Luxury

Cruda 2013

Cruda von Morph
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7.9 / 10 114 Bewertungen
Cruda ist ein beliebtes Parfum von Morph für Damen und Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-süß. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Süß
Gourmand
Orientalisch
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte KreuzkümmelKreuzkümmel ZedernholzZedernholz
Herznote Herznote
ZimtZimt Damaszener-RoseDamaszener-Rose GewürznelkeGewürznelke
Basisnote Basisnote
VanilleVanille AmberAmber CashmeranCashmeran LabdanumLabdanum MoschusMoschus PatchouliPatchouli TonkabohneTonkabohne
Bewertungen
Duft
7.9114 Bewertungen
Haltbarkeit
8.588 Bewertungen
Sillage
7.888 Bewertungen
Flakon
7.291 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.611 Bewertungen
Eingetragen von Taurus, letzte Aktualisierung am 21.03.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Luxury”.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Gold

256 Rezensionen
Gold
Gold
Top Rezension 27  
Neue Stories für bekannte Düfte
"Morph" ist ein relativ neues Haus (circa sechs Jahre alt), aber das bedeutet nicht, dass "Morph" neuartige Düfte verkauft. Ein wirklich innovatives Parfum zu kreieren, scheint heutzutage extrem schwierig zu sein, und ich habe den Eindruck, dass "Morph" es nicht einmal versucht hat.
Stattdessen erfanden sie eine clevere Marketingstrategie.

Jeder Duft wird von einer sehr kurzen Geschichte begleitet, von der die Marketing-Leute erzählen, dass sie "very beautiful" sei.
(Jedes Mal eine andere kleine Story für jeden einzelnen Duft).

Nun, ich würde die Geschichten nicht als "schön" bezeichnen, aber zumindest sind sie ziemlich einfallsreich (und oft sehr kitschig), geschrieben, um verschiedene Bilder / Emotionen hervorzurufen, mit denen wir als Verbrauche*innen "konnekten"sollen.

Ich für meinen Teil benötige allerdings keine Kurzgeschichte, um ein Parfum zu genießen.
Im Gegenteil, diese vorgefertigten Bilder nerven mich eher.
Aber Dr. Andrea Angelino, der künstlerische Leiter, möchte uns mit seinen Geschichten in eine bestimmte Richtung führen. Zusammen mit dem Parfümeur Maurizio Cerizza baute er eine erotische Mini-Erzählung um "CRUDA", da der Duft als sexy wahrgenommen werden soll. Und wir alle wissen ja: Sex sells.
Oder alternativ, stereotyp und auf Hessisch: 's kimmt alles nur vom Bocke...

"Einige Frauen haben mein Herz gestohlen, aber sie ist die einzige, die meine Seele geraubt hat".
(Zitat aus der Kurzgeschichte.)

Der Duft ist laut Hersteller "rein, absolut natürlich", so wie die Frau, die mit dem Autor der Geschichte "ohne Make-up, Kleidung, Schmuck" (Zitat) geschlafen hat.

(Übrigens, hast Du beim Sex noch Make-up, Kleidung und Schmuck am Körper? Just asking. )

Was ich hier tatsächlich bekomme, wenn ich "CRUDA" ganz ohne Drumherum beurteile, ist ein einfacher, aber sehr starker Amber, ein aromatisch-süßer Duft mit Zedernholz, Zimt, Tonkabohne und einer moschusartigen Vanillebasis.
Ich habe das schon tausend Mal gerochen, aber ich möchte auch nicht sagen, dass dies einen Grund darstellen sollte, "CRUDA" nicht zu mögen. Nur sehe ich nicht, was an dem Parfum wirklich besonders ist.
Wenn wir uns dem Äußeren zuwenden, bemerken wir allerdings eine schicke lila Verpackung.
Diese wurde von der italienischen Firma Fedrigoni mit Bezug auf die Fedrigoni-Farbskala entworfen (andere Düfte sind Weiß, Rot, Grün usw.). Doch der Flakon sieht wenig beeindruckend aus, trotz der Bemühungen des Unternehmens, ihre einfachen Glasflaschen ungewöhnlich erscheinen zu lassen (die kleine Drehung des Gefäßes ist für meinen Geschmack jetzt nicht besonders attraktiv).

