11.06.2012 - 12:37 Uhr
Palonera
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Palonera
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8
Venus' Verwirrspiel
Jede Frau hat ein Geheimnis.
Ein kleines, ein großes, manchmal ein dunkles.
Welch ein Geheimnis mag das sein, das von Venus gehütet wird, einer Göttin, mit der keine Sterbliche sich jemals wird messen können?
Drei Kommentare bisher, drei Versuche einer Auseinandersetzung und Ergründung, drei bemerkenswert unterschiedliche Eindrücke und Entwicklungen.
Venus verwirrt.
Das tut sie gern, immer schon – eine schillernde Persönlichkeit, die Dame.
Nun steht vor mir ein kleines Fläschchen „Secret de Vénus“, eine leicht bauchige Miniatur mit herzähnlichen Ranken im Deckel.
Ich weiß nicht, woher das Fläschchen kommt, ich weiß nicht, wie alt es ist.
Ziemlich sicher bin ich mir, daß es sich um den reformulierten Duft handelt, doch nichts Genaues weiß ich nicht.
Und ich bin sehr neugierig auf das Geheimnis, das bernsteinfarben im Bauch dieses Fläschchens ruht.
Der erste Tropfen – nein, kein Maggi.
Keine Zitrusnoten.
Überhaupt nichts Frisches – nichts, was ich in einer Kopfnote erwarten würde.
Früchte sind da – vollreife Pfirsiche und Pflaumen, süß und schon fertig vorbereitet, um Kompott aus ihnen zu kochen.
Sanft würzig der Hintergrund – ich muß an Gaultiers "Classique" denken, an die fruchtig-florale Süße, der hier jedoch die aufdringliche Kaugummi-Note fehlt, die mich bei Gaultier sehr stört.
Und an "Fath de Fath", jenen traumschönen Duft, der ähnlich schwer zu fassen und zu klassifizieren ist.
"Secret de Vénus" changiert auf meiner Haut, nimmt die Früchte zurück und läßt Blüten aufscheinen, einen ganzen Blumengarten unter der sengenden Sommersonne, ein wenig welk schon und so anrührend in ihrem Vergehen.
Warm ist es, sanft ist es, sinnlich ist es, dieses Geheimnis – ganz gewiß nicht dunkel, keine Leiche befindet sich im gruftigen Keller, ohne Blick auf die Pyramide hätte ich niemals auf Patchouli als Bestandteil dieses Parfums getippt.
Eine leichte Würze schwebt durch den gesamten Duftverlauf – und auch bei mir die Überraschung:
Ein Duft, der trotz grundsätzlich leiser Tonart so reich und vollmundig beginnt, wird üblicherweise im Laufe der Zeit noch intensiver, noch voller, noch präsenter.
Nicht so "Secret de Vénus".
Das Geheimnis wird leiser, zarter, durchscheinender – nach weniger als einer Handvoll Stunden ist nicht der Hauch eines Hauches mehr auf meiner Haut wahrnehmbar.
Ein kleines, ein großes, manchmal ein dunkles.
Welch ein Geheimnis mag das sein, das von Venus gehütet wird, einer Göttin, mit der keine Sterbliche sich jemals wird messen können?
Drei Kommentare bisher, drei Versuche einer Auseinandersetzung und Ergründung, drei bemerkenswert unterschiedliche Eindrücke und Entwicklungen.
Venus verwirrt.
Das tut sie gern, immer schon – eine schillernde Persönlichkeit, die Dame.
Nun steht vor mir ein kleines Fläschchen „Secret de Vénus“, eine leicht bauchige Miniatur mit herzähnlichen Ranken im Deckel.
Ich weiß nicht, woher das Fläschchen kommt, ich weiß nicht, wie alt es ist.
Ziemlich sicher bin ich mir, daß es sich um den reformulierten Duft handelt, doch nichts Genaues weiß ich nicht.
Und ich bin sehr neugierig auf das Geheimnis, das bernsteinfarben im Bauch dieses Fläschchens ruht.
Der erste Tropfen – nein, kein Maggi.
Keine Zitrusnoten.
Überhaupt nichts Frisches – nichts, was ich in einer Kopfnote erwarten würde.
Früchte sind da – vollreife Pfirsiche und Pflaumen, süß und schon fertig vorbereitet, um Kompott aus ihnen zu kochen.
Sanft würzig der Hintergrund – ich muß an Gaultiers "Classique" denken, an die fruchtig-florale Süße, der hier jedoch die aufdringliche Kaugummi-Note fehlt, die mich bei Gaultier sehr stört.
Und an "Fath de Fath", jenen traumschönen Duft, der ähnlich schwer zu fassen und zu klassifizieren ist.
"Secret de Vénus" changiert auf meiner Haut, nimmt die Früchte zurück und läßt Blüten aufscheinen, einen ganzen Blumengarten unter der sengenden Sommersonne, ein wenig welk schon und so anrührend in ihrem Vergehen.
Warm ist es, sanft ist es, sinnlich ist es, dieses Geheimnis – ganz gewiß nicht dunkel, keine Leiche befindet sich im gruftigen Keller, ohne Blick auf die Pyramide hätte ich niemals auf Patchouli als Bestandteil dieses Parfums getippt.
Eine leichte Würze schwebt durch den gesamten Duftverlauf – und auch bei mir die Überraschung:
Ein Duft, der trotz grundsätzlich leiser Tonart so reich und vollmundig beginnt, wird üblicherweise im Laufe der Zeit noch intensiver, noch voller, noch präsenter.
Nicht so "Secret de Vénus".
Das Geheimnis wird leiser, zarter, durchscheinender – nach weniger als einer Handvoll Stunden ist nicht der Hauch eines Hauches mehr auf meiner Haut wahrnehmbar.
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