Duro 2007 Extrait de Parfum

Duro (Extrait de Parfum) von Nasomatto
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8.1 / 10 986 Bewertungen
Duro (Extrait de Parfum) ist ein beliebtes Parfum von Nasomatto für Herren und erschien im Jahr 2007. Der Duft ist holzig-würzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „hart, zäh”.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Harzig
Ledrig
Orientalisch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.1986 Bewertungen
Haltbarkeit
8.9818 Bewertungen
Sillage
8.3816 Bewertungen
Flakon
8.6796 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.2319 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 15.04.2024.

Rezensionen

60 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft
DasguteLeben

132 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Top Rezension 57  
Duro macht die Naso matto
Einer muss ja dagegen sein. Ich bin oft nicht Luca Turins Meinung, aber in diesem Fall gehe ich völlig d'accord mit seinem vernichtendem Urteil über Duro und die dahinter stehende Philosophie. Während die klassische Parfümerie auf Komplexität, Balance und kontrollierter Entfaltung beruht, wird hier die einst zur subtilen Austarierung und Strukturierung natürlicher Öle gedachte Synthetik in Reinform aus dem Verstärker geblasen, mit dem Regler auf 11. Das ist ästhetisch wie ökonomisch billig und zudem für mich keine Inkarnation von (wünschenswerter) Männlichkeit, sondern olfaktorischer Hooliganismus.

Gewiß, der initiale Schock hochdosierter Aromachemikalien entbehrt nicht einer gewissen, kurzlebigen, Faszination, ähnlich den überextrahierten Weinmonstern im Parkerstil, die daraufhin konstruiert sind bei Massenverkostungen hervorzustechen, aber unmöglich zu einem Essen genossen werden können und nach drei Schlucken bereits den Gaumen ermüden. Gleichsam mündet die Provokation Duros allzuschnell in die bornierte Langweile eines schrillen holzigen Amberakkords, der nicht mehr von der Haut weichen will, die parfümistische Version von Atommüll mit einer fünfundzwanzigtausendjährigen Halbwertszeit.

So, jetzt schnell Polizeischutz beantragen...
24 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
TAAKE

22 Rezensionen
TAAKE
TAAKE
Top Rezension 51  
„Der Duft der Dinge ist die Sehnsucht, die sie in uns nach sich erwecken.“
Noch niemals hat es ein Duft auf solch direkte und unerschrockene Art und Weise geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen wie Nasomatto`s Duro. Dieser Duft ist alles andere als konventionell und freundlich, Duro hat mich geknechtet.

Während im Reich der Düfte die Oud-Kollektionen wie Pilze aus dem Boden wachsen und mit floralen Kombinationen auf Gedeih und Verderb „verfeinert“ werden zeigt Alessandro Gualtieri allen anderen wie`s richtig geht: Duro ist Oud in Perfektion, kein Schönreden, keine Umwege, keine Kompromisse. Noch nie wurde der unvergleichliche Duft von Adlerholz derart perfekt in Szene gesetzt wie hier.

Bereits mit seiner über die Maßen holzigen, nahezu stechenden Kopfnote macht Duro keine Gefangenen. Krankenhaus? Arztpraxis? Wohl eher ein ganzer Holzfällertrupp bei der frühmorgentlichen Arbeit im Morgentau eines verwunschenen, lichten Waldstückes in den Karpathen. Wer hier etwas Synthetisches oder gar Medizinisches riecht sollte dem Extrait de Parfum besser ein paar Sekunden auf der Haut geben und es sich nicht in die Nase sprühen. Ich möchte nicht behaupten, dass die Kopfnote von Duro eine der aggressivsten und dominantesten ist, die ich jemals gerochen habe, aber bereits hier begann meine Sucht und mein Hangelenk drohte mit meiner Nase zu verwachsen.

Doch dies ist erst die Spitze des Eisbergs und Duro wartet noch mit so mancher Überraschung auf. Die Basisnote, welche sich durch noch mehr Hölzer und einem unbeschreiblich weichem Wildleder einschleicht ist eine Wucht. Keine Früchte, keine Blumen, kein Schnickschnack – nur die dezent rauchige und milde Süße des Ouds, die zu später Stunde ihren Triumpfzug einleiten wird. Duro ist trocken, warm und unbeschreiblich wohltuend, ein duftendes Refugium aus Holz inmitten vom Nirgendwo.

