La Fumée Arabie 2012

La Fumée Arabie von Miller Harris
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7.9 / 10 91 Bewertungen
La Fumée Arabie ist ein beliebtes Parfum von Miller Harris für Damen und Herren und erschien im Jahr 2012. Der Duft ist rauchig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Harzig
Holzig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZistroseZistrose KreuzkümmelKreuzkümmel KardamomKardamom KorianderKoriander
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch BirkenteerBirkenteer ZederZeder
Basisnote Basisnote
OudOud RoseRose AscheAsche VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.991 Bewertungen
Haltbarkeit
7.776 Bewertungen
Sillage
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Flakon
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Preis-Leistungs-Verhältnis
7.417 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 12.03.2024.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Helena1411

104 Rezensionen
Helena1411
Helena1411
Top Rezension 56  
Falscher Alarm
An dem vergangenen ersten Samstag im Oktober löste in einem beschaulichen Dorf am Teutoburger Wald eine unbekannte Person, mutmaßlich eine Frau mittleren Alters laut Zeugenaussagen, in diversen Geschäften einen Feueralarm aus. Daraufhin rückte die örtliche freiwillige Feuerwehr mit ihrem Löschzug aus, musste jedoch nach Auskunft des Brandschutzmeisters verwirrt feststellen, dass mehrere Male Alarm ausgelöst wurde, jedoch vor Ort keine Brandstellen oder Schwelbrände vorzufinden waren, sodass unverrichteter Dinge wieder abgerückt werden konnte.
Der erste Alarm ging von der ortsansässigen Bäckerei aus. So gab die Bäckereifachangestellte zu Protokoll, es sei ihr beim Bedienen der allmorgendlichen Kunden ein recht eindringlicher Geruch nach Rauch in die Nase gestiegen, woraufhin sie aus Angst vor einem Ofenbrand die Feuerwehr alarmiert habe. Kunden, die sich zur Zeit ebenfalls im Geschäft aufhielten, machten recht unterschiedliche Aussagen. Von einem leicht pelzig-muffigen Orangengeruch über etwas diffus Bitterherbes hinzu irgendwie richtig Harzigem und natürlich auch Rauchigem fand sich alles in den Angaben. Einer der freiwilligen Feuerwehrleute bestätigte: „Wat‘n komischen Geruch! Da war alles mit bei. Aber vor Ort nix mit Feuer, da konnten wir wieder wech!“
Der nächste Alarm ging kurze Zeit darauf aus dem Toto-Lotto-Laden los, vom Besitzer selbst ausgelöst, der kopfschüttelnd darlegte, sowas sei ihm noch nie passiert: „Nee nee, das war sowas von verbrannt, der Geruch, richtig verkokelt, und irgendwie auch gärig...obwohl nee, medizinisch war es, wie meiner Frau ihre Venensalbe, so roch das dabei! Da musst‘ ich sogar mein Asthmaspray von hinten wech holen, so hat sich das auffe Atemwege gelegt!“ Auch der Einsatzleiter der freiwilligen Feuerwehr bestätigte die Wahrnehmung des Ladeninhabers, fügte jedoch hinzu, er habe auch noch etwas Waldiges gerochen: „Hat mich an dem Nachbarn seine Koniferenhecke erinnert, hat genauso gerochen als wie die, aber nur‘n bissken, mehr angekokelt halt.“
Der dritte Alarm konnte ungefähr vier bis fünf Stunden später vom örtlichen Supermarkt verzeichnet werden, in dem die Rauchmelder Alarm schlugen. Auch hier gibt es unzählige Augen- oder besser Nasenzeugenberichte, die von einem Geruch nach Verbrannten oder nach staubig-trockener Asche zu erzählen wussten. Vereinzelt wurde auch von einem etwas strengeren Ledergeruch berichtet, der sich in dieses verbrannte Raucharoma gemengt habe. Aber auch hier konnte die Feuerwehr nichts ausrichten, da weder ein Schwel- noch ein offener Brand vorzufinden war.
Mittlerweile ging im Dorf schon das Gerücht eines Feuerteufels um, welches die Feuerwehr nachdrücklich dementierte, da es nie ein Feuer gab. Jedoch zeigte sich der Brandschutzmeister verärgert ob des Witzboldes, der meine, er müsse hier Geruchsbrandbomben legen und das ganze Dorf damit in Aufruhr versetzen. „So‘n Blödkopp brauchen wir nich‘, der hier das ganze Dorf zumüffkert!“
Gegen Abend wurde noch einmal vom hiesigen Tankstellenbesitzer ein leichter Brandgeruch bei der Einsatzstelle gemeldet, wobei die kleine Tochter es als den Geruch der Vanillezigarillos, die ihr Vater so gerne rauche, beschrieb. Der Tankstellenbesitzer wurde aufgefordert, noch einmal genau zu schauen bzw. zu riechen, ob er anhaltenden Rauchgeruch wahrnehme, was dieser verneinte, sodass die Feuerwehr nicht erneut ausrücken musste.
Anhand von Ermittlungen am darauffolgenden Tage konnte mit Hilfe der diversen Zeugenberichte herausgefunden werden, dass sich zum Auftauchen des Geruchs an den jeweiligen Orten des Geschehens immer eine großgewachsene, blonde Frau mittleren Alters aufgehalten habe. Nun wird darüber spekuliert, ob sie tatsächlich kleine Geruchsbomben gelegt habe, ob sie einen schlecht gelüfteten Kamin in einer Sattlerei an einer Koniferenhecke besitze, sich die Beine mit Kamphersalbe einreiben müsse und gerne Vanillezigarillos dabei rauche oder ob es tatsächlich ein Parfum gebe, welches dieses Duftnuancen verbreiten könne. Letztere Variante wurde von der ortsansässigen Feuerwehr und der ostwestfälischen Dorfgemeinschaft als höchst unwahrscheinlich ausgeschlossen, und man einigte sich auf die wahrscheinlichste Lösung, nämlich der Kamin-Sattlerei-Zigarillo-Alternative.
Gelöst wird dieses Rätsel wohl nie in Gänze werden, da ist man sich im Dorf einig.

