07.07.2021 - 06:27 Uhr
Friesin
54 Rezensionen
Friesin
Top Rezension
50
Gerlinde goes KUNST
" Mensch, Gerlinde, da bist du ja, ich hab dich nach deinem Date neulich gar nicht mehr geseh'n! "
" Ja, nun, Helga, deshalb komm ich rum. Ich hab dir auch 'n paar 'Edle Tropfen in Nuss' als Dankeschön mitgebracht, Loulou war 'n super Tipp."
" Dann hat's bei dir so richtig geschnackelt ? "
" Hihi, genau. Aufgeklütert und legga duftend konnte Horst-Holger mir nicht widersteh'n."
" Oh, das freut mich aber! Und heute siehst du in deinem Jeans- Bolerojäckchen auch schon wieder so flott aus."
" Du, die is 'n büschn eng, sonst würd ich sie ausziehen, damit du das Schirt drunter sehen kannst, da steht Sommafieling drauf, top modern. Und gemachte Füße hab ich auch. Nur beim Duft, da brauch ich nochmal deine Schlecker-Erfahrung."
" Klar, was haste denn vor? "
" Horst- Holger will heute ganz was romantisches machen. Wir fahren erst mit nem Schwanentretboot in den Sonnenuntergang und danach gehen wir zu'ne Fernisatsche oder so, was mit Kunst und Bilder."
"Oha!"
" Ja, der is so schlau, der könnte auch Pofesser werd'n , der guckt gerne was gepinseltes an. Und nu brauch ich nen Duft."
" Okay, warte eben. Ich hol was aus'm Keller."
Sprüh,sprüh..."Hier, der passt perfekt. Der Duft vom bekannten Maler Paloma Picasso. Das war der, der sich ein Ohr abgeschnitten hat und die ganzen Tomatensuppen gemalt hat, weißt de? "
" Ja, den kenn ich. Und das duftet herrlich! Den leih ich mir aus. Horst- Holger wird sowas von schwach werden. Besten Dank, Helga! "
" Gerne, meld dich! Und ganz viel Spaß! "
Während Gerlinde in den Sonnenuntergang dümpelt, wenden wir uns diesem wunderbaren Chypre namens 'Paloma Picasso' zu.
Francis Bocris kreierte im Jahr 1984 diesen Duft im Auftrag Paloma Picassos. Die jüngste Tochter des Malers Pablo Picasso und der Malerin Francoise Gilot startete ihre Designkarriere 1968 in Paris. Sie arbeitete u.a. für Yves Saint Laurent und Tiffany, versuchte sich 1974 als Schauspielerin ('Unmoralische Geschichten') und entwarf von Schmuck bis Bettwäsche so ziemlich alles.
In den 80ern gründete sie ihre eigene Marke 'Paloma Picasso' und vertrieb neben Accessoires und Kosmetik auch eine eigene Parfumlinie.
Auf den Kampagnebildern ist die Designerin selbst zu sehen, charakteristisch mit rotem Lippenstift, dessen Farbe das Marketing immer wieder aufgreift.
Selbstbewusst, stark, sinnlich, elegant - so stellt Paloma Picasso sich dar und das verkörpert sie auch. Sich ihrem übermächtigen Vater entgegenstellend, mutig, willensstark und tough. Diese Attribute soll auch der Duft spiegeln.
Francis Bocris ist es meisterhaft gelungen, diesem Anspruch nachzukommen.
Chypre-klassisch eröffnet der Duft mit Zitrik und Bergamotte, macht munter und aufmerksam für Engelwurz und Koriander. Hyazinthe schaut rein, bleibt aber nicht und auch die anderen Blümchen halten sich bedeckt und ergänzen sich mit Patchouli zu einem grünen Schmelz, der zartbitter anmutet. Zum Ende hin übernehmen Eichenmoos, Harze und Sandelholz das Ruder und der vorher raue bittere Eindruck verschwindet gänzlich und der Duft wird nahbar und warm.
Die verwendeten Duftnoten sind nun nichts außergewöhnliches aber die Komposition ist es!
Ich habe diesen Duft total unterschätzt. Für 30€/30ml bekommt man einen herausragenden Chypre. Ein deutlicheres Statement gegen beliebige rosa Wässerchen gibt es kaum. Das ist echte DuftKUNST und wenn Horst-Holger das nicht merkt, dann ist er doch nicht so schlau.