Und es kommt nochmal besser. Die Basisnote von Duro ist in all ihrer Pracht kaum in Worte zu fassen, sie gleicht einem multiplen Orgasmus. Duro lebt förmlich auf der Haut und schwängert die Umgebungsluft mit mystischen, balsamischen Akkorden und seiner einzigartigen Holz-Leder-Kombination. Nur Alessandro Gualtieri selbst weiß wohl, was diese entmachtende Duftnote anführt.

Verkauft wird Duro als Extrait de Parfum im 30ml-Flakon und besticht durch eine über die Maßen hohe Haltbarkeit. Ein Spritzer an eine pulsierende Hautstelle ist absolut ausreichend um den Duft weit länger als 24 Stunden bei sich zu haben. Jegliche andere Dosierung wäre fast schon grob fahrlässig. Über die Anlässe um Duro zu tragen will ich gar nicht streiten, er eignet sich sicherlich hervorragend als Business-Duft für Geschäftstreffen oder zum Ausgehen in Abendgarderobe. Da ich ihm verfallen bin trage ich ihn auch zu Hause und suhle mich auch ohne Anlass in seiner unbeschreiblich einzigartigen Duft-Atmosphäre.

FAZIT: Wer Adlerholz in seiner vollen Geltung mag wird Duro lieben, wer mit trockenen, extrem hölzernen Düften sympathisiert ist hier goldrichtig, wer in Erwägung zieht Nasomattos Black Afghano mit seiner Überdosis an Ambra zu kaufen, der ist mit Duro signifikant besser beraten und wer einen Duft sucht, der sich trotz seiner Schlichtheit (oder gerade deshalb) extrem von der Masse abhebt, der soll den kleinen Italiener mal antesten. Und sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt!
22 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 53  
Der coole Typ, der ich nie war
Es gab sie in jeder Schulklasse. Die Jungs, die einfach immer ein bisschen cooler als die anderen waren. Die auf der Abifahrt im Bus in der hinteren Bank in der Mitte saßen. Die im Oberstufenaufenthaltsraum die Musik bestimmten und mit einem kaum merklichen Heben der Augenbraue darüber entscheiden konnten, ob New Model Army nun angesagter waren als die Red Hot Chili Peppers oder umgekehrt. Die einfach mal eben Chevignon-Daunenwesten aus der und wieder in Mode zu bringen in der Lage waren. Die immer gut in Sport waren, aber nicht zwingend schlecht in Mathe und Physik. Aus denen deswegen meistens sogar etwas geworden ist.

Ich war nie einer dieser Jungs.

Wenn diese Jungs gut waren, geschah all das ganz mühelos. Und wenn sie nicht gut waren - ich erinnere mich an einen, nennen wir ihn einfach 'Stefan', der eines Tages verkündete, dass er ab heute 'Django' hieße, klappte natürlich nicht - wenn der Zauber nicht da war, ließ die Alphaposition sich auch nicht erzwingen. Man hatte es - oder auch nicht. (Analog gab es natürlich auch die tonangebenden Mädchen, die mit einem Kräuseln der Unterlippe weiße Jeans vom Must Have zur Unmöglichkeit erklären konnten, und deren in bloße Aussicht gestellte Anwesenheit auf einer Party darüber entschied, ob vier Kisten Bier angeschafften werden mussten oder vierzig.)

Duro, 'der Harte', Alessandro Gualtieris destillierte Männlichkeit, ist diese Alphaposition in einer kleinen Flasche. Autorität und Souveränität. Bietet er an und verlangt er von seinem Träger. Den, der sie hat, dessen Kontur schmeichelt er, dessen Präsenz akzentuiert er, dessen Gegenwart gibt er ein Echo. Den, der sie nicht hat, macht er klein, im schlimmsten Fall ein bisschen lächerlich. Oud ist dominant - ein ungewöhnlich orientalisch anmutendes Oud für diesen zutiefst westlichen Duft: bitter, grantig, rau. Es kommt eine alkalisch-grüne Note hinzu, nicht krautig, sondern moosig-trocken-staubig und auf eine diffuse Art und Weise doch unlieblich-süß. Duro ist kantig und laut - nicht, weil er schreien würde, aber auch wenn er nur ganz schwach dosiert ist, ist er laut - er kann einfach nicht anders. Duro ist ein Bestimmer - einer, der seinem Träger eine Bühne bietet, aber lärmend und lästig wird, wenn er an einen gerät, der damit nicht umgehen, 'der nicht liefern kann'. Duro ist kein Duft für jedermann, keiner für 'Django' - die Alphaposition, die muss man nicht nur wollen, sondern auch haben können. Unabhängig davon, ob ich sie hätte haben können, wollte ich sie nie (sagt sich so leicht, weiß ich). Und Duro von Nasomatto ist deswegen auch nicht mein Duft.

