Bandit 1944 Parfum

Version von 1944
Bandit (1944) (Parfum) von Robert Piguet
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7.9 / 10 207 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Robert Piguet für Damen, erschienen im Jahr 1944. Der Duft ist ledrig-chypreartig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Ledrig
Chypre
Würzig
Animalisch
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde EstragonEstragon BergamotteBergamotte GalbanumGalbanum GardenieGardenie NeroliNeroli OrangeOrange Ylang-YlangYlang-Ylang
Herznote Herznote
GartennelkeGartennelke JasminJasmin RoseRose VeilchenVeilchen
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos LederLeder ZibetZibet MoschusMoschus MyrrheMyrrhe PatchouliPatchouli AmberAmber KokosnussKokosnuss VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.9207 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5140 Bewertungen
Sillage
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Flakon
7.7131 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 20.02.2024.

Rezensionen

29 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Gold

256 Rezensionen
Gold
Gold
Top Rezension 52  
Meine Oma, die Banditin
Diesen Text widmet meine Tochter ihrer Großmutter und wird ihn demnächst bei einer großen Familienfeier so ähnlich vortragen. Ich teile ihn hier, weil ich es schön finde, wie die Begeisterung für Parfums in unserer Familie von Generation zu Generation weitergegeben wird!

Es ist eine persönliche Hommage an meine Mutter - daher bitte ich um Nachsicht. Die "hard facts" kommen hier zu kurz... doch es gibt ja bereits genug nüchternere Beiträge zu BANDIT.
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Für meine Großmutter:

Wenn ich mir unsere Großmutter Margarete so anschaue, so kann ich kaum glauben, daß sie heute ihren 80. Geburtstag feiert, denn sie sieht überhaupt nicht so aus, wie man sich eine 80jährige vorstellt. Die meisten Leute würden Margarete wohl auch nicht auf 80 schätzen. Meine Freunde können kaum glauben, daß meine Oma so modern und kreativ angezogen ist, ihre Kleidung selbst näht und entwirft und in jeder Hinsicht einzigartig fantasievoll und individuell ist.

Als meine Mutter mit mir schwanger war und im vierten Monat schon heraus kam, daß ich ein Mädchen werden würde, sagte meine Oma zu ihr am Telefon. „Ein Glück, daß du ein Mädchen bekommst. Was hätten wir auch mit einem Jungen anfangen sollen?“ Meine Großmutter ist selbst Mutter zweier Töchter. Eine typische "Mädchenmutter" eben... - oder vielleicht doch nur vordergründig? Die Wahl ihres Parfums ließe andere Rückschlüsse zu. Aber dazu später.

Als Kind besuchte ich Margarete besonders gern, weil sie eine extrem einfallsreiche Oma war und natürlich immer noch ist. Sie hat ein kleines Nähzimmer, vollgestopft mit Stoffen und Nähutensilien. Hier sah ich mich immer gern um und wunderte mich, wie schnell meine Oma mir ein Kleid, einen Rock oder ein Stofftier zaubern konnte.. alles Dinge, die meine Mutter überhaupt nicht drauf hat. Margarete besitzt einen fantastischen Sinn für Farben und Formen, bei ihr paßt immer alles perfekt zusammen. Ich kann mit ihr stundenlang über Schmuck und Design reden, sie hat sehr viel Ahnung von Edelsteinen, liebt alle Dinge, die eine Frau schmücken... und natürlich hat sie mir schon die schönsten Schmuckstücke geschenkt...

