Arryn

Arryn

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1 - 5 von 6
Arryn vor 7 Jahren 11
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Renaissance
Guerlain.

Braucht es noch mehr? Ich liebe Guerlain - und halte es für eins der besten Parfümhäuser der Welt. Immerhin ist es auch eins der ältesten. Gut, ich als 0815 Laie in der Parfumwelt kenne auch erst ein Bruchteil dessen, was das Parfumo Research kennt. Nach meinen geliebten Chanel-Parfums wollte ich auch mal ein ganzes Stück weiter über den Horizont blicken. Da auch Guerlain seine ganz einzigartige Geschichte zu erzählen hat, und einige der Legenden wie Jicky, Shalimar oder L'Heure Bleue aus dessen Feder stammt, lag es für mich persönlich nah dort einmal hinab zu tauchen.

Daher ist es schon fast grotesk, dass sie auf Anhieb garnicht so leicht zu finden sind. Klar - im Onlinehandel sind Guerlain-Parfums bei fast allen großen Anbieter zu bekommen - aber Vorort? Bei mir zunächst Fehlanzeige. Während bei Kette N°1 mein Gegenüber ganz erstaunt darüber ist, dass es Guerlain noch geben soll (True Story!), verweist Kette N°2 mich auf den Onlinehandel - oder eine Filiale etliche Kilometer entfernt, wo zumindest Shalimar stehen soll. Dann wohl doch besser in einen der Guerlain Shop-in-Shops in der Berliner Innenstadt. Ins Waldorf Astoria Hotel … ? Oder Galerie Lafayette …? Naja, es endete in einem Online Blindkauf von Mitsouko.

Beim Auspacken beschlug der noch eiskalte Flakon. Ich drückte das erste Mal den Sprühkopf und schnupperte. Mir stand wohl ein großes Fragezeichen im Gesicht. Ich konnte das zunächst absolut nicht zuordnen. Er war ganz anders als ich erwartet hatte, getreu nach dem Motto hier auf parfumo „Benutzern, denen N.N. gefällt, gefällt häufig auch: … “

Da ist Zimt drin, definitiv. Nelken vielleicht? Auf jeden Fall Gewürze, wo das Eichenmoos mit reinspielt. Zitrusfrüchte, die später den, leider kurzen, Pfirsich-Aldehyd im Herz unterstützen. Für den Rest ist meine Nase definitiv zu grobschlächtig. Aber das ist auch gut so. Den das ist es, was ich an Mitsouko liebe. Es ist der derzeit geheimnisvollste Düfte in meiner kleinen Sammlung und der einzige Chypre. Er verblüfft mich jedesmal von neuem. Ich trag ihn nicht allzu oft, da er für mich kein Alltagsduft ist. Ich möchte ihm dem besonderen vorbehalten, dem Abend oder der Nacht. Ich bilde mir ein, ich lasse den Flakon wohl nie Tageslicht sehen. Er sieht nur das gedimmte Licht meiner großen gold-glühenden Filament-Glühlampen, welche mit ihren echten 60 Watt noch eine gottgewollte Zahl auf die Stromrechnung zaubern. Wehe dem der sich eine Energiesparlampe rein dreht …

Mein Fazit: Mitsouko ist, wohl trotz Reformulierung, die Legende die ich erwartet habe. Es gibt so einige Parfums die zu unrecht als „altbacken“ bezeichnet werden. Auf Mitsouko passt dies allerdings und das meine ich positiv! Ich kann verstehen wenn einige ihn vielleicht nicht mögen oder tragen möchten. Mitsouko ist mein Parfum für besondere Abende. Ich würde es nie tagsüber oder im Büro tragen. Mitsouko wurde von einigen als Mutter der Chypres bzw. der Unisexdüfte bezeichnet - und das unterschreibe ich auch gerne.

