Alilove

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1 - 5 von 30
Alilove vor 2 Jahren 20 3
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Im Sog der Begierde
Die Nacht ist vorübergezogen. Die Morgensonne kitzelt ihm schelmisch das Gesicht. Er möchte noch nicht den Tag beginnen, viel zu intensiv und eindrucksvoll war die Nacht. Er hat sich in eine Fremde verliebt, deren verführerisches Parfum er noch überall an seinem Körper riechen kann. Es war nur eine kurze Begegnung, doch für ihn war es ein Feuerwerk der Gefühle. Er hätte niemals gedacht, dass er nach einer schmerzhaften Trennung noch einmal im Stande sein wird, den großen staubigen Vorhang, der sich auf sein Herz gelegt hat, wieder aufzuziehen und Licht in sein Innenleben strömen zu lassen.
Sie war der Nektar seiner Begierde, als sie unbekümmert und lässig an der Bar an ihrem Cosmopolitan nippte. Ihre Lippen waren prall und kirschrot. Ihr Lächeln stahl allen anderen Gästen die Show. Er musste näher an sie herantreten. Sie schien genauso wie er alleine ihren Drink zu genießen, als würde sie das öfters machen. Sie war ganz bei sich und ihrem Getränk. Dem lebhaften Treiben in der Bar schenkte sie keinerlei Beachtung. Für ihn war dieses Verhalten einer Frau der Inbegriff für Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein. Viel zu viele Menschen scheuen sich, sich als Single hinaus ins Leben zu begeben und den Tag öffentlich in gesellschaftlichen Sphären nur mit sich selbst zu verbringen. Ab und zu wurde sie von dem Barkeeper, der die Anziehung, die von ihr ausging , ebenfalls erkannte, angeflirtet. Er musste diese Frau kennenlernen. Alles an ihr zog ihn wie ferngesteuert an. Sie trug ein blutrotes langes Kleid aus zarter schimmernder Seide und darüber eine schwarze Lederjacke und Cowboystiefel. Sie wirkte so unnahbar und geheimnisvoll.Da sich sein Cocktail nun dem Ende zuneigte, sah er diese Tatsache als Gelegenheit sich der Bar, wie auch der geheimnisvollen Fremden zu nähern. Er spürte den Anflug von Aufregung und purer Begeisterung. Er hatte das Gefühl zu schweben, als er sich von seinem Barhocker erhob. Diese Leichtigkeit war ihm eine ganz neue Erfahrung. Doch als er den Duft, der von ihr ausging durch seine Nase aufnahm war es um ihn geschehen. Es ist wohl wahr, dass die olfaktorische Wahrnehmung bei uns Menschen über die Nase funktioniert. Sie roch wahnsinnig erotisch, nach einer fruchtigen überreifen blutroten Grapefruit, die ihre Spritzigkeit trotz der Reife nicht verlor. Zu der Grapefruit roch er eine ebenfalls vollmundige tiefrote Kirsche und einen Haufen anderer roter Beeren, die von leicht würzigem zart gepfefferten Ingwer begehrt wurden und so an noch mehr Tiefe gewannen.Die schwarze Johannisbeere mit ihrer spritzigen Süß-Säuerlichkeit ist der Hauptakteur, der für erotische Begierden sorgt. Zarte Weißbücher wie Jasmin und Tuberose versinnbildlichten die pure Weiblichkeit in Perfektion ohne penetrant plump daherzukommen. Das Patchouli zeigte sich sehr tiefgründig, verwegen, düster, und wild . Es passte sehr gut zu der verruchten lichtgedimmten Baratmosphäre, vereinte sich vorbildlich mit dem zarten Leder ihrer Lederjacke und trug feinste Vanilleanklänge mit sich. Je näher er ihr kam, desto mehr Gewürze konnte er erschnuppern.
Er freute sich, als ihr Blick schlagartig seinen kreuzte. Er nahm all seinen Mut zusammen und setzte sich zu ihr an die Bar....
