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Eichenmoos

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vor 10 Jahren
Nein, das reicht nicht, DrPablo.

Wenn ich etwas widersprechen will, sollte ich schon das Etwas auch nennen können.
Maris fragt nach diesem Etwas um sich auf irgendwas beziehen zu können.

@Maris:
- Es gibt keinen Richtlinienentwurf, bzw. keinen Entwurf für Erweiterung der bestehenden Richtlinie.
- Es gibt ein Gutachten des SCCS (Wissenschaftlicher Ausschuss Verbrauchersicherheit) das zu dem Schluss kommt, dass die aktuellen europäischen Bestimmungen über Duftstoffallergene nicht ausreichend sind und dass daher die bestehende Kosmetikrichtlinie erweitert werden sollte.
- Aufgrund dieses Gutachtens wird die geltende Richtlinie voraussichtlich auch erweitert... aber dafür gibt es noch keinen Text der Kommission.
(Ich weiß jetzt nicht, wie die Beschlussfassung in diesem Fall laufen würde. Im Normalfall schlägt die Europäische Kommission neue Rechtsvorschriften vor, die von Rat und Parlament (beiden) angenommen werden müssen. Daneben gibt es besondere Gesetzgebungsverfahren, wo Rechtsakte nur vom Rat oder nur vom Parlament (nach Konsultation der jeweils anderen) erlassen werden können.
Wie eine Erweiterung der bestehenden Richtlinie jetzt gehandhabt würde, finde ich gerade nicht raus... aber ich tippe mal, ganz normal (s.o.).
)
Auf jeden Fall: Die Komission verfasst eine Vorlage anhand des Gutachtens. Dieser Vorlagentext existiert noch nicht.
- Gerade findet die Debatte darüber statt. Das heißt, dass nicht eine Gesetzesvorlage, sondern das Gutachten diskutiert wird. Lobbyisten (da können wir getrost die IFRA dazu rechnen), Experten und letztendlich auch EU-Bürgerinnen und Bürger diskutieren darüber, was nun aus dem Gutachten entstehen soll, wie eine Änderung der Richtlinie sein könnte.
- Erfahrungsgemäß werden die Empfehlungen des Gutachtens im Großen und Ganzen umgesetzt. Daher kommen die Überschriften mit "Die EU will..." und "Die EU wird...".
Wenn überhaupt noch was an den Grundlagen der kommenden Richtliniennovellierung zu ändern ist, besteht jetzt die Möglichkeit der Einflussnahme.

Wenn man also ein Etwas nimmt, um sich darauf zu beziehen, dann kann es derzeit nur das SCCS-Gutachten sein: ec.europa.eu/health/scientific_committees/cons umer_safety/docs/sccs_o_102.pdf
vor 10 Jahren
Aktualisierung meines obigen Postings:

Ich habe gerade mit Europe Direct (Infoservice der Europäischen Kommission) telefoniert (geht übrigens ganz simpel und da ist man superkompetent und schnell).

- Das Verfahren zur Veränderung der Richtlinie ist eröffnet.
- Welche weiteren Schritte nun erfolgen, wann was genau passieren wird und an welchen Punkten welche Interessengruppen wie an der Diskussion teilnehmen können, bekomme ich zugemailt.

Diese Mail werde ich an alle Interessierten weiterleiten, sobald ich sie habe.
Bitte schreibt mir eine PN mit Eurer Mailadresse dafür, wenn Ihr das haben wollt.

Das Petitionsanliegen kann verschiedene Zielrichtungen haben:
- einen Beitrag zur derzeitigen Diskussion und Meinungsfindung im laufenden Verfahren darstellen.
- sich auf einen - noch entstehenden - Entwurf zur Erweiterung der bestehenden Richtlinie beziehen.
- sich auf die bestehende Richtlinie beziehen
- eine Mischung aus obigen Punkten

In allen Fällen wäre es m. E. sinnvoll, sich Überblick über die anstehenden Schritte zu verschaffen. Wann genau kann/will man sich auf was beziehen?
Das sollte geklärt sein, bevor man sich den Fragen des Wie zuwendet.

Unabhängig von einer regelkonformen Petition könnte man ein Papier aufsetzen (und mit Unterschriften versehen), das man einzelnen EU-Abgeordneten vorlegt. Der/die im eigenen Wahlkreis Zuständige könnte damit informiert werden, dass es Bedenken und Befürchtungen in der Öffentlichkeit gibt, die er/sie im EU-Parlament bitte vertreten sollte, so die Argumentation des Textes ihn/sie überzeugt.
Wann für so etwas der beste Zeitpunkt wäre, wird auch aus dem "Fahrplan" ersichtlich, den ich gemailt bekomme.