Fazit: auch wenn ich keiner der tonangebenden Jungs war - ich war doch irgendwie immer in ihrer Nähe, quasi ein 'Cooler aus der zweiten Reihe' - einer von denen, die im Bus in der vorletzten Reihe saßen und New Model Army mitsingen konnten. Wo man immer noch ein bisschen Duro aus der hinteren Bank hätte riechen können - gerade so viel, dass es nicht zu viel gewesen wäre...
8 Antworten
10
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 29  
Der edle Barocksessel im Wald
Der edle Barocksessel im Wald
Oud - es soll angeblich mehr als Gold kosten- entsteht durch Schimmelpilze und soll aphrodisisch wirken.

Schenkt man einem Artikel aus der "Welt" vom 04.01.2012 Glauben, soll die "Karriere" dieses Duftstoffes mit einem nackten Mann begonnen haben. Wie eben Vieles auf dieser Welt mit einem nackten Mann begann und beginnt...

Dieser jene nackte Mann zeigte wirklich alles und lenkte so ein bisschen von dem ab, wofür er warb. Nämlich für das uns allen bekannte M7 von Yves Saint Laurent. 2002 entstand unter der Regie von Tom Ford, von 1999 bis 2004 Creative Director des Hauses, eines der ersten Parfums mit Oud. Und auch wenn die Werbekampagne mit dem nackten Mann einige Gemüter erregte, war das stark duftende Öl mit dem ungewöhnlichen Namen das eigentlich Besondere an M7.

Das Oud-Öl wird aus dem Harz des Adlerholzbaumes gewonnen, der hauptsächlich in den Regenwäldern Südostasiens wächst. Eine entscheidende Besonderheit ist dabei, dass das Holz dieses Baumes an sich nicht besonders wertvoll ist. Doch wenn der Adlerholz-Baum in seinem Kernholz verletzt wird verschließt er diese Wunden mit Harz. Im besten Oud-Fall wird dieses gebildete Harz von einer speziellen Schimmelpilzkombination befallen. Je weiter dieser Pilzbefall fortschreitet, desto stärker duftet das Harz, das der Baum zur Abwehr von Parasiten bildet. Anschließend verräuchert man das verharzte Holz in kleinen Splittern.

Aber Oud wird auch noch eine weitere Wirkung zugeschrieben: Im Hohelied Salomons wird die aphrodisische Wirkung von Oud beschrieben, so dass in Indien und Ägypten Oud der Inbegriff erotisierenden Parfüms ist.

Bei Yves Saint Laurent verzichtete man jedenfalls 2002 darauf, Oud in der Werbekampagne für M7 zu erwähnen. Denn der Duft sollte wohl für sich sprechen und die Welt war noch nicht in der (zwischenzeitlich bereits abgeklungenen) Oud-Manie. Aber das sollte sich ja beim neuen "M7 Oud Absolu" aus dem selben Hause dramatisch ändern (wobei paradoxerweise der herauszuriechende Oud-Anteil -neben dem ebenfalls dominierenden Weihrauch und ein paar putzigen Mandarinchen- umstritten ist).

