29.01.2015 - 15:39 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
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Männer, traut euch ruhig, wie " Beaver" zu riechen!
Ich gebe zu, die Proben habe ich mir aus reiner Neugier schicken lassen. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum man Parfums kreiert, die Zootiere zum Thema haben. Vor allem konnte ich mir nicht vorstellen, wie sowas riechen würde. Ich gehe gerne in Zoos und mir tut es manchmal sogar leid, dass man von den geruchlichen Eindrücken durch die Glasscheiben nicht mehr so viel mit bekommt wie früher. Raubtierhaus finde ich durchaus riechenswert, Affenkäfig weniger, das ist mir schon zu "menschlich". Wie auch immer, ich war gespannt, wie Zoogolist das Thema Biber umgesetzt hat. Ich gehe davon aus, dass Zoologist Umsatz machen möchte wie jede andere Marke auch, aber kann man sowas kaufen? Und vor allem warum sollte man das tun?
Der Auftakt von Beaver wirkt für mich weder angenehm, noch unangenehm sondern befremdlich und unausgegoren. Es fällt mir erst mal schwer, diesen Geruch mit irgendeiner Stimmung, einem Anlass in Einklang zu bringen. Aber es gibt keinen Grund, sofort nach Wasser und Seife zu greifen, denn bald darauf macht sich auf meiner Haut wirklich eine Note von altem, ehrwürdigem Leder bemerkbar. Ich sehe dabei nicht Seeroses Bubenlederhosen im Pausenhof, sondern eher eine Wildlederjacke, die ihren Träger durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitet hat, so eine, die die Dames des Hauses schon längst hätte entsorgen wollen, an die sich der Gemahl aber mit Klauen und Zähnen klammert. Ich weiss, wovon ich spreche, ich musste von meinem Mann auch das ein oder andere heiß geliebte Kleidungsstück mit viel Diplomatie und manchmal heimlich entsorgen.
Nein, sie stinkt nicht, diese Lederjacke, aber sie erzählt auf olfaktorische Weise von Abenteuern und Männerfreundschaft, von Regengüssen und Autopannen, von Werkstatt und Kneipe und vielleicht sogar von dem ein oder anderen Ausflug, von dem die Dame des Hauses nichts weiss. Wie auch immer, ich würde diesen Duft selbst nicht tragen wollen, aber ich gebe zu, es würde mich nicht stören, den Duft an einem Mann wahrzunehmen. Ledrig, animalisch und ein bisschen rauchig. Der Verlauf wird eigentlich immer angenehmer und interessanter.
Trotzdem wirft Beaver für mich die Frage auf ob man sowas tragen kann. Klar kann man! Ich war mir anfangs nur nicht sicher, warum man das tun sollte. Ich kam jedoch durchaus noch dahinter.
Erst mal klammere ich Damen aus. Nein, ich bin in dieser Hinsicht nicht zimperlich, aber diesen Duft kann ich mir an keiner Frau vorstellen. Ein Mann der diesen Duft trägt, der sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass Beaver (zumindest für mich) keine männliche Erotik ausstrahlt, auch nicht die des muskulösen Straßenarbeiters mit nacktem Oberkörper im Sommer, sondern eher die Atmosphäre des Kumpels, mit dem man Pferde stehlen kann, und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn ein bisschen Stallduft bleibt an einem dann schon hängen. So seltsam das klingt, aber ein Mann der diesen Duft trägt würde auf mich vertrauenswürdig wirken.
Wer den Duft testet, sollte sich von der etwas seltsamen Kopfnote nicht abschrecken lassen.
Und vor allem ist Beaver ein Duft der mehr noch als andere nur auf Haut und keinesfalls auf einem Teststreifen zeigen kann, was in ihm steckt. Ich glaube ganz sicher, dass Beaver mit einem "normalen" Namen und als Herrenduft deklariert bedeutend unspektakulärer wirken würde, als er das in dieser Performance tut. Das ist vielleicht originell, aber verkaufsfördernd sicher nicht.
Der Auftakt von Beaver wirkt für mich weder angenehm, noch unangenehm sondern befremdlich und unausgegoren. Es fällt mir erst mal schwer, diesen Geruch mit irgendeiner Stimmung, einem Anlass in Einklang zu bringen. Aber es gibt keinen Grund, sofort nach Wasser und Seife zu greifen, denn bald darauf macht sich auf meiner Haut wirklich eine Note von altem, ehrwürdigem Leder bemerkbar. Ich sehe dabei nicht Seeroses Bubenlederhosen im Pausenhof, sondern eher eine Wildlederjacke, die ihren Träger durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitet hat, so eine, die die Dames des Hauses schon längst hätte entsorgen wollen, an die sich der Gemahl aber mit Klauen und Zähnen klammert. Ich weiss, wovon ich spreche, ich musste von meinem Mann auch das ein oder andere heiß geliebte Kleidungsstück mit viel Diplomatie und manchmal heimlich entsorgen.
Nein, sie stinkt nicht, diese Lederjacke, aber sie erzählt auf olfaktorische Weise von Abenteuern und Männerfreundschaft, von Regengüssen und Autopannen, von Werkstatt und Kneipe und vielleicht sogar von dem ein oder anderen Ausflug, von dem die Dame des Hauses nichts weiss. Wie auch immer, ich würde diesen Duft selbst nicht tragen wollen, aber ich gebe zu, es würde mich nicht stören, den Duft an einem Mann wahrzunehmen. Ledrig, animalisch und ein bisschen rauchig. Der Verlauf wird eigentlich immer angenehmer und interessanter.
Trotzdem wirft Beaver für mich die Frage auf ob man sowas tragen kann. Klar kann man! Ich war mir anfangs nur nicht sicher, warum man das tun sollte. Ich kam jedoch durchaus noch dahinter.
Erst mal klammere ich Damen aus. Nein, ich bin in dieser Hinsicht nicht zimperlich, aber diesen Duft kann ich mir an keiner Frau vorstellen. Ein Mann der diesen Duft trägt, der sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass Beaver (zumindest für mich) keine männliche Erotik ausstrahlt, auch nicht die des muskulösen Straßenarbeiters mit nacktem Oberkörper im Sommer, sondern eher die Atmosphäre des Kumpels, mit dem man Pferde stehlen kann, und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn ein bisschen Stallduft bleibt an einem dann schon hängen. So seltsam das klingt, aber ein Mann der diesen Duft trägt würde auf mich vertrauenswürdig wirken.
Wer den Duft testet, sollte sich von der etwas seltsamen Kopfnote nicht abschrecken lassen.
Und vor allem ist Beaver ein Duft der mehr noch als andere nur auf Haut und keinesfalls auf einem Teststreifen zeigen kann, was in ihm steckt. Ich glaube ganz sicher, dass Beaver mit einem "normalen" Namen und als Herrenduft deklariert bedeutend unspektakulärer wirken würde, als er das in dieser Performance tut. Das ist vielleicht originell, aber verkaufsfördernd sicher nicht.
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