Classic Myrrh 2011

Classic Myrrh von Von Eusersdorff
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7.8 / 10 98 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Von Eusersdorff für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Rauchig
Harzig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
WeihrauchWeihrauch PetitgrainPetitgrain ZedernblattZedernblatt
Herznote Herznote
GuajakholzGuajakholz SandelholzSandelholz VeilchenVeilchen
Basisnote Basisnote
ZistroseZistrose PatchouliPatchouli VetiverVetiver
Bewertungen
Duft
7.898 Bewertungen
Haltbarkeit
7.767 Bewertungen
Sillage
6.670 Bewertungen
Flakon
6.961 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.812 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 20.11.2023.

Rezensionen

7 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 27  
Weihrauch, Gold und Myrrhe
...waren die Gaben, mit denen der Überlieferung zufolge die heiligen drei Könige dem soeben zur Welt gekommenen Jesus und seinen irdischen Eltern ihre Aufwartung machten.
Zweitausend Jahre und noch ein paar mehr ist das jetzt her – und fast noch mehr als alles andere an dieser aus heutiger Sicht dem Kitsch gefährlich nahe kommenden Geschichte hat mich von Kindesbeinen an die Frage beschäftigt, wie diese Mischung aus Weihrauch und Myrrhe wohl geduftet haben mag, damals im Stall.
Als Kind kannte ich Weihrauch ausschließlich in seiner kalten, betäubenden, ehrfurchtgebietenden Form in wenig anheimelnden katholischen Kirchen, mit denen ich heute wie damals harte Bänke, kalte Steinfußböden und strenge Atmosphäre verbinde.
Kaum vorstellbar, daß Jesus sich dort besonders wohl gefühlt hätte.
Ebenso unvorstellbar, daß es im Morgenland, der Heimat unserer Könige, jemals so abweisend gerochen haben könnte.
Nicht einmal vor zweitausend Jahren.

Wir schreiben das Jahr 2013.
Ein freundlicher Mensch hat mich für würdig erachtet, "Classic Myrrh" kennenzulernen, eine Kreation aus mir bisher unbekanntem Hause – "Von Eusersdorff" klingt für mich nach feinem Hamburger Herrenausstatter, jedoch nicht nach deutschstämmiger Parfummanufaktur mit Sitz im quirligen New York, die auf eine fast dreihundert Jahre alte Tradition zurückblicken kann.
Und die es mit einem Sprühstoß schafft, eine seit fast vier Jahrzehnten gewälzte Frage zu beantworten, jene eben, wie es nach Ankunft der Könige im Stall zu Bethlehem geduftet haben mochte.
Weihrauch, Gold und Myrrhe.

Strahlend hell und zugleich so sanft, so weich entfaltet sich auf meiner Haut der vielleicht schönste Weihrauch, dem meine Nase und ich bisher begegnet sind – eine Ahnung von Orange schwingt mit und verleiht dem Weihrauch einen Hauch unwiderstehlicher Süße, wärmt und würzt, beschwingt und straft jede Vorstellung von ausschließlich sakral und abweisend wirkendem Weihrauch Lügen.
Einige Minuten lang schwebe und schwelge ich, ungläubig staunend, doch bevor ich gänzlich den Boden unter den Füßen verlieren kann, weben sich behutsam holzige Anklänge in den fliegenden Duftteppich und führen ihn sacht auf festeren Untergrund.
Warm ist es dort, sicher und freundlich und einladend, ich fühle mich willkommen und gut aufgehoben.
Unmerklich für meine Nase müssen Weihrauch und Myrrhe einander begegnet und eine untrennbare Liaison eingegangen sein – unmöglich für mich zu sagen, wo die Grenzen verlaufen, wo die eine Note aufhört und andere ins Spiel kommen, zu perfekt ist die Verschmelzung aus harzig-balsamisch-süßen und zugleich tiefen, rauchigen Noten, umgeben von warmem, trockenem, mattem Licht, das mich an den dunklen Schimmer alten Goldes denken läßt.
"Classic Myrrh" gewinnt über viele Stunden hinweg an Tiefe, an stiller Würde, ohne jemals seinen freundlichen und verbindlichen Grundzug zu verlieren, ohne auch nur annähernd Kirchen- und Klosterassoziationen aufkommen zu lassen.
Ein Duft für Könige, für Königinnen.
Und vielleicht der Duft jener Nacht in Bethlehem.
11 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 20  
Zweifach umsorgt
Nach meinem Kommentar zum super-myrrhe-cremigen, doch leider reichlich stillen Caldo Encens erhielt ich von unserer Palonera den Hinweis, Classic Myrrh zu versuchen: Der biete eine traumschöne, unkratzige Myrrhe, die einen schweben lasse. Mit solchen Hinweisen werden zuverlässig Merklisten befüllt. Kürzlich erhielt ich nun von noirceur ein Päckchen; er hatte meine Liste durchgesehen und CM einfach mit für mich ausgesucht. Ist das nicht schön, gleich zweifach umsorgt zu werden? Und das sind ja nicht die einzigen lieben Leute hier, die sich überlegen, was gefallen könnte. Vielen Dank!

