Bambou Weil 1934 Eau de Parfum

Flakondesign Paul H. Ganz

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6.9 / 10 43 Bewertungen

Ein Parfum von Weil für Damen, erschienen im Jahr 1934. Der Duft ist grün-blumig. Es wird von Aroli (Arômes Ligériens) vermarktet.

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Duftrichtung

Grün

Blumig

Frisch

Chypre

Holzig

Duftpyramide

Kopfnote

Galbanum

Bergamotte

Apfel

Aldehyde

grüne Noten

Tagetes

Herznote

Maiglöckchen

Alpenveilchen

Jasmin

Rose

Ylang-Ylang

Basisnote

Eichenmoos

Moschus

Sandelholz

Zedernholz

Bewertungen

Duft

6.943 Bewertungen

Haltbarkeit

7.337 Bewertungen

Sillage

6.529 Bewertungen

Flakon

6.033 Bewertungen

Eingetragen von Lissy, letzte Aktualisierung am 06.01.2022.

Wissenswertes

Das Verpackungsdesign wurde im Jahr 1991 überarbeitet.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

22.11.2018 - 11:16 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 7.5
Duft

Minigolf
2207 Rezensionen

Minigolf

Top Rezension 10

Moosnester und Glockenbimmeln

Weil, ein alteingesessenes Mode-und Duft-Haus hat einige sehr schöne Düfte herausgebracht. Und einige ungewöhnliche, gar prägnante sind darunter.
Mit "Bambou" ist mir ein ganz spezieller Vertreter der grün-blumig-chyprischen Gattung unter die Nase gekommen. Galbanum gibt anfangs sehr den Ton an, durch Aldehyde noch "grüner" als von Natur aus. Ein strahlendes Hellgrün. Zusätzlich noch aufgehellt durch Maiglöckchen, deren "weißes" Blütenaroma später alls Andere kurzzeitig überstrahlen wird. Ein helles, feines Gebimmel winziger Glöckchen inmitten von Feenstaub.
Fein wie Puder. Iris-Puder. Später erblühen Rosen. Bläulich pinkfarben leuchten sie im hellen Grün.
zu ihren "Füßen" wächst Moos. Grün-schillernd und in dicken gepolsterten "Nestern".
Dazwischen duftende Holzstückchen, von der Frühlingssonne erwärmt.
Eine zarte Windbrise weht darüber hinweg und versetzt Gräser in eine leicht wogende Wellenbewegung.
Trägt die Düfte des nahenden Sommers in den Garten.
"Bambou" ist ein feiner und zugleich kraftvoller Duft und seine Haltbarkeit ist nicht zu unterschätzen.
Ebenso ist es ein helles Parfum, hat aber, wenn man genau hinriecht, einen dunklen, leicht geheimnisvollen "Unterbau", der tiefer geht als erwartet.

20.05.2016 - 10:33 Uhr

5
Sillage 8
Haltbarkeit 6
Duft

Schahram
25 Rezensionen

Schahram

1

Liebesperlen

Langsam weiß ich nicht mehr, ob meine Nase oder meine Haut verrückt spielen. An den Augen kanns nicht liegen, auf der direkt bei Weil georderten Probe steht eindeutig "Bamboo". Das war jetzt der 3. Versuch in 3 Tagen und noch immer kann ich kaum Grünes finden. Bamboo startet bei mir sehr synthetisch, erinnert an die Hülle irgendwelcher quietschbunter Dragees oder Liebesperlen in Nuckelfläschchen. Nach einer halben Stunde ist die Chemiestunde vorbei, es geht jetzt in die Zuckerfabrik. Möglich, daß neben den 20 Meter hohen Silos auf einer grünen Wiese ein paar Blümchen stehen, aber viele sind es nicht. Der Duft wird nun aber weicher, irgendwie versöhnlicher und ist für die verbleibende erstaunlich lange Zeit ein sanfter körpernaher Begleiter, der nicht auffällt, aber auch nicht stört.

15.08.2011 - 08:15 Uhr

7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Medusa00
802 Rezensionen

Medusa00

Hilfreiche Rezension 10

Bambou und die Ganoven...

