Fetish Neil Morris Fragrances

8.0 / 10 158 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Neil Morris Fragrances für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist ledrig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.

Duftrichtung

Ledrig

Würzig

Holzig

Harzig

Erdig

Duftnoten

Patchouli

Benzoe

Leder

Oud

Ambra

Myrrhe

Moschus

Rosenholz

Parfümeur

Neil Morris

Bewertungen

Duft

8.0158 Bewertungen

Haltbarkeit

8.7125 Bewertungen

Sillage

8.0119 Bewertungen

Flakon

5.7114 Bewertungen

Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 11.04.2024.

Rezensionen

25 ausführliche Duftbeschreibungen

16.06.2012 - 05:49 Uhr

5
Flakon 7.5
Sillage 10
Haltbarkeit 10
Duft

Sisyphos
143 Rezensionen

Sisyphos

Top Rezension 55

On The Road

Die Lebensversicherung kündigen und das Handy wegwerfen,
den Rucksack packen und den Bahngleisen folgen,
ein Laguiole-Messer im Stiefel tragen und hinfallen,
sich das Gesicht aufschlagen und Erde ausspucken,
die verletzte Stelle notdürftig desinfizieren und weiter gehen,
mit der Transsibirischen Eisenbahn fahren und im Abteil auf abgewetzten Ledersitzen sitzen,
in Wladiwostok in einer dunklen Spelunke rumhängen und sich schlagen,
einen Zahn verlieren und zu einem zwielichtigen Zahnarzt gehen,
lachen (mit Goldzahn) und am Abend Liebe kaufen,
in ein Freibad gehen und sonderbares Eis essen,
sich zugewanderten Chinesen anschließen und im Zirkus arbeiten,
Elefanten pflegen und auf dem Boden in einem Zelt schlafen,
am Lagerfeuer sitzen und süßen Kräuterschnaps von was weiß ich woher saufen,
zähes Rindfleisch essen und wieder lachen,
Liebe finden und beim Abschied einen Talisman geschenkt bekommen,
mit einem Containerschiff fahren und hart arbeiten,
schwitzen wie Sau und müde wie ein Hund in die Koje fallen,
kaum was zu essen und keinen zum Reden haben,
in der Kabine auf ein Kruzifix starren und Jazz auf Vinyl hören,
Moby Dick lesen und irgendwann in Boston ankommen, um
mit Neil Morris eiskalte Coke zu trinken und einen neuen Flakon Fetish zu kaufen.

12.03.2017 - 15:31 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 7
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 33

Sie. Und Er.

Wieder hatte er nach dem blöden Ast gegriffen und ins Feuer gestoßen. In der anderen Hand hielt er schon seit bald einer halben Stunde ein fragwürdiges Stück Fleisch auf einem langen Spieß in die Flammen und beschäftigte sich ausschließlich damit. Dabei hatte er so aufmerksam gewirkt, als sie sich kennengelernt hatten.

Außerdem hatte er attraktiv gerochen. Sie glaubte, den Duft erkannt zu haben, obwohl sie nicht auf den Namen gekommen war. Irgendwas Abseitiges. Danach zu fragen, hatte sie sich eigentlich für den persönlichen Teil des Abends aufgehoben. Vom Medizinisch-stichigen und bereits in Ansätzen Ledrigen des Auftakts war noch eine Winzigkeit zu spüren gewesen, auch wenn mittlerweile andere Eindrücke vorherrschten. Raues Patchouli und viehische Ambra, würzig-holzig eingebettet. Zudem eine unleugbar muffige, gammelig-kartoffelige Ledernote. Wie eine uralte, nass gewordene Lederjacke. Dazwischen dann und wann was latent Seifiges. Wie eine reinliche Person, die den Tag hinter sich hat. Einen anstrengenden Tag. Aber maßgeblich war eben erdig-gruftiges Patchouli in zunehmendem Duft-Anteil, stets auf’s Neue herausgefordert von einem viehisch-vanilligen Widerpart.