Geborgen fühlen darf man sich auch bei Classic Myrrh, nur nicht von Beginn an. Denn vorne finde ich den Duft – wenngleich womöglich vor dem Hintergrund der Erwartungshaltung – recht streng. Unkratzig passt bislang nicht. Ähnlich wie früher, an einem Sonntagmorgen, wenn sich der Papa noch nicht rasiert hatte und beim Kuscheln zunächst kratzte, bevor sich die richtige, sprich eine gemütliche und kuschelige Stelle fand. Ob es meinen Kindern heute ebenso ergeht? Manchmal reibt mein Sohn allerdings Wange oder Ohr an meinen paar Stoppeln, dann müssen wir immer beide lachen.

Außerdem nehme ich neben der Myrrhe zum Auftakt eine Art Minz- oder eher Eukalyptus-Frische wahr. Da ist Geduld gefragt! Auf Petitgrain wäre zudem ich bei dem sauren Unterton nicht gekommen, aber sei’s drum. Und in der Tat finde ich den Duft vergleichsweise säuerlich, diesen Dreh hatten meine bisherigen Testkandidaten mit Myrrhe-Schwerpunkt (Myrrhe Imperiale, Arso) gewiss nicht.

Erst nach drei Stunden wird der Duft bei mir gefälliger, die Weihrauch-Spitzen sind behutsam abgeschliffen, mehr Wärme kommt hinzu. Und obwohl ich die Sache nicht gleichermaßen „schwebend“ finde, kann ich Palonera jetzt vollauf verstehen. Der hat bei entsprechender Duft-Vorliebe Hineinversink-Potential.

Richtig kuschelig wird Classic Myrrh in meiner Wahrnehmung indes nie, trotz der Hautnähe, die er spätestens im zweiten Teil einnimmt. Dazu bleibt er ungeachtet der wachsenden Wärme zu hell, in Andeutungen beinahe zitrisch, selbst bis in die Schluss-Stunden hinein. Überhaupt verändert sich der Duft nur noch langsam. Der Caldo Encens wurde herber im Charakter, gleichzeitig cremiger: mehr Nivea. Classic Myrrh bleibt näher am Rauch, einerseits mild und abgerundet, andererseits keineswegs plattgebügelt und stets ein wenig fordernd.

Hinsichtlich der übrigen Zutaten komme ich mächtig ins Schwimmen. Ob die Zistrose für die Milde verantwortlich zeichnet? Das Veilchen vielleicht zur gegen Ende spürbaren Idee einer Halspastillen-Note beiträgt? Einen holzigen Beiklang kann ich für den Nachmittag zumindest definitiv bestätigen. Gleichwohl: Dieser Duft trägt halt den zweiten Teil seines Namens völlig zu Recht. Frau und man kriegt, was draufsteht.

