Classica

Lillipur 2013

Lillipur von Tiziana Terenzi
Flakondesign Tiziana Terenzi
7.7 / 10 389 Bewertungen
Lillipur ist ein beliebtes Parfum von Tiziana Terenzi für Damen und Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Cereria Terenzi Evelino vermarktet.

Duftrichtung

Würzig
Holzig
Rauchig
Orientalisch
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
omanischer Weihrauchomanischer Weihrauch SternanisSternanis Pontischer BeifußPontischer Beifuß ZitroneZitrone
Herznote Herznote
Ceylon-ZimtCeylon-Zimt GartennelkeGartennelke SzechuanpfefferSzechuanpfeffer AlpenveilchenAlpenveilchen GalbanumGalbanum ThymianThymian
Basisnote Basisnote
heller Tabakheller Tabak KaschmirholzKaschmirholz AmberAmber BenzoeBenzoe BirkeBirke LibanonzederLibanonzeder PatchouliPatchouli TonkabohneTonkabohne weißer Moschusweißer Moschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7389 Bewertungen
Haltbarkeit
8.1330 Bewertungen
Sillage
7.6356 Bewertungen
Flakon
8.2328 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.775 Bewertungen
Eingetragen von Merlina, letzte Aktualisierung am 29.02.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Classica”.

Rezensionen

21 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Can777

240 Rezensionen
Can777
Can777
Top Rezension 50  
Alles
Was soll man über Lillipur noch sagen?
Jeder der ihn kennt, weiß, das er nicht von dieser Welt ist.
Jeder der in trägt,weiß was er mit deiner Seele und mit deinen Gedanken macht.
Lillipur ist das Sedativum der Seele,ein sprühbares Beruhigungsmittel.
Er ist die zu Duft gewordene Entschleunigung,eine flüssige Verlangsamung der Gedanke.
Er ist der rechte Weg,oder wegweisend in Richtung Harmonie.
Er ist für dich da,und nur für dich.
Er nimmt dein Gesicht in beide Hände und küsst sanft deine Stirn.
Er tröstet dich wenn du weinst und bringt dich zum lächeln.
Lilipur ist niemals böse,Lillipur ist immer das Gute.
Er duftet für jedermann anders,aber immer gleich.
Er nimmt die Gestalt an die dir am liebsten ist,ob tot oder lebendig.
Er nimmt dir die Entscheidung ab,wenn du nich weiß was du willst.
Er geht mit dir wohin du willst.
Er ist immer Freund und niemals Feind.
Er macht aus ganz kleinen Momenten ganz große.
Er wird ein Teil deiner selbst und war es schon immer.
Er kennt keinen Zorn oder Hass.
Er kennt nur Frieden und Gleichheit.

Er ist der Duft der reinen Seele.
Seine Zeit ist jetzt da,...und das für immer.
Lillipur ist kein Besitz,es ist ein Geschenk.
Er ist alles,was du ihm gibst!
15 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
FLUidENTITY

246 Rezensionen
FLUidENTITY
FLUidENTITY
Top Rezension 33  
Flui im Auenland
Lillipur hat Auenland-Charakter. Es ist irgendwie alles so ähnlich wie man es kennt, aber doch ganz anders. L ist ein Duft für Elben, Feen und Hobbits und duftet in einem anderen Zeitalter, in einem Zeitalter in dem die Menschen endlich kapiert haben, dass wenn der Planet all seine Ressourcen hergegeben hat, man Geld nicht essen kann. Der Flui kann mit der Duftpyramide nicht all zu viel anfangen, und das ist super. Also ich schaffe es fast nicht irgendetwas ganz konkret herauszuriechen aus dem Duft und dieser Note dann ein Label auf die Stirn zu pappen. Nur den Zimt nehme ich wahr, und zwar gleich zu Beginn.

L präsentiert sich auf seine vollkommen eigenständige Weise, meiner Nase nach inkognito.
Dabei ist L so faszinierend dicht und homogen. Die Farbe, die ich mit L assoziiere, ist komischerweise lila. Klingt komisch? Riecht aber (bei mir) so :) Es ist auch so, dass er an meiner Mama anders riecht als bei mir, also bei Frauen wird er weicher, bei mir bleibt er würziger, aber dennoch weich und würzig.

