
Ambroxus
Rezensionen
Filtern & sortieren

Oud Wood - der Vergängliche
Tom Ford ist eines der wenigen Designer-Label, die zuweilen noch originelle Düfte herstellen, und Oud Wood ist definitiv einer davon. Die Duftnote Oud ist zwar an sich nicht mehr wirklich originell im Jahr 2025, aber in Oud Wood doch recht gekonnt umgesetzt. Den Auftakt bildet eine kräftige Oud-Note, die minimal stechend und „medizinisch“ daherkommt, wie es auch bei einigen natürlichen Oud-Essenzen der Fall ist. Im Vergleich zu vielen anderen Parfums, die Oud im Namen führen, riecht es bei diesem Tom Ford auch tatsächlich nach echtem Oud. Es ist ein helleres, eher cleanes Oud, ohne viel Animalik. Eingebettet ist es hauptsächlich in Kardamom, süsslichen Amber, Sandelholz und Vetiver - eine sehr gefällige Kombo, die dem Massengeschmack entgegenkommt. Wenn auch für manche Oud-Puristen und Nischen-Fans vermutlich zu gefällig und zu süsslich.
Leider müssen wir auch gleich zum größten Schwachpunkt von Oud Wood kommen, nämlich der Haltbarkeit. Speziell die schöne Oud-Note flacht leider recht schnell wieder ab. Und im späteren Verlauf ist dann nur noch ein etwas schwachbrüstiger, vanilliger Amber von Oud Wood übrig. Das ist für den Preis einfach etwas zu wenig in heutiger Zeit.
Der Flakon mit seiner Plastikkappe entspricht auch nicht so recht der gehobenen Preislage.
In der Umgebung dürfte der Duft gut ankommen. Angesprochen wird man aber vermutlich nicht mehr darauf, dazu ist diese Duft-DNA mittlerweile zu wenig neu.
Fazit: Oud Wood ist ein gefälliges, gut gemachtes Parfum mit ziemlich authentischer Oud-Note. Für ein Oud-Parfum lässt es sich recht unkompliziert zu vielen Gelegenheiten tragen, bevorzugt in der kälteren Jahreshälfte. Die Sillage finde ich angemessen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Wer einen "Sillage-Monster" erwartet, wird hier allerdings enttäuscht. Die Haltbarkeit ist leider etwas mangelhaft, ein paar Stunden mehr Ausdauer könnten es bei dem Preis schon sein.
Leider müssen wir auch gleich zum größten Schwachpunkt von Oud Wood kommen, nämlich der Haltbarkeit. Speziell die schöne Oud-Note flacht leider recht schnell wieder ab. Und im späteren Verlauf ist dann nur noch ein etwas schwachbrüstiger, vanilliger Amber von Oud Wood übrig. Das ist für den Preis einfach etwas zu wenig in heutiger Zeit.
Der Flakon mit seiner Plastikkappe entspricht auch nicht so recht der gehobenen Preislage.
In der Umgebung dürfte der Duft gut ankommen. Angesprochen wird man aber vermutlich nicht mehr darauf, dazu ist diese Duft-DNA mittlerweile zu wenig neu.
Fazit: Oud Wood ist ein gefälliges, gut gemachtes Parfum mit ziemlich authentischer Oud-Note. Für ein Oud-Parfum lässt es sich recht unkompliziert zu vielen Gelegenheiten tragen, bevorzugt in der kälteren Jahreshälfte. Die Sillage finde ich angemessen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Wer einen "Sillage-Monster" erwartet, wird hier allerdings enttäuscht. Die Haltbarkeit ist leider etwas mangelhaft, ein paar Stunden mehr Ausdauer könnten es bei dem Preis schon sein.
La Grande Bellezza
Es ist immer schön, wenn man von einer Reise auch einen Duft mit nach hause nimmt, den man für immer mit dieser Reise verbinden kann. Bei meinem dritten Trip in die schöne Stadt Rom hatte ich neben kulturell-geschichtlichen Dingen auch mal Lust auf ein wenig Shopping. Also auf in die Via del Corso, welche eine der bekanntesten Einkaufsmeilen der Stadt ist. Und dort in einer Seitenstrasse befindet sich auch ein kleiner Shop von Profumum Roma. Parfums dieser Marke findet man in Deutschland leider höchst selten zum Testen, also wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mich vor Ort durch einige der Düfte zu schnuppern. Gekauft habe ich schliesslich „Acqua e Zucchero“ und den „Eccelso“, jeweils im kleinsten 18 ml Flakon. Beides interessante Düfte, aber der Eccelso gefällt mir noch ein wenig besser.