Fazit: Ich bevorzuge zumeist Weihrauchdüfte mit etwas mehr Glut, aber Classic Myrrh ist toll als Mittler zwischen orientalischen Schmurglern und halben Meditationshilfen wie CdGs Hinoki.
13 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
FLUidENTITY

246 Rezensionen
FLUidENTITY
FLUidENTITY
Top Rezension 13  
Unzertrennlicher Weihrauch
CM hat diese Amouage Flauschichkeit. CM ist von wonniger Weicheit, ganz hell und anschmiegsam. CM verströmt einen Weihrauch in einer für mich noch nie dagewesenen Form, so dicht und so bestimmt. Ein Weihrauch so bestimmt, wie wenn er auf Schienen unterwegs wäre, so zielsicher, so unbeirrbar, so unzertrennlich. Die Sorgfalt seiner Darbietung ist fulminant. Dabei ist CM aber keine Weihrauch Wand vom Altar, er hat diese flaumige, federweiche Ausstrahlung, vom Gefühl her, wie eine hochwertige Kaltschaummatratze (autsch, wegen dem Vergleich).

Irgendwo hat CM eine seidige Süße, die unzertrennbar mit dem Weihrauch verbunden ist. Man kann Weihrauch und Süße hier zwar voneinander unterscheiden, aber bei CM nicht voneinander trennen.

CM ist in sich so voluminös, der passt durch keinen Türspalt, er ist einfach zu breit, zu episch und zu ausladend in seinem Langmut.

Dabei ist CM ganz balsamisch, vielleicht liegt dies am Sandelholz. Ganz weich, balsamisch-süß in der reinsten Form einer dichten Wolke am Himmel. Daran werde ich hier ganz besonders erinnert: an eine schneeweiße, dichte, gewaltige Wolke, die so gedrungen ist, dass man nicht durch sie hindurchsehen kann, sie gibt keinen Spalt breit die Möglichkeit dazu, keine Schliere, die den Himmel dahinter erkennen lassen könnte.

Die Zistrose, ich glaub da bin ich dabei. Sie verströmt ihren weich-harzigen, balsamischen Duft und ich glaube, dass die edle, glatte, weiche Harzigkeit dadurch heraufbeschworen wird.

Patchouli will bei mir. Es liefert eine ganz milde Erdigkeit, keine raue Erdigkeit, keine harsche, dreckige, zerklüftete, grimmige Erdigkeit. Es ist ein sanftes Patchouli, wie ich es auch in Heritage erkenne. Und das ist CM´s kleinster gemeinsamer Nenner der gesamten Komposition, in dem alles mündet:

Seine Milde.
8 Antworten
7
Duft
FrauHolle

555 Rezensionen
FrauHolle
FrauHolle
Hilfreiche Rezension 8  
Zimt könnt ich schwören.
Aber mit dem Schwören ist das ja so eine Sache, gerade bei Liebesschwüren sollte man unglaublich vorsichtig sein, also, was man so hört, und wenn Herr Eusersdorff seinen Duft Classic Myrrh nennt, die in der Duftpyramide aber gar nicht angegeben ist, kann man zumindest schon einmal augenbrauenkräuselnd stutzig werden.

Vornweg, alle, alle Vorschreiber Kommentatoren haben unwahrscheinlich gute und tolle Interpretationen zum Duft geschrieben, da kann man nix sagen, Tiptop, aber einiges ist natürlich, wahrscheinlich aufgrund unzureichender Recherche, auf der Strecke geblieben und noch hinzuzufügen, was ich hiermit tue.

Zimt. Der ist hier drin. *schwör* Und der ist so unglaublich trocken, dass ich soeben all meine Frottier-Handtücher weggeschmissen habe. Weihrauch, der da oben DICK angegeben ist, spielt nur eine Nebenrolle, ist nicht der Rede wert, echt nicht, darüber kann man hinwegriechen, sollte man auch. Hier ist nichts sakral oder anmutig, auch der Vetiver hält sich dezent zurück. Gut so. Einfach mal die Fresse halten. Dieses Räucherwerk besteht aus trockenem Holz (furztrocken), und einer zimtig Esoterikladen-geladenen harzig-unbalsamischen Paste, die schon die frühen Ägypter ihren Leuten entweder zum Einreiben Dahingeschiedener, oder als Aphrodisiakum verabreicht haben.
Wortklaubereienen zu "Steif" bitte selbermachen.