Auf vielen alten Fotos sieht man Margarete übrigens mit braunen Haaren. Ihr steht einfach alles, egal ob hell oder dunkel. Ich kann mich an sie nur mit hellen Haaren erinnern. Die haben für mich immer etwas Strahlendes gehabt, was perfekt zu ihrem Charakter paßt. Denn obwohl sie vor neun Jahren ihren Mann verlor, hat sie es geschafft, ihren Kummer zu bewältigen, ohne selbst in eine Depression abzugleiten. Der Tod unseres Opas war für uns alle ein tragischer Einschnitt. Doch wie Margarete seitdem ihren Alltag allein meistert, ist absolut bewundernswert. Sie ist für mich ein großes Vorbild, weil sie durch Kreativität und Kunst ihr Leben strukturiert und sich niemals gehen lässt. Täglich macht sie mit ihrem Hund lange Spaziergänge, kocht selbst, kauft ein, malt Bilder, näht, kümmert sich um ihren traumhaft schönen Garten.
Überhaupt... der Garten! Man kann es gar nicht genüg würdigen, mit welcher Hingabe sich meine Oma um ihren Garten kümmert. Sie liebt den Duft von frisch gemähtem Gras und Blumen! Und wenn es um Parfums geht, ist sie völlig in ihrem Element.
Ihr Erkennungsduft, ihre Signatur heißt BANDIT.
Das passt nicht zu einer Oma? Doch, zu meiner Oma schon. Ich finde es fantastisch, daß meine Großmutter ein so eindrucksvolles, ledriges, herbes Parfum trägt, das man auf jeden Fall UNISEX nennen kann, obwohl meine Oma garantiert nichts mit diesem Begriff verbindet. Sie trug niemals süße Parfums, sondern mochte immer das Herbe, leicht "Animalische", für das Bandit so bekannt ist. Der Duft ist zudem 1944 von einer Frau kreiert worden, auch das gefällt mir besonders gut. Was braucht man da einen Duft wie "Feminista" von Geza Schön, wenn Germaine Cellier schon vor über 70 Jahren solche fortschrittlichen Parfums wie Vent Vert und Bandit schuf, die man als "Emanzipation in der Flasche" bezeichnen kann?
Es gab eine Zeit, als Bandit vom Markt verschwunden war. Margarete erzählte mir, daß sie damals auf "Cabochard" zurückgriff, ebenfalls ein herb-ledriges Parfum. Auch "Mystere" von Rochas benutzte sie öfter. Zum Glück ist Bandit seit einigen Jahren wieder erhältlich, wenn natürlich auch reformuliert, aber offensichtlich sehr nah am Ursprung. Margarete hat immer einen Flakon "in petto", um es in ihren Worten zu sagen. Ich drücke ihr die Daumen, daß die Qualität von Bandit nicht nachlassen wird... und ich freue mich darüber, daß es in unserer Familie eine Tradition der "Parfumbegeisterung" gibt, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Mit Bandit ist meine Oma für mich die Coolste der Welt.
80 ist auch nur eine Zahl. Und ein Parfum wie Bandit überwindet die Beschränkungen von Raum und Zeit.
"Wenn ich Bandit rieche, bin ich wieder 25", sagt meine Oma.
Das ist die Magie eines großen Duftes.
Happy birthday, Oma Margarete.
21 Antworten
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 28  
Marlene, nicht Dame Edna
Ein Parfum der Extreme: Paris 1944, das Pflaster hallt noch unter den Stiefeln der abziehenden deutschen Soldaten wider, aber die kreative Energie der Hauptstadt beginnt sich schon zu sammeln. Aus subversiver wird offene Provokation.
Robert Piguet, ein junger avantgardistischer Couturier plant eine Schau seiner neuesten Kollektion – sie soll schockieren, und sie wird es. Die Models auf dem Catwalk tragen schwarze Masken, blitzende Messer und Attrappen von Pistolen - Ganoven in Frauenkleidern. Das Parfum zu dieser Provokation liefert ihm eine junge, ebenso avantgardistische wie ihr Genre revolutionierende Künstlerin: die Parfumeurin Germaine Cellier. Sie sollte die erste berühmte weibliche ‚Nase’ werden und mit ihren unkonventionellen Kreationen ganze Generationen ihr nachfolgender Parfumeure beeinflussen. Ihrer Kunst besaß ein besonderes Merkmal: Chuzpe – Mut und Unerschrockenheit etwas zu wagen, von dessem Gelingen sie überzeugt war. Vorallem ihre frühen Werke zeugen davon: Vent Vert, Fracas und eben: Bandit. Sie konterte mit großer Geste die fein austarierten, überraffinierten und kaum mehr dechiffrierbaren Düfte eines Ernest Beaux, eines Jacques Guerlain, Ernest Daltroff oder Jean Carles. Dabei stellte sie bis dahin kaum hervorgetretene