L'Oeuvre Noire

Cruel Intentions Tempt Me 2007 Perfume

Cruel Intentions Tempt Me (Perfume) von Kilian
Flakondesign Carré Basset
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7.2 / 10 221 Bewertungen
Cruel Intentions Tempt Me (Perfume) ist ein Parfum von Kilian für Damen und Herren und erschien im Jahr 2007. Der Duft ist holzig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „grausame Absichten”.
Aussprache
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Orientalisch
Süß
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte RoseRose
Herznote Herznote
GuajakholzGuajakholz VetiverVetiver PapyrusPapyrus
Basisnote Basisnote
OudOud AmberAmber BibergeilBibergeil StyraxStyrax

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.2221 Bewertungen
Haltbarkeit
8.4164 Bewertungen
Sillage
6.7138 Bewertungen
Flakon
8.3141 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 23.02.2024.
Wissenswertes
Das Parfum war Teil der Kollektion „L'Oeuvre Noire”.

Rezensionen

21 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 10  
Nicht Fisch und nicht Fleisch
Ich liebe schwarze Düfte, aber nur, wenn sie auch wirklich herb, rauchig, und kühl wirken. Cruel Intentions beginnt für mich sehr schön. Bis in die Herznote gefällt mir der Duft gut und ich hatte den Finger schon am Abzug, um die Wunschliste zu erweitern. Oud ist - für mich sehr angenehm - nur sehr dezent vorhanden und Egoproxys Vergleich mit M7 kann ich gut nachvollziehen. Der Kilianduft ist noch eleganter. Dann allerdings bekommt Cruel Intentions im weiteren Verlauf eine cremige, für mich fast schmierige animalische Note, die mir die Stimmung wieder verhagelt. Das passt irgendwie nicht zusammen. Der Charakter des Duftes ändert sich für meine Nase so sehr, dass ich ihn nun doch nicht möchte. Auch ich weiss nicht wirklich, wie Castoreum wirklich riecht. Vielleicht bin ich im Gegensatz zu Moschus und erst recht zu Zibet hier überempfindlich, aber diese Note ist mir äusserst unangenehm.

Für einen cremigen Duft ist mir Cruel Intentions zu dunkel und zu herb, für einen dunklen herben Duft ist mir die animalische Note zu weich und klebrig. Es gibt auch nichts, was als den Übergang abmildert, was dem Duft einen Rahmen gibt. Ich finde Cruel Intentions unharmonisch und das ist sehr schade, denn ich hatte große Erwartungen daran.
5 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
StellaMaris

69 Rezensionen
StellaMaris
StellaMaris
Sehr hilfreiche Rezension 17  
Bittersweet Symphony
Natürlich musste ich beim Namen dieses Duftes zuerst mal an den gleichnamigen Film mit Ryan Philippe und Sarah Michelle Gellar denken, gehöre ich doch zu der Generation, die ihn kichernd weit unter der FSK16-Freigabe mit einer handvoll Freundinnen bei nächtlichen Filmeabenden in Papas Hobbykeller geguckt hat.

Die Begeisterung für den Film hielt nur kurze Zeit an, doch den Soundtrack finde ich immer noch klasse. Wer kennt nicht das herzzerreißend schöne Lied von The Verve aus der dramatischen Abschlussszene von Cruel Intensions? Bittersüß empfinde ich auch den Duft und dramatisch ist er zweiffellos. Wobei hier im Gegensatz zum Song das "bitter" großgeschrieben wird und nicht die Süße. Wer mit dieser Duftstimmung nicht klarkommt, sollte besser gleich die Finger von dem Zeug lassen, denn alleine der Auftakt ist medizinisch, krautig und ja.. in meiner Nase sogar ein bisschen metallisch. Eine schwere, dunkle Rose begegnet mir erst nach ca. fünf Minuten Apothekenfeeling. Der Duft verströmt für mich eine klassische Gothic-Aura, oder wem das lieber ist: Es wird ziemlich noir.

