Private Blend: Atelier d'Orient

Shanghai Lily 2013

Shanghai Lily von Tom Ford
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7.9 / 10 244 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Tom Ford für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von Estēe Lauder Companies vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Orientalisch
Süß
Harzig

Duftnoten

GewürznelkeGewürznelke TuberoseTuberose JasminJasmin KaschmirholzKaschmirholz rosa Pfefferrosa Pfeffer RoseRose schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer Siam-BenzoeSiam-Benzoe VanilleVanille WeihrauchWeihrauch BibergeilBibergeil BitterorangeBitterorange GuajakholzGuajakholz VetiverVetiver ZistroseZistrose
Bewertungen
Duft
7.9244 Bewertungen
Haltbarkeit
8.2197 Bewertungen
Sillage
7.5200 Bewertungen
Flakon
8.3191 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.539 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 18.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum war Teil der Kollektion „Private Blend: Atelier d'Orient”.

Rezensionen

9 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Preis
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
VintageGold

1 Rezension
VintageGold
VintageGold
Top Rezension 93  
Lily – meine Shanghai Lily
Auslandssemester. USA. Das erste Mal, dass ich die Staaten besuchte und das erste Mal, dass ich in einem solchen Multikulti-Hort wie meinem Wohnheim lebte, in dem es so viele verschiedene Nationalitäten gab, dass das Thema keinen mehr juckte und alle nur noch Mensch waren. Nirgendwo wurde gefragt, woher man denn käme, was das denn für ein Akzent sei, sondern, „was sind deine Träume?“, „welche Orte auf diesem Planeten hast du schon bereist?“, „was willst du im Leben schaffen und erreichen?“. Eine ambitionierte und gleichzeitig total menschliche Atmosphäre. Und so war auch Lily. Lily, die Austauschstudentin aus Shanghai. Direkt am ersten Tag fiel sie mir auf und weckte mein Interesse. Ihre Haut war so rein, glatt, wie Porzellan mit einer leichten Bräune. Ihre Augen, groß und dunkel, ihr langes, glattes, sattdunkelschwarzes Haar glitt immer wieder über ihre Schultern, als sei es aus Seide. Die Hosts, also die dort beheimateten Studenten, die uns Austauschstudenten während unseres Semesters bei der Einfindung unterstützten, organisierten am ersten Abend einen ersten Einkauf im nächstgelegenen Wallmart. Dort suchten wir uns unsere Utensilien zusammen und immer wieder suchte ich dabei die Nähe zu Lily. Sie machte es mir nicht leicht, da sie in eindeutigen Damenabteilungen unterwegs war und ich meine Schwierigkeiten hatte, so zu tun, als wär dort etwas, das ich brauchte. Immer wieder schnupperte ich einen angenehmen und einzigartigen Duft an ihr, so dass ich sie schnell wiederfand, wenn ich in den benachbarten Gängen entlang lief, um meine Sachen zusammen zu suchen.

Schnell fielen mir dann aber auch die zahlreichen Nebenbuhler auf, die die gleichen Absichten wie ich hegten. Einer hatte es ihr offenbar angetan, Alejo, ein temperamentvoller Ecuadorianer, der schon die ganze Zeit aus der Gruppe herausragte, weil er seine Gitarre überall mit hin schleppte, um darauf zu klimpern. Auf dem Rückweg saß sie im Bus neben ihm und ein Mix aus Eifersucht, Enttäuschung und Verzweiflung ließ mich mit einem dicken Klos im Hals die Fahrt über schmoren. Während der Fahrt versuchte ich mich aufzumuntern, es gab doch noch so viele andere hübsche Mädels, die da mit uns im Bus saßen. Die Irinnen und Britinnen waren äußerst freizügig gekleidet und machten unmissverständlich klar, wie sie ihr Auslandssemester gestalten wollten. Es wär so einfach gewesen, aber der Kopf ließ es nicht zu. Die waren sexy und hübsch, aber zu leicht zu haben und außerdem rochen sie scheiße – im Vergleich zu Lily.

