30.04.2018 - 09:00 Uhr
Bellatrix
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Bellatrix
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Lakritz & Veilchenpastillen
Ich gebe zu: Ich teste gerne Billigdüfte im Drogeriemarkt. Weder bin ich arm wie eine Kirchenmaus, noch eine Materialismus und Kapitalismus verachtende Sozialistin - im Gegenteil, ich stehe dazu, ein furchtbarer Snob zu sein. Bei Parfum bin ich aber relativ vorurteilsfrei, einfach aus dem Grund, dass ich mich schon durch so ziemlich alle Preisklassen geschnuppert habe und von Mainstream bis Nische in allen Preisklassen sowohl Nieten als auch Schönes erlebt habe. Eben erst habe ich einen Amouage getestet, der mir so wenig gefallen hat, dass ich ihn wohl nicht mal benutzen würde, wenn ich ihn geschenkt bekäme. Zwei meiner drei Lieblingsdüfte aller Zeiten kosten dagegen keine 20 Euro für 30ml und waren - oh Graus - sogar im Tempel des Grauens, dem Drogeriemarkt, erhältlich. Dementsprechend bin ich immer bereit, auch einem günstigen Drogeriemarktduft eine Chance zu geben, es könnte ja eine positive Überraschung sein.
An diesem kleinen, lilafarbenen Fläschchen wäre aber auch ich einfach vorbeigelaufen, hätte ich nicht gehört, dass es nach Veilchen und Lakritz riechen soll, eine witzige Kombination, auf die ich neugierig war. Und ich muss sagen, es ist ein origineller, frecher Duft, eine gewagte Kombination aus bitter und süß, aus modern, schrill und ewas artifiziell sowie dem altmodischen, (positiv!) verstaubten Old School-Duft von Veilchenpastillen. Moderne, freche, kratzige Lakritznoten und Waldmeister treffen auf ein staubiges, altes Fläschchen mit einem biederen, pudrigen Veilchenparfum aus dem Jahr 1850. Vanille hält sich zum Glück, für meinen Geschmack, dezent zurück.
Wäre dieses Parfum ein Outfit, so wären es Nietenstiefel und eine Lederjacke zum Ballkleid, rotzig trifft Old School. Das macht diesen Duft so ungewöhnlich, dass ich wirklich grinsen musste, als ich ihn zum ersten Mal aufgesprüht habe. Klar, er riecht nicht, als hätte er 150 Euro gekostet. Und man muss ihn auch wirklich sparsam dosieren, wenn man sich und sein Umfeld nicht in Kopfschmerzattacken ungeahnten Ausmaßes stürzen will. Aber Mini Sexy ist auch gar kein Duft für den Opernbesuch, sondern einfach, um ein wenig Spaß zu haben, über den Rummel zu spazieren und Lakritze zu essen... und sich dabei nicht sexy, wohl aber rotzfrech zu fühlen. Gäbe es ein Parfum für Ladies, die verschiedenfarbige Schuhe zum Ballkleid tragen und gerne mal einem Kind 10 Euro zustecken, damit es auf ein fremdes Brautpaar zurennt, das gerade aus der Kirche tritt, dem Bräutigam am Ärmel zupft und freudig "Papa, Papa!" ruft, dann wäre es dieses. Jede Familie hat ihre schrille Tante oder durchgeknallte Cousine und die trägt gerne mal 'Mini Sexy'. Am besten, wenn es so gar nicht zum Anlass passt.
An diesem kleinen, lilafarbenen Fläschchen wäre aber auch ich einfach vorbeigelaufen, hätte ich nicht gehört, dass es nach Veilchen und Lakritz riechen soll, eine witzige Kombination, auf die ich neugierig war. Und ich muss sagen, es ist ein origineller, frecher Duft, eine gewagte Kombination aus bitter und süß, aus modern, schrill und ewas artifiziell sowie dem altmodischen, (positiv!) verstaubten Old School-Duft von Veilchenpastillen. Moderne, freche, kratzige Lakritznoten und Waldmeister treffen auf ein staubiges, altes Fläschchen mit einem biederen, pudrigen Veilchenparfum aus dem Jahr 1850. Vanille hält sich zum Glück, für meinen Geschmack, dezent zurück.
Wäre dieses Parfum ein Outfit, so wären es Nietenstiefel und eine Lederjacke zum Ballkleid, rotzig trifft Old School. Das macht diesen Duft so ungewöhnlich, dass ich wirklich grinsen musste, als ich ihn zum ersten Mal aufgesprüht habe. Klar, er riecht nicht, als hätte er 150 Euro gekostet. Und man muss ihn auch wirklich sparsam dosieren, wenn man sich und sein Umfeld nicht in Kopfschmerzattacken ungeahnten Ausmaßes stürzen will. Aber Mini Sexy ist auch gar kein Duft für den Opernbesuch, sondern einfach, um ein wenig Spaß zu haben, über den Rummel zu spazieren und Lakritze zu essen... und sich dabei nicht sexy, wohl aber rotzfrech zu fühlen. Gäbe es ein Parfum für Ladies, die verschiedenfarbige Schuhe zum Ballkleid tragen und gerne mal einem Kind 10 Euro zustecken, damit es auf ein fremdes Brautpaar zurennt, das gerade aus der Kirche tritt, dem Bräutigam am Ärmel zupft und freudig "Papa, Papa!" ruft, dann wäre es dieses. Jede Familie hat ihre schrille Tante oder durchgeknallte Cousine und die trägt gerne mal 'Mini Sexy'. Am besten, wenn es so gar nicht zum Anlass passt.
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