L ist verwunschen. Er erinnert mich ein wenig an ein Nebelgebirge. Das Nebelgebirge stellt nach außen eine natürliche Grenze zur westlichen Welt dar. Vielleicht hat mich die rauchige Note von L dazu verleitet, vielleicht habe ich den Weihrauch ja unterbewusst stärker wahrgenommen. Aber dennoch winkt L nicht konkret mit einer Weihrauchnote, es ist eher eine Note für alle, und alle Noten für eine.

Der ganze Duft ist eine dicht gebaute Einheit. Das kommt umso faszinierender rüber, da jede Einheit nun mal eine Vielheit voraussetzt, hier: Eine sich gegenseitig durchdringende Vielheit. Die Qualität der Machart kommt an Sycomore heran. L erinnert mich sogar ein wenig an Sycomore, doch L ist meines Riechers Erachtens weich-würziger, Sycomore grüner. Sie riechen keinesfalls gleich, doch gibt es Gemeinsamkeiten. Nur Sycomore ist noch solch ein würzig-holzig-erdiges Chamäleon. Beide haben auch so einen sanft robusten Unterbau. Vielleicht ist es die Kombination aus Pfeffer, Tabak und Veilchen.

Ich nehme ziemlich bald den Geruch von Tannennadeln wahr, die eine Seifenblase um den Flui bilden und ihn in eine magische Welt entführen, in eine ganz und gar eigenständige Welt. Vielleicht in die eines Märchenwaldes. Die Kopfnote ist würzig und ein wenig grün finde ich sogar. Im Diagramm hat L nicht einen Prozentpunkt bei Grün. Aber ein bisschen Winter-Wald wegen der Tannennadeln verleiht L eine ganz besondere Note. Im weiteren Duftverlauf spielt Grün keine Rolle mehr, aber zu Beginn wollte sich des Fluis Riecher diesen Eindruck nicht nehmen lassen, (störrisches, dämliches Teil ;). Ein bisschen Lavendel, finde ich, ist noch dabei und verfeinert den weich robusten Auftakt.

L blüht weich und ein bisschen süßlich, wenn auch gebremst süßlich-würzig auf. Ein bisschen unsüße Weihnachtsplätzchen (hab mal vegane Weihnachtsplätzchen gebacken und an die werde ich gerade ein wenig erinnert :) und zum Glück riecht L besser als meine Plätzchen damals schmeckten :) möchte ich herausschnuppern. Es ist aber nicht eine Süße, wie man sie bisher kannte. Es ist vielleicht der Schatten einer süßen Note, eben so ein bisschen Plätzchen ohne Zucker. Mehr Agavensirup als Zucker. Die Süße ist in die Würze hineingewoben und es riecht nicht einfach vom anderen Ende des Duftes süß herüber. L bleibt einem stets vor Augen, er ist gebündelt im Hier und Jetzt, wie durch ein Brennglas hindurch komponiert.

Kristallisiertes Holz, funkelndes Holz ohne Selbstzweck zieht in den Duftverlauf ein. Das Holz hat eine ganz glatte Oberfläche, wir sind aus dem Wald herausgekommen, keine raue, harzige Rinde, kein Sycomore. Es ist eher Morgentau, warm funkelnd mit sanft blitzenden Gewürzen. Ein bisschen Kaminholzfeuer. Wir befinden uns in an einem Bach in einem tiefen Tal, immer noch geschützt durch das Nebelgebirge. Am Ende ist der Duft verschwunden und ins Auenland zurückgekehrt.

Lillipur ist der erste Duft, (glaub ich zumindest :) bei dem ich 4 mal 100% gegeben hab.
11 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Sarungal