Noten exponiert in den Mittelpunkt, indem sie diese fast in Überdosis in ihren Formeln herausstrich – so soll sie für Vent Vert fast 8% Galbanum verwendet haben, für Fracas einen unerhört hohe Konzentration Tuberose und für Bandit ein damals ziemlich neues, recht aggressives Aroma-Duftmolekül namens ‚Isobutyl Quinoline’. Mit der Verwendung dieses rauchig-ledrig riechenden Moleküles in hoher Dosis schuf sie nebenbei ein neues Genre: das Leder-Chypre. Später variierte sie dieses Thema einmal mehr mit Jolie Madame. Bernard Chant nahm es mit Cabochard wieder auf, entwickelte es mit Aramis und Azurée weiter und spätestens in den siebziger Jahren hatte jedes Haus sein Leder-Chypre im Portfolio. Germaine Cellier aber war die Pionierin, sie war es, die das berühmt-berüchtigte Bandit schuf, ihr erstes Meisterwerk, von dem Luca Turin behauptet, es sei noch heute: „...still several unlit streets ahead of every ohter leather-chypre around.“
Bis in die siebziger Jahre hinein wurde es praktisch unverändert produziert, schließlich eingestellt – warum auch immer. Über 20 Jahre später erwarb der amerikanische Konzern Alfin Frafrances Inc. die Rechte an Parfums Robert Piguet und brachte Bandit als Eau de Toilette wieder auf den Markt, ebenso wie Fracas, sowie ein obskures Fracas pour Homme. Heute wird das Label Piguet von Fashion Fragrances & Cosmetics Ltd. New York vertrieben und Bandit wurde zwischenzeitlich erneut reformuliert. Ein Zertifikat auf der Box des Parfums versichert es handle sich diesmal um die originale Formel von 1944, gez. der Präsident von Givaudan. Man mag es glauben, oder nicht. Die Tatsache, dass einige Inhaltstoffe die Cellier verwendete nicht mehr produziert werden, lässt vermuten, dass dem nicht ganz so ist. Wie auch immer, vergleicht man die verschiedenen Ausführungen, so stellt man fest – sie sind sich doch recht ähnlich. Das wiedereingeführte Bandit von Alfin ist das mit Abstand ledrigste und wurde dementsprechend in den folgenden Jahren auch als ‚pour Homme’-Version gehandelt. Das neue Bandit (EdP) ist das bisher blumigste, während das original Bandit exakt dazwischen liegt: nicht ganz so ledrig wie das EdT von Alfin und nicht ganz so blumig wie das neue EdP. (Vor einiger Zeit habe ich via Ebay einen richtig alten Flakon von Bandit in extrem guter Verfassung und ohne erkennbare Alterungserscheinungen erstanden).
Seinem androgynen, dabei glamourösen Charakter gemäß wird Bandit häufig mit Marlene Dietrich, der Pionierin in Sachen maskuliner Feminität, assoziiert - ebenso wie Tabac Blond oder Knize Ten, zwei weiteren Lederdüften mit ähnlich maskulinem Charakter, besonders Knize Ten. Aber während der Caron-Duft sich einer Zueignung zu einem Geschlecht zu entziehen versucht, verharrt Bandit in seinem Spagat zwischen femininer Aura und maskulinem Habitus. Es versucht erst gar nicht diese scheinbaren Gegensätze zu überwinden, sondern stellt sie offen zur Schau.
Auf einen frischen, grünen Anfangsakkord von Galbanum, Neroli und Bergamotte folgt ein Blumenbouquet von Jasmin, Rose und Tuberose, auf einer Basis von erdigem Vetiver, Patchouli, Eichenmoos, Leder und Moschus. Scharf-Blumiges und bitter-Ledriges sind die großen Gegensätze: ein Parfum der dramatischen Kontraste! Auch eines für ‚Drama-Queens’? Oh ja, für weibliche, wie männliche, die gibt es ja in beiden Ausführungen! Einer Freundin von mir, selbst bekennende ‚Drama-Queen’, empfindet Bandit gar als zu dramatisch für die meisten Situationen, schätzt es aber dennoch. Nun, man ist ja auch nicht unentwegt dramatisch....
Bei allem Kontrastreichtum ist Bandit eines aber nicht: schrill. Auch Marlene war ja nicht schrill, und dieses Parfum ist nun wirklich Marlene: mit Smoking, Zylinder und Zigarette – eine Diva im elegantesten männlichen Outfit. Keine Drag-Queen mit kreischigem Make-up, Strassbrille und schrägem Fummel. Eben Marlene, nicht Dame Edna.
Denn trotz schwarzer Masken und martialischer Bewaffnung verkörperten Robert Piguets Models 1944 auf dem Catwalk ganz sicher auch eines: eleganten französischen Stil – ganz wie Bandit! (Auch der schwarze, kubische Flakon ist überaus elegant!)

