15.03.2019 - 04:57 Uhr
Torfdoen
40 Rezensionen
Torfdoen
Top Rezension
17
Was braucht man für einen Planeten?
Oud et Bois ist ein seltsames Parfüm: Es zeigt mir erst in Bewegung seinen vollen Reichtum. Auf dem Handrücken bleibt ein stumpfer Tabakholzeindruck, der ein Echtholzmahagoniemöbel vielleicht imitiert, aber unglaublich einseitig bleibt. Auf dem Hals getragen, kommen mir plötzlich ganz andere Facetten zum Vorschein.
Da wären zum einen der Schleier moderat süßen Ambers, der ölig sich in der Duftstratosphäre ausbreitet. Der Fallschirm ist gezogen und man landet gekonnt auf schokostaubbedeckter Erde. Sehr trocken, der Untergrund, kein Tröpfchen Flüssigkeit. Ah, sobald man sich bewegt, regnet etwas Amber aus den oberen Duftschichten ab. Das erfrischt nicht unbedingt, kontrastiert aber schön zum pudrigen Schokostaubbelag, der bei jedem Schritt aufgewirbelt wird. Die Erde darunter ist patchouliweich. Ich grabe etwas darin und stoße auf ein glänzendes, mahagoniefarbenes Stück Holz. Wie eine Wurzel führt es durch die Erde. Klopfklopf. Hartholz.
Ich setze meine Erkundung fort, und entdecke silberne, graue Gebilde, die aus der Erde ragen. Vorsichtig nähere ich mich einem kleineren. Es beschreibt eine Gasfontäne mit drei Armen, aus einem Loch im Boden kommt sie empor, wie ein Wasserfall in permanenter Bewegung und gleichzeitig stillstehend. Kleinste Gaspartikel strahlen in die Umgebung. Das ist Cypriol. Ich nehme einen Mund voll. Erfrischend, wenn auch ebenfalls trocken-garstig.
Ich setze mich auf eine weiche Bodenerhöhung.
Also, was haben wir hier alles? Zusammenfassend: Seidige Amberaußenhülle, Schokoerde mit Staub bedeckt, Hartholz und erfrischendes, nicht zu starkes Cypriolrauschen. Trotzdem noch ziemlich karg, aber ich mag diese Trostlosigkeit, die sich für mich gar nicht als solche anfühlt. Veränderung ist da, aber in einem anderen Zeitmaßstab. Unfertig? Vielleicht. Aber manche Planeten sind das eben. Gerade der sanfte Amberregen und die Cypriolfontänen wissen in ihrer Schlichtheit doch zu gefallen. Schokolade sowieso, wenn nicht zu süß. Ich kann aber verstehen, wer hier nicht wohnen will. Ein bißchen Terraforming wird für den ein oder anderen schon sein müssen. Vielleicht eine dicke Zitrone am Himmel ein paar mal im Jahr. Kraut und Blumen müsste man ausprobieren. Und weg mit den ekliggrauen Gasgebilden, die killen jede Stimmung.
Ob es sich dann um die nächste Entwicklungsstufe eines Duftkörpers handelt, kann ich im benachbarten Nobile 1942-System herausfinden, wenn ich auf Patchouli Nobile meine Erkundungstour fortsetze.
Vorausgesetzt, ich werde irgendwann von hier abgeholt.
Da wären zum einen der Schleier moderat süßen Ambers, der ölig sich in der Duftstratosphäre ausbreitet. Der Fallschirm ist gezogen und man landet gekonnt auf schokostaubbedeckter Erde. Sehr trocken, der Untergrund, kein Tröpfchen Flüssigkeit. Ah, sobald man sich bewegt, regnet etwas Amber aus den oberen Duftschichten ab. Das erfrischt nicht unbedingt, kontrastiert aber schön zum pudrigen Schokostaubbelag, der bei jedem Schritt aufgewirbelt wird. Die Erde darunter ist patchouliweich. Ich grabe etwas darin und stoße auf ein glänzendes, mahagoniefarbenes Stück Holz. Wie eine Wurzel führt es durch die Erde. Klopfklopf. Hartholz.
Ich setze meine Erkundung fort, und entdecke silberne, graue Gebilde, die aus der Erde ragen. Vorsichtig nähere ich mich einem kleineren. Es beschreibt eine Gasfontäne mit drei Armen, aus einem Loch im Boden kommt sie empor, wie ein Wasserfall in permanenter Bewegung und gleichzeitig stillstehend. Kleinste Gaspartikel strahlen in die Umgebung. Das ist Cypriol. Ich nehme einen Mund voll. Erfrischend, wenn auch ebenfalls trocken-garstig.
Ich setze mich auf eine weiche Bodenerhöhung.
Also, was haben wir hier alles? Zusammenfassend: Seidige Amberaußenhülle, Schokoerde mit Staub bedeckt, Hartholz und erfrischendes, nicht zu starkes Cypriolrauschen. Trotzdem noch ziemlich karg, aber ich mag diese Trostlosigkeit, die sich für mich gar nicht als solche anfühlt. Veränderung ist da, aber in einem anderen Zeitmaßstab. Unfertig? Vielleicht. Aber manche Planeten sind das eben. Gerade der sanfte Amberregen und die Cypriolfontänen wissen in ihrer Schlichtheit doch zu gefallen. Schokolade sowieso, wenn nicht zu süß. Ich kann aber verstehen, wer hier nicht wohnen will. Ein bißchen Terraforming wird für den ein oder anderen schon sein müssen. Vielleicht eine dicke Zitrone am Himmel ein paar mal im Jahr. Kraut und Blumen müsste man ausprobieren. Und weg mit den ekliggrauen Gasgebilden, die killen jede Stimmung.
Ob es sich dann um die nächste Entwicklungsstufe eines Duftkörpers handelt, kann ich im benachbarten Nobile 1942-System herausfinden, wenn ich auf Patchouli Nobile meine Erkundungstour fortsetze.
Vorausgesetzt, ich werde irgendwann von hier abgeholt.
9 Antworten