15.12.2019 - 08:47 Uhr
SchatzSucher
107 Rezensionen
SchatzSucher
Top Rezension
47
Verführung pur im Flakon
Daß ich Chpyredüften gegenüber eine große Zuneigung entwickelt habe, ist sicherlich schon ziemlich bekannt. Auch ist mir bewußt, daß diese Duftrichtung bei so manchen geneigten Schnuppernasen eher auf Ablehnung stößt. Das verstehe ich nur zu gut.
Chypres können ja doch sehr knarzig, schroff und abweisend oder eben gar altbacken erscheinen.
Doch verdient diese Duftrichtung eine nähere Betrachtung, denn es gibt so viele verschiedene Varianten, auch solche, die weniger spröde und viel liebenswürdiger sind.
Ich stöbere auch immer gern in der Vergangenheit herum und entdecke da immer wieder faszinierende Schätze.
Keine Sorge, es wird wird hier nicht schon wieder eine Tirade à la "Früher war alles besser". Es langweilt irgendwann, wenn immer wieder dieselbe Platte aufgelegt wird.
Doch wenn mir immer wieder mal so vollmundige Vintageschätze in die Hände fallen, stelle ich fest, daß früher eben doch mehr Lametta war, dufttechnisch gesehen.
Denn in denen ist noch alles drin, was heutzutage geächtet, reglementiert, verpönt und sowieso auch nicht mehr politisch korrekt ist. Aber ich will da keine Diskussion anstoßen, die nachher zu nichts führt. Zu verschieden sind da die Meinungen.
Nun kam mir vor einiger Zeit ein umfangreiches Testpäckchen von Frau E. aus B. vor die Nase. Etliche fein und mit viel Bedacht ausgesuchte Schnupperproben von Düften, die ich noch nicht kannte. Neuere Düfte und Vintage gemischt. Viele schöne Sachen waren dabei. Ich war hin und weg.
Einer der Düfte, die besonders bei mir hängengeblieben sind, ist dieser hier, Mystère von Rochas, welcher mein Herz voll getroffen hat.
Einerseits weil er genau die Richtung präsentiert, die ich so mag und andererseits, weil er sämtliche Noten, die in diesem Duft verarbeitet wurden, zu einem höchst komplexen, eleganten und präsenten Ganzen werden läßt.
Neben einer dichten Fülle von blumigen Noten gibt es neben einer guten Portion Eichenmoos auch noch einen wohldosierten Klacks Zibet als animalische Komponente.
Nun stehe ich für gewöhnlich mit sehr animalisch ausgerichteten Düften ziemlich auf Kriegsfuß. Zibet ist auch eine äußerst heikle Komponente. Zu viel davon läßt einen Duft gern mal nach Raubtierkäfig inkl. Markierungen riechen, fein dosiert gibt es einem Duft eine gewisse Raffitücke.
Interessant finde ich bei Mystère, daß meinem Empfinden nach die Kopf-, Herz- und Basisnoten ziemlich rasch ineinander verschwimmen und daß hier kein einziger Zitrusaspekt auftaucht. Ich gebe zu, das vermisse ich hier auch gar nicht.
Ich rieche zum Auftakt herbes Galbanum heraus, doch kommen sehr schnell die floralen Komponenten dazu, die auch über die gesamte Dauer präsent bleiben. Und fast ebenso schnell mischt sich die würzige Basis hinzu.
Ich finde es normalerweise recht interessant, wenn ein Duft sich über einen gewissen Zeitraum ein wenig verändert, doch gefällt mir der relativ lineare Verlauf bei Mystère ausgesprochen gut.
Bei den blumigen Noten sticht kaum eine Blüte besonders heraus, lediglich Nelke und Jasmin drängeln sich etwas in den Vordergrund.
Der Duft wirkt auf mich von vornherein erwachsen, seidig weich, warm, anschmiegsam und mit einer subtil durchscheinenden und sanften Erotik.
Und genau das ist für mich das Mysterium dieses wunderbaren Duftes:
Mystère ist ein durch und durch verführerisch-anziehender und erotischer Duft. Doch fällt der Parfümeur hier nicht mit vordergründiger oder gar ordinärer Lüsternheit gewissermaßen mit der Tür ins Haus, nein er schafft es, diese erotische Anziehungskraft subtil, feinsinnig und tiefgründig zu halten. Niemals plärrt der Duft laut herum, niemals wirkt der Duft irgendwo niedlich-verspielt. Hier ist eine gewisse Ernsthaftigkeit durchaus bemerkbar.
Und das über einen beachtlich langen Zeitraum, Mystère hält bei mir locker 14 Stunden durch. Man wird auch sehr gut wahrgenommen, doch auch wenn der Duft eine deutliche Präsenz hat, spielt er niemanden an die Wand.
Als passende Jahreszeit würde ich wegen der warmen Aura die kältere empfehlen.
Ende der 70er Jahre als Damenduft veröffentlicht, finde ich Mystère als absolut herrentauglich, wenn man sich auf recht deutliche blumige Noten einlassen mag. Auch ist der Duft so gut wie gar nicht süß.
Da der Duft schon lange vom Markt verschwunden ist, ich ihn aber auf jeden Fall haben wollte, schaute ich mich ein wenig um. Und in einem bekannten Online-Auktionshaus wurde ich schließlich fündig.
Ein neuer und noch eingeschweißter Flakon reiste aus dem Niederlanden zu mir und ich schenkte ihn mir sozusagen selbst zum Geburtstag.
Besonders glücklich macht mich die Tatsache, daß der Duft noch völlig intakt ist und nichts gekippt erscheint.
Der Flakon ist die geradlinige geriffelte Variante, ebenso schlicht wie schön.