69 Rezensionen
Sarungal
Sarungal
Top Rezension 35  
Die einzig wahre Geschichte über Lillipur
Schon immer waren es die Meisterklassen an der Akademie zu Dufterstadt gewesen, die besondere Aufmerksamkeit im gesamten Land erregten. Waren alle Ingredienzien vorhanden? Hatten die Kobolde ausreichend Lavendel gehortet, Weihrauchsträucher rechtzeitig geritzt und die kostbaren Iriswurzeln fachzwergisch aufbereitet?
Professor Olfaktio Galbanus Naseweiß kümmerte sich um derlei Selbstverständlichkeiten nicht. Sein Anliegen war es, die Studenten in die hohe Kunst der Parfümerie einzuweihen – ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen nicht zuletzt angesichts der ethnischen Vielfalt, die sich in seinem Laboratorium tummelte. Dabei hatten Vorprüfungen, diverse Tests und das gefürchtete Praktikum an der alchemistischen Fakultät die Zahl der Teilnehmer bereits drastisch reduziert: Ganze sechs Studenten hatten sich für die Meisterklasse empfohlen – und kämpften nun mit der Aufgabe, die Professor Naseweiß ihnen zum Abschluss gestellt hatte: „Kreieren Sie ein Parfum, das Gegensätze versöhnt und die Vielfalt unseres Landes spiegelt. Die Uhr läuft – ab jetzt!“
Blumilas trug den für ihn so typischen hochmütigen Ausdruck im Gesicht, während er mit spitzen Fingern Zitronenessenz, Birkensaft, Pfeffer und Thymian aus den Regalen sammelte. „Blöder Elf, blöder“, murmelte Par’Feng, der sich Einiges darauf einbildete, als bislang erster und einziger G’Ork die Aufnahmeprüfung an der Akademie bestanden zu haben. Er würde Blumilas schon zeigen, wo der Pfeffer wächst - das dachte er mit grimmiger Miene und griff zielsicher nach Zimt und dem Tiegel mit der Aufschrift „Weihrauch; unheilig“. Derweil rührte Myrthisia angelegentlich Nelken- und Veilchenessenz mit einer guten Portion Moschus zusammen, auf dass die Aromen ganz besonders feenhaft verpudert werden sollten. Mochten die Jungs ruhig darum streiten, wer den größten Staxis unterm Wams trug; derlei Kindereien waren weit unter ihrer Würde. Dazu summte sie eine alte traurige Feenweise.
Das erregte den Unmut ihrer Kommilitonin am Nebentisch (der eher einem durchschnittlichen Unterstand im Feenforst ähnelte: Selbst ein ausgewachsener G’Ork hätte ihn mühelos unterqueren können, ohne seinen gehörnten Schädel einziehen zu müssen.) „Ruhe!“, grollte Ambretel laut, und die Wucht ihres Trollatems fegte Myrthisia umstandslos von den Beinen. Rasch verhärtete Ambretel alle 16 Zementbeutel in ihrer Brust, denn natürlich brach Myrthisia sofort in Tränen aus. Weil die Trollin für ihr mitfühlendes Wesen bekannt war, schüttete sie rasch noch eine ordentliche Portion tonkagebohnertes Amber in ihr gärendes Gemisch aus Hölzern und Patchouli, auf dass die Süße des Dufts die junge Fee beruhigen möge. Allein – alle Mühe war umsonst, denn es war Blumilas, der herbeieilte, um die Fee zu trösten. „Typisch!“, dachte Stinkidor, der sich ohnehin immer als Außenseiter empfand und die Welt eher misanthropisch betrachtete, „Spielt also wieder den Gentle-Elf, der Lackaffe!“ Tatsächlich war seinem Wesen ein solches Verhalten fremd – so wie den meisten anderen Zwenschen auch: Als Mischwesen – halb Zwerg, halb Mensch – wurde ihnen häufig mit Misstrauen begegnet, was sie mit einem demonstrativen Mangel an Mitgefühl quittierten. Vor allem aber hatte Stinkidor jetzt ganz andere Sorgen, denn aufgrund seiner üblichen Trödelei waren die meisten wertvollen Essenzen und Balsame bereits in den Händen seiner Kommilitonen. Also griff er sich, was noch übrig war. Galbanum, Zimt und Benzoe hatte er sich eben gesichert und wollte nach dem Tabak greifen, als er ein seltsames Tröten unter sich vernahm. „Hey, Tabak, Wermut und Anis krieg ich!“ Mürrisch zog Stinkidor seine Hand zurück. „Ist gut, Fruktael!“, sagte er betont gleichmütig und sah dem seltsamen Wesen dabei zu, wie es souverän am Regal hochkletterte, dabei geschickt die Vorzüge seines erstaunlichen Körpers nutzend. Wieselflink huschte der Äpfel-Ant nach oben und setzte dabei seinen Rüssel geschickt ein, um sich zwischen den Streben durchzuhangeln. Mit einem letzten Satz landete er sicher auf seinen sechs Füßen, das unvermeidliche, bereits halb vergorene Fallobst souverän auf dem tropfenförmigen Hinterteil balancierend. „Dass man immer ins Hintertreffen kommen muss, bloß weil man klein ist!“, beschwerte sich Fruktael, trötete bekräftigend ein weiteres Mal mit seinem Rüssel und schnappte sich die begehrten Ingredienzien.
