08.03.2016 - 13:30 Uhr
Meggi
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24
Verfallen?
Zu Oud Shamash wurde so viel Großartiges bereits gesagt, dass ich mich auf nur einen einzigen Aspekt beschränke, der mir allerdings sehr wichtig scheint, weil er die grundsätzliche Wahrnehmung des Duftes betrifft.
Eine cremige Oud-Note. Der Rest ist Beiwerk, gibt freilich dem Zentrum stets aufs Neue einen anderen Dreh. Direkt auf der Haut ist das Oud durchaus kräftig-medizinisch, gelegentlich geradezu ledrig. Mit ein wenig Entfernung von der Haut wirkt es phasenweise regelrecht überzuckert. Gleichwohl empfinde ich es – und mit ihm natürlich den ganzen Duft - erstaunlicherweise im Gegensatz zu diversen Vorrednern keineswegs als strahlend oder scheinend. Ich finde, Oud Shamash ist umgeben von einer Aura der Morbidität, die mir unvermittelt vor Augen führt, dass wir es im Kern mit dem Thema Pilzbefall zu tun haben.
Die Morbidität ist keine offensichtliche. Noch ist sie nahezu verborgen unter schwindender Pracht, womöglich als Opulenz getarnte Überreife. Und doch ist sie da, eine Art vornehmer Muffigkeit im Untergrund, die sich durch den gesamten Duftverlauf zieht. Selbst gegen Ende, achte Stunde etwa, bemerke ich eine säuerliche, fruchtige Note, die mir wie alterndes Obst vorkommt, abermals Überreife; Pflaume vielleicht.
Seltsam. Warum bloß habe ich mit den Kreationen von Herrn Duchaufour oft Schwierigkeiten? Schon bei Jubilation XXV war es so, dass mir die verschwenderische Fülle eher Nasen-Sausen als Genuss bereitete. Und auch bei Oud Shamash habe ich den Eindruck, sogar nach fast vollständigem Verbrauch von MisterEs (vielen Dank!) großzügiger Probe, den Absichten des Kreateurs nicht wirklich näher gerückt zu sein. Ich werde den verbliebenen Rest eine ganze Weile beiseitelegen.
Eine cremige Oud-Note. Der Rest ist Beiwerk, gibt freilich dem Zentrum stets aufs Neue einen anderen Dreh. Direkt auf der Haut ist das Oud durchaus kräftig-medizinisch, gelegentlich geradezu ledrig. Mit ein wenig Entfernung von der Haut wirkt es phasenweise regelrecht überzuckert. Gleichwohl empfinde ich es – und mit ihm natürlich den ganzen Duft - erstaunlicherweise im Gegensatz zu diversen Vorrednern keineswegs als strahlend oder scheinend. Ich finde, Oud Shamash ist umgeben von einer Aura der Morbidität, die mir unvermittelt vor Augen führt, dass wir es im Kern mit dem Thema Pilzbefall zu tun haben.
Die Morbidität ist keine offensichtliche. Noch ist sie nahezu verborgen unter schwindender Pracht, womöglich als Opulenz getarnte Überreife. Und doch ist sie da, eine Art vornehmer Muffigkeit im Untergrund, die sich durch den gesamten Duftverlauf zieht. Selbst gegen Ende, achte Stunde etwa, bemerke ich eine säuerliche, fruchtige Note, die mir wie alterndes Obst vorkommt, abermals Überreife; Pflaume vielleicht.
Seltsam. Warum bloß habe ich mit den Kreationen von Herrn Duchaufour oft Schwierigkeiten? Schon bei Jubilation XXV war es so, dass mir die verschwenderische Fülle eher Nasen-Sausen als Genuss bereitete. Und auch bei Oud Shamash habe ich den Eindruck, sogar nach fast vollständigem Verbrauch von MisterEs (vielen Dank!) großzügiger Probe, den Absichten des Kreateurs nicht wirklich näher gerückt zu sein. Ich werde den verbliebenen Rest eine ganze Weile beiseitelegen.
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