09.10.2019 - 06:33 Uhr
Helena1411
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Helena1411
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Falscher Alarm
An dem vergangenen ersten Samstag im Oktober löste in einem beschaulichen Dorf am Teutoburger Wald eine unbekannte Person, mutmaßlich eine Frau mittleren Alters laut Zeugenaussagen, in diversen Geschäften einen Feueralarm aus. Daraufhin rückte die örtliche freiwillige Feuerwehr mit ihrem Löschzug aus, musste jedoch nach Auskunft des Brandschutzmeisters verwirrt feststellen, dass mehrere Male Alarm ausgelöst wurde, jedoch vor Ort keine Brandstellen oder Schwelbrände vorzufinden waren, sodass unverrichteter Dinge wieder abgerückt werden konnte.
Der erste Alarm ging von der ortsansässigen Bäckerei aus. So gab die Bäckereifachangestellte zu Protokoll, es sei ihr beim Bedienen der allmorgendlichen Kunden ein recht eindringlicher Geruch nach Rauch in die Nase gestiegen, woraufhin sie aus Angst vor einem Ofenbrand die Feuerwehr alarmiert habe. Kunden, die sich zur Zeit ebenfalls im Geschäft aufhielten, machten recht unterschiedliche Aussagen. Von einem leicht pelzig-muffigen Orangengeruch über etwas diffus Bitterherbes hinzu irgendwie richtig Harzigem und natürlich auch Rauchigem fand sich alles in den Angaben. Einer der freiwilligen Feuerwehrleute bestätigte: „Wat‘n komischen Geruch! Da war alles mit bei. Aber vor Ort nix mit Feuer, da konnten wir wieder wech!“
Der nächste Alarm ging kurze Zeit darauf aus dem Toto-Lotto-Laden los, vom Besitzer selbst ausgelöst, der kopfschüttelnd darlegte, sowas sei ihm noch nie passiert: „Nee nee, das war sowas von verbrannt, der Geruch, richtig verkokelt, und irgendwie auch gärig...obwohl nee, medizinisch war es, wie meiner Frau ihre Venensalbe, so roch das dabei! Da musst‘ ich sogar mein Asthmaspray von hinten wech holen, so hat sich das auffe Atemwege gelegt!“ Auch der Einsatzleiter der freiwilligen Feuerwehr bestätigte die Wahrnehmung des Ladeninhabers, fügte jedoch hinzu, er habe auch noch etwas Waldiges gerochen: „Hat mich an dem Nachbarn seine Koniferenhecke erinnert, hat genauso gerochen als wie die, aber nur‘n bissken, mehr angekokelt halt.“
Der dritte Alarm konnte ungefähr vier bis fünf Stunden später vom örtlichen Supermarkt verzeichnet werden, in dem die Rauchmelder Alarm schlugen. Auch hier gibt es unzählige Augen- oder besser Nasenzeugenberichte, die von einem Geruch nach Verbrannten oder nach staubig-trockener Asche zu erzählen wussten. Vereinzelt wurde auch von einem etwas strengeren Ledergeruch berichtet, der sich in dieses verbrannte Raucharoma gemengt habe. Aber auch hier konnte die Feuerwehr nichts ausrichten, da weder ein Schwel- noch ein offener Brand vorzufinden war.
Mittlerweile ging im Dorf schon das Gerücht eines Feuerteufels um, welches die Feuerwehr nachdrücklich dementierte, da es nie ein Feuer gab. Jedoch zeigte sich der Brandschutzmeister verärgert ob des Witzboldes, der meine, er müsse hier Geruchsbrandbomben legen und das ganze Dorf damit in Aufruhr versetzen. „So‘n Blödkopp brauchen wir nich‘, der hier das ganze Dorf zumüffkert!“
Gegen Abend wurde noch einmal vom hiesigen Tankstellenbesitzer ein leichter Brandgeruch bei der Einsatzstelle gemeldet, wobei die kleine Tochter es als den Geruch der Vanillezigarillos, die ihr Vater so gerne rauche, beschrieb. Der Tankstellenbesitzer wurde aufgefordert, noch einmal genau zu schauen bzw. zu riechen, ob er anhaltenden Rauchgeruch wahrnehme, was dieser verneinte, sodass die Feuerwehr nicht erneut ausrücken musste.
Anhand von Ermittlungen am darauffolgenden Tage konnte mit Hilfe der diversen Zeugenberichte herausgefunden werden, dass sich zum Auftauchen des Geruchs an den jeweiligen Orten des Geschehens immer eine großgewachsene, blonde Frau mittleren Alters aufgehalten habe. Nun wird darüber spekuliert, ob sie tatsächlich kleine Geruchsbomben gelegt habe, ob sie einen schlecht gelüfteten Kamin in einer Sattlerei an einer Koniferenhecke besitze, sich die Beine mit Kamphersalbe einreiben müsse und gerne Vanillezigarillos dabei rauche oder ob es tatsächlich ein Parfum gebe, welches dieses Duftnuancen verbreiten könne. Letztere Variante wurde von der ortsansässigen Feuerwehr und der ostwestfälischen Dorfgemeinschaft als höchst unwahrscheinlich ausgeschlossen, und man einigte sich auf die wahrscheinlichste Lösung, nämlich der Kamin-Sattlerei-Zigarillo-Alternative.
