Aller guten Dinge sind drei
An diesem Artikel beteiligten sich Mairuwa, Fridaus, ElAttarine und Bejot.

Das dritte Workshop-Wochenende mit drei Teilnehmer:innen, das kann ja nur gut werden! Und so war es dann auch. Jeweils drei Flakons sollten gestaltet werden, so war es vorgesehen. Na ja, am Ende waren es dann doch mehr. Aber wie das so ist, wenn man erst einmal in Fahrt kommt, ist es schwer ein Ende zu finden. Da kann es schon passieren, dass man nachts noch mal aufsteht und die Idee, die einem im Traum gekommen ist, ausprobiert. Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf… Wer voll Kreativität steckt braucht keinen Input, aus ihm sprudelt es einfach heraus.

Mairuwa:
“Als mich Barbara gefragt hat, ob ich an ihrem Flakonworkshop teilnehmen wolle, wusste ich sofort, dass das großartig sein würde. Was könnte es Schöneres geben, als einen Rahmen geboten zu bekommen, um zwei große Leidenschaften zu verbinden: das Entdecken und Genießen außergewöhnlicher Düfte und das Spiel mit Formen, das Schaffen von Assemblagen aus Fundstücken, die ich zum Teil mein Leben lang angehäuft habe und die ich gerne zu neuen Objekten kombiniere. In diesem Fall eben zum Thema Flakon, das mich auch schon lange begleitet. Und der schöne Nebeneffekt (oder doch ein Hauptzweck?) war das Kennenlernen in realiter von echten Menschen aus Fleisch und Blut, mit denen ich mich zuvor zwar nur fernschriftlich ausgetauscht, zu denen ich aber doch sogar durch Bildschirm und Tastatur hindurch schon eine kostbare Verbindung gespürt hatte. So empfand ich bereits das Ankommen wie eine herzliche Umarmung mit lange Vertrauten. Und auch die mir bis dahin noch gänzlich unbekannten Gesichter und Namen fügten sich in diese Harmonie zwanglos ein.

Im Vorfeld hatte ich bereits Materialien, Artefakte, Fragmente zusammengesucht und Entwürfe gemacht. Für jedes Problem der handwerklichen Umsetzung meiner gestalterischen Ideen nahm sich Barbara viel Zeit und brachte ihre ganzen Erfahrungen und Fertigkeiten als gelernte Goldschmiedin ein, um mir zum jeweils besten Ergebnis zu verhelfen. Vieles entstand aber auch ad hoc, anderes wurde zurückgestellt, manche technische Nuss bleibt noch zu knacken. Wie es sich gehört, wie immer im Leben.

Gemeinsam handwerklich und ästhetisch arbeiten, das Entdecken neuer Techniken, neuer Sichtweisen, der Austausch über Düfte beim gegenseitigen Beschnuppern nach dem Aufsprühen diverser Kostbarkeiten, das gemeinsame Gestalten von Fotoarrangements, nicht zuletzt die guten Unterhaltungen beim gemeinsamen Essen (ein besonderer Dank an den Maître de Cuisine, Monsieur Bejot) – natürlich war das Wochenende viel zu kurz. Natürlich wäre auch die doppelte Zeit genauso zu kurz gewesen. Natürlich spielt das keine Rolle, weil es nur ein Beginn war, nur das erste Aufscheinen neuer Möglichkeiten.“

Fridaus:
„Mit Parfums kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus. Aber als Barbara mir ihre selbst gemachten Flakons gezeigt hat, war ich sofort begeistert. Sie erzählte, dass sie in ein paar Wochen einen Workshop veranstalten würde, und fragte, ob ich mitmachen wollte. Natürlich habe ich ja gesagt. Auch wenn ich mich mit Parfums nicht auskenne, könnte ich zumindest einen Flakon gestalten. So haben wir uns verabredet.
Der Tag des Workshops war schließlich gekommen, und wir wurden sehr herzlich empfangen. Barbara stellte uns kurz die Materialien vor, die wir in den nächsten Tagen verwenden würden, und dann konnten wir direkt loslegen. Inspiriert von den Flakons, die in der Werkstatt standen, haben wir unsere Ideen und Pläne in handgemachten Heften notiert. Nach einem kleinen Brainstorming habe ich mir Flakons ausgesucht und angefangen, sie zu gestalten.“

Die Flakons, die ich gestaltet habe, sollten die Flagge von Ghana, meiner Heimat, darstellen: Rot für das Blut der Vorfahren, Gelb für das Gold, Schwarz für die Bevölkerung und Grün für die Landschaft. Barbara war immer an unserer Seite, hat uns über die Schulter geschaut und geholfen. Für unser Wohl war ebenfalls bestens gesorgt – Essen, Wasser, Tee und andere Getränke standen jederzeit bereit.
Ich bin sehr froh, dass ich an diesem Workshop teilgenommen habe. Vielen Dank, Barbara, für deine liebevolle Unterstützung!“