Die erste Woche verging, es wurde viel gefeiert, hier und da wurden Küsse mit den leichten Mädchen ausgetauscht, mein Roommate war ein Spießer, ging immer Punkt 22 Uhr ins Bett und ließ mich kein Mädel mit aufs Zimmer nehmen. So verbrachte ich mehr Zeit im Mädelstrakt unseres Wohnheimes als bei uns Jungs. Lily war immer noch präsent in meinem Kopf und immer wenn ich sie mit Alejo sah kochte etwas Eifersucht auf, aber letztere ließ immer mehr nach. Ich vermied ihre Nähe, weil ich wusste, dass mich das eher runterziehen würde. Doch dann in der zweiten Woche ließ es sich nicht mehr vermeiden. Wir waren wieder feiern und auf dem Rückweg vom Club zum Wohnheim stieg ich in das gleiche Shuttle wie Lily und Alejo, sowie ein paar andere von unseren Leuten. Alejo saß vorne, dirigierte den Shuttle-Fahrer und Lily nahm neben mir Platz. Leicht alkoholisiert legte sie ihre Beine auf meinen Schoß und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Die Hitze stieg mir in den Kopf, meine Hände lagen auf ihren Beinen und ich wusste nichts Besseres mit ihnen anzufangen als sie zu streicheln. Alejo schaute immer wieder besorgt nach hinten, fragte Lily, ob es ihr gut ginge. Leicht genervt ließ sie ihn wissen, dass alles in Ordnung sei. Irgendwann beugte sie sich nach vorne und flüsterte mir ins Ohr „Schrein“. Ich fragte sie, was sie mir damit sagen wolle. „Pig“ war die Antwort. „Aaah, you mean Schwein…“, erwiderte ich. Ja, das war das Wort, das sie meinte und knabberte an meinem Ohrläppchen. Ganzkörpergänsehaut breitete sich bei mir aus und vermutlich klang ich wie ein Vollidiot, als ich irritiert anfing darüber leicht zu gackern. Als ich endlich imstande war das lächerliche Gegackere einzustellen und Alejos strafenden Blick anfing zu ignorieren, drehte ich meinen Kopf zu Lily. In dem Moment, in dem ich sie fragen wollte, was sie denn da eigentlich täte, küsste sie mich. Explosion. Im Kopf, im Brustkorb, in der Hose. Alejo existierte in dem Moment nicht mehr und alle anderen schien scheinbar sowieso nicht zu interessieren, was da gerade passierte. Mit der Ankunft am Wohnheim, traf auch meine Besinnung wieder ein, bis dahin war es ein Strudel der Leidenschaft, in dem ich gefangen war, wie ein Traum, der ewig hielt. Alejo riss die Tür auf, reichte Lily die Hand und geleitete sie heraus. Ich weiß bis heute nicht, wieviel er gesehen hatte, gefühlt kam es mir so vor als hätte er von dem Kuss nichts gesehen, realistisch betrachtet grenzt das an Unmöglichkeit.

Wieder blieb mir nur ein Hauch Shanghai Lily in der Nase zurück. Sie trug es immer, es war ihr Signaturduft, ihr Erkennungszeichen, ihre persönliche Duftmarke. Am nächsten Tag begegnete ich ihr in der Gemeinschaftsküche. Ich fragte sie, ob sie sich an gestern erinnern könne. Ihr Lächeln, der gesenkte Blick nach unten und Schweigen verrieten mir, dass das Erlebte echt war und kein besoffener Unfall. Ihre Bäckchen wurden leicht rot und ich wusste, wenn du ihr jetzt nicht zeigst, was dir der Moment am vorigen Abend bedeutet hat, dann wirst du nie eine größere Rolle als einen kurzen, leidenschaftlichen Moment in ihrem Leben spielen. Ich streifte ihr mit beiden Daumen über Wangen, richtete ihren Kopf nach oben und küsste sie, wie ich noch nie eine Frau geküsst hatte. Sie schmeckte, sie roch gut, wie ein Aphrodisiakum, das Kräfte freisetzt, packte ich sie an der Hüfte und hob sie auf den Tisch. Wenn nicht noch andere im Raum gewesen wären, ich weiß nicht, ob ich da noch irgendwelche Grenzen gekannt hätte.