Andere Düfte im Sortiment heißen "Antigua 1937" (kopiert die Struktur von "Aria di Mare" et al).
Oder "Malaga 1964", ein süßer, blumiger Duft, der ein bisschen nach dem in Deutschland unter dem Namen Malaga vermarkteten Eis riecht (süß, Vanille, Rosinen).

Alle Morph-Düfte haben ein sehr hohes Durchhaltevermögen (33% Konzentration) und sie "liefern", will sagen, sie riechen durchaus
angenehm / fein / okay / schön.

Doch alle beziehen sie sich auf bekannte und fest etablierte Nischendüfte, die es vor der Gründung des Labels Morph bereits gab und die es geschafft haben, die Herzen ihrer Kunden zu erobern, ohne auf Mini-Kurzgeschichten zurückzugreifen.
Mein Fazit: Einzigartigkeit auf dem Parfumsektor erreicht man nicht durch Marketing-Tricks.
______
Diesen Kommentar schrieb ich vor sechs Jahren auf der englischen Seite von Parfumo. Ich habe ihn jetzt etwas überarbeitet und in meine Muttersprache Deutsch übertragen, da ich immer noch der Meinung bin, daß wir Menschen bessere Übersetzer sind als die IT-Gehirne von Google-Translater und Co.
18 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Amylovesyou

24 Rezensionen
Amylovesyou
Amylovesyou
Top Rezension 14  
Liebenswerte Rampensau
Eins vorweg: Wer ruhige eher unauffällige Düfte mag der wird mit Cruda wahrscheinlich nicht glücklich. Man wird definitiv wahrgenommen und das nicht erst wenn man sich mit seinem Umfeld auf Kuschelkurs befindet. Cruda hat Power. Cruda hat Präsenz. Cruda ist eine kleine charmante Rampensau, die anderen gern mal die Show stiehlt. Aber man kann ihr deshalb nicht böse sein. Denn das tut sie auf eine charmante, vorwitzige Art.
Auf meiner Haut zeigt sich keine der erwähnten Kopfnoten. Oder nur extrem flüchtig angedeutet. Bergamotte rast mit Tempo 300 vorbei. Ich rieche Zimt, eine Portion Gewürznelke und unter diesen Beiden hat es sich eine wunderschöne dunkle Rose gemütlich gemacht, die aber zu keinem Zeitpunkt irgendwie dominant wird oder heraussticht. Warum auch? Sie ist sich ihrer Schönheit auch ohne Beifall klatschendem Publikum sicher und lässt selbstlos den anderen den Vortritt. Die habens nötiger denkt sie sich vielleicht. Naja hin und wieder schaut sie kurz vorbei. Sicher ist sicher. Wer also wegen der Rose vor Cruda zurückschreckt der kann trotzdem einen Test wagen, wer gerade wegen ihr Cruda ins Auge gefasst hat sollte unbedingt testen nicht das die Enttäuschung groß ist.
Im weiteren Verlauf rieche ich vor allem Vanille, Amber, Patchouli und Tonkabohne wobei Vanille definitiv tonangebend ist und man sie unbedingt mögen sollte. Es ist auch keine dunkle unsüße Vanille. Sondern hell, süß, laut. Unser Parfumo Yatagan war es, der den Begriff Cyberpunk-Vanille benutzte und ich habe lange überlegt wie man diese Vanille beschreiben kann, aber ein treffenderer Begriff ist wahrlich unmöglich.
Cruda ist wie bisher alle Morph Düfte auf eine unleugbare Art und Weise synthetisch. Aber auf eine faszinierende Art und Weise. Ähnlich wie Bei Indomable kann ich nicht von diesem Duft lassen. Vielleicht hat Morph irgendwas eingebaut was süchtig macht. Verdammt... ich darf glaube ich keine weiteren Düfte dieser Marke testen... könnte auf Dauer teuer werden.
Cruda ist keinesfalls eine Unbekannte. Für mich besteht eine unüberriechbare Verwandschaft zu Farah/ Haram von Brecourt, Fêve Déliceuse von Dior und Hermessence Ambre Narguilé. Während Farah/ Haram aber sehr grazil, FD eher ernsthaft und HAN auf meiner Haut in der ersten Stunde wie ein Schweitzer Kräuter Zuckerli daherkommen, vereint Cruda alle positiven Eigenschaften dieser 3 und fällt sozusagen wie die schräge Tante mit der Tür ins Haus. Außergewöhnlich, laut, schräg aber dennoch liebenswert. Wie eine liebe Cruella de Vil. Ein bißchen Nina Hagen. Ein wenig Beth Ditto. Und die rauröhrige Bonnie Tyler.
Cruda ist für mich auch unisex. Auf meiner Haut bekommt er einen wirklich süßen Einschlag, auf der meines Mannes ist er unsüßer und dunkler.
Die Haltbarkeit liegt bei 10 Stunden plus und die Sillage ist schon sehr deutlich und man sollte sich vielleicht vorsichtig herantasten.
Der Flakon ist hochwertig und in Morph- Manier gehalten, allein der fehlende Deckel stört mich etwas.
Ich bin begeistert und wie das bei mir so ist trudelt in den nächsten Tagen ein Flakon bei mir ein. Einen ganz herzlichen Dank dabei an unsere Mitparfuma Marylinn.
Und natürlich werde ich weitere Morphdüfte testen. Begeisterung ist was sehr Schönes.
4 Antworten
9
Duft
Frlsmilla

