Alexis66

Alexis66

Rezensionen
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1 - 5 von 22
Alexis66 vor 8 Jahren 10 2
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ein kleiner Schritt für mich...
...ein großer für Ragadoodle.
Ihrer Mühe habe ich es nämlich zu verdanken, dass ich endlich wieder über diesen Duft verfügen kann, und sind es auch 'nur' 10ml.

Tiptoeing ist wie ein Gewitter in einer heißen Sommernacht. Schwül und süß kommt er daher, schleudert aber gleichzeitig Blitze auf die Trägerin und jeden, der sich ihr nähert. Diesem Trommelfeuer aus Amber und Tuberose kann man sich kaum entziehen, der Duft lenkt die Aufmerksamkeit fast mit Gewalt auf die Trägerin. Also schon mal definitiv nichts für diese Jogginghose und Sneakers-Tage! Zu diesem Duft gehört ein weibliches, herausforderndes Outfit; vorzugsweise in rot.

Und doch...etwas ganz leicht frisches klingt in diesem Parfum mit, etwas, was mit der Brachialgewalt aussöhnt. Ich kann es nicht benennen, und P&L geben keine weiteren Ingredienzen preis, aber ich bin sicher, dass da noch eine Frucht mit im Spiel ist. Müßte ich raten, würde ich auf Johannisbeere tippen. Diese leichte Säure sorgt dafür, daß der Duft einen trotz der mörderischen Sillage nicht erschlägt. Üppig, schwer und orientalisch-süß ist er aber auf jeden Fall; dieses Parfum dürfte polarisieren.

Keine auffallende Entwicklung bei diesem Parfum, es bleibt straight jedoch keinesfalls langweilig. Die Haltbarkeit ist phänomenal, gut wahrnehmbar bis in die Nacht und darüber hinaus.
Der hübsch-kitschige Retro Flakon sorgt dafür, daß dieses Parfum auch im Bad nicht zu übersehen ist.

Ihr mögt es schwer und auffallend? Dann: Ready for take off!
2 Antworten
Alexis66 vor 9 Jahren 9 4
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Für mich soll's blaue Veilchen regnen...
Auf diesen Duft war ich aus zwei Gründen sehr gespannt:
1. Amber - liebe ich sehr
2. Veilchen - bin ich skeptisch wegen starker Retro-Assoziation, mag es aber generell

Wie im Thread nachzulesen ist, bekam ich ja schon vor dem Öffnen des Paketes einen guten Eindruck vom Duft. Ich habe ihn dann aber natürlich, wie es sich gehört, ausführlich auf der Haut getestet.

Mein erster Eindruck war nicht die Lakritze, sondern das Veilchen. Sehr authentisch und rein, dabei aber keinesfalls bescheiden wie es so schön im Vers für's Poesiealbum heißt. Dieses Veilchen hat einen lauten, stolzen Auftritt. Fast wäre es mir zuviel, aber eben nur fast. Tonatto hat es hier geschafft, die Gratwanderung zwischen 'stark' und 'aufdringlich' perfekt zu meistern. Die Lakritze ist schon dabei, aber sie spielt hier eindeutig die zweite Geige. Dabei wirkt sie nicht etwa unterbewertet, sondern gibt schön ausbalanciert ihre feine Würze dazu.

Permanent wahrnehmbar hält sich diese Komposition so etwa zwei Stunden, bevor sich der Duft erst kaum merklich, dann deutlich verändert. Ambra hat seinen Auftritt und addiert zusammen mit einem kleinen Hauch Tonka eine cremige und geradezu kuschelige Süße sowie eine winzige Spur Rauch.
So hält sich der Duft dann bei mir gute acht bis neun Stunden, bevor er verklingt.

Für mich ist Ápeiron ein Vintage-Duft in einer spannenden, modernen Interpretation. Ein Parfum weitab vom heutzutage ständig anzutreffenden Mainstream-Einheitsbrei. Die Sillage ist sehr deutlich, durch die gekonnte Komposition aber nicht aufdringlich. Ich würde Ápeiron auch eher feminin sehen, kann mir aber vorstellen, dass ein mutiger Mann ebenfalls seine Freude daran hätte.

Der Flakon ist für mich - ebenfalls aus Gründen die man dem Thread entnehmen kann - schwierig zu bewerten. Ich finde ihn sehr schön und schlicht, und Ballonzerstäuber mag ich ohnehin. Hier gab es aber dann dieses Auslauf-Problem, wobei wir eventuell vielleicht einfach einen Montagsflakon erwischt haben könnten.

Alles in allem ist Ápeiron ein wunderbarer, sehr interessanter Duft, der mit hoher Wahrscheinlichkeit bei mir einziehen wird.
4 Antworten
Alexis66 vor 9 Jahren 6 6
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Würziger Naturduft
Von einem großzügigen Parfumo habe ich eine Abfüllung dieses seltenen und kostbaren Stöffchens erhalten.

Erst dachte ich, naja, Edelweiß...ich sehe mich ja eher nicht im Dirndl...aber ok, testen wir mal.