Reporter vor Ort: Olf Aktorisch
42 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 25  
Die Ausreden werden knapp
Der Name des Duftes kommt nicht von ungefähr. Die Verwandtschaft mit dem Stammvater La Fumée ist nasenfällig; hier ist nur, wie nicht anders zu erwarten, der Schwerpunkt noch einen Zacken weiter ins Orientalische gerückt.

Schon bei La Fumée fühlte ich mich von Ferne an den Geruch erinnert, der einer frisch geöffneten Dose Mandarinen entströmt. Derlei finde ich diesmal erneut vor, ohne dass ich eine zwingende Idee für die Quelle hätte, obgleich die genannte Zistrose beteiligt sein dürfte. Macht aber nix, denn – Dose hin oder her – der leichte Fruchtgeruch ist schmeichelnd und süffig.

Wer sich bei den drei klassischen „K“ (Kardamom, Koriander und Kreuzkümmel waren schließlich bereits an La Fumée beteiligt– was dachtet Ihr?) seelisch auf einen Nasen-Feger vorbereitet hatte, wird aufs Angenehmste überrascht, wie den Gewürzen vom milden, balsamischen Creme-Rauch die Spitze genommen wird.

Genau diese würzige Milde bestimmt über Stunden hinweg den Charakter des Duftes. Eine bittere Winzigkeit und anhaltende, wohldosierte Süße runden ab dem späten Vormittag vorzüglich ab. Sehr edel. Finde ich jetzt weniger orientalisch als zumindest meine Vorstellungen vom Orient nahegelegt hätten. Macht aber wiederum nix, der Duft ist nämlich unvermindert so köstlich, wie es ein Nicht-Gourmand (wahlweise eben gerade ein solcher) nur sein kann. Die Zeder lugt bald hervor und ich wage die Behauptung, dass es echte ist und nicht die Bleistift-Variante aus Virginia.

Nach sechs Stunden ist eine ordentliche Portion Vanille unleugbar, durchweg im Erträglichen gehalten vom Rauch. Asche? Die wäre im vorliegenden Fall ziemlich süß geraten. Vielleicht hat jemand Vanille-Pudding behutsam und aroma-wahrend zu Asche verschmurgelt. Vielleicht leistet sich Frau Harris allerdings auch gern mal ein Scherzchen.