Normalerweise stand sie nicht auf dieses mehr oder weniger Unterschwellig-Animalische in einem Duft. Eine bestimmte Sorte Träger schien manchmal zu hoffen, auf primitive Weise ebenso primitive Instinkte wachrufen zu können; als gelte es, beim Weibchen gleichsam einen Schalter umzulegen. Üblicherweise wuchsen solche Jungs aus diesem Panty-Dropper-Geschwätz im Laufe der Jahre heraus, nur ein paar zumeist in jeder Hinsicht Unbelehrbare glaubten selbst in formal erwachsenem Alter noch daran.

In seinem Fall war der verdächtige Duft-Eindruck hingegen von einem offenen und leicht jungenhaft-unbeholfenen Charme relativiert worden, der nicht gespielt zu sein schien. Wie er da vor ihr gestanden hatte, in seiner etwas zu groß (und eine Spur zu rockerhaft) geratenen Jacke, und sie eingeladen hatte, zum Osterfeuer mitzukommen. Sie hatte ihn einfach niedlich gefunden. Gesehen, gehört und gerochen hatte das Gesamt-Paket halt gestimmt.

So weit, so gut. Doch vor Ort war ihre Geduld allein vom überwiegenden Teil der Anwesenden bereits arg auf die Probe gestellt worden. Was er nämlich nicht erwähnt hatte, war, dass jede Menge seiner „Kumpels“ ebenfalls dort sein würden. Fast zwei Stunden lang hatte sie sich dämliche bis zotige Witze angehört und Sich-vor-Lachen-biegende Dreiviertelstarke begutachtet. Und als es endlich hätte gemütlich werden können und sie sich zusammen ans Feuer gesetzt hatten, hatte der Kerl mit diesem Wild-West-Grillen angefangen. Sie war keine Diva, allerdings hätten ein bisschen mehr Aufmerksamkeit seinerseits und ein bisschen mehr Niveau beim Drumherum dem gemeinsamen Abend zweifellos sehr gutgetan.

Und nun? Hm, niemandem aufzufallen, hatte auch sein Gutes…

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Dies ist ein Teil eines Doppel-Kommis. Das Gegenstück findet sich bei „Chasing Autumn“, ebenfalls von Neil Morris. Die Lese-Reihenfolge ist egal. Jedenfalls fast. Aber ist ja jetzt eh nicht mehr zu ändern…

Ich bedanke mich bei 0815abc für die Probe.

15.01.2013 - 13:13 Uhr

5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 9
Duft

Kiengira
18 Rezensionen

Kiengira

Hilfreiche Rezension 54

Geil, aber gefährlich!

Ein Mäuslein saß allein, oh Jammer,
auf der Bank der strengen Kammer.
Ihr Kumpel war auf leisen Sohlen
im Bad des Hausherrn FETISH holen.
Sein Onkel, (wohnt weit weg im Westen)
hat ihm gemailt, er soll es testen.
Riecht nach Leder und nach Lack,
behauptet er ,der alte Sack.
Der Mausmann überzeugt: „was solls?
ich wills probiern, das Zeug, ich hols!“

Das Mäuslein macht sich nun bereit,
schlüpft in sein rotes Latexkleid,
legt auf die Bank sich auf die Schnelle,
an jedem Pfötchen eine Schelle…

und wartet…

Der Mäuserich im Bad nun startet,
nachdem er siebenmal gesprüht,
die Treppen runter. Doch verfrüht!
Denn…, hier im Haus weiß es ein jeder,
die Katze, die steht auch auf Leder!
Und so verschwand, was soll ich sagen…,
die Fetish-Maus in ihrem Magen.

Das Latexmäuslein in der Gruft
hört oben den Krawall und ruft:
„Was ist denn los? Nun komm schon, Maus!
Ich halts vor Geilheit kaum mehr aus!
Los! Nimm mich, beiß mich, lass es knallen!
…… die Katze tat ihr den Gefallen.

Drum:

Das Zeug vom Neil ist, jetzt mal ehrlich
Schon ganz schön geil! …Aber gefährlich.

