28.06.2015 - 13:30 Uhr
Meggi
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Meggi
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23
Fehlt nur noch der Beitrag des antarischen Sittichs
Der Auftakt bietet nicht bloß ansagegemäß (‚zitrische Noten‘) Hausmannskost, so ist er dann auch, was ja nichts Schlechtes ist. Eine kleine Spitze von hesperidischer Frische, nach wenigen Minuten abgedimmt. Im Laufe der ersten Stunde schält sich eine zaghaft-wässrige Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Mandarine heraus. Eine etwas reifere, fast gänzlich unsaure.
Im Laufe der zweiten Stunde entstehen grüne Noten direkt auf der Haut. Grapefruit-Blüte? Aha. Das geht in Ordnung, für mich hätte die Angabe Grapefruit allerdings gereicht. Ich tippe bereits auf (grünes) Vetiver. Basilikum ist nach zwei Stunden deutlich zu spüren und hervorzuheben, weil es dezente, elegante Frische bringt. Schön. In der vierten Stunde bekommt der Duft eine Erfrischungstuch-Anmutung. Das ist zunächst irritierend, gleichwohl ist die Mischung aus würziger Kräuter-Frische und zarten Zitrus-Noten vorzüglich.
In der fünften Stunde verschiebt sich das Gewicht auf das Holz. Zeder passt. Tja und…geschmunzelt habe ich - ich bitte ggf. um Verzeihung angesichts meiner womöglich dramatischen Ignoranz - über die tasmanische Scheinulme. Wie wäre es mit ‚Absolue von der antarischen Sittichdrüse‘? Laut ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ ist „eine antarische Sittichdrüse, auf ein Hölzchen gespießt,… eine ekelhafte, aber äußerst begehrte Cocktaildelikatesse, für die steinreiche Idioten Unsummen bezahlen, um andere steinreiche Idioten zu beeindrucken“. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie tasmanische Scheinulme riecht, wäre sogar mit hiesiger Ulme überfordert.
Das soll nicht heißen, dass tasmanische Scheinulme nicht bemerkenswert riechen mag. Aber die Fülle der Angaben insgesamt nehme ich amüsiert zur Kenntnis, denn zumindest ich finde sie für das Gebotene übertrieben. Wir haben es mit einem ordentlichen Anzug- oder Freizeit-Duft zu tun, der zwar in der Papierform (jedenfalls in der hier aufgeführten, die TF-Webseite gibt sich da zugeknöpft) einiges Getöse veranstaltet, in Wahrheit freilich allenfalls verbal ein Füßchen in die Nische setzt.
Nach sechs Stunden ist For Men sehr dezent geworden. Amber, meinetwegen. Mir kommt es zudem vor, als sei ein bisschen Rauch verarbeitet. Doch nicht genug, um tatsächlich markant zu wirken. Nach rund sieben Stunden verabschiedet sich der Duft bei mir bis auf einen schalen Rest.
Was mir fehlt, ist das Salz in der Suppe. Die (mindestens) eine Zutat, an welcher die Nase hängenbleibt wie der Finger an einer Unebenheit im Holz beim Darüberstreichen. Wer eine solche Ecke indes nicht wünscht oder vermisst, wird bestens bedient.
Vielen Dank an Vollbart für die Probe!
Im Laufe der zweiten Stunde entstehen grüne Noten direkt auf der Haut. Grapefruit-Blüte? Aha. Das geht in Ordnung, für mich hätte die Angabe Grapefruit allerdings gereicht. Ich tippe bereits auf (grünes) Vetiver. Basilikum ist nach zwei Stunden deutlich zu spüren und hervorzuheben, weil es dezente, elegante Frische bringt. Schön. In der vierten Stunde bekommt der Duft eine Erfrischungstuch-Anmutung. Das ist zunächst irritierend, gleichwohl ist die Mischung aus würziger Kräuter-Frische und zarten Zitrus-Noten vorzüglich.
In der fünften Stunde verschiebt sich das Gewicht auf das Holz. Zeder passt. Tja und…geschmunzelt habe ich - ich bitte ggf. um Verzeihung angesichts meiner womöglich dramatischen Ignoranz - über die tasmanische Scheinulme. Wie wäre es mit ‚Absolue von der antarischen Sittichdrüse‘? Laut ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ ist „eine antarische Sittichdrüse, auf ein Hölzchen gespießt,… eine ekelhafte, aber äußerst begehrte Cocktaildelikatesse, für die steinreiche Idioten Unsummen bezahlen, um andere steinreiche Idioten zu beeindrucken“. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie tasmanische Scheinulme riecht, wäre sogar mit hiesiger Ulme überfordert.
Das soll nicht heißen, dass tasmanische Scheinulme nicht bemerkenswert riechen mag. Aber die Fülle der Angaben insgesamt nehme ich amüsiert zur Kenntnis, denn zumindest ich finde sie für das Gebotene übertrieben. Wir haben es mit einem ordentlichen Anzug- oder Freizeit-Duft zu tun, der zwar in der Papierform (jedenfalls in der hier aufgeführten, die TF-Webseite gibt sich da zugeknöpft) einiges Getöse veranstaltet, in Wahrheit freilich allenfalls verbal ein Füßchen in die Nische setzt.
Nach sechs Stunden ist For Men sehr dezent geworden. Amber, meinetwegen. Mir kommt es zudem vor, als sei ein bisschen Rauch verarbeitet. Doch nicht genug, um tatsächlich markant zu wirken. Nach rund sieben Stunden verabschiedet sich der Duft bei mir bis auf einen schalen Rest.
Was mir fehlt, ist das Salz in der Suppe. Die (mindestens) eine Zutat, an welcher die Nase hängenbleibt wie der Finger an einer Unebenheit im Holz beim Darüberstreichen. Wer eine solche Ecke indes nicht wünscht oder vermisst, wird bestens bedient.
Vielen Dank an Vollbart für die Probe!
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