Übrigens, das Herren-Lifestyle- und Modemagazin ‚GQ’ hat vor einiger Zeit seinen männlichen Lesern dieses Parfum offeriert, zusammen mit dem Hinweis, dass, wer schon immer einen Duft gesucht habe der etwas ganz besonderes sei, etwas Edles und Elegantes, etwas, das den Träger aus der Masse heraushebt, dass dieser mit Bandit genau das gefunden habe! Bin mal gespannt, ob ich eines Tages einen Mann treffen werde, der es trägt! Wäre interessant Bandit an ihm zu riechen, denn ich kenne es bisher nur von mir.
2 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 32  
In einem stillen Winkel von Sherwood Forest…
„Robin! Rooooobin!!!“

„Ja, Marian, Liebes? Ich bin noch im Schlaf-Zelt!“

„Sieh‘ zu, dass Du fertig wirst! Gegen acht Uhr soll diese Handels-Gesellschaft aus Nottingham drüben durchreiten. Bei denen gibt‘s bestimmt ordentlich was zu holen.“

„Liebling, das hatten wir schon: Der König ist zurück. Alles ist gut!“

„Wenn Du glaubst, ich hätte Lust, weiter in einem Scheiß-Burgzimmer Latein zu lernen oder Taschentücher zu klöppeln, hast Du Dich geschnitten. Ich will jetzt auch meinen Spaß! Du hattest Deinen jahrelang.“

„Spaß? Ich habe mich im dunklen Wald vor den Schergen versteckt! Was meinst Du, was der Sheriff oder gar dieser gruselige Guy von Gisbourne mit mir angestellt hätten?“

„Red‘ keinen Stuss, jedes Kind in fünfzig Meilen Entfernung wusste, wo Du steckst. Die beiden Heiopeis und ihre Jungs waren doch froh, sich nächtelang irgendwo rumtreiben zu können. Guck‘ Dir ’mal deren Weiber an! Und alles auf Spesen! Stell‘ Dir vor, die hätten Dich geschnappt, dann wär’s vorbei gewesen mit dem Lotterleben.“

„Ich habe ganz schön gefroren manchmal! Aber lass‘ gut sein, Schatz. Nun jagt mich jedenfalls keiner mehr. Der König hat die Dinge wieder in die Hand genommen und sorgt für Recht und Ordnung.“

„Na ja, immerhin hatte der auch seinen Spaß.“

„Wie meinst Du das? Welcher Spaß? Der hat erst im Heiligen Land gekämpft und danach auf dem Trifels gesessen, bis wir für ihn bezahlt haben. Hast Du Ivanhoe nicht weinen sehen, als er kam, um das Lösegeld zusammenzukratzen?“