Bitte nicht in blindwütigen Aktionismus verfallen, der nur wichtige Energie verbraucht. Informiert und gezielt vorgehen, so, dass die eingesetzte Energie auch etwas bringen kann, ist deutlich schlauer.

Einfach nur seine Entrüstung irgendwie formulieren... das tut auch ganz gut...
... aber politisch Handeln ist das nicht.
vor 10 Jahren
Hier schon mal einiges im Internet:

EU-Abgeordnete:
• Dt. EU-Abgeordnete nach Bundesländern: www.europarl.de/de/abgeordnete/abgeordnete_bun deslaender.html
• dt. Gesundheitsausschußmitglieder: www.europarl.europa.eu/meps/de/search.html (anklicken nach Aussschuß "Umweltfragen, öff. Gesundheit" und Deutschland suchen

SCCS das SCCS ist das "Scientific Committee on Consumer Safety" der europäischen Kommission
• SCCS-Seite: ec.europa.eu/health/scientific_committees/cons umer_safety/index_en.htm
• dt. SCCS-Mitglieder ec.europa.eu/health/scientific_committees/cons umer_safety/members_committee/index_en.htm
• Arbeitsgruppe Dekl. ec.europa.eu/health/scientific_committees/cons umer_safety/members_wg/index_en.htm#

SCCS zum Thema Parfum:
• SCCS-Gutachten ec.europa.eu/health/scientific_committees/cons umer_safety/docs/sccs_o_102.pdf (das bei Louce)
• Flyer zum Thema in dt.: ec.europa.eu/health/scientific_committees/docs /citizens_fragrances_allergens_de.pdf
• SCCS Diverses zum Thema „Perfume allergies (2013)” ec.europa.eu/health/scientific_committees/opin ions_layman/perfume-allergies/en/index.htm#il1
• SCCS-Suche nach Dokumenten zum Thema Parfum: bit.ly/LVzd5y
Aktuelle Neuigkeiten vom SCCS:
• SCCS-RSS-Feed: ec.europa.eu/health/scientific_committees/subs cribe/index_en.htm
• SCCS-Newsletter: bit.ly/1dVzPC7

.
vor 10 Jahren
Vielen Dank, Louce, für diese konstruktiven Beiträge!!

Louce:
In allen Fällen wäre es m. E. sinnvoll, sich Überblick über die anstehenden Schritte zu verschaffen. Wann genau kann/will man sich auf was beziehen?
Das sollte geklärt sein, bevor man sich den Fragen des Wie zuwendet.

Unabhängig von einer regelkonformen Petition könnte man ein Papier aufsetzen (und mit Unterschriften versehen), das man einzelnen EU-Abgeordneten vorlegt. Der/die im eigenen Wahlkreis Zuständige könnte damit informiert werden, dass es Bedenken und Befürchtungen in der Öffentlichkeit gibt, die er/sie im EU-Parlament bitte vertreten sollte, so die Argumentation des Textes ihn/sie überzeugt.
Wann für so etwas der beste Zeitpunkt wäre, wird auch aus dem "Fahrplan" ersichtlich, den ich gemailt bekomme.

Bitte nicht in blindwütigen Aktionismus verfallen ...

Ich sehe das ganz genau so.
Bezüglich eines solchen Papiers gibt es bereits einige Bemühungen. Vielleicht könnten wir uns hier zusammen schließen und Synergien nutzen?
Ihr braucht geschulte Mitglieder vor 10 Jahren
Ich habe mir das Gutachten (Opinion) angesehen. Es ist sehr konstruiert mit vielen Einzelheiten.

Wie Louce schon sagt, wenn man gegen "Etwas" protestieren will, muss man wissen wovon man spricht und was speziell nicht gefaellt.

Koennt Ihr Euren Text (entweder Brief oder Petition) so abfassen, dass es stichtfest ist???

Natuerlich ist hier sehr viel guter Wille vorhanden - aber es wird nicht effektiv werden, wenn der Protest nicht stichfest ist.

Da muessen Chemiker heran.

Ich sage diese Worte mit dem gesunden Menschenverstand. Es ist gut, auch Zweifel zu hoeren, das verschaerft dann Eure Bemuehungen.

Es scheint noch Zeit zu sein. Das Gesetz ist noch nicht geschrieben. Es handelt sich z. Zeit nur um ein Gutachten, was wohl zur Aenderung des Gesetzes, oder nicht, fuehren soll.

