7vsChicago

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1 - 5 von 11
7vsChicago vor 3 Jahren 3
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
A wie ...
Ananas
Apfel
Ambroxan
Ambergris
Assoziation ...
Beim Lesen der Noten kommt direkt eine Assoziation auf. Ein Aventus! Ist es eine Kopie? Nein, denn (wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe) kann man Aventus nicht kopieren - das gelingt nicht einmal Creed! Die Frage wäre auch welcher ist denn DER Aventus? Ich denke spätestens hier scheiden sich die Geister…

Jetzt aber zu Victorious:
Victorious ist ein Duft mit dem berühmten Aventus-Accord (Ananas - Apfel - Ambroxan/Ambergris - Birke).

So eröffnet Victorious mit einer schönen spritzigen Ananas-Note und diese bleibt auch über den Verlauf erhalten, lediglich die Spitzigkeit nimmt ab. Im weitere Verlauf zeigt sich dann eine, meines Erachtens, deutlichere Betonung von Moschus, wodurch der Duft einen eleganten hölzernen Twist bekommt. Insgesamt ein schöner, eleganter Duft mit der erwähnten Note. Was Village und Haltbarkeit betrifft: Anfangs deutlich wahrnehmbar, leider ist bei mir die Haltbarkeit nur begrenzt - da hilft nur eins: nachsprühen :)
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7vsChicago vor 3 Jahren 2
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Leichtigkeit des Seins
Belle Mademoiselle ist ein Duft der gute Laune macht. Er startet mit einer fruchtigen Birne und bleibt zunächst auch fruchtig, fruchtig und süß - Ein süßer Fruchtcocktail der einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Süße erinnert zwischendurch leicht an Zuckerwatte. Doch bei aller Süße bleibt Belle Mademoiselle stets unbeschwert und leicht und spiegelt somit die pure Freude am Leben wieder, wie ein Tag auf dem Rummel. Bevor der Tag endet und man den Platz verlässt, darf ein letzter Stopp am Süßigkeitenstand nicht fehlen, Karamell und Pralinen - oh wie lecker. Auch diese Gourmandbasis wirkt nie schwer. Er verkörpert stets die Leichtigkeit des Seins - ein Duft der Freude bereitet und gleichwohl weiß was er will. Die Performance passt hierbei zum Duft :)
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7vsChicago vor 3 Jahren 4
8
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Time for Radio Dr. Jones
Wenn man sich meine Sammlung anschaut, so wird man schnell erkennen, dass Lederdüfte nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Duftfamilien gehören. Nein, ich rieche nicht gerne wie ein Schuhgeschäft oder ein mit Ledersitzen ausgestattetes Auto von innen. Düfte, die rein die Lederkeule schwingen sind nicht meine Welt. Dark Rebel von John Varvatos durfte ich eine Zeit lang mein eigen nennen, jedoch war dieser Duft so speziell, dass ich ihn zwar mochte, jedoch nie die passende Möglichkeit fand wie eine Kneipe in den 90ern, damals als man noch im Innern rauchte, zu duften.
Und jetzt kommt L´Ateliero mit Urban Leather daher. Zunächst bin ich auf L ´Ateliero durch den Podcast „Parfüm der Podcast“ aufmerksam geworden (eine eindeutige Hörempfehlung für alle Duftfanatiker/innen), habe mir hier im Souk eine Probe von irresistible Man besorgt und dank eines Testsets komme ich jetzt in den Genuss der gesamten Linie und somit u.a. dieses Lederdufts. Anders als andere Lederkandidaten ist Urban Leather tragbar. Er ist herb, männlich und würzig zeitweise auch fruchtig. Er riecht eindeutig nach Leder, jedoch ohne die Assoziation der Schuhfabrik zu wecken. Bereits mit dem Aufsprühen kommt eine frische herbe Note hinzu (nehme ich in der Eröffnung evtl Grapefruit wahr?) und eine Würzigkeit, die den gesamten Verlauf anhält. Kurz nach dem ersten Eindruck entfaltet sich hinter dem Leder eine fruchtige, beerdige Note. Der Duft wird somit zu einer rot-fruchtig, würzigen Lederkombination. Er bleibt jedoch stets männlich herb. An dem Punkt, an dem viele andere Düfte in einen süßen Sumpf abdriften, bleibt Urban Leather würzig fast rauchig. So spielen auch im weiteren Verlauf die Kräuter neben dem Leder die Hauptrolle. Wenn mich mein Näschen nicht täuscht, vernehme ich u.a. Thymian. Der gesamte Duft ist warm zeitweise heiß und lässt somit hier und da fast die Assoziation von Wüstenluft aufkommen. Im Drydown nimmt man zart die holzige, leicht cremige Sandelholz-Basis wahr. Urban Leather ist für mich mehr als urban. Es ist Indianer Jones in Blue Jeans, Cowboy im Anzug, eine Hardrockband im Radio, es ist ein Duft der würzig und markant und dennoch alltagstauglich ist - wenn man Leder mag - definitive Testempfehlung, wenn man Lederdüfte mit Schuhgeschäft assoziiert dann auch - vllt. ist es dann der Schlüssel zu einer neuen (Leder)Welt.
Die Sillage ist dem Duft entsprechend, es ist keine Keule die um sich schlägt, aber dennoch deutlich wahrnehmbar.
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7vsChicago vor 3 Jahren 11 5
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Aventus ist mehr als ein Duft - Aventus ist eine Duftgattung
Man kann persönlich von Aventus halten was man möchte, schließlich ist alles eine Frage des Geschmacks, jedoch global betrachtet ist Aventus ein Meisterwerk.