Zum Auftakt bekommt man ziemlich umgehend den vollen Charakter des Parfums, welcher sich von da an nur noch wenig verändert. Ein wenig Bergamotte und moderat Blumiges als Kopfnote. Sogleich kommt aber auch der Muskat und die Eichenmoos-Note durch, welche ihm einen kleinen Oldschool-Vibe und eine gewisse Ernsthaftigkeit verleiht. In der Basis finden wir noch Sandelholz und ein wenig Moschus. Eccelso hat auch ein klein wenig eine Barbershop-Seifigkeit, und eine winzige Prise Animalik - zumindest für meine Nase. Übermässige Süsse kann ich nicht feststellen. Zweifellos ist dieses Parfum inspiriert von den ganz großen, klassischen Herrendüften vergangener Tage. Aber hier gekonnt für die Moderne interpretiert und ohne jeden Altherren-Muff. Eccelso wirkt äußerst elegant und distinguiert, andererseits aber auch nicht zu formell, und lässt sich somit sowohl mit Jeans als auch mit Anzug tragen. Wobei ihm edle Stoffe und handgefertigte Lederschuhe wohl eher gerecht werden.
Eccelso verlangt vielleicht eher nach einem reiferen Träger über 30. Vielleicht so ein nachdenklicher Lebemann wie jener Jep Gambardella (Toni Servillo) aus dem wunderbaren Film „La Grande Belezza“. Für mich passt dieser Duft mit all seinen Facetten auch wunderbar zu Rom, und er wird mich wohl für immer an diese großartige Stadt erinnern.
Allen, die einen Duft einen eleganten, stilsicheren, klassisch angehauchten, nicht alltäglichen Duft suchen, sei ein Test von Eccelso empfohlen. Von einem Blindkauf würde ich aber eher abraten, dazu ist Eccelsio ein bisschen zu speziell. Das Preisniveau ist leider recht hoch, wie ich finde.
Die kleinen 18 ml Flakons haben leider nicht die besten Zerstäuber. Dieser ist recht schwergängig, und so gut wie nicht dosierbar, d.h. es kommt meist die volle Ladung heraus. Und im Falle von Eccelso ist das manchmal schon zu viel. Möglicherweise ist das ja bei den großen Flakons besser gelöst.
Zum Auftakt bekommt man ziemlich umgehend den vollen Charakter des Parfums, welcher sich von da an nur noch wenig verändert. Ein wenig Bergamotte und moderat Blumiges als Kopfnote. Sogleich kommt aber auch der Muskat und die Eichenmoos-Note durch, welche ihm einen kleinen Oldschool-Vibe und eine gewisse Ernsthaftigkeit verleiht. In der Basis finden wir noch Sandelholz und ein wenig Moschus. Eccelso hat auch ein klein wenig eine Barbershop-Seifigkeit, und eine winzige Prise Animalik - zumindest für meine Nase. Übermässige Süsse kann ich nicht feststellen. Zweifellos ist dieses Parfum inspiriert von den ganz großen, klassischen Herrendüften vergangener Tage. Aber hier gekonnt für die Moderne interpretiert und ohne jeden Altherren-Muff. Eccelso wirkt äußerst elegant und distinguiert, andererseits aber auch nicht zu formell, und lässt sich somit sowohl mit Jeans als auch mit Anzug tragen. Wobei ihm edle Stoffe und handgefertigte Lederschuhe wohl eher gerecht werden.
Eccelso verlangt vielleicht eher nach einem reiferen Träger über 30. Vielleicht so ein nachdenklicher Lebemann wie jener Jep Gambardella (Toni Servillo) aus dem wunderbaren Film „La Grande Belezza“. Für mich passt dieser Duft mit all seinen Facetten auch wunderbar zu Rom, und er wird mich wohl für immer an diese großartige Stadt erinnern.
Allen, die einen Duft einen eleganten, stilsicheren, klassisch angehauchten, nicht alltäglichen Duft suchen, sei ein Test von Eccelso empfohlen. Von einem Blindkauf würde ich aber eher abraten, dazu ist Eccelsio ein bisschen zu speziell. Das Preisniveau ist leider recht hoch, wie ich finde.