Duft: oben bereits beschrieben. 9.5/10

Haltbarkeit: 7-8 Stunden, bis wirklich nur noch die Basis durchschimmert. 8/10

Sillage: eher Hautnah, sicherlich von der Dosierung abhängig. Wer es stärker braucht, sollte vielleicht zum Eau de Parfum oder Extrait greifen. 7/10

Flakon: Einer der Guerlain-Flakons. Die Verzierungen verleiteten meine Oma zunächst zu der Annahme, es sei ein russisches Parfum. Der Deckel ist leider aus Plastik. Im Sprühkopf ist das Guerlain-Logo eingeprägt.
Schützt das Etikett vor Feuchtigkeit: nach einer winterlichen Autofahrt beschlug der Flakon so stark das beim Abwischen sich leider bei mir ein Teil der Schrift auf dem Etikett löste (ich ärgere mich heute noch für mein schnelles trockenwischen). 8/10 Punkte.

Mon Guerlain ist es wohl zu verdanken, dass zumindest in den Berliner Parfümieren Guerlain seine wohl überfällige Renaissance feiert. Eifrig wurde in meiner Stammfiliale Platz für die Guerlains geschaffen, so überhastet das die Verkäuferin sich entschuldigte für die noch fehlenden Preisschilder und den tief versteckten Testern. So kam ich wenigstens zum Testen von Shalimar und einigen Aqua Allegorias.

Aber darf das nur von Mon Guerlain abhängig sein? Entdeckt der Mainstream Klassiker irgendwann wieder? Immerhin kann jeder Guerlain "mein" Guerlain sein/werden ...
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Arryn vor 7 Jahren 17 1
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Für die Ewigkeit - Teil 3
Chanel N°5 habe ich bislang immer in drei Teile gesehen: Das Eau de Toilette, das Eau de Parfum, und das Parfum „Extrait“, was also drei unterschiedliche Konzentrationsstufen entspricht. Das alte Eau de Cologne gab es schon bei meiner Geburt nicht mehr und das Eau Première und L’Eau zählen für mich einfach nicht dazu. Zumindest war das bis vor kurzem so.

Ich habe bereits je ein Kommentar beim EdT und EdP verfasst. Was lag also demnach für mich näher, als nächstes über das Extrait zu schreiben? Vor allem da ich es Dank einer lieben Parfuma inzwischen auch besitze. Nun, ehrlich gesagt ich kann nicht genau sagen warum ich mich momentan dagegen verwehre über das Extrait zu schreiben, ich denke das ich mir dabei Zeit lassen werde …

Entgegen meiner leichtsinnigen Aussage, dass Eau Première gehöre für mich nicht zu N°5, schreibe ich nun darüber. Ich habe ihm sogar im Geschäft zunächst nichtmal Beachtung geschenkt. „Der gehört nicht dazu, der ist zu jung. 2008? Niemals! Mir kommt vieles ins Haus, aber das nicht … “ - waren meine Gedanken zunächst. Meine Meinung begann sich zu wandeln, als meine Oma mir eine Probe vom L’Eau zeigte. Mit dem L’Eau konnte ich aber zunächst ebenfalls nichts anfangen, weil ich leider ständig den Vergleich zum eigentlich N°5 suchte. Ich bin ein großer Fan von zitrischen Düften, und doch steht der L’Eau momentan für mich auf dem Abstellgleis, aber das heißt ja nicht das er dort bleibt. Ich merke, ich schweife schon wieder ab.

Zum Eau Première bin ich durch eine ganz liebe und nette Verkäuferin gekommen. Ich unterhielt mich mit ihr über das EdT und fragte sie irgendwann im Gespräch nach ihrer persönlichen Meinung zum L’Eau. Sie antwortete, als ebenfalls überzeugte N°5 Trägerin, das sie das Eau Première damals (2008) noch akzeptierte und es ihr gefiele, das jetzige L’Eau aber überhaupt nicht. Es sei ihr einfach zu „dünn“. Darauf entschied ich, mich doch einmal mit dem Première zu beschäftigen. Denn irgendwo müsste doch N°5 da drin stecken.

