Superuomo 2014

Superuomo von Re Profumo
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7.6 / 10 18 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Re Profumo für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist zitrisch-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Zitrus
Würzig
Süß
Frisch
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LimetteLimette roter Pfefferroter Pfeffer grüne Mandarinegrüne Mandarine
Herznote Herznote
KardamomKardamom NeroliNeroli MyrteMyrte
Basisnote Basisnote
BienenwachsBienenwachs MoschusMoschus haitianisches Vetiverhaitianisches Vetiver
Bewertungen
Duft
7.618 Bewertungen
Haltbarkeit
6.416 Bewertungen
Sillage
5.917 Bewertungen
Flakon
7.424 Bewertungen
Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 04.07.2021.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 18  
La bestia bionda?
Wie der (von Nietzsche erdachte) Übermensch, der in der italienischen Übersetzung "superuomo" heißt, riecht, weiß ich nicht. Da der Philosoph mit dem beeindruckenden Schnauzbart in diesem Kontext auch von der "blonden Bestie" gesprochen hat, dürfen wir aber einen streng-animalischen Odeur vermuten, möglicherweise übertönt von den kostbaren Wohlgerüchen, die er sich gewaltsam von den durch Sklavenmoral dekadent gewordenen Herdenmenschen geraubt und sich großzügig über das blonde Herrenhaupt gegossen hat.

Dieser Duft riecht definitiv anders. Und er riecht auch (jedenfalls im Auftakt) nicht so, wie es die Duftpyramide erwarten lässt. Man stellt sich hier ein auf eine Explosion zitrischer Frische, zusätzlich durch den roten Pfeffer aufgepeppert. Stattdessen findet sich über dem Kopf hier noch ein Überkopf, der höchst eigentümlich, jedenfalls aber nicht spritzig, duftet. Mein erster Gedanke war "Bleistiftgraphit", dann denke ich tatsächlich an Wachs, ja der Duft ist so wächsern, dass ich (ungelogen) im Rachen ein stumpfes Gefühl empfinde, als ob man da flüssiges Kerzenwachs draufgegossen hätte, das jetzt erkaltet. Dann taucht da auch ein leichtes Prickeln auf, das aber weniger pfeffrig und gar nicht zitrisch anmutet, sondern eher an Champagner (oder vielleicht auch ein Heilwasser aus einem Kurbad) erinnert. Das ganze wirkt ausgesprochen distinguiert, vornehm, fein, wie ein äußerst gepflegter, ja von äußerstem Raffinement geprägter aristokratischer Herr mit Handschuhen und Gehstock.

Erst danach nimmt dieser nicht unangenehme, aber doch höchst unkonventionelle, gleichsam über-nischige Duft dann Fahrt in bekanntere Gewässer auf und es entwickelt sich so etwas wie eine vertraute Duftpyramide, zuerst eine fast schon normale (zurückgenommene) zitrische Phase, dann eine warm-süß-würzig-volle Episode, und dann, wieder etwas unerwartet, eine Art "Unterbasis", die mir krautig, fast fruchtig, und noch einmal spritziger und zitrischer begegnet.

Der Duft ist von guter, mindestens aber ordentlicher Haltbarkeit, aber nur moderater Sillage, was den Eindruck vornehmer Zurückhaltung weiter unterstreicht.

Tragen möchte ich den Duft nicht, denn gerade diese sehr vornehme Anfangsphase mutet mir persönlich allzu verfeinert an. In der wächsernen Note meine ich gelegentlich die "wächserne Hautfarbe" (als Zeichen mangelnder Gesundheit) oder gar die wächserne Totenmaske zu erahnen, was Assoziationen an Kraftlosigkeit und Verfall eröffnet, die ich an einem getragenen Duft nicht unbedingt schätze. Da wäre für mich deutlich mehr von Vitalität strotzender "Übermensch" wünschenswert gewesen.
9 Antworten
8
Flakon
4
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 28  
Über und darüber hinaus
Womöglich ist der Titel des Duftes gar nicht so albern, wie ich zunächst in Anbetracht meiner (und gewiss nicht bloß meiner) spontanen Assoziation dachte. Vielleicht sind die Italiener begrifflich weniger voreingenommen oder sie sind in dieser Hinsicht selbstsicherer, ich weiß es nicht.

