Acru1986

Ich liebe leicht-süße Cremedüfte, diese dürfen aber nicht zu schwer sein und keinesfalls ranzig riechen, sondern frisch und sauber. An warmen Tagen liebe ich "My Name" von Trussardi sehr, aber nun darf es ruhig etwas schwerer und noch etwas kuscheliger sein. Dafür habe ich nun "pure eVe" entdeckt. Den Auftakt aus Aldehyden mag ich nicht so sehr, weil er etwas zu seifig und dabei scharf daher kommt. Das legt sich aber nach einer halben Stunde und dann wird es einfach traumhaft hell-blumig und freundlich. Das scharf-seifige verschwindet vollkommen in den harmonisch aufeinander abgestimmten Blütenessenzen. Die Herznote verweilt allerdings nicht lange, dann wird es warm, süß und kuschelig. Ich rieche ganz klar auch feine Vanille heraus. In dem Calisson Konfekt sollen ja Mandeln enthalten sein. Mit Mandeldüften habe ich bisher nicht so gute Erfahrungen gemacht, da diese bei mir oft marzipanig-bitter daher kommen (ich hasse Marzipan). Bei "pure eVe" ist das anders, dort sind sie angenehm süß und weich. Der gourmandige Duft des Konfektes ist hier auf jeden Fall alles andere als klebrig-penetrant, sondern bewahrt sich Frische bei. Vielleicht sind es die kandierten Melonen, die Frische und Süße vereinen. So liebe ich es, man fühlt sich sauber und köstlich duftend zu gleich. Weißer Moschus und Zedernholz runden das ganze edel-pudrig ab. Der Puder ist hier fein cremig und nicht staubig, was mir auch immer wichtig ist.

Die Haltbarkeit ist gut auf der Haut, auf der Kleidung hält es sich noch länger.

Die Sillage ist mittelmäßig, wahrnehmbar aber nicht aufdringlich.

Der Flakon ist schlicht und schwer. Ich mag ihn. Die 50 ml Variante ist kaum noch erhältlich, ich konnte sie nur noch im Onlineshop des Herstellers ergattern.

....dass der Duft so schwer zu erhalten ist, denn ich mag in wirklich sehr. Dank der Beigabe einer tolle Parfuma durfte ich ihn jedoch jetzt zumindest testen.

Sein Verlauf ist wirklich spannend, obwohl es natürlich ein Kuschelduft ist, die meines Erachtens nach meistens keine großartige Entwicklung vollziehen.

Der Duft startet frisch, aber nicht scharf. Ich rieche die Zitrusfrüchte und den rosa Pfeffer. Es kitzelt angenehm in der Nase, aber wie gesagt, ohne dabei scharf zu werden.

Dann wird es recht bald süß. Deutlich kommt die gezuckerte Mandel, die glücklicherweise nichts Bitteres an sich hat (ich mag Bittermandel gar nicht), zum Vorschein. Dazu gesellt sich blumig die Orangenblüte. Der Übergang zur Basis ist fließend. Patchouli rieche ich (zum Glück) nicht heraus. Dafür die kuschelige Vanille und den reinen, weißen Moschus. Eine dezente, rauchige Note, die wohl vom Weihrauch stammt, gesellt sich dazu. Weihrauch ist ja quasi auch ein "reiner" Rauch, der in der Kirche genutzt wird, was natürlich thematisch zum Hochzeitsduft passt. Der Weihrauch bleibt stundenlang erhalten, zum Schluss verflüchtig er sich aber und es bleibt nur noch die Vanille und der weiße Moschus. Die Süße ist rein und nicht schwulstig oder schwer.

Die Sillage ist mittelmäßig, die Haltbarkeit sehr gut. Den Flakon kenne ich leider nur von Abbildungen, er sieht aber sehr schön aus und passt sich ebenfalls an das Motto Hochzeit an.

Ich finde, dass dies ein Duft nicht nur für Hochzeiten ist, sondern ein Duft, der zu jedem glücklichen Anlass passt, oder auch einfach glücklich machen kann, wenn sich die Seele grad nach ein paar Streicheleinheiten und nach Entspannung sehnt.

Für mich liegt der Duft irgendwo zwischen "Kenzo Amour" und "Pure eVe/pure Virgin". Er hat diese rauchige Note des Weihrauches, die aber leichter und sanfter ist, als bei Amour und auch nicht bis zum Schluss erhalten bleibt. Außerdem hat er die süße, gourmandige Mandel wie Pure eVe. Er wirkt heller als Amour, jedoch nicht so pur wie Pure eVe.

Es gibt keinen Duft, den ich an dem richtigen Mann mehr liebe als Tomo. Er spiegelt genau die Eigenschaften wieder, die ich an diesem Mann schätze. Dieser Mann ist männlich, stark (körperlich und charakterlich) und gibt mir dieses nie da gewesene Gefühl von Wärme und Geborgenheit.

