09.12.2018 - 04:07 Uhr
SchatzSucher
107 Rezensionen
SchatzSucher
Top Rezension
21
Immer diese ollen Flanker.....
Nein, das wird kein Verriss! Dafür gefällt mir der Duft zu gut.
Der schöne Duft L´Homme L´Intense von Yves Saint Laurent ist vor gut 3 Jahren bei mir eingezogen.
Ich war auf einer Kurzreise nach Südschweden und habe einen Freund in Helsingborg besucht, eine nette Stadt direkt am Öresund gelegen. Es war Oktober, es war schon relativ kühl und ich hatte Lust auf einen etwas kräftigeren Duft.
In einem netten kleinen, recht gut sortiertem Geschäft mit allem, was Sie und Ihn verschönert, stöberte ich ein wenig herum und wurde recht schnell fündig.
Der schlichte runde Flakon mit dem sechseckigen Deckel sprach mich sehr an.
Dazu muß ich erzählen, daß dieser Duft der Erste war, den ich aus der mittlerweile recht unübersichtlichen L´Homme-Reihe kennengelernt hatte.
Ein beherzter Sprüher auf´s Handgelenk, oh ja, sogleich begrüßt mich eine süß-würzige Wolke.
Da ich weiß, daß man nicht auf die Kopfnote allein reinfallen sollte und dem Duft eine gewisse Zeit geben sollte, um sich zu entfalten, ließ ich den Duft ein wenig auf mich wirken und die Entwicklung gefiel mir immer mehr.
Also nahm ich den 60ml-Flakon mit und diesen Kauf habe ich nicht bereut.
Aus den 60 ml wurden dann recht schnell 100 ml.
Dann habe ich mich hier ein wenig schlau gemacht und geschaut, wie der Duft hier so wegkommt. Ja, ich würde sagen, insgesamt ganz guter Durchschnitt aber nicht gerade überragend.
Vergleiche mit One Million tauchen auch immer wieder auf.
L´Homme L´Intense startet erst einmal pfeffrig-zitronig mit dieser recht kräftigen Süße, die wohl vom indischen Davana kommen mag. Ich mußte erstmal schauen, was Davana überhaupt ist.
Davana (Feinblättriger Beifuß) kommt aus der Artemisiafamilie, ein Korbblütler, in Südindien heimisch und wird als Heilpflanze genutzt. Das ätherische Öl wird in der Parfumkunst verwendet, um Düften eine fruchtig-süße und leicht holzige Note zu verleihen. Die Wirkung wird als beruhigend und aufbauend für die Nerven beschrieben, streßlösend, Angst verringernd und ausgleichend. Das sind ja wirklich sehr positive Eigenschaften.
Fruchtig-süß kann ich auf jeden Fall bestätigen, das kommt gut zur Geltung, kräftig ebenfalls. Aber nicht erschlagend. Orangenblüte kann ich noch sehr gut wahrnehmen. Die Orangenblüte taucht immer wieder in Düften auf, die ich sehr mag. Veilchenblatt kann ich nur erahnen, da scheint nicht viel verwendet worden zu sein.
Recht schnell setzt sich der etwas laute Beginn, der Duft ordnet sich und die Basisnoten melden sich auch alsbald. Da schwingt etwas Balsamisches mit, ein wenig Holz und deutlich ist die feine Ledernote zu erriechen.
Allzu dominantes Leder ist mir in Düften leider immer sehr schnell zuwider, hier bei L´Homme L´Intense ist es sehr schön weich, anschmiegsam und sticht nicht zu kräftig heraus. Hier bildet die Ledernote ein stützendes Gerüst und ist nicht tonangebend.
Ich sehe den Duft aufgrund seiner recht opulenten Machart und der zu Anfang recht starken Projektion eher in der kalten Jahreszeit. Sparsam dosiert kann man den Duft auch zur Arbeit tragen.
Aber zu festlichen Anlässen und schicker Kleidung macht er sich besonders gut.
Was die Haltbarkeit betrifft, gibt es doch leichte Schwächen. Für ein Eau de Parfum sind es ungefähr 6-7 Stunden, auf den letzten Metern geht dem Duft leider die Puste aus, das sogar sehr abrupt. So als hätte man einen Faden durchtrennt oder einfach das Licht ausgeknipst.
