09.03.2012 - 03:53 Uhr
Flowerbomb
67 Rezensionen
Flowerbomb
Top Rezension
25
Mama geht in die Oper.....
Ein Kästchen mit geschwungenen, kurzen Beinen, ganz im 50er-Jahre-Stil. Es stand im Schlafzimmer von Mama. Meist steckte der goldene Schlüssel, manchmal aber auch nicht.
Wenn die Eltern im Wohnzimmer Besuch hatten, kein anderes Kind dabei war und ich genug davon hatte, die Teppichfransen symmetrisch auszurichten vor Langeweile, huschte ich ins Schlafzimmer. Niemand hats bemerkt.
Immer, immer hat das Herz dabei laut geklopft, wenn ich bemerkt habe, dass der Schlüssel steckt. Leise drehte ich ihn im Schloss. Und da waren sie alle, die Schätze meiner Mutter. Einer war immer dabei: Femme von Rochas, selbstverständlich in der Originalversion.
Wie ein Junkie (so würde man heute sagen) klebte meine kleine Nase an der Flasche, die ich mich zwar zu öffnen traute, aber nicht zu verwenden - hätte doch jeder gerochen, wo ich wieder mal gewesen bin.
Der Pfirsich blieb vom ersten bis zum letzten Augenblick beim Schnüffeln dominant, natürlich auch das Moos, Patchouli und das ledrige Finale.
Meine Welt damals bestand aus Üben auf einem Konzert-Pianino, der Klosterschule mit rosa-weiß-gestreiften Radiergummis, selbstverständlich mit Kaugummi-Duft; Besuchen der Wiener Opern neben einer in Femme getauchten Mutter und einer letzten Ahnung von Schmieröl noch viel herrlicher duftenden Vater, frisch aus der Werkstätte, ein bisschen verloren in dem vornehmen Ambiente.
Beim Öffnen des Vintage legte sich diese Welt mir wieder zu Füßen, bunte, vergessen geglaubte Details sehen augenzwinkernd hinter dem Parfumkästchen meiner Mutter hervor und sagen: Ja, auch wir waren da.... und seltsamerweise passen sie allesamt in Medusas Vintage-Fläschchen hinein. Danke du Liebe für diese wunderbaren Erinnerungen.
Heute könnte ich ihn nicht mehr tragen, denn er ist für mich unverrückbar in den 60ern verankert. Das würde eine verwirrende Parallelwelt erschaffen. Aber wer gerne zwischen den Welten wandert, könnt's probieren.....
Wenn die Eltern im Wohnzimmer Besuch hatten, kein anderes Kind dabei war und ich genug davon hatte, die Teppichfransen symmetrisch auszurichten vor Langeweile, huschte ich ins Schlafzimmer. Niemand hats bemerkt.
Immer, immer hat das Herz dabei laut geklopft, wenn ich bemerkt habe, dass der Schlüssel steckt. Leise drehte ich ihn im Schloss. Und da waren sie alle, die Schätze meiner Mutter. Einer war immer dabei: Femme von Rochas, selbstverständlich in der Originalversion.
Wie ein Junkie (so würde man heute sagen) klebte meine kleine Nase an der Flasche, die ich mich zwar zu öffnen traute, aber nicht zu verwenden - hätte doch jeder gerochen, wo ich wieder mal gewesen bin.
Der Pfirsich blieb vom ersten bis zum letzten Augenblick beim Schnüffeln dominant, natürlich auch das Moos, Patchouli und das ledrige Finale.
Meine Welt damals bestand aus Üben auf einem Konzert-Pianino, der Klosterschule mit rosa-weiß-gestreiften Radiergummis, selbstverständlich mit Kaugummi-Duft; Besuchen der Wiener Opern neben einer in Femme getauchten Mutter und einer letzten Ahnung von Schmieröl noch viel herrlicher duftenden Vater, frisch aus der Werkstätte, ein bisschen verloren in dem vornehmen Ambiente.
Beim Öffnen des Vintage legte sich diese Welt mir wieder zu Füßen, bunte, vergessen geglaubte Details sehen augenzwinkernd hinter dem Parfumkästchen meiner Mutter hervor und sagen: Ja, auch wir waren da.... und seltsamerweise passen sie allesamt in Medusas Vintage-Fläschchen hinein. Danke du Liebe für diese wunderbaren Erinnerungen.
Heute könnte ich ihn nicht mehr tragen, denn er ist für mich unverrückbar in den 60ern verankert. Das würde eine verwirrende Parallelwelt erschaffen. Aber wer gerne zwischen den Welten wandert, könnt's probieren.....
13 Antworten