Bis zum Abend herrschte Schweigen im Saal, während jeder der sechs Studenten konzentriert zu Werke ging; nur das Klappern der Instrumente und Tiegel dekorierte die Stille mit den Klängen des Handwerks. Schließlich schlug die Uhr, und Professor Naseweiß’ Stimme dröhnte durch den Saal. „Die Zeit ist abgelaufen. Treten sie zurück!“ Dann machte er eine Runde durch die Halle und beschnupperte, was seine Schüler komponiert hatten. Schließlich kehrte er an sein Lehrpult zurück, putzte sich umständlich mit einem riesengroßen Taschentuch die Nase und blickte in den Kreis der aufgeregt wartenden Studenten. „Keiner von Ihnen hat die Aufgabe erfüllt!“, sagte er traurig. “Keiner…!“ Irgendwo aus dem Regal erklang ein schüchternes „Tröööt!“ – sonst blieb es still. „Aber…“, hub er an, und seine Augen blickten schon weitaus freundlicher, „…wir werden das Kind schon schaukeln! Bringen sie mir ihre Düfte!“ Während die Angesprochenen seiner Aufforderung folgten, stellte er einen großen gläsernen Tiegel auf den Tisch neben seinem Pult. „Jetzt kommt es nur noch auf die Dosierung an!“, flüsterte der Professor und entnahm mit einer langen, haarfeinen Pipette Proben aus den frisch zubereiteten Düften – etwas mehr von dem einen, nur eine Idee vom anderen, noch etwas hier und dort - und ganz besonders wenig aus dem Tiegel, den ihm Ambretel serviert hatte. Dann rührte er die Mischung vorsichtig um, wedelte sich mit der Hand ein wenig des aufsteigenden Dufts in die Nase und grunzte genießerisch.
„Das ist er, unser Nationalduft. Und Ihr, meine lieben Studenten, habt dazu beigetragen – jeder seinen Teil. Schnuppern Sie mal!“ Professor Olfaktio Galbanus tupfte sich ein wenig von der Mischung auf den Handrücken und wedelte den Duft seinen Studenten zu. „Ganz wunderbar: Eine dezente, aber vernehmbare Zitrone zu Beginn, ein Scheibchen nur im Alkohol, das den Wermut beschwingt und dem Anis die Spitze nimmt. Leicht beschwipst und fröhlich mit einer minimalen lakritzigen Süße. Sehr menschlich mit einer Verbeugung gen Elfingen – und jeder Äpfel-Ant wird den Wermut zu schätzen wissen. Dann…“ und er wedelte erneut mit der Hand, „…dann kommen die Zwergenbäcker zu Wort, weil der Zimt sich entfaltet. Ganz wunderbar, wie der Weihrauch dabei mitspielt…“, dabei nickte er Par’Feng freundlich zu, „…und der Pfeffer hält alles im Gleichgewicht: Da ist Schärfe, die nicht beißt, dazu eine würzige, aber nicht bittere, sehr feenhafte Blumigkeit, die ihre lieblichen Aromen erst nach und nach freisetzt. Sehr überzeugend – und fast ein wenig überraschend obendrein. Schließlich folgt die troll’sche Schwere; das Patchouli war eine gute Idee, Ambretel! Und wie süßlich die Vanille ergänzt, begleitet von einem kleinen Klafter hellen, freundlichen Holzes – wirklich zauberhaft. Abgerundet von einem eher lieblichen Amberhauch und dem Moschus, der die Tonkabohne weiter zerstäubt. Allein – hatte ich dich nicht mit dem Tabak hantieren sehen, Fruktael?“ Ein kurzes Trompeten bestätigte die Beobachtung des Professors. „Nun, wir müssen wohl akzeptieren, dass nicht jedes Aroma seinen Weg ins Bouquet findet – aber ich bin mir sicher, er spielt eine bedeutende Rolle für den Gesamteindruck, Fruktael!“ Ein letztes Mal wedelte der Professor den Duft vom Handrücken, dann straffte er sich, setzte eine betont feierliche Miene auf und sprach: „An dem, was wir hier heute abend erschaffen haben, arbeiteten Generationen von Parfumeuren. Jetzt haben wir ihn endlich: Den einzig wahren Nationalduft unseres wunderschönen Landes Lillipur! Ich gratuliere Ihnen – und werde dem Rat sofort Bericht erstatten. Herzlichen Dank Ihnen allen!“ Damit eilte er unter dem Applaus seiner Studenten aus der Halle – einzig Ambretel wirkte etwas verkniffen, während sie ihre riesigen Pranken aneinanderschlug.
Und so geschah es, dass Ambretel des nachts, als alle wohlbehütet und friedlich in ihren Betten lagen, zurück in die Halle des Laboratoriums schlich, so leise es ihre gewaltigen Füße erlaubten. Ein Kerzchen nur erhellte ihr den Weg, aber es genügte, um den von ihr komponierten Duft zu finden, von dem der Professor so schändlich wenig in das neue Nationalparfum gegeben hatte. Beherzt nahm sie den Tiegel, aus dem noch immer vanilliglich der Amber dampfte, und schüttete alles in des Professors Mischung. Dann pustete sie die Kerze aus und huschte trampelnd aus dem Saal…
Deshalb hat der Duft, der so heißt wie das Land, in dem er kreiert wurde, bis heute eine leichte Schlagseite: Vor allem Ambretels Amber ist es, das dem Parfum im Verein mit der sehr großzügig applizierten Tonkabohne ein gehöriges Maß an Süße verleiht. Schlecht riecht das nicht, denn des Professors maßvolle Mischung hatte Schlimmeres bereits im Vorfeld verhindert – aber die so wunderbar verspielte Kopf- wie die innig-warme Herznote werden seither von einer etwas zu süß-gruftigen Basis bedrängt, die nicht jederfraus (und vor allem nicht jedermanns) Geschmack treffen wird. Das ist schade – stört die Bewohner Lillipurs aber wenig: Hauptsache, sie haben ihren Nationalduft!
10 Antworten
8
Duft
BeatriceA