Mein Semester wurde dadurch turbulent. Ich wollte jede freie Minute mit Lily verbringen, leider beruhte das nicht zu 100% auf Gegenseitigkeit. Sie verbrachte immer noch Zeit mit Alejo. Alejo und ich waren mittlerweile sowas wie Freinde. Wir mochten uns eigentlich, ich fand seine Art cool und sie imponierte mir. Genauso mochte er meine lockere und aufgeschlossene Art. Wir fanden uns damit ab, dass Lily ein Freigeist war und sich nicht festlegen wollte. Genauso hatten wir auch was mit anderen Mädels, wenn sie uns hängen ließ. Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, dann vermisse ich sie wie nichts anderes. Es war die beste Zeit meines Lebens. Lily ist mittlerweile verheiratet und hat ein Kind. Ihr Mann sieht mir verdammt ähnlich… Mir und nicht Alejo. Manchmal, nein, eigentlich ganz häufig noch, denke ich, dass ich es einfach hätte versuchen und sie fragen sollen, ob sie meine feste Freundin sein wollte. Ich bin mir sicher, dass ich sie eines Tages geheiratet hätte. Alles, das mir jetzt bleibt, ist dieser Duft von Tom Ford.

Jetzt habe ich eine lange Geschichte erzählt, aber die Information, wie ich eigentlich von Shanghai Lily erfahren habe, fehlt noch. Anfangs wusste ich nicht, dass Lily ein Parfüm trug und dachte es sei ihr eigener Körperduft, der einfach so fantastisch riecht. Denn sie schmeckte auch gut und ich führte es auf ihre Körperchemie zurück. In ihrem Zimmer fiel mir nur irgendwann der Flakon auf und ich fragte sie, ob es Zufall sei, dass...
18 Antworten
7.5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Lilienfeld

48 Rezensionen
Lilienfeld
Lilienfeld
Top Rezension 31  
„Shanghai Express“
Die vor zwei Wochen frisch eingetroffenen Tom Ford Düfte der Serie 'Atelier d'Orient',
warteten im House of Beauty, unweit vom Steffel sehnsüchtigst
auf ihre Chance meine Haut zu berühren und nasal erkundet zu werden.
Ich kannte sie schon vom Schnelltest am Streiferl, weshalb mein vorrangiges Interesse erst einmal Plum Japonais und Rive d'Ambre galt. Hm...ja.
Plum erinnert mich an Noir de Noir, ein wenig an TV, vor allem aber an Powidl:-)
Rive kommt sehr freundlich, mandarinig etwas lieb daher, aber nicht lang, dann aber Amber, jener graue Amber welcher mir schon im Duft Versilia Vintage-Ambra Aurea zeigt, wo bei mir
die Grenze ist:) bin ein Amber Weichei, der eine zu süß, der graue zu streng.
Und eben deshalb möchte ich wieder einmal betonen, so ein Test nur am Papier führt meist irr.
Shanghai Lily, der Name sprach mich an hat was freches :-) ich war gespannt, war neugierig
was da auf mich zukommt, wie die Kurtisane (so es sich um eine handelt) sich mir präsentiert.
Ob so charismatisch, geheimnisvoll, dramatisch und verführerisch wie Marlene in Sternbergs Film? Würzig kommt sie daher, mit Nelken gespickt, fruchtig und gut gepfeffert, laut und sehr
sehr interessant zeigt sich mir ihre Kopfnote. Orange/Nelke, es
findet kein großartiger Übergang in die Herznote statt, zügig, hell floral geht es voran. Honigsüßer Jasmin (nix indolisches weit und breit), Tuberose (muss man auch mögen;) und natürlich Rose, welche ich so blond nicht empfinde, es ist eine dunkel-samtige/schwere,
erblühte, taunass und wie in Zucker getauchte, eine verruchte Vertreterin ihrer Art.
Fruchtsüße verpasst unserer Heldin eine gewisse jugendlich/fröhliche Heiterkeit, nimmt etwas die Schwere und durch den aufsteigenden Weihrauch wird ein abgleiten ins zu Blumige
verhindert. Die Blüten sind gut eingebettet in diesem orientalischen Floral.
Ein wenig rauchig, etwas melancholisch geht es weiter, beruhigend tut Styrax seinen Dienst Benzoe, milchig - weich und von Vanille Süße schwer ist die Basis. Eine Hauch Castoreum mag in der Basis sein, tangiert mich aber gar nicht. Kashmirholz/Cashmeran funktioniert mit üppig-süßen Blüten und Zeder besonders gut,
Ich liebe diese volle weiche moschusartige Note:-)
Im Drydown gesellt sich eine leichte Vetiver Note zu Zeder/Weihrauch und gibt
diesem einschmeichelnden, süßen, sehr weiblichen Duft einen trocken - herben Touch, etwas Knarziges.
So bleibt die Lily jetzt schon gute 6 Stunden, sexy, lockend, lasziv, ein Hauch gespielte Tristesse gepaart mit Eleganz liegen in der Luft und doch auch
etwas leichtes, ungezwungen Fröhliches.