Zurück im Hier und Jetzt zwischen weißen Laken ganz alleine ohne sie, war er immer noch beeindruckt von dem Sog der Begierde, in den er hineingeraten war. Sie hatten noch einen Absacker zu sich genommen; starken italienischen Espresso mit einer Marzipanpraline. Obwohl er vom Betrunkenen Zustand weit entfernt war, musste er sich eingestehen, dass er betrunken vor Sehnsucht und Wollust war. Die Nacht zog an ihm wie ein glitzernder Schleier vorbei.Sie hatte ihn unglaublich fasziniert. Er kannte kein Zeitgefühl mehr. Hing an ihren Lippen, verlor sich in ihren Augen. Sie entführte ihn mit ihren Erzählungen in andere Welten. Doch die Nacht war nicht unendlich, was er sich allerdings in diesem Moment sehnlichst wünschte. Irgendwann musste er ihr die wohlig warme Decke, die sie ihm durch ihr ganzes Wesen überlegte wieder abgeben. Sie musste doch noch etwas hinterlassen haben. Er war wie im Rausch. Noch immer. Er suchte in seinen Taschen nach einem Überbleibsel von ihr. Und wurde fündig....

Der Duft ist ein unglaublicher Verführer für den Abend/die Nacht und verdreht Männern reihenweise die Köpfe. Er erinnert leicht an Hypnotic Poison und Black Opium. Allerdings deutlich eigenständiger und interessanter, "neumodischer". Man sollte es mit dem Sprühen allerdings nicht zu sehr übertreiben, da er sonst zu einem Sillagemonster mutieren und etwas auf die Nerven gehen könnte.
3 Antworten
Alilove vor 2 Jahren 8 1
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die Nacht als Verführerin; Eine Zeitreise in die 70er Jahre.
"Und jetzt, hinaus in die Nacht und dem Abenteuer hinterher." haucht dieser wahnsinnig geheimnisvolle Duft allen Interessenten und Trägern ins Ohr. Er soll, laut dem Schöpfer Christopher Chang die ausgelassene multikulturelle Ära der 70er Jahre widerspiegeln und einen Eindruck der glühenden Energie, die damals in seiner Heimatstadt New York herrschte, einfangen.
Inspiriert wurde er von dem wilden Treiben im legendären Studio 54, wo facettenreicher Lifestyle und verschiedene Kulturen aufeinander stießen. Eine neue Discorevolution wurde zum Leben erweckt.
Wir haben es hier mit einem zeitlosen, farbenfrohen, fordernden und facettenreichen Duft zutun. Sein Charakter ist schillernd, aber nicht durchschaubar und einfach zu handhaben, dennoch zieht er alle um sich herum durch seine mystisch-verruchte Aura und neckische Provokation in seinen Bann.
"Imitation Woman" startet mit einer im ersten Moment spritzigen, erfrischenden herb-säuerlichen schwarzen Johannisbeere, die allerdings mit der Zeit immer mehr an Reife & Tiefe erlangt, süßer und vollmundiger wird, wie blutroter reifer Wein, reifes Obst und durch feine Lakritz-Nuancen einen Schleier magischer Erotik mit sich führt und dadurch direkt als unersättliche Verführerin auftritt. Gekonnt schleichen sich zarte weiße Blüten mit ein, die geschickt dafür sorgen, dass der Duft interessant bleibt und nicht ins Gewöhnliche abdriftet. Aldehyde sorgen für 70er Jahre Assoziationen & den typischen Vintage-Touch, ohne altmodisch oder verstaubt daherzukommen.
Sandelholz lässt an Holzmöbel der 70er Jahre denken. Patchouli und Weihrauch lassen Erinnerungen an Räucherstäbchen der Hippies, alte Clubsessel, durchgesessene Ledersofas, Rauchschwaden, verschüttete Mischgetränke in heruntergekommenen Diskos, wo ausgelassen und hemmungslos bis zum Morgengrauen gefeiert wurde, wieder aufflammen.