10 Rezensionen
BeatriceA
BeatriceA
Top Rezension 32  
Lillipur
Seit fast drei Monaten bin ich bei „Parfumo“ angemeldet und kann mich nicht entscheiden, zu welchem Duft ich meinen ersten Kommentar schreiben soll. Nehme ich etwas Besonderes? Oder meinen „Immergeher“?

Seit fast drei Tagen habe ich eine Abfüllung „Lillipur“ (Danke, MrWhite!). Und habe plötzlich eine neue Duftkategorie. Es gibt besondere Düfte; es gibt „Immergeher“. Und es gibt „Lillipur“.

Die Duftnoten kann ich noch nicht so gut bestimmen, also versuche ich es mit Dufteindrücken.

Ich sprühe „Lillipur“ auf – und BIN „Lillipur“. Es ist nichts fremdes dabei, nichts, was nicht „ich“ wäre. Zuerst rieche ich etwas Frisches, beinahe Aquatisches – ist es Wermut? Nach etwa 20 min. verflüchtigt sich die Note, der Duft wird rauchiger, pfefferiger, „tabakiger“. Zimt merke ich nicht. (Und so lebt der Duft auf meinem Handgelenk weiter, fast den ganzen Arbeitstag lang.)

Das alles spielt aber überhaupt keine Rolle, denn ich bin kein externer Beobachter mehr. Ich bin im Duft drin, wie in einem Kokon, in dem die Zeit langsamer fließt und die Welt ruhiger wird. „Auenland“, sagte FLUidENTITY ein paar Kommentare weiter. Dem kann ich nur zustimmen. Man hat das Gefühl reiner Zufriedenheit. Man blickt gelassen in die Welt – und die Welt schaut wohlwollend zurück.