Die Auswahl an Oud-Düften ist inzwischen groß, ja fast schon unüberschaubar: Auf Yves Saint Laurent's (ursprüngliches) M7 folgten zahlreiche Hersteller mit eigenen Oud-Kreationen. Bond No. 9 lancierte 2008 zunächst exklusiv für Harrods einen Oud-Duft, der damals zum bestverkauften Parfum des britischen Kaufhauses wurde.
Der Pariser Parfümeur Pierre Montale wurde während eines dreijährigen Aufenthaltes in Saudi-Arabien inspiriert. Und ist seitdem auf Oud-Düfte nahezu spezialisiert. Etliche Varianten gibt es bei Montale. Von vielen sei beispielhaft "Aoud Forest", "Aoud Leather" und "Black Aoud" genannt. Auch viele andere -zum Teil auch große- Häuser erkannten, dass die Nachfrage nach Oud stieg und lancierten einen eigenen Oud-Duft. Ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit seien hier noch das "Oud Wood" von Tom Ford (2007), 2010 erschienene "Oud Royal" von Armani (in der edlen Privat-Linie), das 2011 veröffentlichte "Royal Oud" von Creed, das "Black Oud" von LM Parfums (2011), die (Ge-) Brüder "Oud" (2012) / "Oud Cashmere Mood" (2013) von Maison Francis Kurkdjian und nicht zuletzt Acqua die Parma's "Colonia Intensa Oud" (2012) sowie Nasomatto's "Duro" (2007) zu nennen.

Doch: Der Adlerholzbaum droht aufgrund der immer größer werdenden Nachfrage auszusterben. Sein Verbreitungsgebiet reichte früher von Indien bis Neuguinea, heute ist er in Indien, Bangladesch, Thailand und China beinahe ausgerottet. Viele Bäume werden zudem umsonst gefällt, da von außen sehr schwer zu erkennen ist, ob der Baum vom richtigen Pilz befallen ist. Holzhändler schlagen Nägel in Jungbäume, um Verletzungen und die Harzbildung gezielt hervorzurufen. Als Ausweg bietet Kilian in seiner "Arabian Nights"-Serie inzwischen einen Oud-Duft ganz ohne echtes Oud an. In "Incense Oud" versucht Parfümeurin Sidonie Lancesseur den charakteristischen Duft ohne das Öl zu kreieren.

Aber kommen wir endlich zu unserem heutigen Kandidaten "Duro", das Werk des eigenwilligen Meisters Alessandro Gualtieri (Nasomatto): In der Kopfnote natürlich sogleich "Oud". Und zwar in Form eines frisch geschnittenen Baumes in einem feuchten und dunklen Herbst-Wald. Kein sommerlicher Sonnenstrahl vermag diese dunkle Grundstimmung aufzuheitern. Gerade bahnt sich unbarmherzig die scharfe Säge ihren Weg durch den ehemals stolzen Baum. Es fliegen Späne heftig auf den laubbedeckten Waldboden. Es riecht intensiv und -um den Namen aufzugreifen- "hart". Einfach nur Holz, Harz und Wald. Dann gesellen sich ein paar Gewürze dazu. Aber nur sehr sehr zurückhaltend und kaum merklich. Sie mischen sich zurückhaltend unter die Späne und lockern sie etwas auf. Aber dennoch: Einfach nur kompromissloses Oud. Doch das Ausharren in diesem dunklen Wald lohnt sich. Glaubt es mir ! Was dann folgt ist einfach unglaublich: Nach und nach entsteht eine würzige Holz-Leder-Kombination, was nahezu alles in den Schatten stellt, was man insoweit gerochen hat. Es ist nicht das weiche anschmiegsame Leder von Tom Ford's "Tuscan Leather". Es ist auch nicht das "cool-orientalisch-florale Leder" von Habit Rouge (zumindest beim EdT) und auch nicht das strenge Leder des Pferdestalls aus vielen Hermès-Kreationen. Es ist auch nicht das mediterran-süßliche Leder von Acqua di Parma's "Colonia Intensa". Nein, es ist das schwarze glatte Leder eines edlen Barocksessels mit Patina, wie es in einem (sehr sehr guten) Kommentar zuvor so treffend beschrieben wurde. Majestätisch thront dieses Möbelstück nunmehr einsam in einem halbdunklen Raum. Seiner Wirkung bewusst. Edel, erfahren, anmutig und erfahren, ja fast schon hochmütig. Und das für lange lange Zeit.

Einfach ein minimalisisches Meisterwerk um das Thema Oud !
4 Antworten
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
4.5
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 32  
Plakativ protziges Duftsoufflé, das ohne essen zu müssen pappsatt macht...
Mal wieder eine heilige Parfumo-Kuh. Im Allgemeinen erfreuen die Nasomattos sich hier ja besonderer Beliebtheit.