Nichtsdestotrotz, Classic Myrrh ist für mich ein durchschnittlicher, unsüßer, unzärtlicher, und noch irgendwas mit un-; maskuliner Kandidat, der auf meiner Mürrhe-Skala leider nicht den Anspruch auf die besten Plätze hat.

Schade.
1 Antwort
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Alison

14 Rezensionen
Alison
Alison
Sehr hilfreiche Rezension 8  
Maulende Myrrhe (Myrte)?
Wenn ich an Myrrhe denke fällt mir immer die maulende Myrte aus Harry Potter ein. Der Grund liegt in dem leicht muffig, ranzig anmutenden Duft, welchen Myrrhe oft verbreitet. Das verbinde ich mit dem immer traurig, muffelig, jammernden Klogeist bei HP.

Völlig anders der Duftverlauf in diesem wunderbar holzig warmen, sowie sehr präsenten Classic Myrrh. Hier zeigt sich ein holziges Strahlen, welches Seinesgleichen sucht.

Mein Vorgänger hat den Duft bereits beschrieben, und dem möchte ich mich gern anschliessen. Deshalb hier nur mein persönliches Empfinden:

Mir als Gewürze und Holzfan bereitet dieser Duft voll und ganz einen Nasenschmaus! Er beginnt etwas stechend würzig, entwickelt dann aber bald holzig, balsamische Noten, welche ihn weich und warm werden lassen. Trockene Winterkälte lässt seine ganzen Facetten zum Vorschein kommen. Leichte Räuchernoten lassen an ein wärmendes Feuer im Winter denken. Deshalb der ideale Begleiter für die sehr kalte Jahreszeit.

Eine unglaublich lange Haltbarkeit (10-14 Stunden in voller Intensität) auch bei sehr sparsamen Gebrauch, macht riesige Freude! Danach riecht man aber immer noch holzige Wärme.

Alles in allem erregt der Duft die volle Aufmerksamkeit der Umgbebung. Bei mir stets positives Feedback meiner Umfeldes. Nein, dezent ist an diesem Duft nichts. Wer einen leisen, leichten Duft bevorzugt sollte hier eindeutig Zurückhaltung üben. Bei mir darf es manchmal ruhig ein bisschen krachen. Besonders bei Frost. Hier hat er durchaus Eisbrechercharakter.

Die Aufmachung (Flakon) ist puristisch schön. Wirkt sehr klassisch.
Das aufgedruckte "Kreismuster" vermittelt eine leichte Fröhlichkeit, welche sich im Duft auch widerspiegelt.

Man kann dieser unmauligen Myrrhe also durchaus eine Chance geben.
3 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Leselicht leuchtet Bitterorangen
Durch Weihrauch
Auf Deine Blätter
Sandelmann schmiert Dir Leim in die Augen
Träume Balsam
Erde und Gräser
22 Antworten
ArneDArneD vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Träume gegenstandslos
Erinnerungen nicht greifbar
Mutterkorn auf Weihrauch
Felder glühen rauchen
Veilchen etwas Farbe
Was für ein Geschenk
17 Antworten
PollitaPollita vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Duft
Ich glaub, hier macht mir das Veilchen wieder einen Strich durch die Rechnung. Trotz vieler Noten, die ich gern mag, find ich keinen Zugang.
11 Antworten
TorfdoenTorfdoen vor 3 Jahren
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Archaischer Weihrauch. Wurzelig-medizinischer Sud (root beer), abgemildert durch Iris-Sandel-Cremigkeit und zitrische Elemente. Halbsperrig.
6 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Duft
Veilchen mit Zistrose im Vordergrund, der sanfte Weihrauch umgibt die Protagonisten. Mir persönlich zu lieblich auch dank Sandel/Guajak.
5 Antworten
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Torten Radar

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