Geheimnisvoll und dramatisch schleicht er sich erstmal an ohne gleich olfaktorisch auf die Pauke zu hauen. (Wie zum Beispiel "A taste of heaven". Für Cruel Intensions braucht man eindeutig mehr Zeit um ein klares Urteil zu fällen. Er ist dunkel aber nicht warm. Er wird zunehmend süßlich aber nicht süß. Das hier ist eine eher menschelnde, wie man so hübsch sagt animalische Süße, die zunehmend schwerer wird. Hinter der rosigen Romantik schlummert es harzig und bitter. Die Kombination von Rose und Oud hat durchaus Verführungsqualitäten, wie man sie zum Beispiel bei "Loukhoum parfum du soir" findet. Aber das hier ist dann doch ein anderes Kaliber. Cruel Intensions kommt nicht auf Samtpfoten an und lecker ist was anderes. Dieser Duft ist nix zum Flirten und Wimpernklimpern. Der beißt einem bereits nach den ersten zwanzig Minuten in den Nacken. Findet nicht jeder gut.

Was ich noch unbedingt loswerden möchte ist die Frage nach der Tragbarkeit. Natürlich gibt es heftigere, aggressivere Düfte in dieser Richtung. Dennoch frage ich mich ernsthaft, wem ich diesen Duft wirklich abkaufen würde. Ich hab hier so einen klassischen, verführerischen Schurken im Hinterkopf. Und ja, hier kommen wir zu den "bösen Absichten", für die Ryan Phillippe eindeutig zu bubimäßig und brav ist. Mit Cruel Intensions kriegt man jedenfalls keine prüde Jungfrau ins Bett, soviel ist sicher.

Und außerdem bleibt dieses Parfüm trotz seiner Düsternis im weitesten Sinne leise und hintergründig. Ich glaube nichtmal, dass man damit auf den ersten Riecher auffällt oder Eindruck schinden kann. Dafür muss man sicher schon näher heranwagen, denn die Sillage ist für Kilianverhältnisse richtig höflich.
Aber die richtig fiesen Schurken fallen ja bekanntlich auch nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern schleichen sich langsam an. Ob ich mich damit identifizieren kann? Nein. Deshalb bleibt dieser Duft für mich eine Art Superheldentraum in den man sich hin und wieder flüchten kann. Deshalb wird das Pröbchen auch für besondere Anlässe aufgespart.
4 Antworten
10
Haltbarkeit
6
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 13  
Ein teures Déjà-vu!
Nun, welche ‚cruel intentions’ mag Madame Lancesseur wohl im Sinn gehabt haben als sie diesen Duft kreierte? Waren es böse Absichten ‚eiskalter Engel’, oder gemeine Pläne ‚gefährlicher Liebschaften’..... Oder erschöpften sich ihre ‚cruel intentions’ einfach nur in dem Versuch ein Plagiat zu platzieren?
Denn ein solches ist dieser Duft - was aber weiter nicht schlimm ist, da in der Parfumbranche bekanntlich gängige Praxis. Düfte wie Vent Vert oder Cool Water wurden hundertfach kopiert, zumeist mit mäßigen Ergebnissen.

Welche ‚cruel intentions’ diesem Duft also auch immer zugrunde gelegen haben mögen, welche ihn inspirierten, oder auch in mir als potenziellen Benutzter hervorgerufen werden sollen – all das erschließt sich mir nicht. Das einzige was sich mir erschießt, ist eine innige Verwandtschaft mit einem Duft, der dem Genre der Aoud-dominierten Parfums, ordentlich Auftrieb gegeben hat, ja der in gewisser Weise verantwortlich dafür ist, dass Parfums mit dieser Ingredienz seit einigen Jahren geradezu wie Pilze aus dem Boden schießen, obwohl er selbst alles andere als ein Erfolg war, bzw. nicht der, den man sich erhoffte. Ich meine Yves-Saint Laurents M7.
Dabei ist Cruel Intentions keine exakte Kopie von M7: der Auftakt ist etwas frischer, der mittlerer Teil nicht ganz so süßlich-schwer nach Brombeeren und Gummi riechend, und die Basis erhält mit Styrax eine etwas rauchigere Prägung, ansonsten ist aber beider Gerüst identisch: Bergamotte – Aoud – Vetiver – Moschus