Wer jedenfalls die Seite von Re Profumo aufruft und sich für die englische Fassung entscheidet, findet zum Duft lediglich ein Video vor, wie es optisch reduzierter schwerlich geht: Ein milchig eingetrübtes, einzelnes Bild von Flakon und Verpackung wird ganz langsam klarer. Das war’s. Dazu erzählt eine Stimme Dinge, die ich nicht verstehe. Hm… Ich hatte schließlich nicht ohne Grund die angeblich englische Variante wählen müssen.

Offensichtlich schert sich der Anbieter nicht um Global-Blabla und dann vermutlich auch nicht um eine denkbare „Super“-Helden-Konnotation. Stattdessen mag der Titel schlichtweg auf den lateinischen Ursprung des Wortes verweisen: „über“ oder „über hinaus“. Denn ‚Superuomo‘ bewegt sich gelassen über, sagen wir, maskuline Duft-Klischees hinaus und bereits seine Einordnung als Herren-Parfüm darf hinterfragt werden.

Grün-bitter-spitze Zitrusfrucht spaziert auf einer Unterlage nicht minder grünen und nicht minder bitteren Krauts daher. Belüftet von einem Hauch ätherischen Öls – auf Kardamom wäre ich nicht gekommen. Souverän und nicht unklug ist es, die Frucht nicht allein vorzuschicken, wo sie ja doch rasch der Unterstützung bedürfen wird. Das versprochene Wachs ist spürbar, wird allerdings nicht prägend, bleibt eher ein temporärer Tupfer, ähnlich einer Portion subtilen Humors. So weit, so lässig-elegant.

Aaaaber da geht noch ein Zacken mehr: Binnen weniger Minuten wird die Zitrus-Note milder und präsentiert sich tatsächlich als Chinotto-Limonade. Nicht einmal die Kohlensäure fehlt, dafür sorgt ein leichtes (Citral?)-Brausepulver-Pritzeln.

Schade, dass diese Phase nicht länger hält. Bald deutet eine winzige Spur Seifigkeit einen neuerlichen Schwenk an, diesmal in Richtung Neroli. Nach einer knappen Stunde ist luftig-wässriges Bonbon-Neroli vorherrschend; ohne nimm2-Stichigkeit, sondern viel zarter. Ein sanftes Zitrus-Bonbon eben, unverdrossen frisch. Eine anhaltende, herb-würzig-holzige Grundierung verhindert unterdessen wirksam, dass ein verspielter Eindruck entsteht.

Noch vor der Mittagszeit hat ein behutsam anschwellender Beitrag von Vanille den Schwerpunkt wiederum verschoben, jetzt ins Cremige. Dass der Duft im Gesamtbild weiterhin fein zitrisch betupft wirkt, ist nunmehr zweifellos auch auf ein entsprechendes Vermögen des Vetiver zurückzuführen. Und selbst als sich im Fortgang mehr und mehr Süße hinzugesellt, die Vanille ab dem späteren Nachmittag eine fast zuckrige (jedoch um Himmels Willen krümel-freie!) Anmutung entwickelt, wirkt der Duft in seiner wunderbaren Cremigkeit so italienisch, wie es sich nur wünschen lässt.

Längst ist unser „Über-Mann“ oder besser „Über-den-Mann-hinaus“ recht still geworden, indes: Was macht das schon? Allein Banausen versuchen, Charakter durch Lautstärke zu ersetzen.

Wer etwa ‚Vetiver Ambrato‘ schätzt, sollte ‚Superuomo‘ unbedingt testen, wenngleich keineswegs ein Zwilling erwartet werden darf. Leider ließ der verbliebene Füllstand der Probe (vielen Dank an MisterE!) keinen dritten Test zu. Aber in Sachen Chinotto kann ich mich ja mit ‚Italian Citrus‘ von Durga trösten.
20 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
7
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Hilfreiche Rezension 5  
Guter Geschmack kennt kein Kryptonit
Warum mag ich mittlerweile klassische Herrendüfte, gar Chypres? Warum fühle ich mich besonders zu italienischen, etwas machohaften, aber trotzdem sonnigen Kreationen hingezogen? Wie kriegt man das mit meinem klassischen Parfumgeschmack von orientalischen Zuckerbomben unter einen Hut?

1) weil ich immer reifer werde und klassische Parfumkunst samt Männlichkeit schätze und gerne an mir rieche
2) weil ich, auch wenn ich 80% Deutsch bin & nicht viel mit Bella Italia zu tun habe (außer etwas das Aussehen), meine sizilianischen Wurzeln wohl nicht so einfach leugnen kann.
3) orientalische Chypres oder chyprische Orientals, sind die Lösung meines Problems.