Oud? Rose? Die muss schon wer anders weggeatmet haben. Wenn, wäre das eine äußerst seltsam-fruchtige Rose, denn ich habe am Nachmittag ein weiteres Mal den Dosen-Mandarinen-Eindruck. In Sachen Oud kann ich unter Aufbietung einiger Einbildungskraft eventuell im holzigen Aspekt einen Anklang finden. Doch ohne Ansage: Keine Chance.

Fazit: Unter den Weihrauchdüften ein sensibler Nasenschmeichler und Kuschler. Toller Tipp für Leute, die mit den allzu rauchigen Gesellen nicht recht können und es balsamischer bevorzugen. Womöglich sogar was für die Rauch-Skeptiker/-innen unter uns! Die Einschläge kommen näher und die Ausreden werden dünner…

Eignungs-Beleg gefällig? Kommt sofort: Rund drei Stunden nach dem Auftragen hat sich meine Frau NICHT über irgendwelches Qualm-Zeugs beschwert und das tut sie sonst IMMER, selbst abends noch.

Vielen Dank an Ergoproxy für die Probe!
16 Antworten
7.5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
DuftJunkie

31 Rezensionen
DuftJunkie
DuftJunkie
Top Rezension 18  
Der Alternde Mann Und Die Orientalische Teestube
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Der alternde Mann saß auf seinem alten Sessel und öffnete eine Probe, die ihm ein Parfumo netterweise zukommen ließ. Er hatte zwar von der Marke gehört, aber dieser Duft des Hauses Miller Harris war ihm unbekannt. Der Name La Fumée Arabie ließ auf Räuchernoten aus dem Orient schließen. Nach dem ersten Auftragen verspürte er einen Drang, eine Kanne schwarzen Tee aufzusetzen. Und plötzlich merkte er, daß das Parfum ihn an seine persönliche Hausmischung schwarzen Tees erinnerte.
Für diesen Tee verwendete er luftigen türkischen Tee aus Rize und Ceylon-Hochland als Basis. Zusammen ergaben sie eine luftige, frisch-würzige Mischung, die wiederum mit dem Ahmad Tea Cardamom auf einer kräftigen Assam-Ceylon Grundlage noch bereichert wurde. Diese drei Komponenten waren der Ausgangspunkt für drei weitere Tees, die ihrer Intensität wegen niedriger dosiert wurden, aber dennoch die Hauptattraktion seiner Hausmischung darstellten.

Dazu gehörten zum Beispiel der Earl Grey Imperior, der mit edler Bergamotte doppelt stark beduftet war wie andere Earl Grey Blends, aber nichts Zitrisches an sich hatte. Weil er auf feinstem Darjeeling ruhte, wirkte er frisch-blumig und ging mit dem Ahmad Tea Cadamom eine tolle, blumig-würzige Verbindung ein.
Des weiteren kam der kernig-rauchige Tarry Lapsang Souchong hinzu. Dieser chinesische Schwarztee aus der Provinz Yunnan wird über brennendem Birkenholz geräuchert und riecht anschließend stark nach Rauch. Beste Voraussetzung also, um mit dem türkischen Rize eine luftig-rauchige Atmosphäre zu erzeugen.
Zum Schluss durfte natürlich der Pu Erh Tee nicht fehlen. Mit seiner starken, erdig-holzigen Note holte er den spritzigen Hochlandtee aus Sri Lanka wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn aus Erde waren sie alle gemacht und alles, auch der alternde Mann , würde einmal zu den Wurzeln zurückkehren.

Während der alternde Mann so über seine Hausmischung nachsann war ihm so, als ob das Parfum zufällig einen ähnlichen Verlauf nahm wie sein geliebter Tee. Es erinnerte ihn an verschiedene Etappen seines Lebens, die alle aufzuzählen hier nicht genug Platz wäre. Einige Erinnerungen jedoch wühlten ihn emotional dermaßen auf, daß es angebracht wäre sie hier in Zusammenhang mit dem Duftaufbau zu erwähnen.