ElAttarine:
“Für mich waren diesmal zwei Dinge wesentlich.
Zum einen hatte ich mir vorgenommen, eher kleine, praktische Flakons zu gestalten. Also keine großen Dekorationsobjekte für die Vitrine, sondern Flakons, die auch mitkommen können, wenn ich unterwegs bin. Das hat auch gut geklappt, und insofern konnte ich umsetzen, was ich wollte. Aber entscheidend ist ja bei kreativen Prozessen eher das, was ich NICHT wollte: wenn das Material macht, was es will, und nicht meine Wünsche erfüllt, wenn Pausen durch Wartezeiten aufs Aushärten entstehen, die Enttäuschung darüber, dass Dinge nachher ganz anders aussehen oder sich anfühlen, als ich das gedacht hätte… Gerade diese Herausforderungen machen es möglich, in kreativen Prozessen interessante und schöne Ideen zu entwickeln, und Barbara hat all dies so toll ermöglicht und begleitet.

Zum anderen das Treffen mit den anderen Teilnehmer:innen: Es war eine große Freude, Mairuwa persönlich kennenzulernen. Dazu kam noch Fridaus, die nicht auf parfumo ist. Der Austausch mit allen, die mitgebrachten Proben zu testen, besondere Flakons zu bewundern (die wir diesmal auch nach haptischen und ästhetischen Gesichtspunkten vorher verabredet hatten), und gemeinsame Flakonfotoshootings mit tollen Accessoires (aus Barbaras Fundus oder Mairuwas mitgebrachtes Leder und afrikanisches Harz) – Barbara gelingt es immer wieder, ganz besondere Räume dafür zu öffnen!
Ich freue mich besonders über den kleinen Flakon, den ich mit Perlenstickerei und ausgegossener vergoldeter Physaliskapsel für meine Diaghilev-Abfüllung gestaltet habe, und über den kleinen Schwarzguss-Flakon mit Rochenlederkappe und Verzierung aus rotem Draht, der so schön in der Hand liegt.“

Auch nach einer Woche bin ich noch ganz erfüllt von dem Erlebten, der dichten Atmosphäre und dem fröhlichen Miteinander in dem unglaublich viel Gutes gelungen ist.
Und so viel steht fest: Das war ganz sicher nicht der letzte Workshop!

Herzliche Grüße aus der Werkstatt
Barbara
Schön, dass dir die Flakons gefallen!
👏👏👏
Klasse gemacht 🤩
Danke dir!
Hobby, Kreativität, Menschlichkeit, Verbundenheit und einfach Spaß.
Toll was ihr daraus gemacht habt.
Und danke das ihr es geteilt habt.
Tolle Flakons
Und jeder der möchte, kann mitmachen. Es macht einfach Spaß, diesen Traum zu leben!
Mögen noch viele Workshops folgen :)
Welche Flakons gefallen dir so besonders?
Ganz besondere Kunstwerke an Flakons sind wieder entstanden, danke, das du uns daran teilhaben lässt.
Wenn der Kopf keine Grenzen setzt, können die Begrenzungen des Materials überwunden werden. Dann kann eine Physalis oder ein Seeigel durch Ausgießen mit Beton zu einem Deckel werden.
Und wofür man seeigel noch gebrauchen kann, finde ich besonders faszinierend.
Lass deiner tollen Kreativität weiter freien Lauf, und zeig mal was dabei rauskommt!
Ich kann hier jedes Wort unterschreiben.. viele Ideen und dann will das Material nicht so wie man selbst.. zum Glück steht Barbara mit Rat & Tat zur Seite!
Ihr habt tolle Kunstwerke kreiert, JEDER Flakon auf seine Weise schön ☺️.
Von der Idee mit dem Lubin-Flakon, den Zopf als Gesicht zu gestalten, bin ich auch schwer beeindruckt!!
Die beiden Lublins sind Originale die mitgebracht wurden, damit wir sie sehen und fühlen konnten. Ich bin begeistert, von der Flakonkunst Serge Mansaus! Idole war der „Erstling“ dieser Reihe und hat dem Akkad als Vorbild gedient. Gerade dieses Zusammenspiel der beiden Formen fasziniert mich und ich bin sehr froh sie beide in den Händen gehalten zu haben.
Es ist so wie beim letzten Workshop mit deinen historischen Falkons. Die Originale zu sehen und in die Hand zu nehmen erfüllt einen mit Erfurcht und Freude.
Eine andere Welt. 👌😊
Ich könnte gar nicht sagen, welcher Flakon mir am besten gefällt, weil sie einfach alle so schön sind! 😍
Vielen Dank fürs Mitnehmen, liebe Barbara.