Wenn Ihr Euch strategisiert, kann vielleicht eine kleine Meinung von Parfuemliebhabern einen Unterschied machen. Aber es wird viel Muehe und Organisationstalent benoetigen. Auch muessen wahrscheinlich eine Mindestanzahl von Stimmen auf einer Petition sein.
vor 10 Jahren
Ich möchte nocheinmal betonen, da es von besonderer Wichtigkeit und besonderem Gewicht ist, dass sich "Konsumenten" beschweren.

Alle Parfümeure und sonstige in die Industrie involvierte Personen geraten schnell in den Verdacht der Unparteilichkeit.

Beschweren sich die Konsumenten, können sie das nicht einfach als Lobbyismus abtun.

Und ich denke, das Beschwerden von "normalen" Konsumenten durchaus auch nicht ganz so präziese wissenschaftlich argumentieren müssen, weil es eben keine Experten sind.
vor 10 Jahren
Sehr gut und schoen. Konsumenten beschweren sich.

Aber in einer gesetzlichen Debatte, wird das Gesetz ausgenuetzt, um zu gewinnen.

Der Konsument hat keine Waffen um ein Argument zu GEWINNEN.
vor 10 Jahren
DrPablo:
Ich möchte nocheinmal betonen, da es von besonderer Wichtigkeit und besonderem Gewicht ist, dass sich "Konsumenten" beschweren. ..
Beschweren sich die Konsumenten, können sie das nicht einfach als Lobbyismus abtun.

Da hast Du bestimmt recht, dass das auch nützlich ist.

Also zweigleisig:
- "Beschwerden" direkt von uns als Konsumenten, da könnte hier jeder Argumente posten als Anregung sozusagen
- Petition mit "fachlichem" Hintergrund, wird zielgerichtet vorbereitet
vor 10 Jahren
Petition mit fachlichem Hintergrund wird zielgerecht vorbereitet ...

So wie ich das verstehe, sollen die gesetzlichen Einschraenkungen die Konsumenten beschuetzen, die Allergien von Parfums mit Eichenmoss, oder was auch immer es sei, bekommen.

Koennt Ihr beweisen, dass die Einschraenkungen uebertrieben sind?

Das Gesetz wird immer die Betroffenen beschuetzen.

Ausserdem hat die Parfuem-Industrie eine angenehme Entschuldigung, diese Stoffe kuenstlich und billiger zu ersetzen.

Eure Argumente muessen stichfest sein, dass die Einschraenkungen uebertrieben sind.
vor 10 Jahren
Liebe Pipette,
danke für die hilfreichen Anregungen. Ich finde, Du solltest Dich der Truppe anschließen, die die Petition vorbereitet. Vielleicht hast Du ja auch noch ein paar Ideen bzgl. des Umgangs mit dem EU-Gesetzgeber?
vor 10 Jahren
Ich bin nicht gegen den Aufwand.

Aber ich schliesse mich nicht an, weil ich naemlich keine Hoffnung habe.

Meine Posts sollen hilfreich sein, diese Sache mit dem gesunden Menschenverstand zu sehen.
vor 10 Jahren
Erst mal vielen Dank an alle, die bereit sind, sich in dieser Angelegenheit zu engagieren. Dass Parfumo-User nun an die Öffentlichkeit gehen und die eigenen Interessen als Konsumenten formulieren wollen ist eine sehr gute und unterstützenswerte Sache.

Wenn ich den bisherigen, sehr engagierten Diskussionsverlauf sehe, dann möchte ich doch noch einen Hinweis geben: Betroffenheit, spontanes Engagement und gründliche inhaltliche Recherche von Hintergründen sind kein Widerspruch, sie können sich trefflich ergänzen.

Mir ist wichtig: Man muss nicht Chemie studiert haben, um sich eine Meinung bilden zu können. Einen Diskurs, ob der eine oder andere Inhaltsstoff nun verboten oder beschränkt gehört, will ich im Detail gar nicht führen. Vermutlich schon bald werden angebliche Experten uns belehren wollen, dass wir als Laien im Grunde von der Materie überhaupt nichts verstehen. Würden wir uns darauf einlassen, hätten wir vermutlich schlechte Karten.

Duftstoffe zu beschränken oder zu verbieten ist so, als würde man Malern die Farbe nehmen. Wir erleben, dass immer mehr und immer schlechtere Parfums auf den Markt geworfen werden, während die Rezepturen vieler wunderbarer Klassiker teils durch Restriktion von Duftstoffen, teils aus Profitgründen verändert und verfälscht werden.

