Collectible PHI - Une Rose de Kandahar 2013

Collectible PHI - Une Rose de Kandahar von Tauer Perfumes
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8.1 / 10 448 Bewertungen
Collectible PHI - Une Rose de Kandahar ist ein beliebtes Parfum von Tauer Perfumes für Damen und Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist blumig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Orientalisch
Süß
Pudrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BittermandelBittermandel AprikoseAprikose ZimtZimt BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
afghanische Roseafghanische Rose Bourbon-RosengeranieBourbon-Rosengeranie bulgarische Rose Absoluebulgarische Rose Absolue Tabak AbsolueTabak Absolue
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra VanilleVanille MoschusMoschus PatchouliPatchouli TonkabohneTonkabohne VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.1448 Bewertungen
Haltbarkeit
8.2377 Bewertungen
Sillage
7.8387 Bewertungen
Flakon
7.8340 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.189 Bewertungen
Eingetragen von Colognissimo, letzte Aktualisierung am 20.02.2024.

Rezensionen

24 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Preis
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ponticus

63 Rezensionen
Ponticus
Ponticus
Top Rezension 112  
Ein Versuch, es durch die Blume zu sagen! Floskeln, Phrasen, Redensarten!
Laßt uns mit dem Parfüm auf Tuchfühlung gehen, schauen ob die Chemie stimmt.
Nehmen wir Rose de Kandahar genauer unter die Lupe, trennen Spreu vom Weizen.

Der Duft geht ran wie Blücher, es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Zu Beginn die aprikosige Fruchtigkeit haut sofort frisch-würzig auf den Putz.
Zimt wirft seinen Hut in den Ring, schaltet aber gleich einen Gang herunter.
Bittermandel steht Gewehr bei Fuß, so daß Süße nicht die erste Geige spielt.
Noch ist die Rose ein Schatten ihrer selbst und steht mit dem Rücken zur Wand.
Der strenge Duft nach nassem Heu verbirgt die Rose wie die Nadel im Heuhaufen.

Höchste Eisenbahn wird’s für die Rose, sonst ist sie keinen Schuss Pulver wert.
Und sie läßt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, legt mehr als einen Zahn zu.
Die Rose erhebt sich wie Phönix aus der Asche und haut mächtig auf die Pauke.
Sie beherrscht ihre rosenduftigen Facetten wie aus dem Effeff, alles ist in Butter.
Wir schweben auf Wolke sieben, ein Duftgefühl wie auf Rosen gebettet zu sein.
Die leichte Bitterkeit der Mandel bleibt weiter das Salz in der nicht süßen Suppe.
Um der Blumigkeit der Rose Paroli zu bieten, wird Tabak auf den Schild gehoben.

Der Tabak fährt der Rose gut in die Parade und erscheint frech wie Oscar.
Der Duft steht am Scheideweg, aber die Rose hält den Tabak gut in Schach.
Der springende Punkt ist, beide haben es faustdick hinter den Ohren.
Letztendlich stärkt der Tabak der Rose den Rücken und reicht ihr die Hand.
Die rosig-warme Würzigkeit beider zieht sich wie ein roter Faden durch den Duft.
Aber noch ist nicht aller Tage Abend, noch ist nicht alles unter Dach und Fach.

Die Parfümbasis als das Ass im Ärmel setzt dem Duft die Krone auf.
Zimt hat sich vom Acker gemacht, modriger-herber Vetiver spielt den Lückenbüßer.
Die Vanille klopft vorsichtig auf den Busch, hält aber den Ball recht flach.
Bittermandel duftet fast bis zum bitteren Ende, gibt nun aber den Löffel ab.
Marzipanische Tonkabohne springt in die Bresche, Süße lacht sich ins Fäustchen.
Patchouli hat Dreck am Stecken, erdig-waldig trifft den Nagel auf den Kopf.
Da haben wir den Salat, aber Patchouli hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Das nimmt der Rose nicht den Wind aus den Segeln, sie zeigt was eine Harke ist.
Diese Rose ist dornig und hat Haare auf den Zähnen, erdig-blumig bleibt sie am Ball.
Und sie behält herb-süß-dunkel bis zum Schluss das Heft in der Hand, Schwein gehabt.