Die kleinen 18 ml Flakons haben leider nicht die besten Zerstäuber. Dieser ist recht schwergängig, und so gut wie nicht dosierbar, d.h. es kommt meist die volle Ladung heraus. Und im Falle von Eccelso ist das manchmal schon zu viel. Möglicherweise ist das ja bei den großen Flakons besser gelöst.
Layton - der gehypte Süssling
Heute würde ich mich gern einmal einem bekannten Publikumsliebling widmen, nämlich dem Layton aus dem Hause Parfums da Marly. Ja, auch ich bin zuweilen auch ein Herdentier und lasse mich hin und wieder von Hypes verführen. Hier auf Parfumo wird Layton mit sagenhaften 8.6 bewertet, und so viele User können doch nicht irren, denkt man sich. Also ab in die Parfümerie des Vertrauens und testen. Ich fand ihn auch ganz interessant und hab ihn mir spontan gekauft. Jetzt, seit mehr als zwei Jahren, steht der Flakon immer noch so gut wie voll in der hinteren Ecke, und die anfängliche Begeisterung war doch recht schnell abgeflacht. Ich möchte den Duft aber auch nicht komplett verreissen, weil die Duft-DNA von Layton eigentlich ganz originell ist, auch wenn er meiner Meinung nach ein paar handwerkliche und qualitative Schwächen hat.
Wie ist der Dufteindruck? Am Anfang geht es gleich recht auffällig zur Sache, mit fruchtigen Noten, Lavendel und moderater Frische. Kurze Zeit später wechselt er zu einem süsslich dominierten, schwer zu beschreibenden Gemisch aus fruchtigen und würzigen Noten, Patchouli, Vanille und zusammengewürfelter Duftchemie. Alles ziemlich übersteuert und relativ unausgewogen. Als feiner Gentleman-Duft ist Layton sicher nicht konzipiert, hier geht es eher mit dem Holzhammer zur Sache - man möchte auffallen.
Der Duft enthält anscheinend ziemlich viel Patchouli, welches aber dermaßen von Aromachemie zugedeckt ist, dass man ihn erst nach dem Abwaschen so richtig wahrnimmt. Kandierte Früchte und Kirmes, sind tatsächlich eine passende Analogie für Layton. Als feine und meisterhafte Kreation würde ich diesen Duft auch mit viel gutem Willen nicht bezeichnen wollen. Mit seiner übermäßigen Süsse wirkt er auch irgendwie ein bisschen vulgär. Im Drydown wird er dann etwas gesitteter mit Vanille und würzigem Amber, wie man es bei vielen anderen Parfums hat. Für den Clubabend in der kälteren Jahreszeit macht der sich bestimmt gut, aber insgesamt bin ich wohl auch etwas alt für diesen Duft. So bis 30 kann man ihn sicher sorglos tragen.
Für mich ist das einer der Düfte, bei dem ich als Träger auch manchmal hoffe, dass ihn niemand in der Umgebung zu stark wahrnimmt. Billig riecht er zwar nicht, eben aber auch nicht wirklich stilvoll. Nur wie gesagt, die Duft-DNA ist an sich nicht uninteressant, und ab und an rieche ich ihn auch ganz gern wieder (..habe nur keine Ahnung, wie ich jemals diesen 125ml Flakon leerbekommen soll;-).
Flakon und Verpackung sind ein bisschen wie der Inhalt. Es wirkt nicht billig, aber auch nicht wirklich stilvoll. Alles recht massiv und schwer, allein die Kappe wiegt satte 115 g.
Preislich finde ich ihn etwas überteuert mit über 200 Euro.
Mein Fazit: Layton wird dem Hype in meinen Augen nicht ganz gerecht. Selbst von Parfums de Marly gibt es in meinen Augen ein paar bessere Düfte. Aber das alles stellt nur meine ganz subjektive Meinung dar, und es sollte sich deswegen niemand von einem Test abhalten lassen. Auch wenn er mir nicht 100%ig gefällt, es gibt massenhaft schlechtere Düfte als den Layton, das sollte auch gesagt werden.