25 Rezensionen
Frlsmilla
Frlsmilla
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Kein Duft für RosenResli...
Es ist ein dunkler mystischer Duft, aus dem die Rose nicht sofort herausklettert. Ein sehr eigener Duft, er hat nichts mit anderen Rosendüften gemeinsam.
Es war sofort "mein Duft". wunderschön, geschmeidig und würzig.
Ausserdem hat er von allem etwas. Etwas süssliches, gourmandiges, weiches und auch etwas raues.
Ich würde ihn nicht mit einer hellroten Rose assoziieren sondern mit einer fast schwarzen Rosen-Majestät.
Durch die Gewürze ein vollkommen anderer rosiger Duft.
Es duftet etwas nach Zimt, Marzipan, Vanille ach, einfach wunderschön.
So mag ich die Rosen, die ansonsten nicht zu meinen Lieblingen gehört.
Der Duft hat eine lange Haltbarkeit und eine beeindruckende Sillage.
Ich bin froh, das ich ihn kennen gelernt habe.
Liebe auf den ersten Sprayer!
4 Antworten
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Fluida

49 Rezensionen
Fluida
Fluida
Sehr hilfreiche Rezension 8  
Nicht für jeden Tag
An meiner Vernissage zur Weihnachtsausstellung heute wollte ich zur Feier des Tages einen speziellen Duft tragen. Passend zum Advent entschied ich mich für den süssen und zimtigen Cruda. Ich kenne den Duft dank eines lieben Parfumo-Mitgliedes seit 2014, und es war Liebe auf den ersten Schnupper. Doch habe ich mich bis heute nebst einer Abfüllung nicht entscheiden können, mir den Flakon anzuschaffen. Dieser Duft zaubert durch seine Süsse und würzige Mischung ein Lächeln in mein Gesicht, es wird mir warm ums Herz und ich fühle mich geborgen. Er duftet betörend sinnlich, warm und etwas nach (nicht vorhandenem) Marzipan. Als Rosenduft würde ich ihn nicht bezeichnen, und doch schwebt sie dunkel und geheimnisvoll als Unterlage durch die ganze Komposition. Mein vordergründigster Eindruck ist Gourmandsüsse mit Zimt und Rose, vanillige Schmeichelei und weiche Gewürze. Die Strahlkraft ist ausgezeichnet, die Haltbarkeit ebenso, und ich merke, dass ich etwas Mut brauche, den Duft zu tragen und so ein Statement abzugeben. Er bezieht Stellung, und das nicht zu knapp, ich bin olfaktorisch deutlich sichtbar. „Nur tragen bei guten Selbstvertrauen!“ denke ich bei mir und frage mich, ob heute diese Umstände gegeben sind. Doch ich gefalle mir mit Cruda, mir gefällt Cruda und seine Botschaft, speziell und weiblich, leicht sexy und bestimmt nicht alltäglich. Die violette Farbe der Verpackung passt hervorragend zum Inhalt, es gäbe keine Nuance, die ich diesem Duft mehr zuordnen würde. Der Flakon ist wie der Duft etwas Besonderes mit seinem leicht gekippten Rechteck aus Glas. Fazit: Ein warmer Schmeichler mit betörender Raffinesse, der auf Dauer aber leicht verleiden könnte. Nichts für jeden Tag!