Ein weiterer Duft mag Cruel Intenstions als Blaupause gedient haben, nämlich Habit Rouge EdP. Hier wurde das klassische Habit Rouge Aroma mit einem kräftigen Schuss Aoud angereichert, was dazu führte, dass dieser Duft zwar seine typische pudrige Frische und Staubigkeit behielt, nunmehr aber von beinahe dröhnendem Adlerholz dominiert wird – ein Kontrast, der seine Reize hat, für eingefleischte Habit Rouge Fans aber eine ziemliche Zumutung darstellt. Ich mag diese Variante von Habit Rouge dennoch, und habe bisher kaum einen Duft erlebt, der dem schwer zu bändigenden, medizinischen Ton des Adlerholzes ein eleganteres Umfeld böte.
Cruel intentions nun borgt sich die Kopfnoten von Habit Rouge EdP, schwenkt im Mittelteil Richtung M7, nimmt dabei ein paar kreidige Noten mit, ist dann eine lange Zeit absolut identisch mit M7, und erst ganz zum Schluss entwickelt der Duft so etwas wie eine eigene Aussage: einen leisen, fast schüchternen Akkord von kaum wahrnehmbaren Castoreum im Zusammenspiel mit Storaxharzen und Vanille. Ein kleiner Epilog, ein scheues Aufflackern von Eigenwilligkeit, nicht mehr.

Es versuchen sich ja viele an diesem komplexen Material mit Namen: Aoud, Oud, Agarwood oder Adlerholz (eigentlich ein Räucherholz), allen voran Nischenfirmen wie Montale und Micallef aber auch einige andere. Mal versucht man es in ein blumigeres Gewebe einzubinden, mal in ein fruchtiges, dann wieder in ein ledriges – aber in bisher noch jedem Gemenge schneidet es fanfarengleich durch die Komposition hindurch und beansprucht lauthals die Primadonnen-Rolle. Aber, wie Primadonnen eben so sind: mal möchte man sich ihnen zu Füssen werfen, dann wieder sind sie derart pentrant und peinigend, dass man nur noch Reißaus nehmen möchte... Das macht Düfte mit Aoud-Dominanz für mich so anstrengend: sie sind in gewisser Weise immer laut und exaltiert – Primadonnen eben.

Aber nein, vor Cruel Intentions muss man nicht fliehen: der Duft ist wahrlich nicht schlecht. Er ist gut gemacht, hat Substanz und exzellente Haltbarkeit, und, was gar nicht so unwichtig ist: er riecht gut!
Nur, von einem Parfum dieser Preiskategorie, einem Parfum also, das zu den Edelsten der Edlen zählen möchte, für das man 175 Euro für einen 50ml Flakon (die 150 € für den 100ml Nachfüll-Flakon sind immer noch happig...) von mir haben möchte, wollte ich es mein eigen nennen, von einem solchen Parfum verlange ich ein wirklich hohes Maß an Originalität und Qualität. Letztere mag gegeben sein: die Inhaltstoffe und Parfumöle sind vermutlich nicht die billigsten – ich kann das nicht beurteilen, aber man darf davon ausgehen. Einen derartigen Preis aber rechtfertigen sie noch lange nicht.
Bleibt die Originalität, und die ist meiner Ansicht nach nicht gegeben: der Duft ist ein uninspirierter Klon, dem ein exklusives Mäntelchen umgelegt wurde – mir genügt das nicht.
Ich muss allerdings gestehen, dass es mir mit allen Kilian-Düften die ich bisher getestet habe so erging – sie sind gut gemacht, aber das war´s auch schon. Kein Mut zu neuen Ufern aufzubrechen oder neu Pfade zu betreten, stattdessen werden bereits erfolgreich beschrittene, oder sogar längst ausgetretene Pfade einmal mehr eingeschlagen, mit einem kleinen Twist hierhin oder dorthin, aber – wie gesagt – immer darauf bedacht nicht zu weit abseits von Vertrautem zu gelangen. Dem Kunden, dem dieses Luxus-Produkt angedient werden soll, traut Kilian offenbar recht wenig zu, jedenfalls nicht den Mut einen außergewöhnlichen Duft zu tragen.
Frederic Malle beispielsweise geht bei seinen Kunden doch von weitaus mehr Mut und Ungebundenheit in Geschmacksdingen aus, denn seine Kreationen besitzen - zumeist – ein hohes Maß an Eigenwilligkeit und Charakter. Man muss sie, wenn man sie mag, ihrer Einzigartigkeit wegen mit einem gewissen Stolz tragen, denn sie fallen auf und provozieren Reaktionen, welcher Art auch immer.
Die Düfte von Kilian (Credo: Perfekte Verbindung von Eleganz und kompromisslosem Luxus) gehen gar nicht erst so weit. Sie setzten auf Vertrautes und Bewährtes und ihr Träger bzw. ihre Trägerin werden nie Gefahr laufen sich mit ihnen über Gebühr zu exponieren.
Harmlos wie sie sind, erfordern sie weder Mut noch Stolz – nur ein kompromisslos gut gefülltes Portemonnaie.