Selten habe ich so einen spannenden, wie aufregenden Duft gerochen, der sich mit keinem anderen vergleichen lässt. Der Duftschleier lässt den Träger noch mysteriöser wirken und sorgt für "Headturner"
Definitiv nicht für Jedermann und ganz klar für den Abend/die Nacht bestimmt ( der Mond ist auf deiner Seite;) ) und nicht für jeden Tag.
Für mich auch absolut unisex, und genauso erotisch und anziehend an einem Mann.


1 Antwort
Alilove vor 3 Jahren 11 6
7
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Über das Vergessen von Zeit und Raum
Vor einiger Zeit verspürte ich wieder vermehrt den Drang in die wunderbare Welt der Bücher abzutauchen und suchte eine kleine verstaubte Esoterikbuchhandlung in meiner Stadt auf. Ich wurde direkt durch Räucherstäbchenwolken, Meditationsmusik und Traumfänger an der Decke willkommen geheißen.
Ich entschied mich diesmal für die Zauberecke und tauchte ein in die Welt der Hexen und Magier. Es fühlte sich an wie eine kleine Selbstmeditation, weil ich das Hier und Jetzt für kurze Zeit vergaß.
Plötzlich nahm ich in der von Räucherwerk dominierten Luft eine süßliche Note war. Dieses Gemisch roch interessant und irgendwie anziehend. Völlig buchtrunken und benebelt von den Eindrücken dieser Buchhandlung drehte ich mich zur Seite und sah direkt neben mir einen Mann stehen, der genauso wie ich die Bücher über Zauberei und Kartenlegen nahezu aufsog. Nebenbei nippte er immer wieder an seiner Dose Redbull, die er ungeniert aus der Jackentasche holte. Ich war noch nie ein Fan von Energydrinks und verabscheute diese Mischungen eher. Aber in diesem Moment war das Bild ein anderes. Vorsichtig und unauffällig scannte ich diesen geheimnisvollen Leser neben mir. Er sah verwegen, aber gepflegt aus. Seine Nase steckte tief in den Büchern. Irgendwann bemerkte er meine interessierten Blicke und lächelte mir zu und sagte:" Oh, wie es aussieht haben wir den gleichen Geschmack. Diese Bücher sind gefährlich. Hat man sich einmal für sie entschieden, kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen so spannend sind sie. Bücher bringen mich nachts in einen Rauschzustand. Deshalb der Redbull..." Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang. Diese Kommunikation unter Gleichgesinnten sollte mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
"Mukhallat" von Montale lässt die Begegnung mit dem geheimnisvollen Fremden wieder aufleben. Für mich riecht Montales Gemisch weder nach Plastikbarbie, vergammeltem Obst, noch nach Nagellackentferner. Vielmehr duftet er nach diesen amerikanischen Valentins-Herzbonbons, Brausepulver, Räucherstäbchen, Shisha, und Redbull, aber auf interessante Art und Weise. Ich glaube dieser Duft zählt zu den Düften mit den krassesten Negativbewertungen. Deshalb hat er wohl auch meine rebellische Neugierde geweckt. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden und man sollte sich nicht zu sehr von Bewertungen der anderen abschrecken lassen, sondern sich immer selbst ein Bild machen.
Das Opening ist ziemlich extrem und synthetisch, aber auf keinen Fall abschreckend oder toxisch. Die Walderdbeere ist ziemlich präsent und erinnert an Candyshops. Der Perubalsam nimmt dem ganzen aber das kitschig-zuckrige und gibt dem Duft eine besondere Tiefe und leichte balsamische Harzigkeit. Nach ein paar Stunden wird der Duft weicher, leiser und die Vanille kommt zum Vorschein.