Da wäre die feurige Kopfnote mit Gewürzen, die geschickt mit Cistus abgekühlt wird. So kompliziert war diese Kombination von Kardamom und Koriander, weil man anscheinend auf eine ausgeprägte Zitruskomponente verzichtete. Seinen geschätzten Kümmel hingegen vermochte der alternde Mann leider nicht zu vernehmen, was er bedauerte. Diese Noten erinnerten ihn an eine recht junge Episode in seinem Leben. Sein zweiter Sohn, der vor wenigen Jahren geboren wurde, war nämlich ebenso feurig wie diese Note. Er trug ja auch den entsprechenden Namen: Feuer.

Die eindeutig rauchige und leicht holzige Herznote entführte den alternden Mann in seine Kindheit. Damals wurden nämlich nicht nur im Winter die Öfen mit Holz angefeuert. Und zwar mit jeglichen Hölzern, die aufzutreiben waren. Nur eben keine Zedern. Die waren Mangelware. Oft war der Geruch von brennendem Holz das erste, was er morgens als erstes roch und was sein Kinderherz erwärmte. Als er nachmittags aus der Schule kam, stellte er auf dem Heimweg fest, wie die ganze Gegend nach Rauch duftete. Er liebte diesen Duft, wie es auch sein Schöpfer tat.

Die Basisnote war einerseits sehr lieblich, ja fast süß und weckte Erinnerungen an die große Liebe seines Lebens. Andererseits hatte die Note tatsächlich was von Asche, als wenn Holz abgebrannt ist, der Rauch sich verzogen hat und eben die Asche übrig geblieben ist. Dies ließ ihn an so manche Dinge denken, die er am liebsten verdrängen würde, was aber unausweichlich war. Wo's brennt, da ist Rauch und Asche. Wo Leben ist, da ist auch ... .
Den Gesamteindruck der Schlussnote empfand er aber als erdig. War da doch eine Spur Patchouli, Vetiver und/oder Moos mit im Spiel? Jedenfalls löste diese Erdnote bei ihm wahre Glücksgefühle aus. Schon als kleines Kind liebte er es über alles im Sand zu spielen. So tat es auch sein Erstgeborener und liebte es, sich heimlich Sand in die Hosentasche zu stecken, um es mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht liegt es ja nur an seinem Namen: Erde.

Während er in Erinnerungen schwelgte, hatte er seinen Haustee zubereitet. Als er den ersten Schluck nahm fiel ihm auf, daß der Tee etwas bitterer schmeckte als noch vor einigen Jahren. Ja, der alternde Mann war tatsächlich vergesslich geworden. Er hatte vergessen, den Tee zu süßen. Dafür kam kein schnöder Zucker infrage. Da eignete sich Rosenmarmelade am besten. Dafür wurden türkische Rosenblüten in Zuckergelee eingelegt, sodass im Laufe der Zeit eine Art Rosenabsolue in Honig entstand. Der Duft der Rose harmonisierte die ganze Mischung wunderbar.

In diesem Sinne: Lasst es Euch schmecken :-)

p.s.: Herzlichen Dank an Yatagan dafür, daß er mir mit einer Duftprobe so tolle Erinnerungen beschert hat.
10 Antworten
7
Preis
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ergreifend

483 Rezensionen
Ergreifend
Ergreifend
Top Rezension 20  
Im Rausch des Orients
La Fumée Arabie ist genau richtig, für diejenigen unter uns, die auf rauchig, süße Orientalen abfahren. Denn es ist ein Rausch des Orients, ein Ausbruch von flüssigem Harz, aus warmen Sand, wenn man den Duft aufträgt. Schon am Anfang weiß man, dass der Duft einem dick einwickeln tut, um vor der nächtlichen Kälte, der Wüste zu schützen.

Starke Facetten von Süße, zart ummantelt von einem Hauch Koriander. Muskatnuss welche zwischen den Fingern zerbröselt und sich mit dem Wüstensand verbindet. Dabei immer, ein unverkennbarer Duft von Weihrauch, der Harztropfen in sich trägt. Die Sterne tanzen dabei am dunklen Himmel. Nirgends ist der nächtliche Himmel so klar, wie über der Wüste...

In der Basis pocht ein liebliches Herz von Vanille, welches mit Rosenwasser betröpfelt wurde. Staubig trocken wird's zum Schluss, ehe der Duft zu Asche wird und mit dem Wüstenwind davon getragen wird.