Aber auch hier zeigt sich einmal mehr, daß die Begriffe Intense etc. nicht viel zu sagen haben und einzig der Vermarktung dienen.
Vor einiger Zeit habe ich dann doch mal den Ur-L´Homme probiert, den ich angenehm aber sehr scheu und blass finde. Diese zwei Düfte haben kaum etwas gemeinsam, außer dem Namen und der Verpackung. Da könnte man L´Oréal wirklich vorwerfen, nicht den Mut oder die Lust gehabt zu haben, diesen schönen Duft unter einem eigenen Namen zu vermarkten.
Dieses Ausruhen auf den Kassenschlagern und immer wieder Flanker auf den Markt zu werfen, in der Hoffnung, daß diese sich auch wie geschnitten Brot verkaufen, weil der Ur-Duft ja so gut läuft, sorgt bei uns Parfumos ja für eine gewisse Müdigkeit. Diese kann ich auch gut nachvollziehen.
Was den Vergleich mit One Million betrifft, so kann ich dazu sagen, die würzig-süße Grundverwandtschaft ist gewiß vorhanden aber L´Homme L´Intense geht einen anderen Weg und bleibt nicht so vorlaut und dreist wie One Million, das ja nun wirklich ein ziemlicher Kracher ist. Somit ist L´Homme L´Intense weitaus tragbarer und vor allem auch nicht so verbreitet.
Außerdem ist in L´Homme L´Intense weder Rose noch Zimt zu finden.
Mir erscheint L´Homme L´Intense etwas hochwertiger, auch wenn man die Schwäche mit der Haltbarkeit nicht abstreiten kann.
Alles in allem kann ich nur sagen, ein schöner Winterduft mit vielen schönen Attributen und ein paar Schwächen, der aber durchaus eine nähere Betrachtung verdient, wenn man mal die Familienzugehörigkeit außer Acht läßt. Doch genau das Wissen hat sicher mit dazu geführt, daß dieser Duft hier etwas zu schlecht wegkommt. Und evtl. war der Zug der süß-würzigen etwas ausladenderen Düfte schon eine Weile losgefahren und man hinkte da etwas hinterher.
Doch wenn mein 100 ml-Flakon demnächst leer ist, wird er auf jeden Fall nachgekauft :-)
Der schöne Duft L´Homme L´Intense von Yves Saint Laurent ist vor gut 3 Jahren bei mir eingezogen.
Ich war auf einer Kurzreise nach Südschweden und habe einen Freund in Helsingborg besucht, eine nette Stadt direkt am Öresund gelegen. Es war Oktober, es war schon relativ kühl und ich hatte Lust auf einen etwas kräftigeren Duft.
In einem netten kleinen, recht gut sortiertem Geschäft mit allem, was Sie und Ihn verschönert, stöberte ich ein wenig herum und wurde recht schnell fündig.
Der schlichte runde Flakon mit dem sechseckigen Deckel sprach mich sehr an.
Dazu muß ich erzählen, daß dieser Duft der Erste war, den ich aus der mittlerweile recht unübersichtlichen L´Homme-Reihe kennengelernt hatte.
Ein beherzter Sprüher auf´s Handgelenk, oh ja, sogleich begrüßt mich eine süß-würzige Wolke.
Da ich weiß, daß man nicht auf die Kopfnote allein reinfallen sollte und dem Duft eine gewisse Zeit geben sollte, um sich zu entfalten, ließ ich den Duft ein wenig auf mich wirken und die Entwicklung gefiel mir immer mehr.
Also nahm ich den 60ml-Flakon mit und diesen Kauf habe ich nicht bereut.
Aus den 60 ml wurden dann recht schnell 100 ml.
Dann habe ich mich hier ein wenig schlau gemacht und geschaut, wie der Duft hier so wegkommt. Ja, ich würde sagen, insgesamt ganz guter Durchschnitt aber nicht gerade überragend.
Vergleiche mit One Million tauchen auch immer wieder auf.
L´Homme L´Intense startet erst einmal pfeffrig-zitronig mit dieser recht kräftigen Süße, die wohl vom indischen Davana kommen mag. Ich mußte erstmal schauen, was Davana überhaupt ist.