Als Rosenduft das Ei des Kolumbus, Une Rose de Kandahar trifft genau ins Schwarze.
Dicke Luft auf Armlänge ca. 6 Stunden, Ende im Gelände ist nach 10 Stunden.
Verpackung und Tauer-Flakon ein alter Hut, der hohe Preis ist mir Wurst.

Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich hoffe, Ihr bekommt beim Lesen keine
kalten Füße, laßt auch den Kopf nicht hängen oder Euch graue Haare wachsen!
Ich drücke allen die Daumen!

70 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 40  
Hochkomplexer, facettenreicher Rosen-Tabak-Steinobst-Orientale
Der hat´s in sich, der Tauer!

Dass man die Stadt Kandahar (leider) nur (noch) aus den Nachrichten aufgrund politischer Wirren und kriegerischer Auseinandersetzungen kennt, ist schlimm genug, überlagern ohnehin die grausamen Ereignisse in Afghanistan seit mehreren Jahrzehnten jegliches Bewusstsein für die kulturell großartigen Bestandteile dieser Weltregion und an sie angrenzender Länder.

Damit meine ich nicht nur die wertvollen Essenzen, Gewürze und Harze, die uns Europäern u.a. in Düften so viel Freude bereiten, sondern auch die mythische arabische Musik, wie sie so wunderbar z.B. von Anouar Brahem gespielt wird.

Dieser Bogenschlag ist für mich immer ein ganz elementarer, passt doch zu einem frisch aufgetragenen orientalischen Duft im Hintergrund immer wunderbar besagte arabische Musik, um sich in den fernen Orient atmosphärisch hineintragen zu lassen.

Die "Rose aus Kandahar" nun verdient einen längeren, ausschweifendern Kommentar wirklich, stellt sie doch wahrlich ein sehr beachtliches Kunstwerk dar.

Der Beginn lässt einen schon ahnen, dass aromatisch noch viel folgen wird. Erstmal gibt´s auf die Zwölf, so dass auch der ganze Riechkolbenapparat in die Gänge kommt: Leicht angetrocknete Aprikosenscheiben, etwas fruchtig und süßlich, paaren sich mit sehr moderat eingesetztem Zimt. Da haben wir schon mal den kulinarischen Orient, der - und das macht die Raffinesse Tauers aus - in einer schön kontrastiv eingesetzen Bittermandel ein ideales Gegengewicht findet, um nicht zu süß oder pappig zu werden.

Überhaupt hat dieser Duft offenbar immer zwei Seiten bzw. zwei Gesichter: Vordergründig schmeichelnd, lieblich, festlich, unterschwellig ernst, düster, grüblerisch.

Die Rose, die sich bereits im Aprikosen-Zimt-Auftakt offenbart, ist intensiv, wuchtig, bisweilen verstörend.
Man hat es hier mit keiner auf den ersten Blick einladenden oder hellfreundlich femininen Rose zu tun, sondern einer schattigen, erdigen, vegetabilen.

Diesen Eindruck vermag ein kräftig dazugeschenkter Tabak-Absolue noch zu verstärken, der unheimlich viel Grundierung im herbstlich bräunlichen Spektrum einbringt.

Dass der Duft trotz dieser aromatischen Gewalt harmonisch, ästhetisch und schlicht kunstvoll wirkt, mag dann wiederum der zahmeren Basis zu verdanken sein, die in Form von Tonkabohne und mildem Patchouli dem Star, der komplexen Rose, immer den Vortritt lässt und lediglich drumherum abmildert, dämpft, schmeichelt.