Ich kannte bisher nur "Black Afgano", fand ihn anfangs interessant, habe dann aber - wie nicht wenige hier auch - mit der Zeit des Gebrauchs festgestellt, wie zusehends stark die dichtgewebte, süß-hölzern-rauchig-harzige Wucht und Penetranz mich nervt und ich meine anfänglichen 80 + x % immer weiter runtergewertet habe, was bei mir eigentlich sonst eher selten vorkommt, so oft ich Düfte auch wieder teste.

"Duro" ähnelt in seiner Machart stark dem "Afghanen" - aromatisch fraglos anders, aber das Grundgerüst zeigt klar, dass man hier etwas aus dem Hause Nasomatto vor sich hat.

Da wird´s dann gleich schon problematisch für mich, denn die Überladenheit, Dichtheit, ja plakative Protzigkeit find ich, gelinde gesagt, abermals als auf die Nerven gehend.

Satte, schwülstige Eröffnung durch hochkonzentrierte, holzig angerauchte Balsamsüße, die tatsächlich etwas Motorenölhaftes mit sich bringt. Ich bin wirklich viele, viele Duftstile und -arten gewohnt, aber diese Nasomatto-Machart kratzt immer haarscharf an aufkeimendem Kopfschmerz entlang.

Das, was man als orientalisch bezeichnen könnte, nehme ich - wie auch beim "Afghanen" - als eine wabernde, fast nektarige, in jedem Fall wenig komplexe, weil laute und verkochte, letztlich zu eingedickte Süßewolke wahr, die wenig Spielraum für freie Assoziationen lässt, weil der Duft so wuchtig und wenig fein, süßharzig daherkommt.

Nach rund 20 Minuten pendelt "Duro" sich in einem hochgeschichtet süßholzharzigen, tintigen Spektrum ein, statt 180 dB jetzt "nur" noch 140 dB laut.
Wo steckt in diesem Duft die Raffinesse?! Die Komplexität?! Nicht weniger erwarte ich angesichts des horrenden Preises.

Aber es ist und bleibt leider ein fast angeberisch zu nennendes Duftsoufflé, monströs in Sillage und Haltbarkeit, aber damit auch darüber hinwegtäuschend, dass es eigentlich ein penetrantes, extrem flach gebautes, reißerisches Konstrukt ist, das einen einfach nur einnebelt mit süßer, harziger, balsamischer Hölzerwucht.

Tut mir leid, hier muss ich mich tapfer gegen die Masse an Liebhabern stellen, wie ich es auch schon bei "Tobacco Vanille" und anderen Blendern getan habe. Aber das hier ist plumpe, fast comicartige Effekthascherei und weit weg von feiner, filigraner, durchdachter Parfümeurskunst....
11 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

146 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Spaziergang über likörartiger PatchErde
Neben dem Kaschmir Holz sprießen feuchte Pilze
Lederjacke hat grüne Flechte abbekommen & mufft etwas
37 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 3 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
4.5
Duft
Cashmaran Stinkbombe, die schön holzig ledrig und süßlich würzig startet. Dann wird's schlimm.
29 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 6 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
A.Synthieris goal :
Fruchtsaft auf feuchte Erde pinkeln
In 5kg Cashmeran-Ambrox Haarlack/spray mit Lederkappe baden
Synthetic own goal…*
36 Antworten
Medianus76Medianus76 vor 3 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Im Herbst
Laubbedeckter Waldweg
Am Rande ein paar Pilze
In der Ferne ein gemähtes Lavendelfeld
Amberglühend geht die Sonne
Am Horizont unter
14 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 3 Jahren
8
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Zerquetsch die Beeren
über Kunstholzscheiten
würz irgendwas drüber
wird nicht hart
eher zäh wie Kleister
18 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Duro (Extrait de Parfum)

Bartholomeo in Beratung
Weiß jemand, ob "Duro " je reformuliert wurde?
White in Beratung
jo, das teste das mal
White in Beratung
Alle Nasomattos, wirklich alle, halten sehr lange, haben aber ne lasche Projektion.Die mit Oud, also BA, Duro und Pardon haben da naturgemäß...
Delidervis in Herren-Parfum
Mach doch beim sharing mit... ;-)

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