31.12.2014 - 10:33 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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29
Ein Duft für die andere
Vielen seiner Düfte stellt Tom Ford - den helleren unter ihnen ganz besonders, bei Santal Blush, White Suede und bei Oud Fleur habe ich schon versucht das zu beschreiben - etwas hintergründig Versehrtes, etwas fast Janusköpfiges bei. Und diese 'untere Schicht', dieses zweite Gesicht des Dufts - das zeigt sich erst nach einer Weile und nur getragen auf der Haut - nicht im Flakon und auch nicht auf Papier. Und vielleicht auch nicht bei allen.
Violet Blonde, Toms blondes Veilchen, reiht sich ein in diesen Reigen. Lichtgolden in geschliffenem Glas eröffnet er mit etwas hingeworfener Frucht, kaum mehr als flüchtig, und lässt ihr bald kraftvolle Blüten folgen: Veilchen, wunderbar weich und sinnlich interpretiert, ohne jeden Hauch von Stiefmutter oder böser Fee - Iris und Jasmin. Die Irisbutter, das aus den Wurzeln der Schwertlilie gewonnene ätherische Öl, im Aroma Veilchen deutlich näher als der Iris - gibt ihm Kraft und Körper und eine beeindruckende Sillage. Hölzer, weiches Harz und helles Leder federn seine Basis schließlich ab, Moschus fügt einen Hautakkord hinzu. Ein überaus harmonischer, lichtheller Duft, einer für eine Dame.
Jedoch - dies ist kein unschuldiger Duft und keiner - man vergebe mir hier das vielleicht allzu Plakative - für die Frau, die meine Kinder aufzieht, die den Schulbasar organisiert und dabei kochfeste Baumwollunterwäsche trägt. Dies ist der für die andere - für die, die nie in mein Haus kommen wird. Für eine kluge, eine selbstbestimmte Frau, ehrgeizig, zielstrebig und dabei unverhohlen sexualisiert. Eine, die Seidenstrümpfe trägt und zarte Wäsche - oder auch gar nichts, wenn ihr danach ist. Eine, die nimmt, was immer sie begehrt. Agnès Sorel. Eva Perón. Vielleicht auch Carla Bruni.
Fazit: ein Duft, der in ein Hotelzimmer gehört und nicht neben den Pax-Kleiderschrank. Sinnlich hell und einladend wie ein offener Schoß. Selbstbewusst getragen: wunderschön.
Violet Blonde, Toms blondes Veilchen, reiht sich ein in diesen Reigen. Lichtgolden in geschliffenem Glas eröffnet er mit etwas hingeworfener Frucht, kaum mehr als flüchtig, und lässt ihr bald kraftvolle Blüten folgen: Veilchen, wunderbar weich und sinnlich interpretiert, ohne jeden Hauch von Stiefmutter oder böser Fee - Iris und Jasmin. Die Irisbutter, das aus den Wurzeln der Schwertlilie gewonnene ätherische Öl, im Aroma Veilchen deutlich näher als der Iris - gibt ihm Kraft und Körper und eine beeindruckende Sillage. Hölzer, weiches Harz und helles Leder federn seine Basis schließlich ab, Moschus fügt einen Hautakkord hinzu. Ein überaus harmonischer, lichtheller Duft, einer für eine Dame.
Jedoch - dies ist kein unschuldiger Duft und keiner - man vergebe mir hier das vielleicht allzu Plakative - für die Frau, die meine Kinder aufzieht, die den Schulbasar organisiert und dabei kochfeste Baumwollunterwäsche trägt. Dies ist der für die andere - für die, die nie in mein Haus kommen wird. Für eine kluge, eine selbstbestimmte Frau, ehrgeizig, zielstrebig und dabei unverhohlen sexualisiert. Eine, die Seidenstrümpfe trägt und zarte Wäsche - oder auch gar nichts, wenn ihr danach ist. Eine, die nimmt, was immer sie begehrt. Agnès Sorel. Eva Perón. Vielleicht auch Carla Bruni.
Fazit: ein Duft, der in ein Hotelzimmer gehört und nicht neben den Pax-Kleiderschrank. Sinnlich hell und einladend wie ein offener Schoß. Selbstbewusst getragen: wunderschön.
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