Ja und wie: Aldehyde! Hallo, liebe Aldehyde! Frisch und zitrisch, weniger seifig als im EdP. Und das gepaart im Hintergrund mit dezenter pudriger Vanille und einer blumig-floralen Note. Ich besitze ja neben den N°5 Düften auch einige der Produkte aus der ganzen Duftserie, darunter der Körpercreme. Und genau an eben diese hat mich das Première stark erinnert. Die Herznote riecht einfach fast genauso - ein Zusammenspiel zwischen Jasmin und Rosen, wie es so schön bezeichnet wird, pudrig gebaut, auf einem Fundament aus Sandelholz.

Wenn N°5 die Königin ist, dann ist Eau Première die Kronprinzessin. Aber nicht „verzogen-mädchen-prinzessinnenhaft“ sondern reif, elegant und immer in Contenance, unter den wachsamen Augen der Königinmutter.

Mein Fazit: Der Première wird, neben Cristalle Eau Verte, mein Frühlings- und Sommerduft 2017 werden. Aber auch jetzt schon in den noch etwas kühleren Tagen, kann er problemlos getragen werden. Er ist für mich Puder zum sprühen, wegen der „aufwirbelnden“ Sillage fast mehr noch als das Eau de Parfum. Das ist aber auch der einzige Punkt den ich kritisieren möchte, zwei bis drei Sprüher gehen, aber danach kann es zu viel werden. Die Duftwolke, welche man ansonsten hinterher zieht, kann dann schnell von Mitmenschen als „kratzig“ und trocken empfunden werden.

Duft: Oben ausgeführt, 9/10 von mir hier.

Haltbarkeit: Pendelt irgendwo zwischen dem EdT und EdP. 7 Stunden in etwa, aber völlig in Ordnung. Knapp 8/10 hier.

Sillage: Wechselnd meiner Meinung nach. Zum Start recht stark, im späteren Verlauf aber relativ körpernah. Eigentlich hätte ich nur 7 gegeben, aber je nach Dosierung wird die Duftwolke zum Teil allerdings recht groß und „kratzig“. Demnach 8/10 hier von mir.

Flakon: Der klassische Chanel Flakon - und das ist auch gut so. Die Verzierungen am Deckel sind im Gegensatz zum EdP in Silber statt Gold gehalten. Sonst ist der Flakon wirklich vollkommen identisch, am Boden ist sogar der Schriftzug „Eau de Parfum“ aufgedruckt. Es schien aber laut Foto früher einen anderen Flakon gegeben zu haben. Volle 10/10.
1 Antwort
Arryn vor 7 Jahren 19 4
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Für die Ewigkeit - Teil 2
Wer meinen ersten Kommentar zum Eau de Parfum von Chanel N°5 gelesen hat weiß, dass ich ein „unverbesserlicher“ Chanel-Fan bin. Ich halte alle Chanel-Parfums als sehr gut abgestimmt und ausgeglichen, es gibt eigentlich keins welches mir überhaupt nicht zusagt, obwohl ich noch lange nicht jedes von ihnen kaufen oder tragen würde. Mit N°5 begann die Zeit meiner eigenen Welt der Düfte. Auch wenn ich mir inzwischen regelmäßig weitere Parfums angucken, teste und mir z.T. auch kaufe - zieht es mich doch immer wieder zu diesem einen zurück. Ich denke andere können dies ebenfalls mit ihren Lieblings/Signaturdüften nachvollziehen.

Ich möchte garnicht mehr viele Worte ans Eau de Parfum verlieren, dies kann gerne auf der dazugehörigen Seite nachgelesen werden. Nur soviel: Mein erstes N°5 war das aktuell erhältliche EdP, erst später habe ich erfahren dass dies eine Rezeptur von Jaques Polge aus dem Jahr 1986 ist. Daher müsste natürlich das Eau de Toilette her! Einmal mehr auch diesen Duft wahrnehmen und hinabtauchen zurück in die Goldenen Zwanziger! Aber sollte er sich doch so erheblich vom „neueren“ EdP unterscheiden? Kurz gesagt: Ja.

