20.08.2019 - 11:00 Uhr
Parma
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Parma
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28
Tabak-(Gourmand)
Der Anfang ist eigentlich das Beste. Eigentlich :) Wunderbar authentische, getrocknete Früchte, vor allem rote, leicht cremig unterlegt und begleitet von einer bitteren Rum-Note, die kurz mostige Assoziationen aufkommen lässt. Das ist schön süßfruchtig-bitter-weich-markant. Eine tolle, sehr anziehende und leckere Kombination, weitab von allem Mainstream-Gourmandigen. Die cremige Note entwickelt sich dabei zügig zu einem eigenständigen cremigbuttrig-milchigen Gourmandton und von hinten schiebt sich ganz langsam eine dezente, herbsüße, minimal rauchige Pfeifentabaknote heran. Hier zeigt der Duft schon seine gesamte Komplexität, aus der sich im Verlauf zwei Komponenten besonders herausschälen werden. Das Schöne ist, dass er das – nach dem wie für alle Naomi Goodsir-Düften typischen, fulminanten Start – wunderbar angenehm auflöst und in einen Verlauf gießt, der bis zum Ende Lust aufs Nachspüren macht.
Fließend erhält so der Gourmandton eine süßere, mehr honighafte und gleichzeitig auch trockenere, leicht pudrige Schattierung, die ihm den Charakter eines Butterkaramellkeks verleiht. Dies schafft das Bienenwachs-Absolue durch seine honig- und heuartige Ausprägung. Neben dem Tabak, der nun immer dominanter wird, ist das der zweite duftbestimmende Bestandteil. Die Tabaknote ist nach meinem Empfinden im Vergleich etwas stärker dosiert und sorgt somit dafür, dass der Duft nicht zu sehr in Richtung Süße und Gourmand abgleitet.
Im langen Drydown kann man so den Charakter eines warmen, süßen, leicht pudrigen Tabakparfums genießen, welches im letzten Drittel zusätzlich dezent vanillig begleitet wird, und dadurch nochmal eine Nuance süßer und weicher wird. Hier ist er für mich an der Grenze des zu Süßen, genauso wie in der Phase der honighaften Entwicklung, als der Tabak noch nicht ganz nachgezogen war.
Eigentlich ist also der Anfang das Beste, aber der Drydown ist mindestens ebenso schön und genussvoll. Ein eleganter, aber auch bodenständiger Duft, in den man sich einkuscheln kann und in dem man sich aufgehoben fühlt.
Für Naomi Goodsirs dritten Streich (nach Cuir Velours und Bois d‘Ascése) hat Bertrand Duchaufour* einen ausgesprochenen Qualitätsduft mit sehr guter Haltbarkeit und guter, nicht übergriffiger Projektion geschaffen. Seine Handschrift, elegante, tiefe, komplexe und dabei sehr tragbare Düfte zu schaffen, zeigt sich auch hier. Ein wundervoller Tabak-fast Gourmand und Beispiel eines Duftes, in den ich erst mit der Zeit hineingewachsen bin (siehe Statement, damalige Bewertung 7.5).
*(u.a. Timbuktu, Jubilation XXV Man, Chypre Palatin, Sartorial, Avignon, Kyoto, Copal Azur, Oud Shamash, The Calling)
Fließend erhält so der Gourmandton eine süßere, mehr honighafte und gleichzeitig auch trockenere, leicht pudrige Schattierung, die ihm den Charakter eines Butterkaramellkeks verleiht. Dies schafft das Bienenwachs-Absolue durch seine honig- und heuartige Ausprägung. Neben dem Tabak, der nun immer dominanter wird, ist das der zweite duftbestimmende Bestandteil. Die Tabaknote ist nach meinem Empfinden im Vergleich etwas stärker dosiert und sorgt somit dafür, dass der Duft nicht zu sehr in Richtung Süße und Gourmand abgleitet.
Im langen Drydown kann man so den Charakter eines warmen, süßen, leicht pudrigen Tabakparfums genießen, welches im letzten Drittel zusätzlich dezent vanillig begleitet wird, und dadurch nochmal eine Nuance süßer und weicher wird. Hier ist er für mich an der Grenze des zu Süßen, genauso wie in der Phase der honighaften Entwicklung, als der Tabak noch nicht ganz nachgezogen war.
Eigentlich ist also der Anfang das Beste, aber der Drydown ist mindestens ebenso schön und genussvoll. Ein eleganter, aber auch bodenständiger Duft, in den man sich einkuscheln kann und in dem man sich aufgehoben fühlt.
Für Naomi Goodsirs dritten Streich (nach Cuir Velours und Bois d‘Ascése) hat Bertrand Duchaufour* einen ausgesprochenen Qualitätsduft mit sehr guter Haltbarkeit und guter, nicht übergriffiger Projektion geschaffen. Seine Handschrift, elegante, tiefe, komplexe und dabei sehr tragbare Düfte zu schaffen, zeigt sich auch hier. Ein wundervoller Tabak-fast Gourmand und Beispiel eines Duftes, in den ich erst mit der Zeit hineingewachsen bin (siehe Statement, damalige Bewertung 7.5).
*(u.a. Timbuktu, Jubilation XXV Man, Chypre Palatin, Sartorial, Avignon, Kyoto, Copal Azur, Oud Shamash, The Calling)
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