" Ja, nun, Helga, deshalb komm ich rum. Ich hab dir auch 'n paar 'Edle Tropfen in Nuss' als Dankeschön mitgebracht, Loulou war 'n super Tipp."
" Dann hat's bei dir so richtig geschnackelt ? "
" Hihi, genau. Aufgeklütert und legga duftend konnte Horst-Holger mir nicht widersteh'n."
" Oh, das freut mich aber! Und heute siehst du in deinem Jeans- Bolerojäckchen auch schon wieder so flott aus."
" Du, die is 'n büschn eng, sonst würd ich sie ausziehen, damit du das Schirt drunter sehen kannst, da steht Sommafieling drauf, top modern. Und gemachte Füße hab ich auch. Nur beim Duft, da brauch ich nochmal deine Schlecker-Erfahrung."
" Klar, was haste denn vor? "
" Horst- Holger will heute ganz was romantisches machen. Wir fahren erst mit nem Schwanentretboot in den Sonnenuntergang und danach gehen wir zu'ne Fernisatsche oder so, was mit Kunst und Bilder."
"Oha!"
" Ja, der is so schlau, der könnte auch Pofesser werd'n , der guckt gerne was gepinseltes an. Und nu brauch ich nen Duft."
" Okay, warte eben. Ich hol was aus'm Keller."
Sprüh,sprüh..."Hier, der passt perfekt. Der Duft vom bekannten Maler Paloma Picasso. Das war der, der sich ein Ohr abgeschnitten hat und die ganzen Tomatensuppen gemalt hat, weißt de? "
" Ja, den kenn ich. Und das duftet herrlich! Den leih ich mir aus. Horst- Holger wird sowas von schwach werden. Besten Dank, Helga! "
" Gerne, meld dich! Und ganz viel Spaß! "
Während Gerlinde in den Sonnenuntergang dümpelt, wenden wir uns diesem wunderbaren Chypre namens 'Paloma Picasso' zu.
Francis Bocris kreierte im Jahr 1984 diesen Duft im Auftrag Paloma Picassos. Die jüngste Tochter des Malers Pablo Picasso und der Malerin Francoise Gilot startete ihre Designkarriere 1968 in Paris. Sie arbeitete u.a. für Yves Saint Laurent und Tiffany, versuchte sich 1974 als Schauspielerin ('Unmoralische Geschichten') und entwarf von Schmuck bis Bettwäsche so ziemlich alles.
In den 80ern gründete sie ihre eigene Marke 'Paloma Picasso' und vertrieb neben Accessoires und Kosmetik auch eine eigene Parfumlinie.
Auf den Kampagnebildern ist die Designerin selbst zu sehen, charakteristisch mit rotem Lippenstift, dessen Farbe das Marketing immer wieder aufgreift.
Selbstbewusst, stark, sinnlich, elegant - so stellt Paloma Picasso sich dar und das verkörpert sie auch. Sich ihrem übermächtigen Vater entgegenstellend, mutig, willensstark und tough. Diese Attribute soll auch der Duft spiegeln.
Francis Bocris ist es meisterhaft gelungen, diesem Anspruch nachzukommen.
Chypre-klassisch eröffnet der Duft mit Zitrik und Bergamotte, macht munter und aufmerksam für Engelwurz und Koriander. Hyazinthe schaut rein, bleibt aber nicht und auch die anderen Blümchen halten sich bedeckt und ergänzen sich mit Patchouli zu einem grünen Schmelz, der zartbitter anmutet. Zum Ende hin übernehmen Eichenmoos, Harze und Sandelholz das Ruder und der vorher raue bittere Eindruck verschwindet gänzlich und der Duft wird nahbar und warm.
Die verwendeten Duftnoten sind nun nichts außergewöhnliches aber die Komposition ist es!
Ich habe diesen Duft total unterschätzt. Für 30€/30ml bekommt man einen herausragenden Chypre. Ein deutlicheres Statement gegen beliebige rosa Wässerchen gibt es kaum. Das ist echte DuftKUNST und wenn Horst-Holger das nicht merkt, dann ist er doch nicht so schlau.
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