Als Paul Parquet 1882 Fougère Royal kreierte, kreierte er nicht nur einen Duft, er kreierte einen Duftakkord, der der Beginn einer Gattung wurde - die Gattung der Fougère-Düfte. Das Zusammenspiel aus Lavendel, Geranium, Eichenmoos und Cumarin war so prägnant, dass es zur Grundlage der Fougère-Düfte, einer ganzen Duftrichtung wurde. Alle klassischen Fougère-Düfte nutzen diesen Akkord (zumindest 3 Noten). Je nach Intensität der einzelnen Bestandteile und der weiteren Bestandteile der Duftkreation variiert der Duft. So finden wir heute unterschiedliche Fougére-Düfte: mal sehr klassisch, mal mit stärkerer Lavendelnote, mal moderner mit weniger Geranium, mal kraftvoll wie z.B. in den 80ern mit viel Eichenmoos und auch als Oriental also orientalischer Fougère. Paul Parquet hast also 1882 ein Meisterwerk vollbracht, einen Duft, der so prägnant war, dass er zur eigenen Duftgattung wurde.

Was hat das jetzt mit Aventus zu tun? Meiner Meinung nach ist dies Creed auch gelungen. Creed hat mit Aventus einen Duft kreiert, der nicht nur einen, nein gleich zwei prägnante Akkorde enthält. Ach was rede (bzw. schreib) ich da, eine ganze Kadenz! Der Eröffnungsakkord, die Fruchtigkeit ein Mix aus Ananas, Apfel und zitrischen Noten und die Basis mit Rauchnote (meines Erachtens Birke (vlt. Birkenteer) und Ambroxan (ich glaube nicht, dass echtes Ambergris enthalten ist)).

Nun gibt es ähnlich wie beim Fougère-Duft verschiedenste Ausprägungen von Aventus. Viele mögen behaupten, dass seinen Kopien.

Lasst euch gesagt sein, Creed Aventus kann man nicht kopieren!
Woher ich mir da so sicher bin?
Ganz einfach, selbst Creed schafft es nicht Aventus zu kopieren.

Jede Version ist anders, ähnlich wie beim Fougère-Duft - hier kommt ja auch keiner auf die Idee zu behaupten es seinen alles Kopien von Fougère Royal. So haben wir Aventus mal fruchtiger, mal rauchiger, mal einfacher, mal mit stechender Kopfnote, mal ohne Ananas dafür mit Bergamotte und weniger komplex (den nennen wir Explorer und da muss man sagen, dieser Aventus ist ein Geniestreich, denn er bricht den ersten Akkord auf und tauscht eine Note aus und vereinfacht den Rest der Kadenz. Man könnte behaupten es ist die Popversion eines Klassikstücks) und wir haben manche, die ähnlich wie bei den orientalischen Fougère-Düften die Verwandtschaft nicht so offensichtlich zeigen - z.B. Cedrat Boise. Cedrat Boise wird als ein Aventus bezeichnet und er ist im Entferntesten in dieser Gattung, er nutzt zwar einen anderen Fruchtakkord jedoch hält er die Kadenz bei (Frucht auf rauchiger Basis).

Also letztlich hat es Creed mit Aventus aus meiner Sicht geschafft etwas zu erschaffen, das so markant ist, dass wer immer auch nur einen Teil der DNA, der Kadenz nutzt, immer einen Aventus kreiert - und das beste Beispiel hierfür ist Creed selbst, denn auch bei Creed gibt es nicht den Aventus es gibt sozusagen die Duftfamilie Aventus. Ein Klassiker - und ein guter noch dazu.
5 Antworten
7vsChicago vor 3 Jahren 3
8
Flakon
8
Duft
Gegensätze ziehen sich an
Irresistable Man ist aus meiner Sicht ein Duft der Gegensätze. Er eröffnet mit einer schönen Lavendelnote die relativ schnell ihr Gegenüber in der Minze findet. Lavendel - dafür bekannt eine beruhigende Wirkung zu haben und Minze dafür, erfrischend und energetisch zu sein. Minze bleibt auch im Verlauf und trägt zum doch frischen Gesamtbild bei. Auch im weiteren Verlauf treffen sich Gegensätze, Tonka und Vanille, die für sich selbst eher eine würzige Süße bringen treffen auf Kokosnuss, die eine gewisse cremige Urlaubsfrische gibt. Diese Kokosnussnote schwingt leicht merkbar aber nie störend durch den gesamten Duftverlauf im Hintergrund. Irresistable Man ist ein sehr interessanter Duft, der insgesamt sehr universell einsetzbar ist. Durch seine, in sich vereinten Gegensätze ist er nicht zu schwer und nicht zu leicht, nicht zu frisch und nicht zu süß, er ist insgesamt ausgewogen und dennoch so unausgewogen, um markant zu sein. Ein eigener Duft - definitiv interessant und gut. Ich jedenfalls werde meine Probe weiter testen und aufbrauchen und wer weiß vielleicht kommt ja demnächst ein L’ATELIERO Duft ins Lineup für den Frühling - auch die anderen Düfte des Hauses klingen vielversprechend...
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