Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
28.07.2021 - 10:57 Uhr
UntermWert
56 Rezensionen
UntermWert
Sehr hilfreiche Rezension
22
schwebend und fordernd: Nelken-Würz-Holz-Leder-Zauber
Im Rahmen eines spontan initiierten Probentausches mit Blindtest gelangte mir dieser außergewöhnliche Hexenduft unter die Nase. Dass es sich sogar namentlich um einen solchen handelte, wusste ich also nicht. (mit herzlichem Dank an DufterMann)
_____________________________________
Mythologisch ist die Beutung der Baba Yaga sehr ambivalent. Mal ist sie Antagonistin, mal wegweisend... ich erlaube mir, hier kurz das Statement von Gold zu zitieren, welches auch meine Dufterfahrung sehr treffend zusammenfasst: "Sie stößt mich in die Dunkelheit, dann zeigt sie mir den Weg. Sie ist ein guter Geist."
Ein bitter-spitz-würziger Auftakt und ein naserümpfender Kommentar von Herrn UntermWert lassen mich erst annehmen, im Duft seien animalische Noten versteckt… Mit späterem Einblick in die Duftpyramide vermute ich inzwischen, dass die Kombination aus bitter-zitrischen Noten und Pfeffer mit der sich sukzessive entfaltenden Gewürznelke eine Art roten Faden des Duftes bilden, welcher eine Phantasie von „hier hat sich irgendwo eine Katze versteckt“ evoziert hat... plus dem Beharren des Mannes darauf, eine leicht scharfe Ammoniaknote wahrzunehmen….
Stimmt also gar nicht, gibt dem Duft aber direkt eine gewisse Tiefe, Mystik und Naturverbundenheit, welche mich unmittelbar für sich einnimmt. Auf diesem Grundmotiv entfalten sich die anderen Noten, wird der Duft weicher, zart-rauchig. Die Nelke dominiert zwar das Geschehen, aber die sich hinzu gesellenden Gewürze der Herznote besänftigen den frechen Pieks, wobei sie aber in keinster Weise eine Gourmand-Phantasie von Weihnachtskeks wecken. Latent staub-trockenes Holz, Leder und relativ helles Patchouli in der Basis lassen Baba Yaga leicht und schwebend wirken…
Die Hexe hat mich voll am Wickel. Trotz der Leichtigkeit ist sie aber auch fordernd. Wann ich sie trage, sollte wohlüberlegt sein, achtloses Aufsprühen an einem Tag, an dem man nicht weiß, was man will, könnte sie übel nehmen... es könnte sein, dass sie dann mit provokantem Blick an mir vorbeigeht, so tut, als ob sie ein maskulines Weihrauchdüftchen in die Umgebung gehaucht hätte und fragt mich taxierend: „na, willst Du mich wirklich?“ während ich langsame Schritte auf getrocknetem Patchoulikraut gehe… (so einst geschehen)
Das EdT unterscheidet sich im eigentlichen Duft eigentlich nicht vom EdP - es ist insgesamt etwas leicht schwebender, weniger pieksig und kratzig, meines Erachtens sehr alltagstauglich. Für die umfassende "Baba Yaga Experience" empfehle ich aber das EdP.
_____________________________________
Zur Marke: Sulékó ist eine Kooperation der Parfumeurin Cécile Zarokian und drei Porzellan-Skulpeuren, die 4 an die Slawische Kunst und Kultur angelehnte, jeweils einer Jahreszeit gewidmete Duftkompositionen geschaffen haben. Die Hintergrundgeschichte über den inspirationsgebenden Russischen Parfumeur Konstantin Weriguine liest sich spannend, die Gesamtkreation von Duft und Flakon mit sehr viel Leidenschaft und Tiefsinn.
Besonders ansprechend auch das nachhaltige Konzept: Es gibt jeweils eine Ausführung als Skulpturenflakon und als Travelflakon (auch dieser ist außerordentlich schön und verfügt über einen ansprechenden Porzellankopf), beide sind wiederbefüllbar - und besitzt man einen davon, ist es möglich, einen Refill zu bestellen.