Die Silage empfand ich die erste Strecke als sehr raumfüllend, nicht nur ich ;D
Hang zum Kitsch, zu lauten 80er Orientalen à la Opium mit zu bringen ist sicher kein
Fehler eher Voraussetzung.
Eine Ähnlichkeit zu Nu 2001 lässt sich nicht leugnen:)
auch habe ich, wenn ich die Nase vom Handgelenk nehme also, beim Wegriechen
das Gefühl, Teint de Neige zu errahnen...
Ein sehr enger, voller, vielschichtiger Tom Ford und doch empfinde ich die Serie um einiges
leichter zu tragen (auch jünger), als andere Düfte der Blend Collection.
Die vier haben einen gewissen aufgelockerten Charme, nehmen sich nicht so ernst und
trotz augenscheinlicher Theatralik ist da ein Augenzwinkern.
Ein absolut femininer Duft, eindeutig nur für uns Frauen gedacht;)

Bin mir noch im Unklaren, ob ich Lily nicht eher im Licht einer Discokugel
zu Falcos jungen Römern tanzen, als in den Dreißigern seh....

http://tinyurl.com/o3g6nrl

http://tinyurl.com/psvv2q9
….. überlege noch:-)

Kitsch as Kitsch can!
Und ein bisserl über Cashmeran: http://tinyurl.com/og69ak3
17 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7.5
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 31  
Zombie Bride
Manchmal trifft man an unerwarteter, an wirklich gänzlich unerwarteter Stelle auf erstaunliche Schönheit. Die Hintergründe dafür sind verschlungen und für den nicht involvierten Leser wenig interessant, aber ganz unlängst fand ich mich auf einer Internetseite mit – ausdrücklich nicht für Kinder, sondern für Erwachsene gedachten – Sammlerbarbies wieder. Dass es Scarlett O'Hara und Holly Golightly als Barbie gibt, verblüffte mich kaum – die Kanzlerin (unsere) fand ich schon überraschender – zumal Gesicht und Körper die einer ganz normalen Barbie sind. Sie trägt halt kürzere Haare und einen (Überraschung!) Hosenanzug, aber stände sie nicht neben einer schwarzrotgoldenen Fahne an einem Rednerpult, erkannte sie wohl kaum jemand.

Wirklich großartig jedoch fand ich die noch relativ neue 'Haunted Beauty'-Edition - düstere, unheimliche Puppen mit ernsten, teilweise finsteren Gesichtern. Meine unumstrittene Favoritin in der Kollektion ist die Zombie Bride Barbie. Ihr Teint und ihre Haare sind bleichgrau, sie hat dämonische blaue Augen und aufgesprungene ebenso blutrote wie –leere Lippen und trägt ein vergilbtes Spitzenbrautkleid, das vom vielen Umherstaksen am Saum angeschmutzt und zerrissen ist – und schmutzigweiße Schuhe. Im Haar hat sie drei graue Rosen und in der Hand ein blassaltrosa Brautbouquet – als irre sie noch immer auf der Suche nach ihrem verlorenen Bräutigam umher. Sie ist die coolste Barbie, die ich je gesehen habe - und wunderschön.