Wie ist der Dufteindruck? Am Anfang geht es gleich recht auffällig zur Sache, mit fruchtigen Noten, Lavendel und moderater Frische. Kurze Zeit später wechselt er zu einem süsslich dominierten, schwer zu beschreibenden Gemisch aus fruchtigen und würzigen Noten, Patchouli, Vanille und zusammengewürfelter Duftchemie. Alles ziemlich übersteuert und relativ unausgewogen. Als feiner Gentleman-Duft ist Layton sicher nicht konzipiert, hier geht es eher mit dem Holzhammer zur Sache - man möchte auffallen.
Der Duft enthält anscheinend ziemlich viel Patchouli, welches aber dermaßen von Aromachemie zugedeckt ist, dass man ihn erst nach dem Abwaschen so richtig wahrnimmt. Kandierte Früchte und Kirmes, sind tatsächlich eine passende Analogie für Layton. Als feine und meisterhafte Kreation würde ich diesen Duft auch mit viel gutem Willen nicht bezeichnen wollen. Mit seiner übermäßigen Süsse wirkt er auch irgendwie ein bisschen vulgär. Im Drydown wird er dann etwas gesitteter mit Vanille und würzigem Amber, wie man es bei vielen anderen Parfums hat. Für den Clubabend in der kälteren Jahreszeit macht der sich bestimmt gut, aber insgesamt bin ich wohl auch etwas alt für diesen Duft. So bis 30 kann man ihn sicher sorglos tragen.
Für mich ist das einer der Düfte, bei dem ich als Träger auch manchmal hoffe, dass ihn niemand in der Umgebung zu stark wahrnimmt. Billig riecht er zwar nicht, eben aber auch nicht wirklich stilvoll. Nur wie gesagt, die Duft-DNA ist an sich nicht uninteressant, und ab und an rieche ich ihn auch ganz gern wieder (..habe nur keine Ahnung, wie ich jemals diesen 125ml Flakon leerbekommen soll;-).
Flakon und Verpackung sind ein bisschen wie der Inhalt. Es wirkt nicht billig, aber auch nicht wirklich stilvoll. Alles recht massiv und schwer, allein die Kappe wiegt satte 115 g.
Preislich finde ich ihn etwas überteuert mit über 200 Euro.
Mein Fazit: Layton wird dem Hype in meinen Augen nicht ganz gerecht. Selbst von Parfums de Marly gibt es in meinen Augen ein paar bessere Düfte. Aber das alles stellt nur meine ganz subjektive Meinung dar, und es sollte sich deswegen niemand von einem Test abhalten lassen. Auch wenn er mir nicht 100%ig gefällt, es gibt massenhaft schlechtere Düfte als den Layton, das sollte auch gesagt werden.
2 Antworten
X for Men - der Duft der Macht
X for Men ist 350 Euro das zweitteuerste Parfum, welches ich je gekauft habe. Obwohl ich der Marke Clive Christian zuerst etwas skeptisch gegenüberstand. Insbesondere die Flakons und deren Kappen in Form einer goldenen Krone, wecken bei mir eine unangenehme Assoziation mit neureichem, pseudo-royalen Kitsch. Aber gut, man sollte sich nicht immer von Äußerlichkeiten auf den Inhalt schliessen. Im Fall von „X“ entpuppt sich das auch als unbegründet, da dies ein Duft jenseits aller Geschmacks-Verirrungen ist. Glücklicherweise wusste ich beim Kauf auch nicht, dass er von Parfumeur Geza Schön kreiert wurde, da ich ihn ansonsten vielleicht nicht ganz vorbehaltlos getestet und gekauft hätte. In der Vergangenheit war ich nicht immer voll überzeugt von dessen Schöpfungen.
X präsentiert sich meiner Nase als ein würziger, krautig-grüner, eher herber Duft, der wohltuend leicht und mit moderater Frische daherkommt. Rosa Pfeffer, Kardamom, Ingwer und ein paar herb-blumige Noten spielen hier sehr schön zusammen. Moosige Noten und Vetiver geben ihm eine klassisch-elegante Basis - aber modern, ohne jegliche Alt-Herren-Vibes. In der Basis kommt auch eine ganz leichte zimtige Süsse zum Vorschein, die den eher herben Dufteindruck abrundet und nicht gar so streng erscheinen lässt.
Nach dem recht starken Auftakt ist X dann ein eher dezentes Parfum, welches aber durch sein nobles Understatement seinem Träger eine interessante Aura verleihen dürfte. Unterschwellig schwingt hier vielleicht auch ein wenig Dominanz und Unnahbarkeit mit. Wohl auch gut geeignet für die Chefetage einer Londoner Investmentbank.;-)
Zugegeben, mir ist der Duft in manchen Situationen etwas zu formell und kühl in seiner Ausstrahlung.