Wirklich ein höchst beachtlicher und erlebnisreicher Duft, bei dem man tatsächlich mal zugestehen darf, dass der geforderte Premiumpreis kein reiner Show- und Imageeffekt ist, sondern auf exzellenter Qualität und handwerklichem Meistergeschick fußt.
7 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 37  
Wenigstens eine vielversprechende Nebenwirkung
Ich mach’s kurz: Mit ‚Une Rose de Kandahar‘ komme ich nicht zurecht. An Tests habe ich es nicht mangeln lassen, immer in der Hoffnung auf einen Lern-Effekt. Vergeblich, ich rieche unveränderlich ein Übereinander, Nebeneinander, Durcheinander von Aromen, die sich bei mir einfach nicht zu einem Ganzen fügen wollen.

Bittermandel-Backaroma (irgendwie zu Tonka mutierend) auf einer Schicht Tauer-Creme. Diffuses Obst nebst vager Süße auf bitter-kratziger Unterlage, für die ich mich willig den Angaben Rosengeranie und Tabak beuge. Die Rose ist und bleibt lediglich ein fruchtig-saurer Tupfer; doch wirkt es, als sei sie mit dieser Rolle nicht zufrieden und versuche nun stundenlang, sich mit kleinen Sticheleien – konkret: spitze Säure à la Pfingstrose – in den Vordergrund zu schieben. Was mich an das gelegentliche (und nicht minder nervige) Gebaren meiner Tochter erinnert. Später übernimmt eine ambratisch-krümelige Mandel-Süße, die im Laufe des Nachmittags abdunkelt. Dankbar nehme ich das vertraute Tauer-Gummi zur Kenntnis. Patchouli passt auch. Nach hinten raus gibt‘s tauermäßig gummierte ambratische Vanille, wahlweise vanillige Ambra.

Ich gebe auf. Trotzdem – eine mutige Kombination, die allein dafür Respekt verdient, ist das allemal. Noch größer hingegen ist mein Respekt vor all jenen, die sich damit offenbar so wohl fühlen. Ihr seid bessere Durchsteiger als ich!

Einen echten Lichtblick gab es allerdings im Zusammenhang mit dem Duft, wenngleich bloß als Nebenwirkung: Eine Kollegin befand, ‚Une Rose de Kandahar‘ rieche angenehm nach Badezimmer und sie würde ihn gerne mal versuchen. Ihren Eindruck kann ich zwar nullkommanicht nachvollziehen, aber über den Wunsch habe ich mich gefreut. Meine Lieblings-Kollegin, die einzige hier, die mich in Sachen Parfüm (und oft darüber hinaus) versteht, geht nämlich in absehbarer Zeit in Rente. Deutet sich da vielleicht rechtzeitig eine Nachfolge an?

Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
29 Antworten
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
LadyLuxifer

12 Rezensionen
LadyLuxifer
LadyLuxifer
Top Rezension 38  
SUB ROSA
"RhNUDX1 aus Quandhar"

Viele denken, dass Rosen nur einmal im Jahr blühen. Das stimmt so nicht. Die Königin hat ihre Geheimnisse, viele Geheimnisse.

Verbindet man jeweils die Spitzen der übernächsten Kelchblätter einer Heckenrose miteinander, erhält man den Drudenfuß, das mystische Pentagramm, ein uraltes Zauberzeichen, das geheime Symbol, welches das Verständnis vom harmonischen Gefüge des Menschen und des Weltalls hütete. Deshalb wurde die Heckenrose, die so sorgsam ihr Knospen-Heiligtum vor der Außenwelt abschließt, zum Abbild des Geheimnisvollen und Verschwiegenen. Schließlich wurde diese Symbolik auf alle Rosen übertragen.