Die erste Begegnung mit dem EdT hatte ich im vergangenen Dezember. Mein erster Eindruck hat mich ähnlich fasziniert wie damals das EdP, nur war der Duft doch deutlich anders. Während das EdP einen starken und klaren seifig-frischen Start mit deutlichen Aldehyden hat, braucht das EdT ein winziges bisschen länger um sich zu entfalten. Die Aldehyde sind hier wesentlich schwächer, aber immer noch gut erkennbar. Im Vergleich zum EdP verhalten sich die verschiedenen Noten zudem anders. Von Beginn an ist eine gewisse blumig-pudrigkeit zu riechen, während beim EdP sich diese erst nach ca. 30 min erkennbar entfaltet. Der Duft ist allgemein wesentlich wärmer und „femininer“ als das EdP. Auch in den Basisnoten zum Schluss wirken das Sandelholz und gerade die Vanille wohliger als im jüngeren EdP.

Bevor ich zum Fazit und den übrigen Bewertungen komme möchte ich euch noch kurz in eine Geschichte zum Kauf des EdT mitnehmen: Ich stand am Regel vor den vielen Chanel´s und mein fragender-suchender Blick zitierte auch schon bald, wie in dem Fall auch gewollt, eine Verkäuferin her. „Kann ich weiterhelfen?“ - Ja können sie: Haben sie von N°5 auch das Parfum Extrait zum testen da? Ich erwartete ein Nein, da mir eigentlich klar war das es diese kostbaren Tropfen nicht zum testen geben wird. Entgegen dessen griff sie ins Regel und drückt mir das Eau de Parfum in die Hand. In meiner Verwunderung wies ich als Laie die Dame erstmal auf die unterschiedlichen Konzentrationen hin und erwähnte das die Rezepturen sich unterscheiden. Darauf ging sie nach vorne zur Kasse, fragte ihre Kollegin und kam zurück. „Ne, das Extrait haben wir nicht zum testen, aber es riecht genauso wie das Eau de Parfum.“ An diesem Punkt entschied ich das Gespräch nicht weiter zu führen, bedankte mich freundlich und verlies das Geschäft. Mit einem Mann kann man es ja machen, der sucht das Zeug doch nur zum verschenken an seine Oma. Ob sie wirklich so gedacht haben weis ich freilich nicht. Glücklicherweise gab es im Einkaufscenter noch eine weitere Parfümerie am anderen Ende, wenn auch etwas kleiner. Die Dame dort war sehr freundlich und ich konnte mich eine ganze Weile mit ihr über N°5 in den verschiedenen Konzentrationen unterhalten. Letztendlich kamen wir sogar noch über Guerlain ins schwärmen, da ich mir wenige Tage zuvor erst Mitsouko im Internet gekauft hatte, welchen ich ebenfalls sehr gern habe. Glücklich und zufrieden verließ ich mit dem EdT von N°5 das Geschäft.

Mein Fazit: Das Eau de Toilette macht seinem Namen alle Ehren. Der Duft ist wunderbar ausbalanciert, warm und vielfältig. Er ist deutlich blumiger und pudriger als das EdP, Kopf- Herz und Basisnoten fließen anders in einander über. Ich trage ihn gern, und er bleibt in meiner Sammlung! Aber, ich muss ein aber anbringen. Ich als Mann ziehe das seifigere, „herbere“ EdP dem EdT vor. Ich liebe einfach diese kräftigen Aldehyde. N°5 ist für mich beides - das EdT und das EdP, und ich möchte keins von beiden missen. Das EdP träge ich aber deutlich öfter, aber an manchen Tagen, da weis ich früh im Bett schon „Heute wieder das Eau de Toilette“.