Speziell Edelweiß rieche ich jetzt nicht heraus, ich wüßte auch gar nicht, wie das riechen soll. Was ich aber wahrnehme, ist der wunderbare Duft einer (bayrischen?) Wiese. Blumen, Kräuter, Gräser, alles herrlich miteinander verwoben. Das hat jetzt für die erste Zeit den Anklang von hochwertigstem, sonnengetrocknetem Wiesenheu. Aber der Duft kann noch mehr. Hölzer gesellen sich dazu und geben Blumen und Gräsern eine sehr interessante, knorrige Note. In Kombination wird das richtig würzig (Kräuter?), ohne jemals diese Natur-Komponente zu verlieren. Addiert mit dem Moschus der mich jetzt auch begrüßt und einen minimalen animalischen Touch beisteuert...toll!

Ich bin ja nun eigentlich der opulent-orientalisch-gerne überladen-Fan, aber dieser Duft packt mich. Natürlich, aber ohne Birkenstock-Attitüde, würzig, ohne Haremszelt, blumig, aber ohne altmodisches Potpourri...hier war ein Meister am Werk!

Die Sillage ist zufriedenstellend, die Haltbarkeit dürfte etwas mehr können; nach etwa fünf Stunden ist mein Urlaub in den Bergen leider vorbei.
Nachteil: Nicht so leicht zu bekommen und nicht so leicht zu bezahlen (meine Info ist ca. 360 Euronen für 100 ml). Für die Mühe hat man dann aber auch einen Duft, den nicht jeder sein Eigen nennt und mit dem man sicherlich auf das Angenehmste auffällt.
6 Antworten
Alexis66 vor 9 Jahren 6 5
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Eine göttliche Odaliske
Die großzügige Chrissy hat mir zu meinem Kauf eine Abfüllung dieses Duftes beigelegt, und nach Lesen der Pyramide musste ich den natürlich sofort testen.
Volltreffer, liebe Chrissy!

Gleich die Kopfnote umgibt mich mit einer süffigen, würzigen Orientwolke. Das Elemiharz und die Bergamotte sind hier eine erotische und herausfordernde Verbindung eingegangen, während Rose und Zimt noch zusätzliche Tiefe beisteuern. Eine Kombination, die mich förmlich dahinschmelzen läßt!
Das Kopfkino springt an und beschert mir Bilder eines Haremsgemaches, in dem die aufgeputzten und parfümierten Favoritinnen auf ihren Gebieter warten. Ich sehe kostbare Seidenstoffe, geschminkte Augen, mit Glitzerpuder bestäubte Haut, Sitzkissen aus Goldbrokat...dieses Parfum führt einem das komplette Morgenland vor Augen, mit all seinen Geheimnissen, all seiner Opulenz.

Im weiteren Duftverlauf wird es dann noch orientalisch-intimer. Ich mache Amber und Hölzer aus, dazu noch Tonkabohne und Patchouli...der Duft hat eine Tiefe und Opulenz, die ihresgleichen suchen. Verschwenderisch, jedoch aufgrund der wirklich perfekten Kombination nie überladen oder gar unangenehm.

Noir Divin ist kein leiser Duft, nichts für ängstliche oder zaghafte Gemüter. Dieser feurige Rausch will auffallen, darüber muss sich die Trägerin von vornherein klar sein. Wenn mir der Ausdruck gestattet ist, dann ist ND ein Duft für selbstbewusste Vollweiber, die ihre Ausstrahlung kennen und gerne damit spielen.

Die Sillage ist ready to rumble, die Haltbarkeit mit 7-8 Stunden absolut zufriedenstellend. Der Flakon ist auf den Fotos sehr hübsch, das Original werde ich aber auch noch beurteilen können: Sobald meine Abfüllung aufgebraucht ist, wird Noir Divin bei mir einziehen!
5 Antworten
Alexis66 vor 9 Jahren 6 3
0
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Die Flakons gehen gar nicht!
...so, das vorweg. Zum Duft:

In Franfans Probenumschlag erhalten, habe ich Passion de L'Amour zuerst getestet. Ehrlich gesagt wollte ich den einfach hinter mir haben, denn wie auch Fefaminz hatte ich etwas ganz anderes erwartet.
Weit gefehlt.

PdLA verbreitet sich augenblicklich als würzig-balsamische Orientwolke. Safran und weiße Blüten bekommen durch Bergamotte einen, wie ich finde, bezaubernden leichten Retro-Touch. Auch die Himbeere mischt mit und sorgt für eine leicht säuerliche Fruchtigkeit. Sehr angenehm, aber der Knaller kommt erst, nachdem sich der Duft etwas gesetzt hat: Karamell und Oud komponieren zusammen mit den Blüten einen fetten, goldenen, leicht rauchigen Toffee. Und bevor es dann zu gourmandig wird, knallt Patchouli herein, erdet Frucht und Süsse und steuert eine ordentliche Portion Sinnlichkeit hinzu.
So bleibt der Duft dann auch; eine angenehme, würzig-rauchige Komposition, die von Blüten und Vanille umspielt wird.
Die Sillage ist sehr ordentlich, den Flakon würde ich allerdings im Schrank verstecken. Das Ding ist von fast schmerzhafter Häßlichkeit.

Fazit: Ein toller Duft, den man bei diesem Namen und in diesem kitschigen Strass-Muffin niemals erwartet hätte. Vielleicht sollte House of Sillage mal sein Marketing ganz neu überdenken.
3 Antworten
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