Daß die Rose seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit gilt, soll auf folgende Begebenheit zurückgehen: Um die Liebesaffäre seiner Mutter, der Liebegöttin Venus zu verbergen, sandte Cupido dem Harpokrates, dem Gott des Schweigens Rosen und bat ihn um Wahrung des Geheimnisses. Die alten Ägypter weihten ja die Rose dem Gott Harpokrates. Die Römer hängten bei Zusammen-künften eine Rose an die Decke und erinnerten damit die Anwesenden an die Pflicht der Verschwiegenheit. Papst Hadrian ließ deshalb die Beichtstühle mit Rosenschnitzereien verzieren - an alten Beichtstühlen sieht man sie - die auch Schweigerose genannte Verzierung - gelegentlich noch. Auch die Stuckrose über dem bürgerlichen Tisch hatte diese Bedeutung. Im Hochmittelalter brachte man Rosenbilder auch in Weinstuben und Ratssälen an, um dort in abgeschlossener Vertrautheit miteinander zu reden. Manchmal hing auch nur eine frische Rose symbolisch an der Tür des Stadtrates, um das "sub rosa" anzudeuten. In England ist es ein Brauch, ein Schwert auf einem mit Rosen übersäten Tisch zu legen, wenn der Rat zur Wahl des Bürgermeisters von London zusammentrifft. Die Rosenkreuzer, eine Geheimgesellschaft, führen die Rose als Symbol der Verschwiegenheit sogar in ihrem Namen. Auch der moderne Schriftsteller Umberto Eco spielt in seinem Roman "Der Name der Rose " mit dieser Symbolik!

Die Rose ist eine geheimnisvolle und wunderschöne Königin.

Um den Rosenduft zu beschreiben, fehlen in der täglichen Sprache ganz einfach die Worte. In den Hochkulturen der Frühgeschichte war das Wissen um Pflanzendüfte und seine Anwendung lebendig und weit verbreitet. Die Erkenntnis, dass Düfte unmittelbar auf das Gehirn des Menschen einwirken und zur Heilung eingesetzt werden können, wird heute in der Aromatherapie erfolgreich eingesetzt.

Der Rosenduft verfügt über 450 bekannte und 120 noch unbekannte Bestandteile. Die Verteilung auf der Blüte ist sehr unterschiedlich: im äußeren Teil der Blüte ziehen Rosenalkohole – zu ihnen zählen Citronellol, Geraniol und Nerol – Bienen, Hummeln und Hornissen an. Auf andere Insekten wirken diese Stoffe hingegen abweisend. Als nächstes geraten die bestäubenden Insekten in einen Phenyl-Ethanol- Rausch. Sie kriechen betäubt weiter in die Mitte der Rose, wo ihnen vertraute Gerüche entgegen kommen wie Eugenol und Citral. Das eher würzige, nelkenähnliche Eugenol und das Citral, ein warmer Zitrusduft, sind verwandt mit Düften, wie sie auch in Bienenstöcken vorkommen. Sie wedeln mit ihren Körpern und streifen den Pollen anderer Blüten ab, so dass es zur Bestäubung kommt. Der Duft der Rose hat ausschließlich das Ziel, Insekten zur Bestäubung anzuziehen. Obwohl Bienen die Farbe Rot nicht wahrnehmen können, fliegen sie auch auf rote Rosen, da sie vom Duft und nicht von der Farbe angezogen werden.

Und Menschen?

Menschen funktionieren nach dem Lustprinzip. Sie suchen Spaß und Vergnügen. Düfte sind das Einzige, die ohne Zwischenstationen direkt ins Gehirn gelangen. Daher bieten Düfte für uns ein irrsinniges Lustpotenzial.

„Une Rose de Kandahar“ ist lüstern. Sehr lüstern.

Als sechster Duft überhaupt, schafft es „Une Rose de Kandahar“ in meine 10er Liste. Es ist nicht einfach da reinzukommen. Ich bin auf der Suche. Ich möchte alle Kategorien mit dem diesen einen Duft belegen, wie z. B. der beste Lederduft, der beste Vetiver usw.