Superuomo ist ein klassisches Herrenparfum, das merkt man zu Beginn eindeutig. Er wirkt auf mich sogar wie eine Mischung aus zwei Arten von berühmten, erfolgreichen Herrenklassikern: einmal den zitrischen Vertretern ala Pour Monsieur von Chanel oder gar 4711 und zum anderen die noch älteren, pudrig-barocken Herrendüften wie Mouchoir de Monsieur. Er ist irgendwie ein klassischer Italiener zu Beginn und entwickelt sich später dann zu einem fast waschechten Orientalen mit pudriger Vanille. Süß wird er schnell und bleibt er auch, aber das Ganze wird dicker und zäher, aus Kardamom wird Bienenwachs, aus Neroli Moschus. Ärgerlich ist, das es ein äußerst kurzer Trip über Sizilien in den Orient ist - mal wieder der beste Beweis, das EdP nicht gleich lange haltbar ist.

Flakon: etwas zu viel Schrift drauf, aber durchaus edel
Sillage: sogar auf der Arbeit & als Signatur denkbar
Haltbarkeit: nicht annähernd so lang wie man bei einem EdP erhofft - 4-6 Stunden.

Fazit: Männlichkeit trifft Luxusqualität trifft italienisch-arabische Sonne trifft Kurzlebigkeit. Eher Clark Kent im Anzug als der Mann mit dem S auf der Brust. Macht aber absolut neugierig auf die neue Marke!
0 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 19  
Viel zu schade für Superman
Nur schwach besetzt ist das Segment jener Herrendüfte, die diese spätsommerliche, leichte Eleganz verkörpern, voller Transparenz und fern jeder Robustheit, aufgesetzter Maskulinität oder Sportlichkeit. Zarte Parfums, die wie eine leichte Brise den Träger umwehen, der vielleicht gut angezogen mit Leinensakko und Panama einen freien Nachmittag genießen kann.

Zu allererst ist hier Givenchys Gentleman zu nennen, wenngleich in der Vintage-Version. Den habe ich viel feiner und zarter in Erinnerung, als er sich heute präsentiert. Er gilt mir als Signaturduft dieser seltenen Richtung. Da der Gentleman leider stark verändert wurde, muss sich die Frage der Alternativen stellen. Viel gibt es da leider nicht zu berichten. Ramon Molvizar hatte mal was, mit glitzernden Goldblättchen im Flakon. Il Profvmos Aventure verkörpert diesen Gentleman-Charakter in gewisser Weise ebenso, wenn auch mit ganz anderen Duftnoten. Gleiches gilt für Guerlains pudriges Mouchoir de Monsieur.

Micallef kommt diesem Gentleman-Vibe noch mit am nächsten, in Gestalt des empfehlenswerten „White Sea“. Und nun also Superuomo!

Ein zart-zitrischer Auftakt zeigt sich vor einem hellen Hintergrund. Die ätherischen Öle des Kardamoms scheinen im wesentlichen den Duft zu tragen, obschon ich ihn erst im Nachhinein nach Kenntnis der Pyramide nachvollziehen konnte. Über die Mittelnote hinweg hat Superuomo ein zartes Prickeln, das mich an das Aroma von Brausepulver erinnert, ohne aber billig oder scharf-zitrisch zu sein. Von diesem Prickeln lebt der Duft, es gibt ihm seine innere Spannung und Raffinesse.

Zur Basis hin, die bereits nach einer Stunde erreicht ist, entwickelt sich Superuomo eindeutig orientalisch, bleibt aber dabei immer noch sehr zart – eine ganz dezente vanilleartige Note ist das, die später in Pudrigkeit ausklingt.

Superuomo ist nicht Superman, sondern gibt sich als feiner Herr. Manchmal fragt man sich wirklich, wie der eine oder andere Parfumnamen zustande gekommen sein mag. Sei's drum. Superuomo ist dem zu empfehlen, der im Parfum Verfeinerung sucht und vor Zartheit nicht zurückschreckt. Er bedient eine echte Nische, in der noch viel Platz ist.
5 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
Maggy4uMaggy4u vor 7 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Der Ästhet in Zitrus
Bewußt gesetztes Understatement
Das keine raumfüllende Sillage braucht
Wenn es um Esprit geht
Du strahlst
Er lächelt
2 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Für den Gentilhomme: mit subtiler Eleganz in zitrische Töne, einen Hauch von Kraut, eine Aura von Pudrigkeit gekleidet. Stil statt Krawall.
5 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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