Als Parfumfreunde wissen wir: wunderbare Düfte tragen viel zur Lebensfreude und zur Lebensqualität bei, sie gehören seit Jahrhunderten zu unserer Kultur wie andere Genussmittel auch. Und daher dürfen für sie keine strengeren Regeln gelten als etwa für Lebensmittel. Während dort der Trend zu "Bio" geht, will man uns einreden, dass gerade die schon immer verwendeten Pflanzenessenzen gesundheitlich bedenklich seien und die unzureichenden synthetischen Ersatzstoffe sicher. In den regelmäßigen Verbots- und Restriktionsinitiativen spiegelt sich offenkundig die Lobbyarbeit der aromachemischen Industrie wider.

Politische Entscheidungen über Restriktionen von Duftstoffen ohne Beteiligung der Konsumentenseite sind im Internet-Zeitalter nicht mehr angemessen. Dank der Arbeit der Parfumcommunities wandelt sich der Parfummarkt zusehends von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt. Parfums werden heute nicht mehr einem uniformierten Publikum quasi zugeteilt, vielmehr findet im Netz immer mehr Information, Erfahrungsaustausch, Diskussion und Meinungsbildung über Parfums statt. Daher ist es nicht länger hinnehmbar, dass Entscheidungen über die Restriktion von Duftstoffen über die Köpfe der Verbraucher hinweg getroffen werden.
vor 10 Jahren
Spannende Ansichten.

Wenn wir schon dabei sind: Weiß zufällig jemand, ob irgendwer aus der Branche mal versucht hat, gerichtlich gegen sowas vorzugehen?
vor 10 Jahren
Als erstes: Vielen Dank Louce und AnneSuse.
Pipette:
Petition mit fachlichem Hintergrund wird zielgerecht vorbereitet ...

So wie ich das verstehe, sollen die gesetzlichen Einschraenkungen die Konsumenten beschuetzen, die Allergien von Parfums mit Eichenmoss, oder was auch immer es sei, bekommen.

Koennt Ihr beweisen, dass die Einschraenkungen uebertrieben sind?

Das Gesetz wird immer die Betroffenen beschuetzen.

Ausserdem hat die Parfuem-Industrie eine angenehme Entschuldigung, diese Stoffe kuenstlich und billiger zu ersetzen.

Eure Argumente muessen stichfest sein, dass die Einschraenkungen uebertrieben sind.

Woarauf es mir ankommt, ist, dass die Argumentation in der Petition in sich schlüssig, stimmig ist und für einen nicht vorinformierten Leser aus dem Petitionstext heraus verständlich.
Mit verständlich meine ich, worum gehts?, worauf beziehen wir uns (mit Quellenangabe)? was wollen wir? und warum?

Beweisen, dass Eichenmoos nicht schädlich wäre, will ich überhaupt nicht, weil das schlicht nicht stimmt. Es ist empirisch belegt, dass Eichenmoos zu Kontaktallergien führen kann (nicht nur als Duftstoff, sondern auch bei Holzfällern, habe ich inzwischen bei meiner Recherche heraus gefunden)

Es geht nicht darum, die Studie anzuzweifeln - das wäre schlicht dumm, sondern es geht darum, dass man die Ergebnisse auch anders bewerten kann.
Die Kommission kam zu dem Schluss, zu der Empfehlung, dass Eichenmoos deshalb in kosmetischen Produkten überhaupt nicht mehr verwendet werden sollte (ich habe die Stelle jetzt endlich gefunden und kann das nun per Quelle belegen).
Die Petitionsbefürworter sind der Meinung, dass das unverhältnismäßig ist.

Ich meine z.B. dass es einen Unterschied macht, ob ein Stoff in Parfums vorkommt, die man auch meiden kann, wenn man sie nicht gut verträgt, oder ob ein Stoff in jedem zweiten Duschgel, Schampoo und ähnlichem verwendet wird, wo es bedeutet schwieriger ist, einem Stoff dann aus dem Weg zu gehen.

In dem Moment, wo ein Stoff deklarierungspflichtig ist, kann ein Allergiker ihn meiden,( sofern er nicht in jedem Produkt des täglichen Bedarfs vorkommt)

Um aus der wissenschaftlichen Studie, die ja für Nicht-Fachleute gemacht wurde (Abgeordnete sind auch keine Chemiker), andere Schlüsse, andere Konsequenzen zu ziehen, muss man nicht selber Chemiker sein.
Sehe jetzt, dass Apicius das ja alles schon gesagt hat und gut!

Danke.