„Une Rose de Kandahar“ ist für mich DER Rosenduft. Ein Duft wie das Leben selbst, bejahend, aufbauend, erfüllend und glückselig. Ich mag diese Vergleiche mit toten Rosen nicht. Diese Rose lebt. Sie atmet und lacht, hat Spaß am Leben und ist wie ein kleines, glückseliges Kind. Sie jauchzt und springt im Kreis. Auch wenn sie von einem schmerzvollen Ort stammt, diese Rose verzaubert mich mit Ihrer Lebenslust!
Quandhar war der Ort des alten indisch-persischen Zusammenkommens, ein Handelsknotenpunkt und kulturelle Treffpunkt zwischen Indien, Zentralasien und dem Nahen Osten. Quandhar wurde so oft zerstört und doch wissen wir, Manches ist so gut wie unzerstörbar.

So wie die Rose aus Kandahar.

Ich glaube, dass ein jeder von uns darauf hofft, irgendwie einen Stempel zu hinterlassen, etwas „to be remembered for“. Andy Tauer ist mit diesem Duft ein Meisterstück gelungen. Das kann ihm keiner wegnehmen. Der Rest seiner Düfte erreicht mich irgendwie nicht, aber diese Rose…

Ich habe bereits in meinem Statement geschrieben, dass mir die Worte fehlen, um diesen Duft zu beschreiben. Auch heute, geht es mir nicht wirklich besser. Mein Lieblingsautor hier, FabianO hat bereits alles und zu vollständig gesagt…fruchtig, rosig, schattig, erdig, aber alles zusammen eine Perfektion. Die Perfektion!

Dieser Duft ist ein must-have!

In dieser Komposition ist meiner Meinung nach das erhalten, was man die Essenz einer Rose nennt, nämlich das RhNUDX1. Was ist das?

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=RhNUDX1
21 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ergreifend

483 Rezensionen
Ergreifend
Ergreifend
Top Rezension 36  
Die Atombombe
Wenn es zischt und kracht und einfährt wie ein Blitz.
Wenn dein Körper erbebt.
Wenn sich die sticheligste Gänsehaut über deinen Körper erstreckt.
Wenn es dir, unter die Haut fährt, wie eine unsichtbare Macht, die dich gefangen hällt.
Wenn dich auf einmal alle Reize und Sinne überfluten.
Wenn deine intimsten Gedanken, wildes Karussel fahren.
Wenn deine Glückshormone, wie Smarties, aus deinem Körper, herausprasseln.
Wenn dir die Ohren rauschen, eingedimmt von einer halsbrecherischen Kraft.
Wenn dir die Knie schlottern.
Wenn du feuchte Hände hast.
Wenn dir das Herz, fast in die Hose rutscht.
Wenn deine Augen durch eine feine, nasse Schicht überzogen werden und du inne halten musst, um nicht gleich loszuheulen. Vor einer meterdicken Schicht Freude, die so hart ist, wie ein brocken Ziegelsteine.
Wenn sich alle Gedanken von dir losreissen und sich die Sorgen selbst um die Ecke bringen.
Wenn sich Stille breit macht, die du dir kaum erklären kannst.
Wenn alles auf dich zeigt und die Aufmerksamkeit sich gegen dich richtet..

Ja dann - dann hat dich die Atombombe des Une Rose de Kandahar erwischt!

Was für ein bombastischer Duft, im wahrsen Sinne, des Wortes!
Une Rose de Kandahar ist kein schüchternes Kind der Parfümwelt,sondern eine listige Bombe, die sich so wehement unter die Haut zieht, dass man sie nur schwer unter dieser hervorziehen kann.
Nichts mutet hier weiche Züge an, eher viel mehr markante Kanten und äußerst spitze Ecken.
Und wenn ein Parfüm , meine intimsten Gedanken, wildes Karussel fahren lässt und mich so außer Gefecht setzt, ja dann ist schon alles gesagt und getan. Getan wohl noch nicht, denn er rangiert jetzt erstmals auf der Spitze, meiner Wunschliste.

