Gedanken revidieren?

Joa, hm. Ich weiß jetzt nicht mehr ganz genau, wer das hier mal geschrieben hatte, aber es lässt mich nicht mehr los, weil so viel Wahres in diesen Worten steckt, nämlich:"Ich verbrauche meine Sammlung nicht, ich GE-brauche sie!" Nagelt mich jetzt bitte nicht exakt auf den Wortlaut fest, aber der Sinn dahinter ist mir wichtig. Gedanken dazu, ob es nun Sinn macht, eine Sammlung anzulegen, ob man zuviel oder zuwenig hat. Alles liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters. Ich selbst empfinde es als ein wunderschönes Sammlerhobby. Man kann sich mit Düften verschiedene Stimmungen kreieren, die Vergangenheit gedanklich wieder mal spüren, Erinnerungen deutlicher und intensiver aufleben lassen. Ich mag das. Sehr.

Und - ja - ich will meine Sachen tagesformabhängig gebrauchen, nicht einfach nur versprühen, "weil man das so macht." Das ist nicht der Sinn dahinter.

Auch meine mir "eingetrichterte" Überzeugung aus der Vergangenheit spielt da keine unerhebliche Rolle. Man solle Parfums erstmal auf die Haut sprühen, dann kurz warten und dann erst schnuppern und nicht wie wild die Moleküle sofort zerreiben. Nun habe ich paar "Kandidaten" in meiner Sammlung, die ich persönlich wunderbar finde, aber mir fehlt einfach manchmal der gewisse "Wumms" dahinter. Habe mir also mal den Spaß gemacht und genau das Gegenteil mit diesen Parfums gemacht. Auf die Handgelenksinnenseite aufgesprüht und sofort die beiden Hautstellen aufeinander gerieben und - wow - da war doch gleich eine andere Wirkung. Als wenn dadurch "Kügelchen" einfach aufgeplatzt wären. So, als würden sie sonst nur auf der Haut trocknen und sich nicht öffnen können. Ja, surreal, ich weiß. Aber so habe ich es genau in dem Moment empfunden. Wie gesagt, ich kenne Nischenparfumerien, in denen ein Aufschrei kam, als ich noch grün hinter den Ohren einen Duft aufgesprüht bekam, ich den freudestrahlend sofort verrieben hatte bzw. gleich auf die alkoholische Note meine Nase packte und dann entsetzt zurückwich. Kann das - wie letztens beschrieben - auch immer noch an anderen Menschen beobachten, garniert mit einem angewiderten Aufschrei...

Dann kommen wieder Meinungen, dass das den Düften nun doch nichts ausmachen würde. Vollkommen gegenteilig und genau das finde ich sehr spannend, damit werde ich mich in der nächsten Zeit mal mehr auseinandersetzen. Wie wirkt dieser oder jener Duft, wenn ich ihn "nur" aufsprühe im Gegensatz dazu wenn ich ihn verreibe.

Thema "Haltbarkeit": trage zurzeit auch gerne mal auf die trockene Haut eine neutrale Fettcreme (aus der blauen Dose...) auf, lasse alles gut einziehen und sprühe dann den Duft, weil ich mir damit mehr Haltbarkeit und auch mehr Sillage erhoffe. Ein anderes Mal kommt der Primer aus meiner Beautysammlung dran, soll ja auch exakt das Gleiche bewirken können, mal gucken. Oder layern. Keine Ahnung, was eigentlich gut zusammenpasst und auch das fordert mich wieder heraus und zu gucken, was passt denn nun zusammen, was so überhaupt nicht?

Thema "Sillage": Düfte, die ich liebe und mit einer guten Sillage beschrieben werden, vernehme ich zu schwach. Dagegen andere Parfums, die ich überhaupt nicht prickelnd sondern eher sogar schon nervig finde können mich mit ihrer Haltbarkeit und Sillage bei einem Wert von "4" schon aus den Socken hauen und mich zwingen, schnellstens alles wieder abzuwaschen. Verkehrte Welt...

Oder ist was mit meiner Nase nicht in Ordnung? Vielleicht habe ich ja auch ein "Nasenproblem"... :D