Ich werde bei Dir abschreiben.
Ein Wort noch zum "sich nicht anschließen, weil man keine Hoffnung hat":
Viel Hoffnung habe ich da auch nicht.
Aber:
Wenn alle die Flinte ins Korn geworfen hätten, die sich für etwas engagiert haben, dann würden wir Frauen heute noch angezeigt werden fürs Hosentragen und unsere Ehemänner müssten unsere Arbeitsverträge unterschreiben.
vor 10 Jahren
Maris:
Wenn alle die Flinte ins Korn geworfen hätten, die sich für etwas engagiert haben, dann würden wir Frauen heute noch angezeigt werden fürs Hosentragen und unsere Ehemänner müssten unsere Arbeitsverträge unterschreiben.


Ganz genau!

Denn dieses Papier ist bestimmt nicht das Ende der Fahnenstange. Jede Studie, die zum Erfolg (sprich: zum Gesetz) geführt hat, gebiert augenblicklich eine neue. Diese ganzen Institutionen sind eine riesige Gesetzgebungs(vorbereitungs)maschinerie, denn das sichert ihre Existenz und dokumentiert ihre Existenzberechtigung. Die Verselbständigung vom eigentlichen Zweck ist dadurch vorprogrammiert und wird uns immer neue Verbote bescheren.
Das sieht man schon daran, dass diese verbotsvorbereitenden Studien in immer kürzeren Abständen auf den Gesetzgebungsmarkt geworfen werden.

Im Übrigen: die Studie ist nicht möglichst verständlich geschrieben, sondern so, dass die Ergebnisse (klugerweise als "Meinung" deklariert) ein möglichst hohes Bedrohungspotential ausstrahlen. Welcher Abgeordnete hat wohl die Zeit, sich durch eine 330-Seiten-Studie zu fräsen, während die anderen Regelungsbereiche der EU-Kommission genauso viel Papier produzieren?

Ich finde Deine Ideen dazu vollkommen richtig.
vor 10 Jahren
Pipette:
Mit meinem Post kann ich sicher nur Aerger machen, weil die Sache sowieso schon ziemlich aussichtslos ist.

(Da wurde die Atom-Bombe hergestellt, manche wussten davon, nichts wurde gesagt, und die Bilanz ist Geschichte.)

Das ganze Problem ist einfach nicht gross und wichtig genug. Aber Ihr koennt es ja versuchen.

Das ist eine typisch US-amerikanische Sicht: Alles hängt mit allem zusammen (Parfüm mit Atombombe, und wenn ich mir am Hintern ein Haar rausreiße, tränen die Augen), ändern kann man eh nix, und überhaupt ist das alles nicht wichtig genug, was wichtig ist, sagt uns schon die Regierung, die hat nämlich den lieben Gott im Rücken. Rolling Eyes

Come on, get a grip!
vor 10 Jahren
Maris, ich bin ganz Deiner Meinung. Das, was Apicius schrieb, ist sicherlich in Auszügen nicht schlecht als Vorlage, außer dieser Passage:
Apicius:
(...) Während dort der Trend zu "Bio" geht, will man uns einreden, dass gerade die schon immer verwendeten Pflanzenessenzen gesundheitlich bedenklich seien und die unzureichenden synthetischen Ersatzstoffe sicher. In den regelmäßigen Verbots- und Restriktionsinitiativen spiegelt sich offenkundig die Lobbyarbeit der aromachemischen Industrie wider.

