BlueMoonCat

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1 - 5 von 8
BlueMoonCat vor 4 Jahren 6 3
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Cremiger Sommerbegleiter
Ich wollte schon lange mal ein paar Kilian-Düfte testen. Da die meisten Kilians ja doch recht teuer sind, hatte ich für das erste Kennenlernen der Marke die günstigere „My Kind of Love“-Serie ins Auge gefasst. Hier an dieser Stelle also nochmal vielen Dank an Parforgie, für das Organisieren der Sharings, so dass ich „Kissing“ und „Princess“ testen konnte.

Der Duft:
Direkt nach dem Aufsprühen kommt erstmal eine Wolke künstlicher Kaugummiblumen, die sich glücklicherweise aber bereits nach einer Minute verzogen hat.
Es entfaltet sich darauf ein kräftiges, süßes und weiches Maiglöckchen. Dieses wird umrahmt von warmen, cremigen Noten. Mich erinnert der Duft sehr an eine blumige, gehaltvolle Sonnencreme. Diese ist aber wirklich ganz weich und sanft, nichts an diesem Duft kratzt oder piekst.
Mit der Zeit nimmt der blumige Anteil ab und auch die cremigen Noten werden leiser. Der Duft driftet etwas ins vanillig-karamellige (Kandiszucker?) ab und wird immer balsamischer. Im Drydown erreicht die balsamische Unterstützung der cremigen Noten ihren Höhepunkt, so dass ich auch nach Stunden immer wieder an meinem Arm schnüffeln muss, um diesen warm-weichen Duft aufzusaugen.

Fazit:
Auf den ersten Riecher war ich wirklich schockiert, aufgrund der künstlichen, kaugummiartigen Blumennote. „Kissing“ ist aber ein Duft, dem man zumindest die ein-zwei Minuten geben muss bis die künstliche Note weg ist, dann wird man mit einer wundervollen weich-warmen, cremigen und sanft balsamischen Sonnencreme belohnt, die auch bei Haltbarkeit und Sillage punkten kann.
Auch wenn der Duft insgesamt eher schwer und gehaltvoll ist, ist er doch vom Gesamteindruck hell und freundlich und passt für mich aufgrund der Sonnencremetendenz gut in die warme Jahreszeit.
Als altbacken, wie er hier oft beschrieben wird, empfinde ich ihn gar nicht, eher erwachsen, gepflegt und edel, aber ich weiß, das ist sehr individuell (der Vollständigkeit halber möchte ich trotzdem darauf hinweisen, dass die Einordnung der Community im Tortendiagramm den Duft eher für Jüngere einstuft, was in den Kommentaren und Statements gegenteilig rüberkommt und mich zuerst sehr von einem Test abgeschreckt hat).
Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich diesen tollen Duft kennen lernen durfte, der mir nun die Sommerzeit versüßen wird und denke, dass auch bald ein Flakon bei mir einziehen darf.
3 Antworten
BlueMoonCat vor 4 Jahren 11 1
7
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Meine Rettung für den Sommer
Was Sommerdüfte angeht, war ich bisher auf meiner Suche nicht besonders erfolgreich.
Eigentlich trage ich ja eher süße, vanillige Düfte, gerne auch orientalische oder gewürzige Kreationen und bin je nach Parfum auch mal der Auffassung, dass manche dieser Düfte unbedingt Wärme brauchen, um sich gut zu entwickeln.
Trotzdem habe auch ich bei über 30°C oftmals eher das Verlangen nach einem frischen bzw. erfrischenden Duft.
Aber wie sollte es auch anders sein; ich stehe zusätzlich mit zitrischen Düften ein wenig auf Kriegsfuß, erinnern mich diese doch leider oft an WC-Reiniger, Putzmittel, vergebliche Versuche Schweiß zu überdecken oder Spüli.
Unter meinen Sauberdüften war auch kein geeigneter Kanditat dabei, alles zu süßlich, cremig oder pudrig.
Ich wollte einen sauberen, trockenen, unsüßen Duft und bin bei meiner Suche irgendwann bei Santal du Pacifique hängen geblieben.
Kommentar/Statements hörten sich gut an, so wollte ich den Duft gerne mal testen.