2 Antworten
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Parfümlein

123 Rezensionen
Parfümlein
Parfümlein
9  
Mondo crudo
Die Welt ist roh, zweifelsohne. Ob sie roher geworden ist oder weniger roh als früher, steht mir nicht an zu beurteilen. Diese Frage ist bei Fachleuten, bei Soziologen und Philosophen, wohl besser aufgehoben. Doch dass sie roh ist, daran besteht kein Zweifel. Und "roh" meint nicht nur "rohes Verhalten", sondern zunächst einmal "roh" wie "rohes Fleisch". Ungeschützt, unbedeckt, großflächig angreifbar. Erst als Reaktion auf diese überall herrschende Empfindlichkeit setzt dann das rohe Verhalten ein. Aus "crudo", um im Italienischen zu bleiben, wird dann "crudele", was soviel wie "grausam", "brutal" meint. "Crudele" ist, so will mir scheinen, immer eine Verhaltensaktivierung, die sich nach außen richtet, eine Reaktion auf "crudo", was einen Zustand meint, den man an sich selbst erlebt.

* Mit diesen Gedanken gehe ich an "cruda" von Morph heran. "Cruda", die weibliche Form, meint demnach eine weibliche Rohe, eine, die ungeschützt vor der Crudità der Welt oder vor ihrer Crudezza durch die Gegend läuft und vielleicht selbst bald "crudele" wird. Ist das so?, denke ich mir und sprühe "Cruda" auf mein Handgelenk. Sofort umfängt mich ein frischer, zitrischer, aber auch würziger Duft, der mir zunächst recht kräftig und stechend erscheint.
*

Ich lasse den Tag Revue passieren: Ich habe am Vormittag einen Arbeitstermin in einer kleinen Stadt, ich kenne die Straße nicht und stelle das Navi ein. Nach einiger Zeit erreiche ich eine andere kleine Stadt und denke, ich könnte noch schnell zur Sparkasse, ganz schnell. Ich fahre die mir bekannte kleine Straße entlang, die Sparkasse liegt an der Gegenfahrbahn und dort entdecke ich zwischen zwei Autos einen freien Parkplatz. 9.58 Uhr. Um 10.15 Uhr ist mein Termin ein paar Kilometer weiter. Das Navi lässt mir zehn Minuten, die ich auf keinen Fall brauche. Ich fahre ca. 40 m geradeaus zu einem sehr kleinen Kreisverkehr, nicht viel größer als ein Fußball. Ich umrunde den Kreisverkehr, bin nun auf der bisherigen Gegenfahrbahn, erreiche nach ca. 20 m den Parkplatz und blinke. Schon in diesem Moment höre ich lautes Hupen, das ich nicht mit mir in Verbindung bringe. Ich blicke in den Rückspiegel - war da was? Fußgänger auf der Fahrbahn? Weit gefehlt. Noch während ich aussteige, kurbelt auf der jetzigen Gegenfahrbahn, auf der ich gekommen bin, eine Frau das Fenster ihres Wagens herunter.