27.01.2016 - 06:31 Uhr

10
Preis 6
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 10
Duft

ParfumAholic
252 Rezensionen

ParfumAholic

Top Rezension 23

Nothing compares to you!

Neil Morris…wiederum eine Marke, die ich zwar namentlich mal gehört habe, von der ich aber bislang relativ wenig unter der Nase hatte. Ein nahezu blinder Fleck auf meiner persönlichen Duft – Landkarte sozusagen.
Durch eine sehr liebe Freundin sollte sich das allerdings ändern – gründlich ändern, denn sie ist ein großer Fan von „Fetish“ aus dem Hause Neil Morris.

Die Frage nach einer Probe hatte ich zunächst verneint, da ich mir, warum auch immer, sicher war, dass dieser Duft nichts für mich sein würde. In meinem Kopf hatten sich abstruse Duftassoziationen (zu dunkel, zu erdig) festgesetzt. Zum Glück wurde mein „nein“ ignoriert, so dass mir letztendlich doch eine Probe in’s Haus geflattert ist. Schön, wenn Freunde wissen, was gut für mich ist!

Beim ersten Testlauf habe ich gemerkt, wie schwer es ist, sich von den eigenen Urteilen bzw. (mehr als unbegründeten) Vorurteilen zu lösen und dem Duft neutral gegenüber zu treten. Insofern wundert es mich nicht, dass es zwischen „Fetish“ und mir nicht direkt gefunkt hat.

Dreh- und Angelpunkt dieses Dufts scheint die Kopfnote zu sein, was auch in den vielen Kommentaren zu diesem Duft deutlich wird. Beim ersten Test fand ich sie…gewöhnungsbedürftig. Das Oud eher scharf und stechend mit deutlich metallischen Anklängen. Nicht wirklich einladend, sondern eher abweisend.
Doch je länger der Duft auf der Haut verweilt, desto weicher, wärmer, runder, würziger und balsamischer wird er.
Meine Notizen zu diesem Zeitpunkt: Ohne bzw. mit einer anderen Kopfnote wäre „Fetish“ ein 100% Duft.

Doch irgendwie konnte und wollte ich nicht glauben, dass das wirklich alles gewesen sein sollte. Also neue Testrunden.

Und die haben sich wirklich gelohnt, denn „Fetish“ wurde von Mal zu Mal schöner. Selbst die nicht wirklich gefällige Kopfnote gewann deutlich an Schönheit, wurde für mich zusehends attraktiver und eleganter.
Mittlerweile empfinde ich sie wie ein strahlend helles, ja fast schon gleißendes Licht. Das Oud hat zwar medizinischen Charakter, allerdings schwingt daneben noch eine Note mit, die ich nicht näher benennen kann, die aber für diese Helligkeit des Ouds sorgt.

Alle Duftbestandteile, die nach dem Oud kommen, halten sich an keinen Pyramidenaufbau, sondern zünden ihr Feuerwerk gleichzeitig, verbinden sich zu einem perfektem Ganzen, so dass sich „Fetish“ nun in eine würzige und orientalisch-ambrierte Richtung entwickeln kann. Und so „krawallig“ das Oud auch anfänglich war, so fügt es sich nun auf wundervolle Art und Weise in diese Duftlandschaft ein.

Ich muss gestehen, dass mich dieser Duftverlauf extrem überrascht, aber auch extrem begeistert hat. Ich kann mich nicht erinnern, bislang einen vergleichbaren Oud-Duft gerochen zu haben. Ja, ich würde sogar soweit gehen, hier von einem Alleinstellungsmerkmal sprechen zu wollen…nothing compares to you!