„Lillipur“ trägt man nicht. Etwas zu tragen bedeutet, etwas aufzusetzen. „Lillipur“ aber ist nie aufgesetzt; er unterstreicht die Persönlichkeit nicht, er ist ein Teil von ihr. Morgens zu „Lillipur“ zu greifen ist genauso selbstverständlich, wie sich anzuziehen oder eine Tasse Tee zu trinken . Es gehört einfach zu meinem Tag, „Lillipur“ einzuatmen.

Bei einigen Düften hatte ich früher das Gefühl, keine anderen mehr zu brauchen, so perfekt und passend erschienen sie mir. Nicht so bei „Lillipur“; er ist kein Duft, er ist ein Zustand.

„Wie geht es Ihnen?“ „Danke, mir geht es Lillipur!“
6 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
MarkusH

102 Rezensionen
MarkusH
MarkusH
Top Rezension 28  
Seelenheiler
Er durchstreift Nacht für Nacht die Menschenleeren Straßen der Städte und Dörfer, auf der Suche nach einsamen und gebrochenen Menschenseelen, die in menschlichen Körperhüllen ihr da sein fristen. Vor sich dahinvegetierend und von Hoffnungslosigkeit zermürbt, glanzlos und leer die Augen,
das Tor zur Seele fest verschlossen und den Schlüssel tief vergraben unter Erinnerungen und Träumen aus längst vergangenen Tagen. Freude, Liebe und Hoffnung nur noch Relikte aus einer weit entfernten Vergangenheit die es nicht schaffen die Gegenwart einzuholen. In der Brust schlägt noch ein Herz, welches aber keine Gefühle mehr in sich trägt und die leere mit Dunkelheit, Einsamkeit und Misstrauen gefüllt hat.

Kalt die Luft, die Sonne wird immer schneller von der Dunkelheit abgelöst und schafft es kaum noch die Erde zu erwärmen. Das Lachen der Kinder und das Zwitschern der Vögel sind lange schon verstummt. Es ist die Zeit in der die Gräben zwischen den Menschen und ihren Schicksalen nicht größer sein könnte. Weihnachtliche Vorfreude und Besinnlichkeit treffen auf Planlosigkeit, Einsamkeit und Leere.

Seelenheiler ist die Metapher für die kleinen Dinge des Lebens, die uns daran erinnern das, das Leben lebenswert ist. Es können Kleinigkeiten sein, wie eine Blume, ein Augenblick, ein freundliches Wort oder ein Duft an dem positive Erinnerungen hängen. Es ist "DIE" eine Situation die unsere ganze Sichtweise zu den Dingen wieder ändern vermag, unser Seele wieder erhellen und mit Licht füllen kann. Viele positive Sachen die man gefühlt und erlebt hat sind so oft unter einem Berg von Sorgen sowie Alltagsmüll begraben und in Vergessenheit geraten, leider!
Gerade zur vor Weihnachtszeit beherrschen Stress, Hektik und Ratlosigkeit den Alltag vieler Menschen und warum? Weil wir es uns selbst schwer machen. Da bleib manchmal für viele von der eigentlich schönen Zeit nicht mehr viel über. Die Zeit noch einmal durch Kinderaugen sehen zu können, wäre das nicht schön? Der Geruch der frischgebackenen Plätzchen, von abgebrannten Streichhölzer mit denen man gerade die Kerzen am Adventskranz angezündet hat, den Geruch von Tannen Grün, Orangenschalen und selbst die klare kalte Luft draußen hatte einen Geruch.
Jeder Duft war mit Vorfreude auf was ganz großes verbunden und nichts konnte einem als Kind davon ablenken. Im Kindergarten wurden Lebkuchenhäuser gebaut, Weihnachtsschmuck gebastelt und vorweihnachtliche Lieder gesungen. Man hatte einfach Zeit sich darauf einzustimmen.

Warum ich das alles schreibe fragt ihr Euch? Nun ja, das hängt alles mit diesem wundervollen Duft zusammen. Als ich mir den ersten richtigen Sprühstoß auf meinen Handrücken gab, war ich ein Stück weit wieder Kind und konnte alles noch einmal als solches durchleben. Es war der Duft von
Lillipur der mir herrlicher weise ein Flashback vermittelt hat. Ein Duft der Mich unweigerlich an Weihnachten bzw. Adventszeit als Kind erinnert hat. Gewürze die einen als Kind in dieser Zeit ständig umschmeicheln. Das Entzünden der ersten Adventskerze, ein geschehen das man als Kind mit großen Augen verfolgt hat. All dieses habe mit dem ersten Sprühstoß vor Augen.