Tolles Gesamtkonzept mit sehr faszinierenden Düften.
_____________________________________
Mythologisch ist die Beutung der Baba Yaga sehr ambivalent. Mal ist sie Antagonistin, mal wegweisend... ich erlaube mir, hier kurz das Statement von Gold zu zitieren, welches auch meine Dufterfahrung sehr treffend zusammenfasst: "Sie stößt mich in die Dunkelheit, dann zeigt sie mir den Weg. Sie ist ein guter Geist."
Ein bitter-spitz-würziger Auftakt und ein naserümpfender Kommentar von Herrn UntermWert lassen mich erst annehmen, im Duft seien animalische Noten versteckt… Mit späterem Einblick in die Duftpyramide vermute ich inzwischen, dass die Kombination aus bitter-zitrischen Noten und Pfeffer mit der sich sukzessive entfaltenden Gewürznelke eine Art roten Faden des Duftes bilden, welcher eine Phantasie von „hier hat sich irgendwo eine Katze versteckt“ evoziert hat... plus dem Beharren des Mannes darauf, eine leicht scharfe Ammoniaknote wahrzunehmen….
Stimmt also gar nicht, gibt dem Duft aber direkt eine gewisse Tiefe, Mystik und Naturverbundenheit, welche mich unmittelbar für sich einnimmt. Auf diesem Grundmotiv entfalten sich die anderen Noten, wird der Duft weicher, zart-rauchig. Die Nelke dominiert zwar das Geschehen, aber die sich hinzu gesellenden Gewürze der Herznote besänftigen den frechen Pieks, wobei sie aber in keinster Weise eine Gourmand-Phantasie von Weihnachtskeks wecken. Latent staub-trockenes Holz, Leder und relativ helles Patchouli in der Basis lassen Baba Yaga leicht und schwebend wirken…
Die Hexe hat mich voll am Wickel. Trotz der Leichtigkeit ist sie aber auch fordernd. Wann ich sie trage, sollte wohlüberlegt sein, achtloses Aufsprühen an einem Tag, an dem man nicht weiß, was man will, könnte sie übel nehmen... es könnte sein, dass sie dann mit provokantem Blick an mir vorbeigeht, so tut, als ob sie ein maskulines Weihrauchdüftchen in die Umgebung gehaucht hätte und fragt mich taxierend: „na, willst Du mich wirklich?“ während ich langsame Schritte auf getrocknetem Patchoulikraut gehe… (so einst geschehen)
Das EdT unterscheidet sich im eigentlichen Duft eigentlich nicht vom EdP - es ist insgesamt etwas leicht schwebender, weniger pieksig und kratzig, meines Erachtens sehr alltagstauglich. Für die umfassende "Baba Yaga Experience" empfehle ich aber das EdP.
_____________________________________
Zur Marke: Sulékó ist eine Kooperation der Parfumeurin Cécile Zarokian und drei Porzellan-Skulpeuren, die 4 an die Slawische Kunst und Kultur angelehnte, jeweils einer Jahreszeit gewidmete Duftkompositionen geschaffen haben. Die Hintergrundgeschichte über den inspirationsgebenden Russischen Parfumeur Konstantin Weriguine liest sich spannend, die Gesamtkreation von Duft und Flakon mit sehr viel Leidenschaft und Tiefsinn.
Besonders ansprechend auch das nachhaltige Konzept: Es gibt jeweils eine Ausführung als Skulpturenflakon und als Travelflakon (auch dieser ist außerordentlich schön und verfügt über einen ansprechenden Porzellankopf), beide sind wiederbefüllbar - und besitzt man einen davon, ist es möglich, einen Refill zu bestellen.
Tolles Gesamtkonzept mit sehr faszinierenden Düften.
18 Antworten
Marieposa
Theris
Floyd
Schalkerin
Gandix