Duft: Oben bereits ausgeführt, 9.5/10 von mir hier. Die vollen 10 sind dem Extrait vorbehalten. Das EdP hat von mir glatte 9 bekommen.

Haltbarkeit: Die Haltbarkeit ist für ein EdT sehr gut. Früh rauf und durch den Tag ist kein Problem, Spätnachmittag/Abend kann dann aber ruhigen Gewissens nachgelegt werden, wenn nicht: auch nicht schlimm. Die Basisnoten halten bis Abend durch. 9/10

Sillage: Die Sillage ist mittel-stark nach meinem Empfinden. 8/10 hier.

Flakon: Gekauft habe ich damals die nachfüllbare Klavierlack-Variante. Sehr schön anzusehen, typischer Chanel-Stil, gibt es auch als nicht nachfüllbaren Flakon. Der „klassische“ Chanel-Flakon bleibt aber wohl dem EdP und Extrait vorbehalten. Ob es das EdT früher in diesem gab entzieht sich meiner Kenntnis. 9/10, da ich den klassischen noch eleganter finde.

Nun denn, meine Reise ist noch nicht zu Ende, denn noch habe ich das Extrait leider nicht. Darauf bin ich mehr als gespannt. Auch möchte ich versuche im Laufe des Jahres noch eine Vintage-Version des EdT zu ergattern. Vielleicht wird das im März was mit dem Extrait, zu meinen Geburtstag. Mit Glück kommt im Februar aber erstmal Pour Monsieur …
4 Antworten
Arryn vor 7 Jahren 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Darf gerne auch mal ein anderer Name sein
Gestern von der Dame in Türkis eine Probe mit ins Tütchen bekommen. Mein erster Gedanke schon im Auto: "Schade, die Probe hab ich schon. Naja, was solls". Zu Haus durfte ich aber feststellen, das es mehrere Invictus gibt und meine Probe das von 2013 ist. Das "normale"? hatte mir nicht wirklich gefallen, aber ich geb jedem weiteren Parfum immer gerne eine neue Chance. So hab ich es gestern Abend/Nacht und heute den ganzen Tag getragen und getestet, eigentlich ohne dazu einen Kommentar verfassen zu wollen.

Im ersten winzigen Atemzug hat er mich an La Nuit de L'Homme von Yves Saint Laurent erinnert, ein Duft den ich sehr gern habe, ihn aber aus fehlenden Anlässen nicht allzuoft trage. Diesen Gedanke schob ich aber sehr schnell binnen weniger Sekunden wieder aus dem Kopf als mir Synthetik entgegen flog. Die Orangenblüten und der Pfeffer machten den Duft zwar zunächst angenehm, aber je länger ich ihn gerochen habe mischten sich die Lorbeeren und dieser Hauch von, ich nehme an das ist der Whisky, mit rein. Wie das öfter mit neuen Düften ist, gerade die die man eher nicht so mag: man riecht sie die ersten Minuten/Stunden ständig. Nicht das es mich gestört hätte, aber ich finde der Duft hat nichts wirklich besonderes an sich. Andere Düfte verursachen bei mir regelmäßiges Lächeln im Gesicht wenn mir ein Luftzug entgegenweht. Bei Invictus Intense leider nicht. Das Pröbchen wird nun im Freundeskreis weitergegeben.

Mein Fazit: Ein grundsolides Parfum welches im großen und ganze gut ausbalanciert ist. Seine Schwäche ist aber, dass ihm das besondere fehlt. Der Duft von Invictus Intense war mir nicht wirklich neu, diese Noten hab ich in abgewandelter Form auch bei anderen Marken gerochen, und auch bei Deos schon.

Duft: Oben bereits beschrieben, 7/10 von mir hier. Ein solides Parfum, was sicher auch seinen Platz in so mancher Sammlung finden wird.

Haltbarkeit: Die Haltbarkeit ist in Ordnung. 8/10 hier, da er zumindest auf meiner Haut noch ein kleines bisschen länger halten hätte können.