Er haftet sich lang an die Fersen. Wirkt kühl und warm zugleich. Tag und Nacht in der Wüste y verbracht mit La Fumée Arabie. Schade, dass er eingestellt wurde, so hüte ich dir letzten Tropfen, die ich habe, im schönen , aber zeitlosem Flakon.
13 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 11  
Guns N' Roses
Ein bisschen, so könnte man beinahe behaupten, sind Düfte auf Basis von Oud und Rose heute das, was Chypres in den 80ern waren, Aquaten in den 90ern und Gourmands in den 00er Jahren - so etwas wie der olfaktorische Soundtrack ihrer Dekade, auch wenn die Beispiele natürlich viel zu kurz gesprungen sind. Dieser Soundtrack gibt jeder Duftepoche einen Rahmen und damit historischen Wiedererkennungswert, den wir (zumindest rückblickend) oft überraschend schätzen - DJ Bobo löst heute fast wehmütige Erinnerungen aus, die man sich Ende der 90er nicht vorstellen konnte. Bei Parfums ist es im Grunde ähnlich - als Phänomen der Gegenwart erscheint Repetitivität uninspiriert, bisweilen anstrengend - und heute riecht eben immer irgendwo jemand nach Oud und Rose.

Es gilt also, dem Modeakkord ein überraschendes, bestenfalls innovatives Momentum beizustellen, um einen neuen Dufteindruck zu erreichen. Dieses kann mit dem vielfach Gerochenen spielen, es durchaus zitieren - sofern das Unerwartete ihm eine neue Stimme und somit neue Sprache gibt.

Im Falle von Miller Harris' (die mir bisher eher als Schöpfer ruhiger - dabei durchaus sehr schöner - Düfte aufgefallen sind, lässt man Feuilles de Tabac mal außen vor) La Fumée Arabie, ist dies - neben Gewürzen, die mutmaßlich seinem orientalischen Namen geschuldet sind: 'Rauch Arabiens' - ein deutlich wahrnehmbarer Anklang von Asche oder Schießpulver. Dieser (noch nicht ermüdend oft gerochene) Musketenakkord basiert auf Birkenteer, Weihrauch und Asche und gibt dem zentralen Dialog aus Oud und Rose einen spannenden und neuen Kontext. Eingefangen und bezähmt wird er durch eine sachte Vanille- oder gar Honigsüße und bleibt dabei doch aufregend und überraschend, ohne den Duft schwierig zu machen oder gar sperrig. So ist er ganz ein Duft des Hier und Jetzt - gewichtig genug und nicht zu leicht - spröde und süß und sanft und schön.

Fazit: einer der originelleren Vertreter des klassischen Gegenwartsakkords aus Oud und Rose - hat das berühmte ätherische Öl des Adlerholzes hier nicht nur einen maßgeblichen Begleiter, sondern gleich zwei - Schießpulver und Rose, 'Guns 'N Roses'.
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

17 kurze Meinungen zum Parfum
Edda32Edda32 vor 3 Jahren
7.5
Duft
Schwelbrand im Nomandenzelt. Ruhe bewahren! Akhw al'umi sprenkelt Rosenwasser, jemand reicht Dattelkonfekt. Das Gewürzschränckchen ist hin.
14 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 4 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
A_Rauchvanillewürze
R_ die mich kichernd lockt
A_Hummus Bi Tahina
B_Zistrose am Revers
I_Aschewarme Schwaden
E_ legie_in grüner Balance
18 Antworten
Helena1411Helena1411 vor 5 Jahren
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
KN:Pelzige Bergamotte raucht bitterherbharzig-
HN:einreibend m.Kampher&Asche, i.Lederhosen a.Koniferenlagerfeuer
B:-einen Vanillezigarillo
6 Antworten
SeeroseSeerose vor 8 Jahren
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Zarte Mischung exquisiten Weihrauchs, blumig, Rosen, Vanille, leicht zitrisch, ausgeglichen balsamisch-harzig-wachsig, holzig, Birkenteerbalsam. Apartes balsamisches Oud.
2 Antworten
CaligariCaligari vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Etwas milder als der ebenfalls zu empfehlende La Fumée Intense. Orientalisch, harzig, etwas dick aufgetragen und dennoch..
2 Antworten
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