PS: Vielen Dank an Eternity und Apicius für die Probe!
4 Antworten
10
Haltbarkeit
9
Duft
Maulwurf84

48 Rezensionen
Maulwurf84
Maulwurf84
Sehr hilfreiche Rezension 15  
Orientalischer Traum
Preis: Abartig hoch
30ml Travelspray für 90€; 50ml Flacon für 175€; Die Refills sind aber deutlich günstiger.

Saison: Eher für kältere Tage geeignet, aber auch in kühleren Sommernächten tragbar

Alter: Nicht unbedingt für Jugendliche, aber sowohl für Jüngere als auch Ältere tragbar

Anlass: Trotz Unisex Deklaration für mich eher ein Herrenduft. CI ist sehr elegant und riecht richtig hochwertig. Für mich ein Duft zum Ausgehen oder für besondere Anlässe. Für den Alltag auch ok, aber fast zu schade.

Intensität: sehr hoch. Der Duft hält lange an, die Projektion ist sehr ordentlich. Wenn man mit der Applikation nicht übertreibt, wird man den ganzen Tag lang von einer subtilen, orientalischen Wolke umhüllt. 2 Spritzer reichen, sonst wirds zuviel.

Duft:
CI ist recht simpel und linear, aber trotzdem schwer zu beschreiben: Von der Bergamotte in der Kopfnote rieche ich nichts. Stattdessen geht es gleich mit dem typischen Oud-Geruch los: bittersüß, cremig, leicht medizinisch. Später kommt noch sehr dezent die Rose hinzu, der Duft wird dadurch aber nicht süß oder floral. Amber verleiht dem Duft in der Basis Wärme, ich könnte schwören, dass auch noch Sandelholz enthalten ist, auch wenn diese Note nicht gelistet ist. Wie gesagt, Oud ist ein recht eigener und facettenreicher Duft, der zwar unverkennbar aber schwer zu beschreiben ist. Neben der typischen medizinischen Note rieche ich fast noch so etwas wie bittere Kirsche/Amaretto im Hintergrund heraus. CI ist zwar nicht herb aber auch nicht süß, nicht frisch, aber auch nicht übermäßig schwer. By Kilian hat hier einen ganz speziellen, einzigartigen und charaktervollen Duft geschaffen, den man unbedingt selbst testen muss, um ein Bild davon zu kriegen.

Fazit:
Viele Düfte kommen dieser Tage unter dem Label "orientalisch" auf den Markt. Meist sind dies jedoch billig gemachte und pappsüße Vanillebomben und sonst nichts. Ich war zwar noch nicht im Orient, aber orientalische Düfte sind für mich Kardamom, Sandel- und Adlerholz, Zimt, Amber und kostbare Gewürze, aber nicht notwendigerweise eklig süße Noten. Cruel Intensions riecht genauso, wie ich mir den Orient vorstelle: geheimnisvoll, exotisch, cremig-holzig. CI ist ein recht simpler und linearer Duft, der sich auf meiner Haut nicht viel entwickelt. Es ist hauptsächlich ein medizinisch-holzig-cremiges Aroma, aber sehr fein nuanciert, so dass es den Träger auch nach längerer Zeit nicht langweilt und mit jeder Stunde des Tragens mehr in seinen Bann zieht. So sehr mich dieser Duft fasziniert, der happige Preis schreckt mich schon ab.

Alternativen:

Dyptique "Tam Dao": Ebenfalls ein cremig-holzig orientalischer Duft mit medizinischem Einschlag, der ohne großartige Süße, aber ebenfalls mit sehr dezenter Rosennote. Tam Dao ist für mich CI minus die Oud Note. Tam Dao ist trockener und subtiler und nicht ganz so haltbar, aber deutlich preiswerter.