Sillage: Selbes wie bei der Haltbarkeit, vielleicht für manche Nasen ein Hauch zu auffällig. 7/10

Flakon: Den sehe ich gerade nur auf dem Foto. Im Laden laufe ich ehrlich gesagt meistens bei Paco Rabanne einfach vorbei. Ist aber der selbe wie bei Invictus, nur in dunkelgrau-anthrazit. 8/10
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Arryn vor 7 Jahren 8
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Zitronenblau
Blau ist mit Abstand meine Lieblingsfarbe. Am liebsten ein kräftiges Marine- oder Königsblau, wie einst die Wände in meinem Kinderzimmer es waren. Der Verkäufer damals im Baumarkt guckte nicht schlecht als mein Vater ihm sagte, dass das ganze Zimmer in dieser starken Farbe gestrichen werden sollte und wir es nicht zum mischen benutzen wollten. Dieser Faden zieht sich bis heute durch mein Leben. Mein Auto ist blau, vieles meiner Kleidung, und so sollte auch nach meinem ersten Parfum, das großartige Chanel N°5, ein blauer Flakon her, und gerne diesmal auch ein Herrenduft. Nur ich selbst war niemals blau, und Gott es so will bin ich es nie.

Es traf sich gut, dass ich nachdem ich mein erstes N°5 bestellt habe, ich kurz in die Herrendüfte von Chanel reingeklickt habe. „Bleu de Chanel“ schimmerte von den unzähligen Pixeln auf meinen Tablet hervor. Blau heißt das, dafür reichte mein Französisch gerade noch aus. Fasziniert vom Flakon und von der ersten Beschreibung entschied ich, dieses Parfum im Auge zu behalten. Eine Woche später hatte ich die Gelegenheit den Duft auch wahrzunehmen beim Besuch einer Parfümerie. Ich zuckte beim ersten Schnuppern, war ich doch überrascht oder zunächst gar irritiert. Allerdings wusste ich als Parfum-Neuling auch nicht wirklich was ich bei der Farbe „Blau“ und der Beschreibung „holzig-würzig“ erwarten sollte. Ich entscheid weiter zu ziehen und später noch einmal mir Gedanken zu ihm zu machen.

Am Ende meiner Einkaufstour lag das Eau de Parfum in meinem blauen Stoffbeutelchen. Zuhause wurde es eifrig ausgepackt und aufgetragen. Bei praktisch jeder Handbewegung nahm ich die Zitronen und Mandarinen war, auch eine gewisse Würzigkeit und Holzigkeit machte sich alsbald bemerkbar. Die frische Kopfnote hält ungewöhnlich lange an finde ich. In der Herznote übernehmen dann die Hölzer und Vanille, was deutlich entspannt und beruhigt, ist der Start doch auch für mich manchmal zu „krass“. Die Basisnote untermauert das ganze letztendlich und lässt den Duft relativ warm verklingen.

Bleu de Chanel ist für mich weniger der Duft für den Tag oder die Arbeit. Er passt für mich am besten in einen kühlen Herbstabend. Ein Duft, welcher Wärme und Geborgenheit verströmt und in dem das Echo des vergangenen Sommers hallt - und den nächsten Frühling erahnen lässt.

Zum Eau de Parfum:

Duft: Habe ich oben bereits ausgeführt. 8.5/10 von mir hier, da der Start an manchen Tagen doch einfach zu stark nach Zitrusfrüchten schreit.

Haltbarkeit: Die Haltbarkeit ist sehr gut, man kommt problemlos über den Tag oder durch die Nacht. 9/10.

Sillage: Die Sillage ist zunächst recht stark nach meinem Empfinden. Das lässt aber im Verlauf teilweise nach. 8/10 von mir.

Flakon: Dunkelblau, schlicht und eckig. In mancher Hinsicht bin ich Minimalist. Der magnetische Verschluss erweckte kindliche Freude in mir, hatte ich sowas eigentlich nicht erwartet. 9/10 dafür.
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