Ich leite so weitschweifig ein, weil die Metapher 'Zombiebraut' aufs erste Hinhören ja wenig schmeichelhaft erscheint für einen Duft - und 'blutleer', 'untot' und 'apokalyptisch' kaum Attribute sind, die ein Parfumeur sich wünscht. Und doch passt sie trefflich zu Tom Fords Shanghai Lily, der hochdramatisch ist und finster - und in seiner überprozessierten Dichte und Opulenz gleichzeitig wunderschön. Er hat eine dunkelflimmernde Blumigkeit, die gleichsam lockend wie unberührbar ist (Jasmin und Tuberose, beides Geschwader unter den Floralaromen) und abgründig irrlichternd. Das sind die bittersüße Nelke und verbrannte Harze, die seine tändelnde Blumigkeit nicht einengen, sondern ihr einen Resonanzkörper geben und eine Art stummes Echo.

Es ist nichts Untotes, geschweige denn Apokalyptisches an Shanghai Lily (und in meiner Nase auch nichts Chinesisches), doch seine Unnahbarkeit und surreal anmutende Schönheit erinnern an die fahlhäutige Braut im angeschmutzten weißen Kleid, wie sie mit leeren Augen durch eine nächtliche Parklandschaft stakst. Die Ford-immanente Ausdauer und Kraft seiner Blumigkeit sind faszinierend und unnachgiebig an der Grenze zur Besessenheit. Liebt man ihn, ist er wie ein taumelnder Falter vor einem bleichen Mond, dem der Blick folgt, bis ihn die Nacht verschlingt. Fremdelt man aber mit dem Akkord aus schweren Blumen und verbranntem Harz, ist er wie eine graue Puppenbraut mit stumpfen Augen, die stählern die Kehle zudrückt, bis der Atem stockt.

Fazit: just another manic Tom Ford Private Blend.
5 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 15  
A Geishas Dream
Während Kilian, Byredo und wie sie alle heißen sich erst mich beweisen müssen und ich noch nicht ganz ihrem Marketing und Hype verfallen bin, kann mir bei Tom Ford eigentlich niemand mehr erzählen, dass in seiner mittlerweile riesigen Parfum-Auswahl auch ein paar absolute Meisterwerke dabei sind, die hoffentlich die Zeit überdauern. Vielleicht sollte er sich etwas in der Quantität zurückhalten, aber das tue ich ja auch nicht wirklich mit meinen Kommis ;)

Shanghai Lilly ist definitiv ein floral-pudriges Brett von einem Duft. Auf dem Teststreifen notierte ich mir nur wow, 100%. Während des heutigen Testes begann der Duft eher so bei guten 70-80% und endete nun bei 85-90%. Öfteres Testen und Tragen könnte dann wieder zur perfekten Score führen. Aber was macht den Duft so grandios? Das i-Tüpfelchen macht wohl die schmale, ab und zu überraschende Gratwanderung zwischen floraler Weiblichkeit einer eingepuderten Geisha und würzigen, durchaus männlich-süßen Untertönen. Eine großartige Änderung und Reise legt der Duft nicht hin, aber von Anfang an riecht man das Besondere, diese exquisite Mischung. Pudrige Blumen, Pfeffer, süsse Vanille, Weihrauch und helles Holz verbinden sich zu einem balsamischen Erlebnis der Extraklasse. Asiatisches Feeling der dortigen Oberklasse und Leichtigkeit mit eingeschlossen.

Flakon: zeitlos, elegant, cool, gut verarbeitet. Es geht kaum besser!
Sillage: recht stark durch das süsse Puder, aber keine, die dir den Atem nimmt. Aber zurückhaltend ist bei TF ja bekanntlich nichts. Mir sehr willkommen, auch wenn die Parfums sich dadurch oft selbst etwas die Vielseitigkeit verbauen. Shanghai Lilly ist aber definitiv vielseitig einsetzbar und Signature-Duft-würdig.
Haltbarkeit: über 10 Stunden. Tom Ford Magic und Qualität!