Meiner Meinung nach wurde mit Mystère im Hause Rochas ein Meisterwerk kreiert, dem ich mit Freuden die volle Punktzahl gebe. Und ich danke Frau E. aus B. dafür, daß sie mich auf den Duft gebracht hat.
Chypres können ja doch sehr knarzig, schroff und abweisend oder eben gar altbacken erscheinen.
Doch verdient diese Duftrichtung eine nähere Betrachtung, denn es gibt so viele verschiedene Varianten, auch solche, die weniger spröde und viel liebenswürdiger sind.
Ich stöbere auch immer gern in der Vergangenheit herum und entdecke da immer wieder faszinierende Schätze.
Keine Sorge, es wird wird hier nicht schon wieder eine Tirade à la "Früher war alles besser". Es langweilt irgendwann, wenn immer wieder dieselbe Platte aufgelegt wird.
Doch wenn mir immer wieder mal so vollmundige Vintageschätze in die Hände fallen, stelle ich fest, daß früher eben doch mehr Lametta war, dufttechnisch gesehen.
Denn in denen ist noch alles drin, was heutzutage geächtet, reglementiert, verpönt und sowieso auch nicht mehr politisch korrekt ist. Aber ich will da keine Diskussion anstoßen, die nachher zu nichts führt. Zu verschieden sind da die Meinungen.
Nun kam mir vor einiger Zeit ein umfangreiches Testpäckchen von Frau E. aus B. vor die Nase. Etliche fein und mit viel Bedacht ausgesuchte Schnupperproben von Düften, die ich noch nicht kannte. Neuere Düfte und Vintage gemischt. Viele schöne Sachen waren dabei. Ich war hin und weg.
Einer der Düfte, die besonders bei mir hängengeblieben sind, ist dieser hier, Mystère von Rochas, welcher mein Herz voll getroffen hat.
Einerseits weil er genau die Richtung präsentiert, die ich so mag und andererseits, weil er sämtliche Noten, die in diesem Duft verarbeitet wurden, zu einem höchst komplexen, eleganten und präsenten Ganzen werden läßt.
Neben einer dichten Fülle von blumigen Noten gibt es neben einer guten Portion Eichenmoos auch noch einen wohldosierten Klacks Zibet als animalische Komponente.
Nun stehe ich für gewöhnlich mit sehr animalisch ausgerichteten Düften ziemlich auf Kriegsfuß. Zibet ist auch eine äußerst heikle Komponente. Zu viel davon läßt einen Duft gern mal nach Raubtierkäfig inkl. Markierungen riechen, fein dosiert gibt es einem Duft eine gewisse Raffitücke.
Interessant finde ich bei Mystère, daß meinem Empfinden nach die Kopf-, Herz- und Basisnoten ziemlich rasch ineinander verschwimmen und daß hier kein einziger Zitrusaspekt auftaucht. Ich gebe zu, das vermisse ich hier auch gar nicht.
Ich rieche zum Auftakt herbes Galbanum heraus, doch kommen sehr schnell die floralen Komponenten dazu, die auch über die gesamte Dauer präsent bleiben. Und fast ebenso schnell mischt sich die würzige Basis hinzu.
Ich finde es normalerweise recht interessant, wenn ein Duft sich über einen gewissen Zeitraum ein wenig verändert, doch gefällt mir der relativ lineare Verlauf bei Mystère ausgesprochen gut.
Bei den blumigen Noten sticht kaum eine Blüte besonders heraus, lediglich Nelke und Jasmin drängeln sich etwas in den Vordergrund.
Der Duft wirkt auf mich von vornherein erwachsen, seidig weich, warm, anschmiegsam und mit einer subtil durchscheinenden und sanften Erotik.
Und genau das ist für mich das Mysterium dieses wunderbaren Duftes:
Mystère ist ein durch und durch verführerisch-anziehender und erotischer Duft. Doch fällt der Parfümeur hier nicht mit vordergründiger oder gar ordinärer Lüsternheit gewissermaßen mit der Tür ins Haus, nein er schafft es, diese erotische Anziehungskraft subtil, feinsinnig und tiefgründig zu halten. Niemals plärrt der Duft laut herum, niemals wirkt der Duft irgendwo niedlich-verspielt. Hier ist eine gewisse Ernsthaftigkeit durchaus bemerkbar.
Und das über einen beachtlich langen Zeitraum, Mystère hält bei mir locker 14 Stunden durch. Man wird auch sehr gut wahrgenommen, doch auch wenn der Duft eine deutliche Präsenz hat, spielt er niemanden an die Wand.
Als passende Jahreszeit würde ich wegen der warmen Aura die kältere empfehlen.
Ende der 70er Jahre als Damenduft veröffentlicht, finde ich Mystère als absolut herrentauglich, wenn man sich auf recht deutliche blumige Noten einlassen mag. Auch ist der Duft so gut wie gar nicht süß.
Da der Duft schon lange vom Markt verschwunden ist, ich ihn aber auf jeden Fall haben wollte, schaute ich mich ein wenig um. Und in einem bekannten Online-Auktionshaus wurde ich schließlich fündig.
Ein neuer und noch eingeschweißter Flakon reiste aus dem Niederlanden zu mir und ich schenkte ihn mir sozusagen selbst zum Geburtstag.
Besonders glücklich macht mich die Tatsache, daß der Duft noch völlig intakt ist und nichts gekippt erscheint.
Der Flakon ist die geradlinige geriffelte Variante, ebenso schlicht wie schön.
Meiner Meinung nach wurde mit Mystère im Hause Rochas ein Meisterwerk kreiert, dem ich mit Freuden die volle Punktzahl gebe. Und ich danke Frau E. aus B. dafür, daß sie mich auf den Duft gebracht hat.
31 Antworten