* Der Duft entwickelt sich schnell in eine sehr angenehme, süße, köstliche Richtung. Es riecht nach verschiedenen süßen Gewürzen, allen voran Zimt, doch da ist auch etwas zuckersüßes Teigiges, das auch mir, wie anderen hier, den Eindruck eines frisch gebackenen Apfelkuchens aufdrängt. Warm und süß und voller Zimt und Nelken.
*

Sie brüllt. "Ich stehe hier seit fünf Minuten. Das haben Sie genau gesehen!" Ich bin verwirrt und gebe dies auch zum Ausdruck: "Ich weiß im Moment gar nicht, worum es geht... Ich war doch vor drei Minuten noch gar nicht hier." Das sage ich extra, um klarzumachen, dass sie ja offensichtlich HINTER mir war, denn sie hat den Kreisverkehr noch nicht erreicht und stattdessen offensichtlich den Plan, die Straße zu queren und sich einfach gegen die Fahrtrichtung in den Parkplatz zu quetschen. Das habe ich, abgesehen von der Verkehrswidrigkeit, so what, definitiv nicht gesehen, wann denn. Ich brauchte für die Sichtung des Parkplatzes, die Umrundung des Kreisverkehrs und das Einparken ja höchstens 45 Sekunden. Wie kann sie fünf Minuten da gestanden haben? So weit, so gut. Das ist ja nichts Besonderes, dass man im Straßenverkehr in Konflikte gerät. Aber das ist auch noch nicht alles. Sie setzt zu einem nächsten Brüllen an, nachdem sie meine Ratlosigkeit vernommen hat: "Ach, was soll's, Sie sind ja bekannt als dämlich an ... (dem Arbeitsplatz), wo Sie sind." ?????? Ich falle in eine Schockstarre, absolut unfähig, mich zu bewegen, unfähig sogar, auch nur die Augen in Richtung ihres Beifahrers zu bewegen oder in Richtung des Autokennzeichens. Ich kann mich nicht bewegen und bin völlig schockiert. Es gehört zu den seltenen Erfahrungen, die man gemacht haben sollte, in der Öffentlichkeit von wildfremden Menschen, die man nie gesehen hat, angegriffen zu werden, und es gehört zu den ganz einzigartigen Erfahrungen, es dabei mit Menschen zu tun zu haben, die einen offensichtlich kennen, bereits identifizieren, wenn man noch im Auto sitzt, während man selber idiotisch, um nicht zu sagen: dämlich im Dunkeln tappt. Kaum etwas überschreitet die Grenze des Privaten so sehr wie ein öffentlicher Angriff, und ohne ein weiteres Wort gehe ich in die Sparkasse, hebe Geld ab und verlasse eine Minute später das Gebäude in Richtung meines Autos, um sie, die derweil auf dem direkt neben der Sparkasse gelegenen Parkplatz eine Lücke genommen hat, den kleinen Vorplatz überqueren zu sehen. Obwohl ich mich vom Gebäude entferne und sie nicht von vorn sehe, setzt sie noch einmal an: "Genau so kennt man sie bei... (Arbeitsplatz). Schämen sollten Sie sich." Das hat gesessen.