„Ivanhoe und geweint? Der konnte sich das Lachen kaum verkneifen! Junge, Junge, als ich Dich geangelt habe, dachte ich, Du könntest unmöglich so dämlich sein, wie Du aussiehst. ‚Im Heiligen Land gekämpft‘, ‚Auf dem Trifels gesessen‘… Dass ich nicht lache! Richard Löwenherz mit den Hengsteiern hatte keinen Bock, sich zu Hause die Wehwehchen rheumatöser Adliger anzuhören. Der ist lieber in Akkon von einem Puff zum anderen getorkelt. Und DAFÜR brauchte er die frische Kohle, und zwar jede Menge. Die Mädels da sind anspruchsvoll. Mit einer zugigen Kemenate oder einem muffigen Schlaf-Zelt musst Du denen nicht kommen.“

„Ach, und warum ist John nicht einfach mitgekreuzfahren, wo das angeblich so ein Riesen-Spaß ist? Er wollte doch sogar verhindern, dass Richard zurückkehrt! Na, was sagst Du nun? Wieso ist er ihm nicht hinterhergerannt?“

„Das hätte ihn bloß frustriert. Der kriegt keinen hoch! Hab‘ ich auspro…hört.“

„Was?“

„Ausgehört. Herausgehört, als sich die Köchinnen darüber unterhalten haben.“

„Hm.“

* plitsch, platsch *

„He, Marian, lass‘ das! Das ist mein Banditen-Duftwasser!“

„Warum? Steht ‚Frau‘ drauf, also ist das für ‘ne Frau. Du musst schließlich sowieso nur husten davon. Boah, ist das Zeug geil!“

„Klar steht da ‚Frau‘ drauf, was hätte ich diesem Quacksalber sonst sagen sollen, als er es für mich zusammengerührt hat? Solche Sachen kommen für uns Männer frühestens in ein paar hundert Jahren in Mode. Das ist meins! Gemischt von MEINEN schönsten Erinnerungen! Ach, Herzblatt, weißt Du noch…? Den nächtlichen Nelkenstrauß von mir für Dich? Oder unser romantisches Treffen auf der moosigen Lichtung nach dem schlimmen Achsbruch an Deinem Wagen?“

„Jaja, die Nelken. Weiße Nelken. Hab‘ ich meiner Mutter aufs Grab gestellt. Und wenn Dich das Moos in dem Duft an die Nummer auf dieser Lichtung erinnern soll, wieso hält das dann stundenlang durch? Egal jetzt. Na gut, Du lendenlahme Lusche, bleib‘ eben meinetwegen im Zelt! Ich erledige die Kaufleute alleine. Aber wehe, du bist um zehn nicht frisch! Ich habe was nachzuholen.“

„Natürlich, Liebes!“
21 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Ergreifend

484 Rezensionen
Ergreifend
Ergreifend
Top Rezension 26  
Weißt du noch ..
Weißt du noch, wie sich die bösen Seelen, die guten geholt haben?
Sie ergriffen mit ihrem kalten Atem. Sie in sich eingezogen haben, wie eine schwache Gunst des Lebens?

Weißt du noch, wie der raue Wind um uns herum wehte, als wir uns fest an der Hand hielten und auf die Dämmerung warteten?

Weiß du, wie schwach auch so mancher Starke im Leben wird und wie wir alle verzweifelt dagegen gehalten haben?

Ich weigere mich dieses Parfum wissenschaftlich zu erläutern und alles zu hinterfragen, was er in sich birgt. Ich will es einfach nicht. Da lauert was sündhaftes. Was ganz mächtiges, hinterlistiges. Was, das einem einfach still den Atem raubt. Die Lungen lahm legt, das Herz in Eiseskälte legt und dennoch den stillen Tod mit einem sachten Tuch umwickelt. Das hier braucht keinen Duftverlauf und son Zeug. Das hier ist einfach das, was es ist! Der Moment an sich.

Ich habe mich mit ihm befasst und auch habe ich gelernt Parfums Zeit zu lassen. Zeit, die sie brauchen , sich zu entwickeln. Doch bei Bandit will ich keinen Roman schreiben. Den braucht er einfach nicht. Er ist ein Roman. Aus der Feder des Teufels, der auch mal lieblich lächeln kann. Denn nur so bekommt er auch was er will.

