13.12.2015 - 13:34 Uhr
Achilles
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Achilles
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14
Straight Fire
Also, ich schreib jetzt hier bestimmt nichts über so nen Dandy, der vor "einem Spiegel lebt und schläft" (C.Baudelaire), oder sein Geld vorrangig für Freizeitvergnügungen ausgibt (ähm ja, moment, ich muss mich räuspern) und „eigentlich ein wunderbarer Nichtstuer“ (Gunter Sachs) ist. Einen literarischen Bel Ami a la Georges Duroy oder eben einen echten wie Oscar Wilde. Was weiß ich, ob die sich parfümiert haben, oder ob dieser Name zu dem paßt, was drin ist, das wird mir mögicherweise im Laufe dieses Kommentares klarer. Auch habe ich nicht viele Vergleichswerte von Parfums aus den 20er Jahren, vor allem keine Herrenparfums, zumindest war die Herstellung von Parfum und die Zunft der Parfumeure da schon zunehmend in Aufruhr gebracht durch aufstrebende Modedesigner wie Chanel, Patou, Lanvin oder Lelong.
Trotzdem, der Duft wirkt so, als sei er aus der heutigen Zeit, ich hätte nie erraten, das der von 1923 ist.
Die Kopfnote ist eleganz spritzig und überladen mit frischer, eisgekühlter Ananas und dazu Pflaumen, und ja wirklich, Pfirsich oder Aprikose- in Whiskey eingelegt, zum niederknien lecker, der Whiskey kommt von all dem noch am allerbesten nach vorne und ertränkt sanft die Früchte.
Zum Herzen hin wird es so raffiniert würzig, Kardamom und Ingwer zuerst: erinnert in dieser Phase partiell an The One for Men von D&G, richtig toller Verauf.
Dann der Zimt, und so langsam kann man ihn als einen Vorläufer von Chanels "Egoiste" nicht mehr leugnen. Nicht nur wegen des Zimtes, sondern allgemein wird man diesen Eindruck beim tragen einfach nicht los. Es bleibt fruchtig-süß und würzig, und wird in der Basis dann leicht balsamig, hell und minimal vanillig- holzig, was der Tonkabohne und ihren anderen Freunden in der Duftpyramide entspricht.
Zum Vergleich mit Egoiste: Dieser ist in etwa 4 mal so stark wie dieser Dandy hier, und auch ebenso kräftiger in der Sillage und Haltbarkeit. Leider, leider - dieser Geck begleitet einen so in etwa 4-5 Stunden, und nachdem er sein ganzes dramatisches Pulver mit einem Mal verschossen hat, verlässt er einen ermattet und müde des eigenen Theaters, so mir nichts dir nichts und völlig ohne Vorwarnung. So schade! Der Start war so vielversprechend. Aber eben oder vielleicht auch deshalb eine schöne Light-Alternative zum schwereren Egoiste, jedenfalls finde ich die beiden lassen sich sehr gut miteinander vergleichen.
Alles in allem ein gutes Parfum, denke mal in seiner Zeit recht ungewöhnlich- keine Rasierwassernote, kein Eichenmoos, exzentrisch für einen Herrenduft wars damals bestimmt allemal und hat auf sich aufmerksam gemacht.
Vielleicht war das ja auch die Intention bei der Namensgebung, eine späte Hommage an den Dandy, und dass sich in den frühen 20ern die Köpfe immer noch umdrehen, diesmal nach einem nach süß-fruchtig duftenden Parfum, statt in exzentrischer Robe gekleideten Herrn.
Trotzdem, der Duft wirkt so, als sei er aus der heutigen Zeit, ich hätte nie erraten, das der von 1923 ist.
Die Kopfnote ist eleganz spritzig und überladen mit frischer, eisgekühlter Ananas und dazu Pflaumen, und ja wirklich, Pfirsich oder Aprikose- in Whiskey eingelegt, zum niederknien lecker, der Whiskey kommt von all dem noch am allerbesten nach vorne und ertränkt sanft die Früchte.
Zum Herzen hin wird es so raffiniert würzig, Kardamom und Ingwer zuerst: erinnert in dieser Phase partiell an The One for Men von D&G, richtig toller Verauf.
Dann der Zimt, und so langsam kann man ihn als einen Vorläufer von Chanels "Egoiste" nicht mehr leugnen. Nicht nur wegen des Zimtes, sondern allgemein wird man diesen Eindruck beim tragen einfach nicht los. Es bleibt fruchtig-süß und würzig, und wird in der Basis dann leicht balsamig, hell und minimal vanillig- holzig, was der Tonkabohne und ihren anderen Freunden in der Duftpyramide entspricht.
Zum Vergleich mit Egoiste: Dieser ist in etwa 4 mal so stark wie dieser Dandy hier, und auch ebenso kräftiger in der Sillage und Haltbarkeit. Leider, leider - dieser Geck begleitet einen so in etwa 4-5 Stunden, und nachdem er sein ganzes dramatisches Pulver mit einem Mal verschossen hat, verlässt er einen ermattet und müde des eigenen Theaters, so mir nichts dir nichts und völlig ohne Vorwarnung. So schade! Der Start war so vielversprechend. Aber eben oder vielleicht auch deshalb eine schöne Light-Alternative zum schwereren Egoiste, jedenfalls finde ich die beiden lassen sich sehr gut miteinander vergleichen.
Alles in allem ein gutes Parfum, denke mal in seiner Zeit recht ungewöhnlich- keine Rasierwassernote, kein Eichenmoos, exzentrisch für einen Herrenduft wars damals bestimmt allemal und hat auf sich aufmerksam gemacht.
Vielleicht war das ja auch die Intention bei der Namensgebung, eine späte Hommage an den Dandy, und dass sich in den frühen 20ern die Köpfe immer noch umdrehen, diesmal nach einem nach süß-fruchtig duftenden Parfum, statt in exzentrischer Robe gekleideten Herrn.
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