* Diese Süße hält lange Zeit an, wird dabei nie oberflächlich, sondern bewahrt sich eine beachtliche Tiefe, wie ein verschachteltes Labyrinth: Von verschiedenen Seiten scheinen ständig neue Gewürzeindrücke meine Nase zu erreichen, unterschiedliche Schichten, neue Richtungen.
*

Auf offener Straße wegen einer Parklücke zu brüllen, ist crudo. Dabei persönlich zu werden, ohne die eigene Identität preiszugeben, ist crudele. Es ist eine fiese und feige und dabei ziemlich bildungsferne Art, bereits vorhandene Aggressionen loszuwerden. Ich ziehe mir dieses Paar Schuhe nicht an, einerseits, weil ich rein verkehrsrechtlich im Recht bin - ich bin brav um den Kreisverkehr gefahren, ohne zu sehen, dass hinter mir (nicht vor mir) jemand ebenfalls da rein wollte. Andererseits, weil ich im Job nicht als dämlich bekannt bin, da gibt es nichts zu diskutieren und nichts zu überlegen. Trotzdem fühle ich mich sehr betroffen, denn diese Überschreitung einer privaten Grenze durch eine Unbekannte hat etwas von einem kriegsähnlichen Zustand. Nicht auszudenken, alle würden sich so aggressiv in der Öffentlichkeit benehmen.

* Und dann entwickelt sich - nach Stunden - etwas Sanfteres, Zurückhaltenderes, das das Feuerwerk an Gewürzeindrücken und Assoziationen an warme Tarte Tatin, die Säure gebackener Äpfel, den Zimt und die Nelke, in den Hintergrund drängt und einer breiteren, wärmeren Basis Platz schafft, einer nicht mehr so würzigen Süße, sondern einer eher weicheren, vanilleartigen Fülle, die sich ausbreitet und harmonisierend wirkt.
*

"Cruda" - das kann eine Frau sein. Und ein Mann kann "crudo" sein. Ungeschützt, ein offenes Ziel für ungehinderte Angriffe. Schmerzlich ungeschützt bisweilen. Muss daraus ein "crudele" werden? Das Wort zum Donnerstag sagt: nein. Man kann auch schweigen. Und sich seinen Teil denken. Es braucht keine überlegene Arroganz, die sagt: "Mit solch niederen Geschöpfen kommuniziere ich nicht." Es kann auch einfach das Wissen vorherrschen, dass Handeln aus Empfindlichkeit heraus zu Grausamkeit werden kann. Ob man das will, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe für mich entschieden, dass die Dinge so nicht funktionieren können: Es kann nicht jeder Angriff beantwortet werden. Es gibt ein wohltuendes Schweigen, in dem man mit sich allein über all die Negativwellen nachdenkt, die durch die Gegend schwirren. Für solche Momente ist "Cruda" perfekt. Perfekt, um im Negativen das Schöne zu entdecken, das Sanfte, das Zärtliche und das Weiche. Und zufrieden zu sein.
6 Antworten

Statements

29 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cyberpunk-Variante eines weihnachtlichen Zimtduftes, auch für den Sommer geeignet: kühler Zimt, charmant synthetische Basis, würzige Töne.
5 Antworten
SmoetnSmoetn vor 1 Jahr
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Mitstreiter von Oajan, Ambre Tabak und Angels Share. Cruda unterscheidet sich nur minimal durch die Rose, wodurch er etwas heller ist.
9 Antworten
SerafinaSerafina vor 8 Jahren
8
Flakon
9
Duft
Pflaumenkuchen mit Zimt? Keine Pflaumen drin? Datteln? Auch nicht! Egal! Weihnachtswürzig und lecker!
0 Antworten
SignorinaFavSignorinaFav vor 4 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Powidl Marmelade mit einer Prise Zimt - feiner Gourmand Orientale der unbedingt in die Weihnachtszeit gehört! Wunschliste!!! ☆☆☆ :-)
3 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Warmer Apfelstrudel mit Zimt :)
Rosen-Gewürzkombi verdunkelt...
Tonka-Vanille ... zart harzig in d. Basis.
Oajan & A.Narguilé winken raus!
5 Antworten
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