Die geht am Inhalt des Gutachtens vorbei, das bewusst nicht unterscheidet in der Risikobewertung natürlicher und synthetischer Duftstoffe. Würden wir so argumentieren, würden wir schnell in eine Ecke fortschrittsfeindlicher Kulturpessimisten gestellt werden. Bezüglich des letzten zitierten Satzes mag ich noch einmal auf das Interview mit Philip Kraft im Parfumoblog verweisen und seiner Kritik am geplanten Vorgehen der EU.
Philip Kraft:
(...) Jeder in der Industrie sollte ein Interesse haben, dass möglichst viele Menschen Düfte genießen können. Und das heißt, dass die Düfte sicher sind und Spaß beim Tragen machen, also keine Allergien und Hautreizungen verursachen. Toxikologisch waren Düfte eigentlich seit jeher unbedenklich und mir ist nicht bekannt, dass jemals einer an einer Parfümvergiftung gestorben ist. Zu Napoleons Zeiten wurden Eaux de Cologne ja sogar als Arznei gegen die Pest getrunken. Aber Hautallergien sind nun tatsächlich ein ernstzunehmendes Problem. Auch ich selber möchte keine, denn ich trage extrem gerne und fast immer Düfte. Jedes Unternehmen der Branche kann aber bei der IFRA mitmachen, und die Beiträge sind proportional zur Unternehmensgröße. Der Vorwurf des Diktates der Großunternehmen zieht daher nicht. In der Tat machen nämlich auch viele kleine Unternehmen mit. Das RIFM - das Forschungsinstitut, auf dem die IFRA-Empfehlungen basieren - ist darüber hinaus unabhängig in seinen Empfehlungen. Anders als staatliche Institute und Behörden kann es hingegen viel einfacher auf Know-How aus der Riechstoffindustrie zurückgreifen, und so eine realistischere Sichtweise entwickeln als etwa EU-Kommissionen und deren Forschungseinrichtungen. Die Mitarbeiter des RIFM sind Parfüm-Spezialisten und erfahrene Analytiker, Toxikologen und Dermatologen. Leider gibt es übrigens so gut wie keine Parfümerie-Lobby, weil die Konkurrenz der Hersteller und Firmen leider viel zu groß ist. Außerdem war man es einfach nicht gewohnt, in der Riechstoff- und Parfümindustrie Lobbyarbeit zu betreiben. Meiner Ansicht nach kann und konnte aber jeder gute Parfümeur problemlos unter den IFRA-Normen arbeiten. Die internen Normen großer Kunden gehen häufig viel weiter. Das was jetzt in den EU-Kommissionen zur Debatte steht, würde die Kreativität hingegen wirklich massiv einschränken. Dies aufgrund von Lobbyarbeit außenstehender Dermatologen, die wiederum wenig Einblick in Parfümerieformeln und wenig Verständnis von Parfümerie haben. Es ist bedauerlich, dass die Diskussion in Internet-Blogs in der IFRA einen Schuldigen sucht. Ich bin kein Parfümeur, aber natürlich komponiere ich auch gerne mal ein eigenes Parfum aus Spaß und Freude an ungewöhnlichen und kreativen Düften. Ich kann da für mich eigentlich ja alles rein tun, was ich will. Da ich diese Düfte zum Eigenbedarf verwende, bin ich völlig frei. Dennoch mache ich immer einen IFRA-Check, und manchmal ist in der Tat was nicht konform. Da hatte ich aber noch nie wirklich Mühe, einen guten gangbaren Weg ohne Kompromisse beim Duft gehen zu können. Ein versierter vollberuflicher Parfümeur sollte das noch weniger haben.
(Hervorhebung durch mich.)
Zuletzt bearbeitet von Ronin am 23.01.2014, 09:06, insgesamt einmal bearbeitet
vor 10 Jahren
@AnneSuse
....genau darum bin ich so am Durchdrehen:
weil ich schon voraussehe, wie es weitergeht - nämlich immer weitere sinnlose Einschränkungen und Verbote von Stoffen. Das System hat sich schon verselbständigt und von der Realität entkoppelt.....
vor 10 Jahren
Vorschlag: die Leute, die was machen wollen (über Unterschrift hinaus), verständigen sich außerhalb des Forums ?
Ganz einfach deshalb, weil man sonst vom Hölzchen zum Stöckchen kommt, keine Arbeitsaufteilung hinkriegt (entweder werden dann Sachen gar nicht oder doppelt gemacht) und jede/r, die/der keine Zeit + Arbeit investiert, zu jedem Zeitpunkt ihre/seine Meinung in den Ring werfen kann, was vielleicht gut gemeint, aber kontraproduktiv ist.
Zumindest nach meiner Erfahrung führt das zu ausufernder Zeitvergeudung und geringem Output.

Das WAS kommt vor dem WIE und das WER ist auch nicht ganz unwichtig.
Es ist toll, dass Engament konkret wird!
Damit das erfolgreich sein kann, sollte es strukturiert passieren.

Zum "Erfolg" in "erfolgreich":
Demokratische Teilhabe ist an sich erstrebenswert, auch ohne garantierte Durchsetzung seiner Interessen.
Und, wie schon oben erwähnt: Allein das öffentliche Interesse an dem Thema schützt es vor weiter gehender und völlig ungebremster Willkür.
Bisher hat sich nur eine Perspektive durchgesetzt. Diese Perspektive sollten wir nicht als "unwissenschaftlich" diskreditieren, denn erstens ist sie es nicht und zweitens schadet eine solche Ansicht unserem Anliegen, halbwegs ernst genommen zu werden... es ist eben NUR EINE mögliche Perspektive und es geht darum, aufzuzeigen, dass es noch andere gibt. Eine andere (nämlich unsere) muss formuliert werden, denn sonst existiert sie nicht außerhalb eines Forums und in ein paar Köpfen.

