Soavissima 1996

ParfumAholic
09.02.2013 - 13:18 Uhr
20
Top Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
6
Duft

Eigentlich zuviel und dann auch doch wieder nicht?!

Also dass es die Profumum Roma Düfte gerne mal ordentlich krachen lassen (was Intensität und Haltbarkeit angehen) ist mir ja bereits seit Ambra Aurea, Alba und Vanitas bekannt. Genau das ist auch der Grund, warum mir die drei vorgenannten Düfte ziemlich gut gefallen. Sie sind dominat, nerven (mich) aber nicht.

So war es also nur eine Frage der Zeit, bis mir Soavissima vor die Nase fallen würde (vielen Dank nochmal AnneSuse für die edle Spende!). Amber, pudrige Noten (Iris?) und weiße Blumen? Kein Problem, hört sich "lecker" an, also her damit. Soavissima bedeutet meines Wissens nach soviel wie "sanft" / "lieblich". Aha....

Das, was ich da rieche ist nun alles, aber eher nicht sanft und lieblich. Soavissima haut rein. Kein Vorgeplänkel, der Duft fällt mit der Iris-Tür in's Haus und breitet sich ungefragt aus. Raumgreifend, ja besitzergreifend geht er vor und walzt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt.
Ich fühle mich wie gefangen in dieser Puderwolke aus Iris und Ambra. Weiße Blumen? Mögen da sein, können mein Riechzentrum allerdings nicht erreichen, denn das ist bereits verklebt und verpudert. No way in, no way out.

Auch dieser Duft setzt die Familientradition in Bezug auf Haltbarkeit und Intensität fort. Fast wird er mir zuviel, zu einseitig und zu dominant.

Eine richtige Duftentwicklung kann ich nicht feststellen, er kommt pudrig und bleibt pudrig wie er ist. Punkt.

Kann man mögen, muss man aber nicht.

Mag ich ihn? Ich weiß es nicht. Ein Teil von mir ein bißchen, denn irgendwie hat er schon etwas Kuscheliges. Der andere Teil eher nicht, weil er trotz seines brachialen Auftretens eigentlich nichts zu sagen hat.

So komme ich für mich zu dem Ergebnis, dass ich ihn vielleicht(!!!!) an bitterkalten Wintertagen im Haus (!!!!) tragen, mich mit ihm aber niemals unter Leute trauen würde.
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