Oma-Parfüm: Mythos, Magie oder floraler Überfluss?
Ah, das legendäre „Oma-Parfüm“—wer hat diesen Ausdruck nicht schon einmal mit einer Mischung aus Nostalgie und leichtem Grauen gehört? Wenn jemand sagt, ein Duft riecht wie „Oma“, ruft das eine Wolke aus floraler Potpourri, antiken Möbeln und Erinnerungen an Spitzenuntersetzer hervor. Aber was genau ist das Oma-Parfüm? Ist es ein urbaner Mythos oder eine unbestreitbare Wahrheit, die von Generation zu Generation wie ein Erbstück weitergegeben wird?
Lassen Sie uns klarstellen: „Oma-Duft“ bedeutet nicht Ihre tatsächliche Oma. Es ist eher eine universelle Bezeichnung für schwere, florale, vielleicht pudrige Parfums, die scheinbar den modernen Trends der Frische trotzen. Wer braucht einen Spritzer Zitrus, wenn man einen ganzen Strauß Nelken und Weihrauch haben kann?
Nun zur eigentlichen Frage: Warum existieren diese Parfums überhaupt noch? Die Antwort ist einfach: Nostalgie. Für viele sind diese altmodischen Düfte Zeitmaschinen. Das Parfüm, über das Sie heute vielleicht spotten, könnte das gleiche sein, das Ihre Oma zu ihrem ersten Tanz trug oder als sie Ihren Opa traf (ein attraktiver Mann mit Schnurrbart, ohne Zweifel). Diese Düfte tragen Erinnerungen. Sie transportieren Sie in eine Zeit, in der das Leben einfacher war und Parfüm ein Luxus war, der für besondere Anlässe aufgehoben wurde—wie das Einkaufen.
Und nicht alle Omas tragen diese Parfums noch, aber der Mythos besteht fort, weil es etwas Beruhigendes an einem Duft gibt, der scheinbar zwischen vintage Charme und einem staubigen Dachboden schwankt. Wenn wir ehrlich sind, gibt es Tage, an denen wir alle diese Lavendel-und-Sandelholz-Umarmung sehnen.
Aber wie haben diese Parfums überlebt? Es heißt, sie sind immer noch im Umlauf, weil Omas sie in großen Mengen gekauft haben. Wer würde es wagen, eine 50 Jahre alte Formel zu ändern? Stellen Sie sich den Skandal vor, wenn „Rose Enchanted“ durch etwas Fruchtiges ersetzt würde. Familiendrama wäre garantiert.
Am Ende des Tages ist das Oma-Parfüm Teil Wahrheit, Teil Legende. Es ist keine Kritik, sondern eine Hommage. Wenn Sie etwas riechen, das Sie an Nachmittage bei Oma erinnert, geraten Sie nicht in Panik—Sie umarmen einfach die Tradition. Oder vielleicht haben Sie zu viel Zeit in der Nähe dieser alten Schublade mit Relikten verbracht.
Für mich machen sie Düfte wie Chanel N 5 oder Le Bain so besonders. Irgendwie wie von der Sonne angestrahlt mit einem Fenster auf für die frische Luft.
Neroli kommt schön langsam wieder mehr. Ist in vielen neueren Düften auch drin.
Denn bei uns ist es so, dass die Konsonanten verdoppelt werden, wenn etwas abfällig gemeint ist. Will sagen, OMa-Parfüm ist eine Bezeichnung wie frisch, gourmand, oriental… Einfach eine bestimmte Duftrichtung, zB ein Aldehyd-Klassiker oder was mega Pudriges. Wohingegen OMMa-Parfüm eine Beleidigung wäre, die auch als solche gemeint ist ^^
Kann zB alte Musik schlecht ab, und habschon oft bei plötzlichem Ansturm von Siebziger-Rock automatisch „Aah, OmmaOppaMucke!!“ rausgehauen.
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Die Schrift bei den Blogs ist ja etwas größer - und das im Zusammenhang mit 'Oma-Düften' fand sie grad sehr lustig ...
Antwort
Aber wenn ich "Oma-Duft" höre, habe ich gleich klassische Chypres als Assoziation, die wirklich etwas aus der Zeit gefallen sind. Sind mir trotzdem tausendmal lieber als der belästigende stechend-übersüße Gestank.
Und meine Mama, die schon lange Oma ist, hat sich auch nie Parfum gekauft. Das haben ihre Kinder für sie getan - an Muttertag und Geburtstag und Weihnachten. Und eigentlich müsste da noch ein ganzer Schlafzimmerschrank voll Parfum da sein, weil sie - wie ihre Mama - selten bis nie Parfum benutzt hat.
und die Düfte von den Omas und Opas von 1900 und 1920, die wir nicht in ihrer Jugend erlebt haben.. ohlala