Davana (Feinblättriger Beifuß) kommt aus der Artemisiafamilie, ein Korbblütler, in Südindien heimisch und wird als Heilpflanze genutzt. Das ätherische Öl wird in der Parfumkunst verwendet, um Düften eine fruchtig-süße und leicht holzige Note zu verleihen. Die Wirkung wird als beruhigend und aufbauend für die Nerven beschrieben, streßlösend, Angst verringernd und ausgleichend. Das sind ja wirklich sehr positive Eigenschaften.
Fruchtig-süß kann ich auf jeden Fall bestätigen, das kommt gut zur Geltung, kräftig ebenfalls. Aber nicht erschlagend. Orangenblüte kann ich noch sehr gut wahrnehmen. Die Orangenblüte taucht immer wieder in Düften auf, die ich sehr mag. Veilchenblatt kann ich nur erahnen, da scheint nicht viel verwendet worden zu sein.
Recht schnell setzt sich der etwas laute Beginn, der Duft ordnet sich und die Basisnoten melden sich auch alsbald. Da schwingt etwas Balsamisches mit, ein wenig Holz und deutlich ist die feine Ledernote zu erriechen.
Allzu dominantes Leder ist mir in Düften leider immer sehr schnell zuwider, hier bei L´Homme L´Intense ist es sehr schön weich, anschmiegsam und sticht nicht zu kräftig heraus. Hier bildet die Ledernote ein stützendes Gerüst und ist nicht tonangebend.
Ich sehe den Duft aufgrund seiner recht opulenten Machart und der zu Anfang recht starken Projektion eher in der kalten Jahreszeit. Sparsam dosiert kann man den Duft auch zur Arbeit tragen.
Aber zu festlichen Anlässen und schicker Kleidung macht er sich besonders gut.
Was die Haltbarkeit betrifft, gibt es doch leichte Schwächen. Für ein Eau de Parfum sind es ungefähr 6-7 Stunden, auf den letzten Metern geht dem Duft leider die Puste aus, das sogar sehr abrupt. So als hätte man einen Faden durchtrennt oder einfach das Licht ausgeknipst.
Aber auch hier zeigt sich einmal mehr, daß die Begriffe Intense etc. nicht viel zu sagen haben und einzig der Vermarktung dienen.
Vor einiger Zeit habe ich dann doch mal den Ur-L´Homme probiert, den ich angenehm aber sehr scheu und blass finde. Diese zwei Düfte haben kaum etwas gemeinsam, außer dem Namen und der Verpackung. Da könnte man L´Oréal wirklich vorwerfen, nicht den Mut oder die Lust gehabt zu haben, diesen schönen Duft unter einem eigenen Namen zu vermarkten.
Dieses Ausruhen auf den Kassenschlagern und immer wieder Flanker auf den Markt zu werfen, in der Hoffnung, daß diese sich auch wie geschnitten Brot verkaufen, weil der Ur-Duft ja so gut läuft, sorgt bei uns Parfumos ja für eine gewisse Müdigkeit. Diese kann ich auch gut nachvollziehen.
Was den Vergleich mit One Million betrifft, so kann ich dazu sagen, die würzig-süße Grundverwandtschaft ist gewiß vorhanden aber L´Homme L´Intense geht einen anderen Weg und bleibt nicht so vorlaut und dreist wie One Million, das ja nun wirklich ein ziemlicher Kracher ist. Somit ist L´Homme L´Intense weitaus tragbarer und vor allem auch nicht so verbreitet.
Außerdem ist in L´Homme L´Intense weder Rose noch Zimt zu finden.
Mir erscheint L´Homme L´Intense etwas hochwertiger, auch wenn man die Schwäche mit der Haltbarkeit nicht abstreiten kann.
Alles in allem kann ich nur sagen, ein schöner Winterduft mit vielen schönen Attributen und ein paar Schwächen, der aber durchaus eine nähere Betrachtung verdient, wenn man mal die Familienzugehörigkeit außer Acht läßt. Doch genau das Wissen hat sicher mit dazu geführt, daß dieser Duft hier etwas zu schlecht wegkommt. Und evtl. war der Zug der süß-würzigen etwas ausladenderen Düfte schon eine Weile losgefahren und man hinkte da etwas hinterher.
Doch wenn mein 100 ml-Flakon demnächst leer ist, wird er auf jeden Fall nachgekauft :-)
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