Gelöst wird dieses Rätsel wohl nie in Gänze werden, da ist man sich im Dorf einig.
Reporter vor Ort: Olf Aktorisch
Der erste Alarm ging von der ortsansässigen Bäckerei aus. So gab die Bäckereifachangestellte zu Protokoll, es sei ihr beim Bedienen der allmorgendlichen Kunden ein recht eindringlicher Geruch nach Rauch in die Nase gestiegen, woraufhin sie aus Angst vor einem Ofenbrand die Feuerwehr alarmiert habe. Kunden, die sich zur Zeit ebenfalls im Geschäft aufhielten, machten recht unterschiedliche Aussagen. Von einem leicht pelzig-muffigen Orangengeruch über etwas diffus Bitterherbes hinzu irgendwie richtig Harzigem und natürlich auch Rauchigem fand sich alles in den Angaben. Einer der freiwilligen Feuerwehrleute bestätigte: „Wat‘n komischen Geruch! Da war alles mit bei. Aber vor Ort nix mit Feuer, da konnten wir wieder wech!“
Der nächste Alarm ging kurze Zeit darauf aus dem Toto-Lotto-Laden los, vom Besitzer selbst ausgelöst, der kopfschüttelnd darlegte, sowas sei ihm noch nie passiert: „Nee nee, das war sowas von verbrannt, der Geruch, richtig verkokelt, und irgendwie auch gärig...obwohl nee, medizinisch war es, wie meiner Frau ihre Venensalbe, so roch das dabei! Da musst‘ ich sogar mein Asthmaspray von hinten wech holen, so hat sich das auffe Atemwege gelegt!“ Auch der Einsatzleiter der freiwilligen Feuerwehr bestätigte die Wahrnehmung des Ladeninhabers, fügte jedoch hinzu, er habe auch noch etwas Waldiges gerochen: „Hat mich an dem Nachbarn seine Koniferenhecke erinnert, hat genauso gerochen als wie die, aber nur‘n bissken, mehr angekokelt halt.“
Der dritte Alarm konnte ungefähr vier bis fünf Stunden später vom örtlichen Supermarkt verzeichnet werden, in dem die Rauchmelder Alarm schlugen. Auch hier gibt es unzählige Augen- oder besser Nasenzeugenberichte, die von einem Geruch nach Verbrannten oder nach staubig-trockener Asche zu erzählen wussten. Vereinzelt wurde auch von einem etwas strengeren Ledergeruch berichtet, der sich in dieses verbrannte Raucharoma gemengt habe. Aber auch hier konnte die Feuerwehr nichts ausrichten, da weder ein Schwel- noch ein offener Brand vorzufinden war.
Mittlerweile ging im Dorf schon das Gerücht eines Feuerteufels um, welches die Feuerwehr nachdrücklich dementierte, da es nie ein Feuer gab. Jedoch zeigte sich der Brandschutzmeister verärgert ob des Witzboldes, der meine, er müsse hier Geruchsbrandbomben legen und das ganze Dorf damit in Aufruhr versetzen. „So‘n Blödkopp brauchen wir nich‘, der hier das ganze Dorf zumüffkert!“
Gegen Abend wurde noch einmal vom hiesigen Tankstellenbesitzer ein leichter Brandgeruch bei der Einsatzstelle gemeldet, wobei die kleine Tochter es als den Geruch der Vanillezigarillos, die ihr Vater so gerne rauche, beschrieb. Der Tankstellenbesitzer wurde aufgefordert, noch einmal genau zu schauen bzw. zu riechen, ob er anhaltenden Rauchgeruch wahrnehme, was dieser verneinte, sodass die Feuerwehr nicht erneut ausrücken musste.
Anhand von Ermittlungen am darauffolgenden Tage konnte mit Hilfe der diversen Zeugenberichte herausgefunden werden, dass sich zum Auftauchen des Geruchs an den jeweiligen Orten des Geschehens immer eine großgewachsene, blonde Frau mittleren Alters aufgehalten habe. Nun wird darüber spekuliert, ob sie tatsächlich kleine Geruchsbomben gelegt habe, ob sie einen schlecht gelüfteten Kamin in einer Sattlerei an einer Koniferenhecke besitze, sich die Beine mit Kamphersalbe einreiben müsse und gerne Vanillezigarillos dabei rauche oder ob es tatsächlich ein Parfum gebe, welches dieses Duftnuancen verbreiten könne. Letztere Variante wurde von der ortsansässigen Feuerwehr und der ostwestfälischen Dorfgemeinschaft als höchst unwahrscheinlich ausgeschlossen, und man einigte sich auf die wahrscheinlichste Lösung, nämlich der Kamin-Sattlerei-Zigarillo-Alternative.
Gelöst wird dieses Rätsel wohl nie in Gänze werden, da ist man sich im Dorf einig.
Reporter vor Ort: Olf Aktorisch
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