12.07.2016 - 12:29 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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39
Der Biber als semiaquatisches Säugetier
Unkommentierte Düfte No. 81
Während mir Beaver (2014) nicht zusagte (6.0) und in meiner Erinnerung (leider liegt mir die Abfüllung nicht mehr vor: wer kann noch vergleichen?) recht animalisch roch, hat man Beaver (2016) die Nagezähne gezogen und damit deutlich gezähmt. In aller Regel gefallen mir solche gedimmten, reformulierten, domestizierten Düfte nicht. In aller Regel mag ich lieber das Biest (s. Antaeus alt und neu, siehe Kouros alt und neu), aber hier hat die Verwandlung vom Wildtier zum Haustier dem Duft gut getan. Er ist tragbar!
Alle Zoologist-Düfte beeindrucken mit einer großartigen Umsetzung der Eigenheiten eines bestimmten Tieres in der Gestalt von Duft und / oder Geruch. Beim Biber stellte sich allerdings die Frage, ob man das Aquatische (des Lebensumfeldes) oder das Animalische (des Biberbaus) zum Thema machen wollte. Bei Biber 1 hatte man sich wohl eher für den Bau, bei Biber 2 wohl eher für das Wasser entschieden. Damit einher geht natürlich die Problematik, die allen aquatischen Düften eigen ist: Sie riechen immer ein wenig nach Drogerie. Beaver (2016) entgeht dieser (Biber-)Falle jedoch durch den Einsatz von Lindenblüten, die ich persönlich schon mal sehr gerne mag (meine Favoriten: Tilleul, Harry Lehmann Lindenblüte). Auch die starke Untermalung mit grünen Akzenten tut dem Duft gut und führt zur Assoziation von grünen Schlingpflanzen und ins Wasser ragenden Weidenranken, Moos und Schilf, so wie ich das von einem See kenne, an dem ich viele Sommer meiner Kindheit verbracht habe: Der Geruch des Wassers mischt sich mit dem von Pflanzen zu einem hellgrünen Duftdickicht. Dass das nicht alles ganz natürlich, sondern auch ein wenig synthetisch riecht, schmälert den guten Eindruck nicht (CdG lässt grüßen).
Wo bleibt nun das Biest? Die tierischen Komponenten (Leder, Castoreum) sind so stark ausgemerzt worden, dass man aus der Entfernung nicht sicher sein kann, ob der Biber echt oder aus Plastik ist. Das hat natürlich den Nachteil, dass der Duft nicht so spektakulär daher kommt wie andere Düfte aus der Zoologist-Reihe (allen voran Bat, aber auch Panda und Rhinoceros), macht ihn aber zum tragbaren Pendant des Krachers Bat (den ich für einen der besten Düfte der letzten Jahre halte).
Da die Lindenblüte auf mich einen sehr hellen Eindruck macht, ein wenig sogar an klassische Weißblüher wie Jasmin erinnert, würde ich dem Duft in der neuen Version eine feminine Note unterstellen. Tragbar ist er allemal auch für Männer. Mir gefällt er.
Man kann auf weitere Düfte dieser Marke gespannt sein. Der Zoo darf wachsen.
Während mir Beaver (2014) nicht zusagte (6.0) und in meiner Erinnerung (leider liegt mir die Abfüllung nicht mehr vor: wer kann noch vergleichen?) recht animalisch roch, hat man Beaver (2016) die Nagezähne gezogen und damit deutlich gezähmt. In aller Regel gefallen mir solche gedimmten, reformulierten, domestizierten Düfte nicht. In aller Regel mag ich lieber das Biest (s. Antaeus alt und neu, siehe Kouros alt und neu), aber hier hat die Verwandlung vom Wildtier zum Haustier dem Duft gut getan. Er ist tragbar!
Alle Zoologist-Düfte beeindrucken mit einer großartigen Umsetzung der Eigenheiten eines bestimmten Tieres in der Gestalt von Duft und / oder Geruch. Beim Biber stellte sich allerdings die Frage, ob man das Aquatische (des Lebensumfeldes) oder das Animalische (des Biberbaus) zum Thema machen wollte. Bei Biber 1 hatte man sich wohl eher für den Bau, bei Biber 2 wohl eher für das Wasser entschieden. Damit einher geht natürlich die Problematik, die allen aquatischen Düften eigen ist: Sie riechen immer ein wenig nach Drogerie. Beaver (2016) entgeht dieser (Biber-)Falle jedoch durch den Einsatz von Lindenblüten, die ich persönlich schon mal sehr gerne mag (meine Favoriten: Tilleul, Harry Lehmann Lindenblüte). Auch die starke Untermalung mit grünen Akzenten tut dem Duft gut und führt zur Assoziation von grünen Schlingpflanzen und ins Wasser ragenden Weidenranken, Moos und Schilf, so wie ich das von einem See kenne, an dem ich viele Sommer meiner Kindheit verbracht habe: Der Geruch des Wassers mischt sich mit dem von Pflanzen zu einem hellgrünen Duftdickicht. Dass das nicht alles ganz natürlich, sondern auch ein wenig synthetisch riecht, schmälert den guten Eindruck nicht (CdG lässt grüßen).
Wo bleibt nun das Biest? Die tierischen Komponenten (Leder, Castoreum) sind so stark ausgemerzt worden, dass man aus der Entfernung nicht sicher sein kann, ob der Biber echt oder aus Plastik ist. Das hat natürlich den Nachteil, dass der Duft nicht so spektakulär daher kommt wie andere Düfte aus der Zoologist-Reihe (allen voran Bat, aber auch Panda und Rhinoceros), macht ihn aber zum tragbaren Pendant des Krachers Bat (den ich für einen der besten Düfte der letzten Jahre halte).
Da die Lindenblüte auf mich einen sehr hellen Eindruck macht, ein wenig sogar an klassische Weißblüher wie Jasmin erinnert, würde ich dem Duft in der neuen Version eine feminine Note unterstellen. Tragbar ist er allemal auch für Männer. Mir gefällt er.
Man kann auf weitere Düfte dieser Marke gespannt sein. Der Zoo darf wachsen.
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