18.09.2012 - 11:24 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
22
Teuer, da selten
Wenn Dinge so knapp sind wie natürliches Oud-Öl, steigen nicht nur die Preise. Es treten Ersatzprodukte hervor, und das wenige Verfügbare wird gestreckt. So mag es nach dem Weltkrieg gewesen sein, als für viele Deutsche ihr Lieblingsgetränk Kaffee unerreichbar war. Stattdessen gab's Muckefuck, und die wenigen kostbaren Bohnen wurden mit Zichorie versetzt.
Bleiben wir im Bild: Zafar ist zwar kein reiner Muckefuck, aber mit Zichorie verlängert – wie die Pyramide unschwer erkennen lässt. Wer nur den Muckefuck von Montale oder die unzähligen anderen Parfums mit den synthetischen Oud-Basen kennt, wird bei Zafar irritiert sein, denn das Naturprodukt scheint weit entfernt zu sein vom Muff der entsprechenden Givaudan – oder Firmenich – Basen.
Mir war Zafar nicht ganz unvertraut – weist er doch jene typischen animalisch-fäkalen Noten auf, die echtes Oud so attraktiv machen kann. Ja, da ist welches drin, aber leider nicht nur, und vielleicht auch eher von mittlerer Art und Güte. Zafar ist kein Parfum im herkömmlichen Sinne. Im wesentlichen geht es holzig zu, und die sonstigen Ingredenzien dienen nach meinem Eindruck einem einzigen Zweck, nämlich den Eindruck natürlichen Oud-Öls – nun ja – zu verlängern. Das ist immer noch sehr attraktiv: zur wärmenden Holzznote tritt etwas bitteres, dann gibt es aber auch einen leichten ätherischen, kampferartigen Aspekt, und zum Schluss meinte ich eine Ahnung rauchigen Ambers zu erkennen. Die Haltbarkeit liegt bei etwa drei Stunden, danach bleiben nur noch Reste.
Ich konnte dem anfänglichen Kaufimpuls widerstehen, denn ich kenne besseres: Dahn Oud Al Shams von Ajmal. Diesem ähnelt Zafar ganz grob, vor allem im Hinblick auf die von mir geschätzte animalisch-fäkale Seite. Doch ist der Araber Zafar in jeder Hinsicht überlegen, und vor allem wirkt er nicht „gestreckt“.
Zafar ist mit etwa 300 €/ 50ml der teuerste Duft der Oud Stars Serie, und schlecht ist er nicht. Zum Vergleich: Dahn Oud Al Shams kostet bei Dubaishop 61 USD/ 30 ml zzgl. Versand und Steuer. Allein der ärgerliche Umstand, dass man von den arabischen Dehnal Oud Düften nirgends Proben bekommt, ermöglicht es Xerjoff, für eine vergleichsweise bescheidene Qualität einen so hohen Preis zu verlangen.
Bleiben wir im Bild: Zafar ist zwar kein reiner Muckefuck, aber mit Zichorie verlängert – wie die Pyramide unschwer erkennen lässt. Wer nur den Muckefuck von Montale oder die unzähligen anderen Parfums mit den synthetischen Oud-Basen kennt, wird bei Zafar irritiert sein, denn das Naturprodukt scheint weit entfernt zu sein vom Muff der entsprechenden Givaudan – oder Firmenich – Basen.
Mir war Zafar nicht ganz unvertraut – weist er doch jene typischen animalisch-fäkalen Noten auf, die echtes Oud so attraktiv machen kann. Ja, da ist welches drin, aber leider nicht nur, und vielleicht auch eher von mittlerer Art und Güte. Zafar ist kein Parfum im herkömmlichen Sinne. Im wesentlichen geht es holzig zu, und die sonstigen Ingredenzien dienen nach meinem Eindruck einem einzigen Zweck, nämlich den Eindruck natürlichen Oud-Öls – nun ja – zu verlängern. Das ist immer noch sehr attraktiv: zur wärmenden Holzznote tritt etwas bitteres, dann gibt es aber auch einen leichten ätherischen, kampferartigen Aspekt, und zum Schluss meinte ich eine Ahnung rauchigen Ambers zu erkennen. Die Haltbarkeit liegt bei etwa drei Stunden, danach bleiben nur noch Reste.
Ich konnte dem anfänglichen Kaufimpuls widerstehen, denn ich kenne besseres: Dahn Oud Al Shams von Ajmal. Diesem ähnelt Zafar ganz grob, vor allem im Hinblick auf die von mir geschätzte animalisch-fäkale Seite. Doch ist der Araber Zafar in jeder Hinsicht überlegen, und vor allem wirkt er nicht „gestreckt“.
Zafar ist mit etwa 300 €/ 50ml der teuerste Duft der Oud Stars Serie, und schlecht ist er nicht. Zum Vergleich: Dahn Oud Al Shams kostet bei Dubaishop 61 USD/ 30 ml zzgl. Versand und Steuer. Allein der ärgerliche Umstand, dass man von den arabischen Dehnal Oud Düften nirgends Proben bekommt, ermöglicht es Xerjoff, für eine vergleichsweise bescheidene Qualität einen so hohen Preis zu verlangen.
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