Der Duft unterstreicht perfekt diese Eigenschaften. Maskulin durch die würzig-holzigen Noten und kuschelig-warm durch Lavendel und Moschus, ohne dabei zu soft zu wirken, er bleibt er männlich.

Der Duft macht für mein Empfinden keine große Entwicklung, was ich aber auch nicht schlimm finde. Anfangs ist er kurz zitrisch-frisch, dies verfliegt aber sehr schnell und danach bleibt es würzig-holzig und warm. Er enthält keine stechenden, oder andere, mich störende Noten. Er ist wunderbar harmonisch, angenehm und rund. Man könnte sagen, dass er eine starke Ruhe ausstrahlt, wie ein Fels in der Brandung. Dabei aber keinesfalls langweilig, sondern sehr anziehend und positiv aufregend.

Die Haltbarkeit ist gut, die Sillage eher körpernah, was vielleicht gar nicht so schlecht ist... ;)

Dank des Sharings einer Parfuma habe ich eine Abfüllung von Candy Kiss ergattert. Es war ein Blindkauf, da es den Duft im Kleinstadt Türkisen nicht gab und ich ihn so vorher nicht testen konnte. Aufgrund der Beschreibungen hier, habe ich es aber gewagt und wurde nicht enttäuscht. Ich kenne den klassischen Candy nicht, so dass ich keinen Vergleich zu ihm ziehen kann.

Candy Kiss startet etwas seifig wie ich finde, was mir erst mal nicht so gut gefiel. Der Duft entwickelt sich aber sehr schön und wird dann nur noch zart, pudrig, dabei überhaupt nicht kratzig, frisch-cremig, leicht süß, aber dabei keinesfalls schwer, sondern eher hell und freundlich. Ich finde, dass man alle Noten gut herausriecht und sie sehr schön aufeinander abgestimmt sind. Die Vanille könnte für meinen Geschmack etwas dominanter sein.

Der Duft hält bei mir lange durch, was bei mir nicht selbstverständlich ist. Die Sillage ist eher dezent.

Candy Kiss könnte ein ernsthafter Konkurrent zu meinem Signatur Duft My Name werden, dafür muss ich ihn aber einer längeren Studie unterziehen. Finde jedenfalls, dass die Düfte sich recht ähnlich sind. My Name hält weniger lang bei mir, dafür hat er nicht diese mich leicht störende seifige Note wie Candy Kiss anfangs und gefällt mir von Kopf bis Basis gut.

Eigentlich mag ich süße Düfte mit Vanille und Tonkabohne in der Basis. Wenn sie schön rund, kuschelig, cremig und weich werden. Außerdem mag ich es, wenn eben diese Düfte lang anhalten, was leider bei mir meistens nicht der Fall ist. Deshalb war ich zumindest, trotz der vielen negativen Kritiken hier, neugierig "La vie est belle" einmal zu testen, zumal mir der Name und die Werbung auch suggerierten, dass der Duft harmonisch und angenehm sein müsste. Ich begab mich also in meiner Mittagspause in die Stadt. Da ich wirklich vorsichtig sein wollte in Sachen Dosierung ging ein winziger Sprüher auf mein Handgelenk und einer auf einen Teststreifen, den ich anschließend in meiner Jackentasche verstaute (Fehler!). Am Anfang roch ich die Birne sehr dominant heraus. Zurück im Büro schnüffelte ich immer wieder an meinem Handgelenk. Was aber gar nicht nötig gewesen wäre, denn der ganze Raum roch nach dem Duft und das nicht gerade so, wie ich es mir erhofft hatte. Er hatte auch keine großartige Entwicklung bei mir, sondern blieb die ganze Zeit aufdringlich, stechend, nicht warm, weich und zum Wohlfühlen. Mein Kollege ist zu seinem Glück zur Zeit im Urlaub, so dass er die Folgen meines Experimentes nicht ertragen musste. Ich weiß nicht, ob es an der Kombination der Vanille und Tonkabohne mit dem Patchouli und der Praline liegt? Meine Lieblingsdüfte enthalten eigentlich alle Vanille und Tonkabohne in der Basis, aber eben nicht in dieser Kombination... Ich habe also mein Handgelenk gewaschen und zwar nicht nur einmal, denn der Duft ist dermaßen "klebrig", dass man ihn kaum los wird. Dann war da ja auch noch der Teststreifen in meiner Jackentasche, von wo aus sich der Duft weiter wabernd durchs Büro verbreitete. Ich habe ihn schließlich in den Müll geworfen, die Mülltüte direkt verknotet und entsorgt. Meine Jacke muss ich dann wohl auch waschen, denn der einzige Sprüher auf dem Teststreifen hat gereicht, um meine Jacke komplett zu "beduften" und das wohl für lange Zeit. Mir ist der Duft einfach "too much".