Ein Duft was in sich stark und präsent ist. Ein Duft, bei dem ich mich als junge Dame eigentlich nicht sonderlich schwer tat, ihn zu lieben und mit ihm klar zu kommen. Er war da, Tage über und ich habe mir nie sonderlich Gedanken zu ihm gemacht. Ich legte ihn auf, genoss einfach, das was auf meiner Haut geschah und liebte ihn einfach. Was soll ich sagen? - Klassik in meinen zarten Ohren, Spektakel auf der Haut. Raumfüllend - Aber er drückt mich nicht nieder. Er erfüllt mich. Mit seinem wunderschönen ledrigem Duft, der auf einem würzigen Bett ausgebreitet ist. Sachte umhüllt von Mozarts Requiem und einer dichten animalischen Note, die aber keineswegs stört.

Ein schöner Chypre, gemacht für die ganz großen Momente im Leben. Mit einem langen rauchigem Atem. Ich rieche ihn lange. Bewundere jedes Mal, wie er mich doch einnimmt. Er ist böse und er hat mich eingeholt. Und ich will ihm gar nicht entkommen! Paaaaah! Ich denke nicht mal dran!

Weißt du noch, wie sich die bösen Seelen, die guten geholt haben?
- Ja, nach Bandit weiß ich's bestimmt!
13 Antworten
10
Flakon
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Haltbarkeit
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Duft
Medusa00

802 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
Hilfreiche Rezension 32  
Ich hol mir jetzt ne Keule!
Färbe meine Haare schmutzigbraun, kleb mir einen Damenbart , Augenbrauen und Haare an die Brust und an die Schienbeine!Dann nehme ich den Katzen das Kuschelfell weg, ziehe die Jeans aus, hänge das Fell um und renne mit der Keule in den Wald, da muß doch noch irgendwo eine Homo erectus rumkrauchen, mit einer Ere..., mit Fell!Turandot danke für dieses Duftarmageddon, meine Stimmung war schlagartig von 0 auf 100!
Das ist ein Chypre, der mäht Völkerstämme nieder und entfacht niedere Instinke. Den sollte man im Giftschrank aufbewahren. Manoman!
Schon der Auftakt läßt mich knurren! Aldeyhdige Bergamotten, würzig, seifig, blumig alles auf einmal, das ganze Programm. Grrrrrrrrrrr
Der Lederchypre, da können andere Chypres einpacken und sich in der hinteren Ecke der Regale verstecken. Riecht wie angesengte Katze!Ist das ein Duft!
Traut sich heute keiner mehr, feige Parfümeure das!
Ich krieg mich gar nicht mehr ein!
Neandertal ich komme! Bin dann mal im Wald.........
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Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
SalanderSalander vor 9 Jahren
9
Duft
Bandit, ich liebe dich du alter Verbrecher. Ein eigenwilliges Chypre mit Leder- & Rauchnoten. Auf Krawall gebürstet und doch vertraut.
0 Antworten
CappellusmanCappellusman vor 8 Jahren
7
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Haltbarkeit
9.5
Duft
Phantastisch, wie dieser Duft es schafft, "herberen" Frauen und maskulinen Männern zugleich zu stehen. They don't make 'em like that anymore.
0 Antworten
MinigolfMinigolf vor 8 Jahren
9
Flakon
9
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Haltbarkeit
10
Duft
Ein Duft wie ein Donnerhall. vielschichtig, eigenwillig, rau und blumig, ledrig-würzig, tintig und moosig, alles in einem Atemzug.Fasziniered
0 Antworten
GoldGold vor 5 Jahren
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
War die Signatur meiner Mum als ich drei war. Prägte mich. Ist unübertroffen in Geruch, Name und Werk einer genialen Parfümeurin.
1 Antwort
PlutoPluto vor 9 Jahren
7.5
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5
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6
Duft
Herb, pfeffrig, zitrisch, kräftig, old-fashioned, bei nahen Schnuppern leicht muffig, Cabochard ist schöner!
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