderem mit "Just Call Me Maxi", der auf mich damals aber unerträglich süß und laut wirkte. Gerade in dieser lauten Direktheit dürfte er gut zur Mode der ausgehenden 70er Jahre gepasst haben. Den Firmenerfolg brachte er aber dennoch nicht zurück.
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