.... auf vier Pfoten! Was kam mir heute früh unterm Schreibtisch entgegengekullert? Bambou! Ich wußte ich hatte ihn, aber wer war die Spenderin dieser großzügigen Abfüllung? Hasi, Lilith? Danke an beide, da kann man ja nüscht falsch machen. Vor meinen Katzen muß ich wirklich alles verstecken, was kleiner als ein Kaninchen ist,zwischen die Zähne paßt und nach Minze riecht (die würden sich Minze zerbröseln und durch die Nase ziehen). Hm Minze ist in Bambou nicht drin, jedenfalls nicht, daß ich wüßte. Vielleicht ist der grüne Akkord hinterlistig eingebaute Minze? Riecht aber nicht so. Bambou ist grün!Saftiger Aldehydauftakt mit grünen Bergamotten und..., ach alles ist da grün.
Die Blumen in der Herznote sind saftig und sogar das olle Maiglöckchen hält sich zurück, selbst Ylang Ylang bringt keine Süße. Grüne Frische auch im Herz.
Eine schöne und fichtennadelschaumbadige Holzigkeit in der Basis.
Jepp, ein feiner Sommerduft, der für ein EdC recht lange anhält.Vielleicht ist ja doch Minze drin?
Kein Chypre!

12.01.2011 - 17:19 Uhr

7.5
Haltbarkeit 6
Duft

Antoine
207 Rezensionen

Antoine

Top Rezension

Blind Date mit Happy End (wenn auch anders, als gedacht :)

Bambou von Weil war ein Blindkauf. Ich vermeide eigentlich Blindkäufe, weil man sich damit oft Düfte einhandelt, die man, hätte man vorher getestet, nie gekauft hätte. Aber ich habe eine Schwäche für grüne Düfte (erst recht, wenn sie alt und selten sind), und die Firma Weil hat ja auch das anscheinend anbetungswürdige Zibeline kreiert (siehe LaTangueras sehr lesenswerten Kommentar zu Zibeline). Außerdem gab es die 100-ml-EdC-Flasche Bambou bei Mr. Lens für kleines Geld. Also jede Menge gute Argumente, damit ich mir eine eigentlich unvernünftige Blindbestellung als „vernünftig“ einreden konnte.

Blindbestellungen können immer mal grausig schiefgehen, weil der reale Duft, den man bekommt, die Illusionen und Projektionen, die zu der Blindbestellung geführt haben, nicht einmal annähernd erfüllt oder sie sogar drastisch enttäuscht (so ähnlich wie Blind Dates, hä hä). So gesehen, hätte die Sache weit schlimmer ausgehen können. Bambou ist in der EdC-Version (eine andere kenne ich nicht) ein leichter, ausgewogener, zitrisch-grüner Duft, der mich an die in den 90er Jahren zeitweilig gehypten Grüntee-Düfte erinnert - Bulgaris Eau Parfumée au Thé Vert ist ein bekannter Vertreter dieser Richtung; Ardens Green Tea ist gewissermaßen eine billige Volksausgabe und ähnlich bekannt.

Bambou beginnt mit einer zitrisch-mandarinigen Kopfnote und entwickelt sich dann in eine kräutrige, dezent von Blumen unterlegte Grüntee-Richtung, die sich im weiteren Verlauf nicht mehr groß verändert, sondern einfach langsam ausklingt. Von den Basisnoten kann ich nicht viel wahrnehmen, Bambou bleibt leicht grünlich-teeig. Und zum Glück ist Bambou frei von Noten, die an Rasierwasser oder Putzmittel mit Zitronenaroma erinnern, und das ist für einen Duft dieser Richtung schon die halbe Miete. Zu gefällig-anbiedernd ist er wiederum auch nicht, und die Haltbarkeit ist – zumal für eine EdC-Konzentration – sehr ordentlich. Im Frühling und im Sommer, wenn man keine Lust auf schwere, opulente Düfte hat, kann so ein Duft einen wunderbaren Begleiter abgeben.

Aber irgendwie, ohne dass ich genau sagen könnte warum, ist Bambou nicht „meins“. Er gefällt mir ganz gut, aber von einem 100-Prozenter oder auch nur 90-Prozenter ist er für mich ein gutes Stück weit weg. Er stört mich nicht, aber das ist mir nicht genug, bei den vielen schönen Düften, die ich durch Parfumo schon entdecken durfte.

Aber trotzdem hat die Geschichte ein Happy-End: Eine liebe Parfumo-Kollegin, der ich ein Teströhrchen Bambou zugeschickt habe, hat sich in Bambou verliebt (auf den ersten Riecher?? – vielleicht erfahren wir es noch in einem Kommentar ;-). Und ich gönne ihr und Bambou das Glück von Herzen! Bambou wechselt die Besitzerin, und kommt in gute Hände.

Parfumo ist einfach wunderbar.