Ich bin schon sehr gespannt auf die kommenden Oud-Interpretationen. Und gleichzeitig weine ich eingestellten Düften wie Amber Absolute oder Japonaise Noir hinterher. Ich hoffe ich bekomme irgendwann auch von den eingestellten Düften wenigstens ein Pröbchen.
Zu Shanghai Lilly: wow, ein softer, einfach toller Duft! Vielleicht etwas zu floral und weiblich, aber auch noch mit genug männlichen Reizen wie dem Pfeffer und dem balsamischen Feeling. Vielleicht kein Meisterwerk aber weit entfernt von Durchschnitt. Frauen, bitte testen und tragen! Nicht nur für Asia-Fans und Geishas!
5 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 11  
Kunstvoll florale Nelken-Gewürze-Komposition, vielleicht ein "bisschen" anstrengend
Grundsätzlich: Mein 1., 2. und 3. Eindruck von Fords "Shanghai Lily" sind positiv. Der Duft hebt sich stilistisch von vielem - auch im Nischenbereich - wohltuend ab und verfügt über eine sehr eigene DNA.

Nach einem bitterorangigen Auftakt, etwas wächsern vom Benzoe ummantelt, spielt ein recht stimmiges Gewürzeorchester auf, angeführt von einer recht buttrig geratenen Gewürznelke und einer süßlichen, recht satten Tuberose am Beginn ihres Verwelkungsprozesses.

Ja, ein ganz minimal verdorben wirkender Touch ist da drin, vielleicht sorgt auch das Bibergeil dafür, welches ich allerdings eher dezent wahrnehme, vielleicht als etwas hellledrig-animalisches Hintergrundrauschen.

Kuntvoll ist "Shanghai Lily" auf jeden Fall gemacht, einzelen Bausteine sind so geschickt integriert, dass man sie nur schwer aufschlüsseln kann. Dominant sind in der ersten Stunde fraglos Blumen und Gewürze, bis dann irgendwann etwas Vanille dazukommt, begleitet von recht weichgeschmirgelten Hölzern und etwas harzig-lieblich gehaltener Zistrose.

Das Ganze wirkt exotisch, besonders - ein wenig kommt mir dieser Ford aber auch anstrengend vor. Die Sillage ist packend und das doch durchaus spezielle Aromenpaket aus insbesondere Tuberose und Gewürznelke verströmt etwas dauernd Forderndes und lenkt, auch wenn man gerade nicht am Handrücken schnüffelt, fast etwas divenhaft die Aufmerksamkeit auf sich. Nicht leicht im Urteil. Gut, aber nur ab und zu mal.
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Weitere Rezensionen

Statements

57 kurze Meinungen zum Parfum
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
7.5
Duft
Das fröhliche Blütentrio
Ja-Tu-Ro hat sich aufgehübscht,
fein nelkig gewürzt
und wagt sich über
roten Teppich & schickes Parkett
31 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 2 Jahren
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Prachtvoller würzig duftender Blumenstrauß, nelkengespickt und harzgetaucht. Sinnlich, opulent, verführerisch und wunderschön.
22 Antworten
BastianBastian vor 3 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein cremigweicher Nelkenduft.
Der sehr schön gemacht ist.
Feminin
Rieche ich an Frau sehr gerne.
Duft für den Spätsommerabend.
Herrlich
18 Antworten
EveMistEveMist vor 5 Jahren
8
Haltbarkeit
9
Duft
Shanghai Dekadenz - unter halbgeschlossenen Lidern funkt Lilys Hybris mit verschwenderischem Blumenwerk & betäubenden Gewürzen... ein Fluch
13 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 7 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
*schnupper* & *staun*
Opulent ... weich-weiblich-erotisch ;)
Orange, Tuberose & Nelke treffen edle Hölzer.
Benzoe-Vanille!
*traumschön*
17 Antworten
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