Die Atombombe beginnt ihren Auftakt, wie geahnt mit einer unvorstellbaren Kraft an Intensität. Der Duft rollt an, mit einer meterhohen, schwarzen Welle an, die tonnenweise Zimt in sich trägt. Darüber hinaus legt sich schon eine kandierte Frucht in das Geschehen ein. Gewürze werden auch gleich mal satt präsentiert und haben nicht vor, sich etwas ruhiger einzunisten. Nur langsam, kehrt die Welle zur Ruhe und es ist schon fast still am Meer. Doch es taucht dann eine unvorstellbar, schöne Rose auf, die meinen Geist erblühen lässt. Ja ich lobe den Duft in den Himmel, denn diese Rose, hat es echt in sich. Erstmals piekt sie mich, dann empfinde ich nur noch Streicheleinheiten. Rosenblätter, auf nackter, reiner Haut. Gedimmtes Licht. Heiße Luft. Sinneseindichtung. Vervollständigung. Rausch.

Je länger ich so in diesem Rausch bin, desto weniger ist mir bewusst, das sich kräftige Tabakblätter in den Duft sieben. Es kommt nur schleichend und nicht so herbeigeahnt. Denn ich dachte mir bei den ersten Kontakten, dass hier die Rose nur für sich allein, das Konzert spielen lässt. Weit gefehlt! Die Paarung des Tabaks mit der Rose ist eine wirklich grandiöse Dufterfahrung, die ich so, wirklich selten erlebt habe. Tabak, erstmals richtig rau und dicht, dann eher weich und fließend. Genuss pur! Zimt behält sich bedeckt im Hintergrund, verleiht dem Duft, mit der noch herannahenden Vanille, einen gourmandigen Touch. Tonka setzt dem Ganzen, dann die Krone auf. Mir wird warm ums Herz.

Rosenblätter fallen aber , weiterhin, auf mich herab. Tabak ziert mit der Zeit, nur den Hintergrund und die Rose lässt schon spüren, wer zwischen ihnen, das Sagen hat. Zum Ausklang, wird der Duft nur leise harzig, mit ein wenig Rauch. Das tut der Rose keinen Abbrucht, denn sie nimmt noch einmal Anlauf. Der gourmandige Touch bleibt immer im Duft hängen. Wie eine schlummernde Phase, des Orients. Rosa Puderwölkchen zieren meinen Traum. Ich möchte so gerne innerlich auf sie fallen und mich auffangen lassen.

Leise geht wirklich anders! Ein Duft, mit einer enormen Haltbarkeit und auch die Sillage, ist wirklich nennenswert. Der fährt ein ! Vernichtet so manche Empfindungen, auch wenn er so manchen auch Angst bereitet. Denn er ist komplex und man braucht Zeit und Geduld, um ihn kennen zu lernen. Um ihn gerecht zu werden. Dem Une Rose de Kandahar. So schön sein Name auch ist, ich gebe ihm den Zusatznamen: Atombombe!
14 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

94 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
TauerWüste in Kandahar
Sand aus Mandeln
Herbwürziger Bazar
Süßlich-zimtiges Tabakaroma
Amberwarmer Tag
Gastfreundlich mit Rosen empfangen
36 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
aprikosenzart
zitrusfrisch
zimtwarm
mandelölig
rosenblätterbedeckt
tabakrauchig
sanft grünstängelig
vanillecremig...
35 Antworten
SalvaSalva vor 3 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
An sich vielschichtig&interessant
Und sonst mag ich Rosen sehr
Doch hier stört mich die Aprikosen-
Bittermandel-Kombi
Mir künstlich-süß
20 Antworten
FvSpeeFvSpee vor 3 Jahren
8
Sillage
9.5
Duft
Rose glimmt als Fluchtpunkt im Hintergrund. Vorn Slow-Mo Drama mit herbsüßem Trockenobst, dunkel-unrauchigem Tabak. Ich bin ein Kandaharer!
15 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 12 Monaten
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Sanft zimtige Pudermandel eröffnet frische Rose die mit süßen Tabak und Ambranille leider cremig-süßlicher wird.
Erreicht mich nicht...
19 Antworten
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