Insgesamt sehr ausgefallen und speziell für besondere Anlässe oder rebellische Tage ,um auf andere Gedanken zu kommen. Entweder Love or hate. Gibt kein dazwischen:D
6 Antworten
Alilove vor 3 Jahren 9 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Die Suche nach dem Verborgenen
Gefühlt machen sich nach dem ersten Sprüher ganze Welten auf. Der Träger dieses Duftes fühlt tief in sich den Stachel der Neugier nach dem Unbekannten, die Lust am Übertreten der schmalen Linie, die unsere konkreten Gedanken von den dunkel gefärbten, mystischen Fantasien des Unbewussten trennt, sowie den Willen, den eigenen Geist nicht mit den Ketten des Sichtbaren und Allgemeinbekannten zu fesseln. Der Duft verleitet einen dazu im Zwielicht zwischen Realität und ihrer Kehrseite zu schweben. Man begibt sich in den Schatten seiner Selbst, wo wir all unsere Wesensfarben beherbergen.
Die Franzosen haben hier etwas ganz Außergewöhnliches kreiert.
Der Duft ist unglaublich dunkel und geheimnisvoll mit seiner rauchigen Aura. Aber dennoch seidig weich und nicht zu aggressiv. Er startet orientalisch verrucht ( zimtiges Patchouli)mit einer verschmitzten Süßsäuerlichkeit, die Lust hat , alle in ihren Bann zu ziehen. Dazu gesellen sich Rauchakkorde, die an Brennholz erinnern und immer weiter hinabsteigen in die Tiefen des Anrüchigen. Die Pflaume geht mit der Vanille ein symbiotisches Verhältnis ein, sodass diese Liebesbeziehung dazu führt, dass der Duft eine unglaublich erotische Arroganz geschenkt bekommt. Man könnte annehmen ,man hätte es hier mit einem unglaublich teuren Parfum zutun. Definitiv unisex, aber ohne seinen Zauber zu verlieren, da der Duft perfekt mit der Aura seines Trägers sympathisiert und facettenreich wie ein Camäleon daher schleicht und einen ganz großen Auftritt verspricht.
1 Antwort
Alilove vor 3 Jahren 5 1
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Eine romantische Liebesnacht
Wenn die Sonne am Horizont versinkt, geht der Tag zu Ende und die Nacht beginnt....Es gibt wohl kaum ein romantischeres Bild als einen Sonnenuntergang.
Dieser edle Parfumschatz erinnert mich sehr intensiv an meine Urlaube in der Stadt der Engel-in den Hollywood Hills, Los Angeles und erweckt die Sonnenuntergang-Romantik immer wieder zu neuem Leben. Keine andere Stadt erstrahlt in so einem satten goldenen Licht, ist so facettenreich und hat so beeindruckende Energien, wie LA.
Der Duft symbolisiert für mich das farbenprächtige Lichtspektakel. Ein sattes Abendrot so perfekt eingefangen. "Sunset Romance" startet zuerst fruchtig süß. Hier erschnuppert man sofort die süß-säuerliche Birne, die vielleicht am Stock über dem Lagerfeuer erhitzt wird. Es wird warm und cozy, denn schnell gesellen sich dunkle Holznoten dazu, die dafür sorgen, dass die anfängliche Süße einen verruchten Touch bekommt. Das unschuldige Maiglöckchen das süß duftet, und als Symbol für den Frühling und die Hoffnung auf Liebe und Glück galt, mischt sich unter und verleiht dem ganzen Szenario eine Unbeschwertheit/Verspieltheit. Die zarte salzige Meeresbrise vom Pazifik liegt in der Luft und Moschus-und Amberakkorde sorgen für eine romantisch-intime Atmosphäre. Die Wärme der Abendsonne und des Lagerfeuers ist noch deutlich zu spüren. Hat sich der Duft erstmal gesetzt wird er weicher und hautnaher, trotzdem empfinde ich ihn durch die dunkle verrauchte Patchoulinote als sinnlichen und animalischen Lockstoff. Außergewöhnlich gut gemacht und auch an Männern sehr anziehend!
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