28.01.2015 - 14:35 Uhr
Meggi
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Meggi
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20
Verwandter mit Vorsprung
Die Mehrzahl der Vorkommentatoren hat Tabac Rouge mit Tobacco Vanille verglichen oder davon abgegrenzt. Da hat es womöglich was, diesen einmal zu besprechen, ohne jenen zu kennen. Ein…nun ja, sicherlich nicht gerade Zwilling, doch zumindest naher Verwandter fällt mir allerdings ebenfalls ein, dazu später.
Direkt nach dem Auftragen schließe ich mich der bereits geäußerten Auffassung „Kirsche“ an und ergänze süßes Kräuterbonbon wie vom Jahrmarkt, aber der Eindruck verschwindet sofort (vorläufig) und macht einer Wachs-Honig-Note Platz. In den ersten ein bis zwei Stunden hat sie die Nase vorn.
Noch innerhalb der zweiten Stunde wird es extrem süß. Eine ziemlich synthetische Note wie von rein künstlichem Vanille-Aroma, offensiv heliotropig gespeist, mit einem gelegentlich regelrecht indolig-aggressiven Einschlag. Daneben nehme ich die sibyllinisch benannten pudrigen Noten wahr, insbesondere in der zweiten und dritten Stunde. Mir kommt phasenweise (vor allem zu Beginn) eine Talkum-Anmutung in den Sinn, die mir bei Greene Street von Etro aufgefallen war, obwohl es lange her ist, dass ich den unter der Nase hatte; daher mag mich die Erinnerung trügen.
Stets schwingt hinfort zwar ein leichtes Frucht-Aroma mit und Kirsche passt zu dessen Beschreibung nach wie vor tatsächlich am besten, -, doch hat dieser Wiedergänger von oben vor allem mit Kirsch-Lollis à la Kojak zu tun, deren Beziehung zu echten Kirschen sich vermutlich in der Abbildung auf der Packung erschöpft.
Dennoch präsentiert Tabac Rouge bei mir in erster Linie Süße und erinnert mich nahezu vom Start weg an The Odd Fellow’s Bouquet. Dort an den zweiten Teil, nachdem sich der Bonbon-Eindruck des Auftakts verflüchtigt hat. Tabac Rouge nimmt also gewissermaßen eine Abkürzung und hat einen Verlaufs-Vorsprung von rund zwei Stunden. Nun war es mir beim Odd Fellow in besagtem (und leider zeitlich weit überwiegendem) hinteren Duftabschnitt schon des Guten zu viel. Mithin verwundert es nicht, dass mir Tabac Rouge in diesem Stadium gleichermaßen schlichtweg zu süß ist.
Gegen Mittag, sprich: nach fünf bis sechs Stunden, ist endlich eine süßliche Tabaknote da, die den Heliotrop-Eindruck ein wenig zurückgedrängt hat. Das immerhin macht er besser als der Fellow, bei dem kriegt nach hinten raus nichts anderes mehr ein Bein an Land. Möglicherweise erklärt es auch, warum ich beim Fellow den versprochenen Tabak nicht bemerkt habe. Der ist halt hier. Im Laufe der siebten Stunde zieht sich Tabac Rouge mit einem letzten Aufbäumen von in diesem Fall – variatio delectat – ambratischer Vanille auf die Haut zurück. Dagegen kommt der Tabak nicht mehr an.
Fazit: Ich rieche an derlei ab und zu ganz gern, zum Selbst-Tragen ist es mir zu süß. Ein bisschen besser als sein Verwandter gefällt mir Tabac Rouge trotzdem. Vielen Dank an MisterE für die Abfüllung!
Direkt nach dem Auftragen schließe ich mich der bereits geäußerten Auffassung „Kirsche“ an und ergänze süßes Kräuterbonbon wie vom Jahrmarkt, aber der Eindruck verschwindet sofort (vorläufig) und macht einer Wachs-Honig-Note Platz. In den ersten ein bis zwei Stunden hat sie die Nase vorn.
Noch innerhalb der zweiten Stunde wird es extrem süß. Eine ziemlich synthetische Note wie von rein künstlichem Vanille-Aroma, offensiv heliotropig gespeist, mit einem gelegentlich regelrecht indolig-aggressiven Einschlag. Daneben nehme ich die sibyllinisch benannten pudrigen Noten wahr, insbesondere in der zweiten und dritten Stunde. Mir kommt phasenweise (vor allem zu Beginn) eine Talkum-Anmutung in den Sinn, die mir bei Greene Street von Etro aufgefallen war, obwohl es lange her ist, dass ich den unter der Nase hatte; daher mag mich die Erinnerung trügen.
Stets schwingt hinfort zwar ein leichtes Frucht-Aroma mit und Kirsche passt zu dessen Beschreibung nach wie vor tatsächlich am besten, -, doch hat dieser Wiedergänger von oben vor allem mit Kirsch-Lollis à la Kojak zu tun, deren Beziehung zu echten Kirschen sich vermutlich in der Abbildung auf der Packung erschöpft.
Dennoch präsentiert Tabac Rouge bei mir in erster Linie Süße und erinnert mich nahezu vom Start weg an The Odd Fellow’s Bouquet. Dort an den zweiten Teil, nachdem sich der Bonbon-Eindruck des Auftakts verflüchtigt hat. Tabac Rouge nimmt also gewissermaßen eine Abkürzung und hat einen Verlaufs-Vorsprung von rund zwei Stunden. Nun war es mir beim Odd Fellow in besagtem (und leider zeitlich weit überwiegendem) hinteren Duftabschnitt schon des Guten zu viel. Mithin verwundert es nicht, dass mir Tabac Rouge in diesem Stadium gleichermaßen schlichtweg zu süß ist.
Gegen Mittag, sprich: nach fünf bis sechs Stunden, ist endlich eine süßliche Tabaknote da, die den Heliotrop-Eindruck ein wenig zurückgedrängt hat. Das immerhin macht er besser als der Fellow, bei dem kriegt nach hinten raus nichts anderes mehr ein Bein an Land. Möglicherweise erklärt es auch, warum ich beim Fellow den versprochenen Tabak nicht bemerkt habe. Der ist halt hier. Im Laufe der siebten Stunde zieht sich Tabac Rouge mit einem letzten Aufbäumen von in diesem Fall – variatio delectat – ambratischer Vanille auf die Haut zurück. Dagegen kommt der Tabak nicht mehr an.
Fazit: Ich rieche an derlei ab und zu ganz gern, zum Selbst-Tragen ist es mir zu süß. Ein bisschen besser als sein Verwandter gefällt mir Tabac Rouge trotzdem. Vielen Dank an MisterE für die Abfüllung!
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