Was den Namen angeht…nun ja, er hätte besser gewählt werden können. Oder auch nicht! Denn wenn man den Begriff Fetisch nicht aus der sexuellen Blickrichtung betrachtet, dann bleibt eine Bedeutung im Sinne von einem Gegenstand, dem man magische Kräfte zuschreibt.
Und das wiederum würde ich „Fetish“ aus meiner persönlichen Sicht bescheinigen. Denn dieser Duft hat mich absolut verzaubert und unentrinnbar in seinen Bann aus anfänglicher Schroffheit und anschließender Schönheit gezogen. Selten habe ich einen Duft gerochen, der eine derartige Dichte, Wärme und Perfektion aufweist.

Ich habe keine Idee, wie Neil Morris diesen Duft hinbekommen hat, aber ich bin unendlich froh, dass er es geschafft hat und dass ich quasi "zwangsverpflichtet" wurde, diesen wirklichen Duft-Schatz für mich zu entdecken!

09.02.2016 - 01:06 Uhr

5
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 8
Duft

Taurus
1052 Rezensionen

Taurus

Top Rezension 17

Der Fetisch von alten Bekannten

Tja – mit dem Fetisch ist das so eine Sache. Davon gibt es reichlich und bei einigen gilt es als chic seine zu verraten. Und je ausgefallener umso besser. Leder, Lack und Latex: das ist ja schon mittlerweile so gesellschaftsfähig, darauf kann ja fast jede Hausfrau aus der Provinz.

Nun, diesen Fetish als persönlichen Fetisch zu betrachten werden wohl die allerwenigsten, obwohl ich zugeben muss, dass der Name verdammt gut gewählt ist. Gibt dem Ganzen so etwas geheimnisvoll Verruchtes. Chapeau!
Davon abgesehen, haben einige Parfumos laut ihren Kommentaren diesen Fetish fest ins Herz oder sonst wo geschlossen.

Dabei möchte ich von vornherein klar stellen, dass es definitiv kein Fetisch von mir ist, beliebte Düfte grundsätzlich in Frage zu stellen oder daran rumzumäkeln. Dennoch musste ich beim Testen grübeln. Zum einen, warum dieser Stoff fast in Serie so viele Höchstpunkte absahnte. Zum anderen, ob niemanden aufgefallen ist, dass hier ein alter Bekannter grüßt. Doch dazu später mehr.

Unser Fetish knallt direkt mit der schweren lederummantelten knarzigen Tür ins Haus. Dabei offenbart sich ein schwülstiger Rauch aus süßlich orientalisch anmutenden Noten wie weiches Amber und recht zaghaftem Patchouli.
Das kommt schon recht satt sowie rund und erinnert mich frappierend vor allem an Ambré Précieux von Maître Parfumeur et Gantier, nur halt ohne diesem schokoladigen und rumhaltigen Touch.
Noch mehr Ähnlichkeit sehe ich mit JHL von Aramis, die Referenz schlechthin, wenn es um orientalisch-würzige Düfte geht. Sicherlich will ich hier nicht von Duftzwillingen sprechen, sondern nur die gelegte DNA aufgreifen. Beide Parfums schätze ich sehr – und vielleicht würde ich das auch über Fetish schreiben, wenn es nicht einen kleinen, aber für mich verstörenden Unterschied geben würde:

Im Fetish tummelt sich eine nicht genau zu definierende grüne Note, die mir etwas gegen den Strich geht. Für andere mag es eventuell genau das richtige Quentchen Überraschung sein, für mich verhagelt es den dunklen, samtigen Aufbau.
Zudem frage ich mich, ob nicht doch noch etwas mehr Leder der gesamten Komposition gut getan hätte. Ein paar weitere Tropfen Oud hätten garantiert auch noch reingepasst.

So, genug gezetert. Eigentlich ist der Fetish ja doch ein ganz lieber, obwohl er etwas mehr verspricht, als er halten kann. Und würde ich besagte Ambré Précieux und JHL nicht kennen, wäre ich weitaus gnädiger gewesen. Dennoch: Top-Duft der recht konstant bleibt, absolut Raum einnehmend ist und treu an einem vom morgendlichen Bad bis zum Zubettgehen bleibt. Im Drydown meint man auch eine Spur Vanille wahrzunehmen. Feiner Fetish!

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