Aber WIE diese Perspektive nachvollziehbar, berechtigt, sympathiefähig und bestenfalls solidarisierungsfähig formuliert und vorgebracht wird, sollten ein paar Interessierte in die Hand nehmen.
Anregungen aus dem Forum sind natürlich willkommen.
Ergebnisse werden natürlich auch in Zwischenschritten hier im Forum vorgestellt.
Aber konkrete Arbeit sollte erstmal von einer konkreten Arbeitsgruppe geleistet werden.

Da ich mich zwar interessiere, aber keine Orgaverantwortung übernehmen will, mag ich persönlich nur zum Gelingen beitragen, keine Organisation übernehmen.
Wenn Parfumo eine Schirmherrschaft über diese AG übernehmen würde, oder sogar den Namen und das Logo dafür zur Verfügung stellen würde, fände ich das sehr, sehr richtig und gut!
Don? Team? Apicius? *zuwink*
Wenn sich ein Mensch als Organisationskoordinator/in kümmern möchte, wäre das auch sehr, sehr richtig und gut!
Maris? AnneSuse? Mia? Alle anderen? *zuwink*

Wenn das passieren sollte und es einen Mail-Verteiler gibt, möchte ich mit drin sein.
Es ist ziemlich geil, wenn statt laberndem Affektabbau in einem Forum, etwas wirklich Handfestes und Echtes entsteht.
Schön, wenn das hier geht!!!

PS: Die Europe Direct-Mail kann ein paar Tage dauern, bislang sind 5 Leute in meinem Verteiler dafür.
vor 10 Jahren
Louce:
Das WAS kommt vor dem WIE und das WER ist auch nicht ganz unwichtig.
Es ist toll, dass Engament konkret wird!
Damit das erfolgreich sein kann, sollte es strukturiert passieren.
(...)
Bisher hat sich nur eine Perspektive durchgesetzt. Diese Perspektive sollten wir nicht als "unwissenschaftlich" diskreditieren, denn erstens ist sie es nicht und zweitens schadet eine solche Ansicht unserem Anliegen, halbwegs ernst genommen zu werden... es ist eben NUR EINE mögliche Perspektive und es geht darum, aufzuzeigen, dass es noch andere gibt. Eine andere (nämlich unsere) muss formuliert werden, denn sonst existiert sie nicht außerhalb eines Forums und in ein paar Köpfen.

Aber WIE diese Perspektive nachvollziehbar, berechtigt, sympathiefähig und bestenfalls solidarisierungsfähig formuliert und vorgebracht wird, sollten ein paar Interessierte in die Hand nehmen.

Das kann ich nicht genug unterstreichen! Wenn wir Unterstützung für unser Anliegen bei MEPs und ggf. auch bei den relevanten Ministern im EU Council erreichen wollen, kann das nur über eine sachliche und fundierte Argumentation erfolgen, wie auch schon Ronin betont hat.

Nachtrag: ich bringe mich gerne organisatorisch ein. Allerdings kann ich keinesfalls eine Vollzeitbeschäftigung daraus machen, da auch ich einen Job habe. Wenn jemand anderes hier über mehr Freiraum verfügen sollte und die Koordination übernehmen möchte, dann gebe ich gerne ab.

Findet die Gründung einer AG wie von Louce beschrieben, Zustimmung? Wenn ja, wer kann und will sich hier im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen? Bitte PN an mich, dann kann ich mit dem Verteiler beginnen.
Arbeitsgruppe vor 10 Jahren
Dann machen wir doch eine Liste, wer was beitragen kann.

Ich trage mal zusammen, wen wir schon haben; wer sich ohne spezielles Thema gemeldet hat, hat noch keins stehen *achwas*. Bitte ggf. korrigieren/ergänzen/Liste fortführen Very Happy
Anschließend dann, wie vorgeschlagen, Zusammenarbeit über direkte Kontakte untereinander, bis wir etwas Diskussionsfähiges haben.
_

- DrPablo: Fachliches und Inhaltliches zum Gutachten
- Maris: Formulierungsvorschlag für die Petition
- Cappellusman: Übersetzung ins Englische
- StellaOscura: ggf. auch Übersetzung ins Englische
- Autunno: "Weiterverbreitung" der fertigen Petition/Mail
- AnneSuse: Kontakt zur Politik, Ansprechpartner, Formulierungsunterstützung
- Guenni:
- Louce?
- Ronin?
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Re: Arbeitsgruppe vor 10 Jahren
AnneSuse:
Ich trage mal zusammen, wen wir schon haben; wer sich ohne spezielles Thema gemeldet hat, hat noch keins stehen *achwas*. Bitte ggf. korrigieren/ergänzen/Liste fortführen Very Happy
Anschließend dann, wie vorgeschlagen, Zusammenarbeit über direkte Kontakte untereinander, bis wir etwas Diskussionsfähiges haben.