Yves Saint Laurent "M7": Der Drydown von M7 ist recht identisch mit CI. M7 ist erheblich günstiger, aber nur im Winter zu tragen, viel lauter als CI, aber nicht so langlebig auf der Haut. Leider erschwert die ewig haltende und grenzwertig süße Kopfnote von M7 aus Cola, Hustensaft und EM Eukal Bonbons die Tragbarkeit enorm
4 Antworten
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Mar-a-Lago
Dass 'von etwas Gutem zu viel zu haben, wundervoll sein kann', das wusste schon Mae West. Dass andererseits 'viele Köche den Brei verderben', das weiß der Volksmund zu berichten. Nun wagte ich nicht, die wunderbare und lebenskluge Miss West gegen den Volksmund auszuspielen - und die Wahrheit zwischen dem 'zu viel' und dem 'zu wenig' liegt wohl wie so häufig in der Mitte - und wahrscheinlich auch für jeden individuell woanders. Und so kann - bei einem Parfum oder einem beliebigen anderen Objekt - was für den einen bei weitem noch nicht ausreichend erscheint, dem anderen schon zu viel sein - und bei einem anderen Objekt dann gerade umgekehrt.

Ganz häufig bin ich ein Freund des Reduzierten, des 'Wenigen' - und deswegen missfiel das gleich spürbare 'zu viel' bei Kilians Cruel Intentions mir auch von Anfang an - selbst wenn es sich um ein zu viel von etwas grundsätzlich Schönem und Gutem handelt. Obschon in seiner Raumwirkung gar nicht so überwältigend erscheint er mir dergestalt mit allem überfrachtet, was Madame Lancesseur als irgendwie hochwertig und beimischenswert erschien, dass ihm Balance fehlt und so etwas wie eine Mitte. Cruel Intentions wirkt nicht 'grausam', aber in seiner Maßlosigkeit nachgerade angestrengt verschwenderisch und deswegen fast ein wenig 'nouveau riche'.

Cruel Intentions erscheint mir, als hänge man einer ehemals bildschönen Filmdiva noch eine dritte Pelzstola um, noch eine vierte Perlenschnur. Er verwendet so viele - durchaus schöne - Ingredienzen, die Balance benötigen und das richtige Maß, und lässt die Schleusen dann so uneingeschränkt offen - für Oud und Styrax, für Amber, Rose, Bibergeil - als trage eine ein bisschen zu blonde Frau mit ein bisschen zu vollen Lippen ein bisschen zu viel Schmuck. Und wenn auch jedes ihrer Juwelen für sich alleine hochwertig und geschmackvoll sein mag - zusammen sind sie es nicht mehr, sondern 'over the top', 'de trop' oder wie man es sonst noch nennen will.

Fazit: ein Duft, der mir von allem etwas zu viel hat und der so angestrengt ist, teuer und hochwertig zu riechen, dass es eben so wirkt: angestrengt. Ein bisschen wie das Gesicht der aktuellen, dritten Mrs. Trump - oder das Anwesen ihres Mannes in Palm Beach - mit goldenen Wasserhähnen und Kronleuchtern in allen hundertachtzehn Zimmern.
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Weitere Rezensionen

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Welch grausame Absicht
Den Rosenakkord fruchtig-süß-pudrig & pink wie Himbeere zu gestalten
Wird wärmer&dunkeler mit
Rauchig-ledrigen Amber
24 Antworten
PallasCCPallasCC vor 3 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Cremiges Guajakholz mit Rosenblütenblättern und einem stumpfen Amber. Nicht sehr natürlich wirkend, aber handwerklich gut. Leider zu schwach
0 Antworten
JumiJumi vor 7 Jahren
9
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
5.5
Duft
Netter frischrosiger Start, doch dann ein verstaubter Medizinschrank samt Inhalt. Und Schimmel. Das war's - Kilian & ich sind inkompatibel.
3 Antworten
GusteauGusteau vor 9 Jahren
8
Duft
M7 Oud Absolue nur mit weniger öligen Mandarinen
0 Antworten
AzaharAzahar vor 7 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
Absichten, fast wie "er war bemüht" im Zeugnis.. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch, schlecht ist er nicht, der Oud-Rosen-Amber-Minihammer
1 Antwort
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