Die Haltbarkeit ist für diese Preislage leider eine kleine Unverschämtheit.
Ist der die 350 Euro wert? Natürlich nicht. Aber unwichtig, denn wer diesen Duft kauft, muss in dem Moment wahrscheinlich eh nicht auf den Euro schauen.
Man kann Geza Schön bescheinigen, dass er sich wie kaum ein anderer darauf versteht, Düfte dieser Art und Wirkung zu kreieren. Ich habe in meiner Sammlung noch einen Ormonde Jayne, der eine ganz ähnliche Aura vermittelt. X ist für mich definitiv einer der gelungensten Düfte von ihm. Ein edler Begleiter an manchen Tagen, der aber leider etwas zu schnell wieder weg ist..
X präsentiert sich meiner Nase als ein würziger, krautig-grüner, eher herber Duft, der wohltuend leicht und mit moderater Frische daherkommt. Rosa Pfeffer, Kardamom, Ingwer und ein paar herb-blumige Noten spielen hier sehr schön zusammen. Moosige Noten und Vetiver geben ihm eine klassisch-elegante Basis - aber modern, ohne jegliche Alt-Herren-Vibes. In der Basis kommt auch eine ganz leichte zimtige Süsse zum Vorschein, die den eher herben Dufteindruck abrundet und nicht gar so streng erscheinen lässt.
Nach dem recht starken Auftakt ist X dann ein eher dezentes Parfum, welches aber durch sein nobles Understatement seinem Träger eine interessante Aura verleihen dürfte. Unterschwellig schwingt hier vielleicht auch ein wenig Dominanz und Unnahbarkeit mit. Wohl auch gut geeignet für die Chefetage einer Londoner Investmentbank.;-)
Zugegeben, mir ist der Duft in manchen Situationen etwas zu formell und kühl in seiner Ausstrahlung.
Die Haltbarkeit ist für diese Preislage leider eine kleine Unverschämtheit.
Ist der die 350 Euro wert? Natürlich nicht. Aber unwichtig, denn wer diesen Duft kauft, muss in dem Moment wahrscheinlich eh nicht auf den Euro schauen.
Man kann Geza Schön bescheinigen, dass er sich wie kaum ein anderer darauf versteht, Düfte dieser Art und Wirkung zu kreieren. Ich habe in meiner Sammlung noch einen Ormonde Jayne, der eine ganz ähnliche Aura vermittelt. X ist für mich definitiv einer der gelungensten Düfte von ihm. Ein edler Begleiter an manchen Tagen, der aber leider etwas zu schnell wieder weg ist..
Edler Guerlain für den selbstbewussten Auftritt
Santal Royal von Guerlain gehört nun schon zwei Jahren zu meinen Lieblingsdüften, und es wundert mich etwas, dass er in Rezensionen teilweise nicht allzu gut wegkommt. Zugegeben, das Rose-Oud-Thema ist mittlerweile etwas ausgelatscht. Aber der Guerlain setzt für meine Nase trotzdem recht originelle Akzente, die ihn besonders machen. Zum Auftakt geht es gleich mit einer kräftigen Oud-Note zur Sache, die aber eher weich und gefällig daher kommt. Diese legt sich recht schnell etwas und es kommt eine wunderbar rauchige, dunkle Rose zum Vorschein, die mit ein wenig leckerem Kirschlikör und dunklen Beeren serviert wird. Der Moschus ist wahrnehmbar, glücklicherweise ohne viel Seifigkeit. Sandelholz geht ein klein wenig unter, aber man kann es wahrnehmen. Eine Birkenteer-ähnliche Note gibt dem Ganzen eine geheimnisvoll-ledrig-rauchige Aura. Von Jasmin und Neroli bekomme ich, offen gestanden, eher wenig mit. Ein klein wenig Animalik riecht man heraus, welche sich aber wunderbar in den Duft einfügt und ihn etwas weniger glatt erscheinen lässt.
