Soavissima 1996

Smellie13
14.05.2015 - 02:41 Uhr
36
Top Rezension
7.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Süße Puder-Amber-Wolke mit Blüten-"Feenstaub"

Nach den eher mäßig begeisterten Vorkommentaren traue ich mich ‘mal, „eine Lanze für Soavissima zu brechen“.
Schon seit einiger Zeit bin ich auf dem Puderdufttrip und habe auf diesem Wege schon einige Puderdüfte testen können. Zu Beginn dieser Reise hatte ich den Eindruck, dass sie sich alle irgendwie sehr ähnlich sind. Mit der Zeit begann ich jedoch sehr wohl differenzierter zu riechen bzw. während am Teststreifen oder beim punktuellen Aufsprühen am Handgelenk die Unterschiede oft noch nicht so deutlich sind, werden beim „richtigen Auflegen“ kleine Duftnuancen zu großen Wirkungen.
Ich stelle mir das wie bei einem Bild vor. Wenn man mehreren KünstlerInnen exakt die gleichen Farben und Materialien gibt und sie auch noch bittet, dasselbe Motiv zu malen, wird dennoch sehr Unterschiedliches entstehen. Und dies trifft dann eben auch noch auf die BetrachterIn und wird vor dem Hintergrund Ihrer Vorlieben, Erfahrungen und jeweiligen Stimmung wiederum verschieden wahrgenommen.

Wie hat es Soavissima also geschafft, mich so zu begeistern?
Ich kann mich meinen VorschreiberInnen voll anschließen, was die Intensität betrifft. Hier ist bezüglich der Dosis wirklich ein sicheres Händchen gefordert. Als mich ein erstes beherztes Aufsprühen (ich schwöre, es war nur ein einziger Sprühstoss) auf Duftwolke Nummer 7 beförderte, kippten mein Mann und meine Tochter protestierend und quasi Atemnot-ringend fast vom Sessel.
Das mitgelieferte kleine Travel-Roll-On, mit dem man wesentlich besser dosieren kann, kommt offensichtlich auch aus gutem „Mitmenschen-freundlichen“ Grund mit :-)

Soavissima hat wie alle Profumum Romas eine leicht ölige Konsistenz, weil es eine hohe Konzentration an Parfumölen enthält, das heißt, vom Kontakt mit der Kleidung ist abzuraten.

Es startet also intensiv süß-pudrig-frisch, und wird nach kurzer Zeit ruhiger, weicher und cremiger. Spannend wird es bei mir nach ca. einer Stunde, da rieche ich auf einmal Blüten. Die ersten Male dachte ich mir: “Mmm, was riecht denn da so gut?“ und sah mich immer in meiner Umgebung nach der guten Duftquelle um, bis ich erkannte, dass ich das selber bin. Allerdings kann ich dieses Blütig-Blumige nicht direkt erfassen. Stecke ich meine Nase nah an die beduftete Hautstelle, hat sich nicht viel verändert. Erst bei größerem Abstand weht es mir wieder um die Nase, die Blüten scheinen um mich wie von Feenhand eingestreut zu schweben, irgendwie mystisch.
Sie bleiben leider auch nicht sehr lange, dafür gesellt sich bei mir nach etwa einer Stunde zum Puder das Amber in ausgewogener Mischung dazu und hüllt mich in eine herrlich warme, kuschelige und für mich gleichzeitig elegante Duftwolke ein. Die ursprüngliche Weichheit hat dabei noch weiter zugelegt. Ich glaube auch ein wenig Honig zu riechen.

Soavissima hat sozusagen keinen lauten Verlauf, aber, wie ich meine, sehr wohl einen leisen, feinen, ätherischen.
Die Haltbarkeit ist, wie bereits erwähnt, enorm.
Ich fühle mich auch in der Öffentlichkeit mit Soavissima wohl, werde mir aber die „volle Puderwolke nur alleine geben".
Ob man ihn unbedingt braucht, wenn man zum Beispiel schon Iris von L’Erbolario als günstige und sehr gute Alternative besitzt? Bei mir war die Antwort eindeutig „Ja“.
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