- DrPablo: Fachliches und Inhaltliches zum Gutachten
- Maris: Formulierungsvorschlag für die Petition
- Cappellusman: Übersetzung ins Englische
- StellaOscura: ggf. auch Übersetzung ins Englische
- Autunno: "Weiterverbreitung" der fertigen Petition/Mail
- AnneSuse: Kontakt zur Politik, Ansprechpartner, Formulierungsunterstützung
- Cryptic (USA): Kontakte, Research
- MiaVonTrost: Kontakt zu Politik, Formulierungsunterstützung, Research
- Guenni:
- Louce?
- Ronin?
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vor 10 Jahren
Louce:

Wenn Parfumo eine Schirmherrschaft über diese AG übernehmen würde, oder sogar den Namen und das Logo dafür zur Verfügung stellen würde, fände ich das sehr, sehr richtig und gut!
Don? Team? Apicius? *zuwink*
Wenn sich ein Mensch als Organisationskoordinator/in kümmern möchte, wäre das auch sehr, sehr richtig und gut!
Maris? AnneSuse? Mia? Alle anderen? *zuwink*

Bitte gebt mir etwas Zeit; ich habe bis Sonntag Besuch und komme gerade zu nicht sehr viel auf Parfumo!

Ins Englische übersetzen kann ich aber jetzt schon zusagen.
Re: Arbeitsgruppe vor 10 Jahren
Es sind schon viele dabei, ich möchte auch gerne helfen, aber nicht als Zusatzkoch den Brei ... also bin ich beim Finalisieren dabei:
AnneSuse:
Ich trage mal zusammen, wen wir schon haben; wer sich ohne spezielles Thema gemeldet hat, hat noch keins stehen *achwas*. Bitte ggf. korrigieren/ergänzen/Liste fortführen Very Happy
Anschließend dann, wie vorgeschlagen, Zusammenarbeit über direkte Kontakte untereinander, bis wir etwas Diskussionsfähiges haben.

- DrPablo: Fachliches und Inhaltliches zum Gutachten
- Maris: Formulierungsvorschlag für die Petition
- Cappellusman: Übersetzung ins Englische
- StellaOscura: ggf. auch Übersetzung ins Englische
- Autunno: "Weiterverbreitung" der fertigen Petition/Mail
- AnneSuse: Kontakt zur Politik, Ansprechpartner, Formulierungsunterstützung
- Cryptic (USA): Kontakte, Research
- MiaVonTrost: Kontakt zu Politik, Formulierungsunterstützung, Research
- Guenni:
- Louce?
- Ronin: ich biete an, falls gewünscht, vor dem Losschicken bzw. Einreichen das abschließende Redigieren vorzunehmen (englisch und deutsch).
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Re: Arbeitsgruppe vor 10 Jahren
Da ich viele, viele unheimlich blöde Arbeitsstunden schon damit verbracht habe, EU-Anträge zu schreiben und auch sonst nicht ganz unerfahren bin in politischer Argumentation in formalen Zusammenhängen, denke ich, mein Beitrag ist am besten die Textredaktion vorher. Strategisches Überlegen, was wie herausgestellt werden könnte, womit man Blumentöpfe gewinnen könnte und womit nicht sowie das Eingrenzen von empfehlenswerten Schlüsselworten (bzw. der Ausschluß von Unnötigem) ist das, was ich Maris als Unterstützung beim Textentwurf anbiete.

- DrPablo: Fachliches und Inhaltliches zum Gutachten
- Maris: Formulierungsvorschlag für die Petition
- Cappellusman: Übersetzung ins Englische
- StellaOscura: ggf. auch Übersetzung ins Englische
- Autunno: "Weiterverbreitung" der fertigen Petition/Mail
- AnneSuse: Kontakt zur Politik, Ansprechpartner, Formulierungsunterstützung
- Cryptic (USA): Kontakte, Research
- MiaVonTrost: Kontakt zu Politik, Formulierungsunterstützung, Research
- Guenni:
- Louce: Unterstützung bei Textredaktion
- Ronin: ich biete an, falls gewünscht, vor dem Losschicken bzw. Einreichen das abschließende Redigieren vorzunehmen (englisch und deutsch).
101 - 125 von 212
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