Santal Royal ist insgesamt ein äußerst raffiniertes, sorgsam austariertes Duftgewebe, welches sich mit großer Komplexität und Tiefe darbietet, was vielleicht auf die Verwendung von eher hochwertigen Rohstoffen hindeutet. Alles ist wunderbar in Balance gebracht, ohne übertrieben glatt zu wirken. Der Duft wirkt durchaus modern, für einen orientalisch angehauchten Duft auch nicht zu schwer oder gar schwülstig. Er ist deutlich wahrnehmbar im Umfeld, ist aber durch seine edle Machart trotzdem unaufdringlich. Aufgrund der Wärme, die der Duft ausstrahlt, ist er eher für die kältere Zeit des Jahres prädestiniert. Ansonsten aber ein sehr unkompliziert zu tragender Duft, der nicht zu feierlich wirkt, und zu vielen Gelegenheiten passt.
Bei Aussenstehenden kommt er für ein eher dunkles Parfum erstaunlich gut an. Nach meiner Erfahrung ist das eher die Ausnahme bei Düften dieser Art, die schlimmstenfalls als aufdringlich oder schwülstig wahrgenommen werden. Bei Santal Royal ist das nicht der Fall, es riecht für mich sehr stilvoll und elegant. Und ja, dieser Guerlain riecht auch „teuer“..
Der Duft ist gleichermassen für Damen wie Herren geeignet, wobei das Pendel hier vielleicht etwas in die männliche Richtung zeigt. In jedem Fall aber gewiss kein Duft für Mauerblümchen. Es kommt schon ein bisschen ein dominantes Statement rüber. Wenn man ihn als Typ tragen kann, bringt er einen aber auch nie in Verlegenheit.;-)
Mein Fazit: Parfumeur Tierry Wasser hat bei diesem Duft ziemlich viele Register gezogen, er zeugt von wirklicher Meisterschaft. Ein sehr sorgfältig und raffiniert ausgearbeiteter Duft, wie man ihn selten unter die Nase bekommt. Trotz dem nachgelassen Hype für Rose-Oud-Düfte kann er sich aufgrund seiner Qualitäten immer noch behaupten, wie ich finde. Das ist auch ein Merkmal von Meisterwerken jeglicher Art, dass sie eben zeitlos sind und sich einem Hype weitestgehend entziehen.
Santal Royal ist insgesamt ein äußerst raffiniertes, sorgsam austariertes Duftgewebe, welches sich mit großer Komplexität und Tiefe darbietet, was vielleicht auf die Verwendung von eher hochwertigen Rohstoffen hindeutet. Alles ist wunderbar in Balance gebracht, ohne übertrieben glatt zu wirken. Der Duft wirkt durchaus modern, für einen orientalisch angehauchten Duft auch nicht zu schwer oder gar schwülstig. Er ist deutlich wahrnehmbar im Umfeld, ist aber durch seine edle Machart trotzdem unaufdringlich. Aufgrund der Wärme, die der Duft ausstrahlt, ist er eher für die kältere Zeit des Jahres prädestiniert. Ansonsten aber ein sehr unkompliziert zu tragender Duft, der nicht zu feierlich wirkt, und zu vielen Gelegenheiten passt.
Bei Aussenstehenden kommt er für ein eher dunkles Parfum erstaunlich gut an. Nach meiner Erfahrung ist das eher die Ausnahme bei Düften dieser Art, die schlimmstenfalls als aufdringlich oder schwülstig wahrgenommen werden. Bei Santal Royal ist das nicht der Fall, es riecht für mich sehr stilvoll und elegant. Und ja, dieser Guerlain riecht auch „teuer“..
Der Duft ist gleichermassen für Damen wie Herren geeignet, wobei das Pendel hier vielleicht etwas in die männliche Richtung zeigt. In jedem Fall aber gewiss kein Duft für Mauerblümchen. Es kommt schon ein bisschen ein dominantes Statement rüber. Wenn man ihn als Typ tragen kann, bringt er einen aber auch nie in Verlegenheit.;-)
Mein Fazit: Parfumeur Tierry Wasser hat bei diesem Duft ziemlich viele Register gezogen, er zeugt von wirklicher Meisterschaft. Ein sehr sorgfältig und raffiniert ausgearbeiteter Duft, wie man ihn selten unter die Nase bekommt. Trotz dem nachgelassen Hype für Rose-Oud-Düfte kann er sich aufgrund seiner Qualitäten immer noch behaupten, wie ich finde. Das ist auch ein Merkmal von Meisterwerken jeglicher Art, dass sie eben zeitlos sind und sich einem Hype weitestgehend entziehen.
3 Antworten