Trockener, schon fast bitter Wermut steht anfangs klar im Vordergrund und wird durch zurückhaltenden Weihrauch etwas kultiviert. Pfeffriger Sternanis mit süßen, lakritzartigen Background setzten sich aus dem Abseits des Geschehens in Font und geben der Kopfnote eine Weihnachtlich anmutende Aura die durch einen Spritzer Zitrone erfrischt wird. Gepfefferte Zimtsterne überzogen mit würzigem Harz, auf einem Bett von Nelken und Thymian bilden das Herz von Lillipur und lassen mich in mitten einer Weihnachtsbäckerei voller Köstlichkeiten stehen.
Lebkuchen, Spritzgebäck, Printen und Zimtsterne ziehen vor meinem geistigen Auge vorbei und geben mir wieder ein Stück Kindheit zurück. Die Basis gestaltet sich Warm, holzig und anschmiegsam balsamisch ohne die Attribute vom Weihnachtlichen Flair zu verlieren. Amber und Moschus verleihen eine sanfte Cremigkeit, während Holz Noten für mehr Bodenständigkeit und für warme Dufttöne sorgen. Tabak investiert etwas süße aber hält sich diskret im Hintergrund und macht Platz für Gewürze und Anschmiegsamkeit. Rundum warm, würzig und balsamisch, ein Adventsduft zum Genießen und erinnern. Kaminfeuer, Kerzen, eine Tasse warme Schokolade mit Zimt aromatisiert, das ist Lillipur von Tiziana Terenzi. Es ist schön, wenn ein Duft solche Kindheitserinnerungen wachruft und sie nicht einfach im Erwachsenen Alltag untergehen.
Ich habe nicht nur einen tollen weihnachtlichen Duft, sondern auch eine wunderschöne Kindheitserinnerung zurückbekommen, die ich jetzt erstmal in meinem Herzen festhalten werde.
Silage und Haltbarkeit sind sehr gut auf meiner Haut und reicht noch für ganz viele Erinnerungen.
Lillipur ist diese Kleinigkeit die es geschafft hat in dieser schweren Zeit in der wir uns befinden, ein wenig Unbeschwertheit zurückzugeben und sei es nur durch seine Assoziationen an meine Kindheit. Ich möchte die Hülle die mich umgibt mit Freude und Zuversicht füllen und nicht seelenlos und eingeschüchtert in der Dunkelheit enden. Es gehört nicht viel dazu um glücklich zu sein, man muss es nur für sich entdecken, jeder auf seine Art und sein Herz damit füllen, vielleicht auch mal wieder durch die Augen eines Kindes die Welt betrachten, sie ist schön, doch wir haben verlernt es zu sehen.
5 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

90 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Augen verbunden
Altes Kino
Holzsitze
Ich schwitze Orientgewürze
Weihrauch fließt aus den Vorführgeräten
Popcorn Benzoe wird angeboten
22 Antworten
BleudegonseBleudegonse vor 9 Jahren
Da lauert es auf arglose Träger, blinde Werkzeuge für nur ein Ziel: die Weltherrschaft der monströsen Spekulatius mit Verbrennungsmotor.
1 Antwort
SonnenwendeSonnenwende vor 4 Jahren
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Sternanisglitzern im Zedernwald.
Zitronenfalter schwirren durch
zimtbestäubtes Gehölz.
Dort auf der krautigen Lichtung
findest du Lillipur.
17 Antworten
BillyBumblerBillyBumbler vor 1 Jahr
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Waldspaziergang im Weihrauchnebel:
Gewürze kribbeln,
Kräuter duften,
harzige Bäume knarren.
Tabak-Päuschen.
Die Sonne bringt cremige Süße.
24 Antworten
KankuroKankuro vor 5 Jahren
8
Duft
Lillipur, du hast mich erobert. Du bist so ungreifbar, so würzig, so kühl und doch so warm. Du bist wie der Vollmond in einer Sommernacht.
2 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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