Duft:
Der Beginn ist etwas diffus und "wild", evtl. ist das die Karotte, aber ich muss zugeben, dass ich mir unter der Duftnote Karotte nicht viel vorstellen kann und ich jetzt auch keine authentischen Karotten rieche.
Der Start legt sich aber bald und es entsteht ein absolut geradliniger Duftverlauf.
Sandelholz ist präsent und deutlich wahrnehmbar, durch die milchigen Noten entsteht ein leicht cremiger Eindruck, man darf aber keine dicke, gehaltvolle Creme erwarten, sondern eher eine ganz leichte Bodymilk mit Sandelholzduft. Die trockenen Hölzer sind auch direkt mit von der Partie. Moschus gibt den richtigen Schuss Sauberkeit und Reinheit mit dazu.
Orchidee und Veilchen kann ich nicht herausriechen. Gurjunbalsam kenne ich leider als einzelne Duftnote nicht und errieche es hier deshalb nicht.
Der Duft ist komplett unsüß und trotz seiner milchigen Noten trocken, allerdings nicht pudrig oder staubig.
Auch wenn Santal du Pacifique ein zarter und leichter Duft ist, ist die Sillage trotzdem präsent. Die Haltbarkeit würde ich als mittemäßig beschreiben.

Fazit:
Santal du Pacifique ist ein sanfter, holziger und absolut unsüßer Duft. Durch den Moschus wird er sauber und auch wenn ich ihn mir als Sommerduft zugelegt habe, ist er ein perfekter Unisex-Allrounder, wenn man mal einfach leicht und gepflegt duften will. Der Duft ist eher eine gut wahrnehmbare Duftaura.
Den Vergleich mit Tam Dao kann ich persönlich nicht bestätigen. Ich kenne von Tam Dao allerdings nur das EdP, dieses hat für mich eine durchweg stark-krautige Zypressennote, die in Santal du Pacifique überhaupt nicht vorkommt. Santal du Pacifique würde ich als milchig, zart, teilweise fast kokosartig beschreiben, während sich Tam Dao EdP bei mir durchgehend krautig-herb zeigt.
Insgesamt bin ich froh, endlich einen geeigneten Kandidaten als Sommerduft gefunden zu haben, bei dem nichts klebt, der nicht süß, schwer oder zuckrig ist oder bei dem man vor Puder kaum noch atmen kann.
Der Sommer kann also kommen.
1 Antwort
BlueMoonCat vor 4 Jahren 28 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Riechen Wolken nach Rosmarinmilch?
Auf der Suche nach neuen Sauberdüften bin ich irgendwann bei 4.1 Le Musc & La Peau gelandet.
Da ich mir zu diesem Zeitpunkt eh mal wieder ein paar Pröbchen zum Testen besorgen wollte, habe ich den Duft auch gleich mit auf die Liste gesetzt.
Kaum zum ersten Mal daran gerochen habe ich mich sofort verliebt und so zog auch kurz darauf bereits ein Flakon bei mir ein.

Duft:
Um es direkt vorwegzunehmen, 4.1 Le Musc & La Peau gehört zu den Düften, die keinen großartigen Verlauf haben.
Der Duft startet direkt milchig und kühl mit aromatischem Rosmarin. Trotz der grün-krautigen Nuancen driftet der Duft nicht in Richtung Kräutertee oder Gewürzstreuer ab, dafür sorgt der fluffige Moschus. Auch wenn medizinische Anklänge nicht zu leugnen sind, nimmt der Duft gerade noch die letzte Ausfahrt vor der Arztpraxis und landet eher bei einer pudrigen Babypflegecreme oder unsüßem Babypuder.
Der Duft ist reinweiß und strahlend sauber und ja, er ist auch pudrig-trocken, dabei alllerdings niemals staubig.
Durch den Rosmarin ist der Dufteindruck für mich eher kühl, aber eben nicht stechend kalt, sondern durch den Fluffmoschus wolkig-weich und anschmiegsam, eher wie ein weiches Kissen.
Die allgemeine Tendenz zu Sillage und Haltbarkeit kann ich allerdings überhaupt nicht bestätigen.
Mir reicht ein Sprüher für den ganzen Tag, ohne dass nachgesprüht werden müsste und auch wenn ich diesen einen Sprüher gut versteckt unter der Kleidung aufsprühe, so wurde ich doch auch schon von meinem Freund gefragt, warum ich denn heute so ein starkes Parfum aufgelegt habe.
Der Duft ist durchaus für die Umwelt wahrnehmbar und auch ich selbst kann mich den ganzen Tag über immer wieder riechen.
Ich empfinde es eher so, dass der Duft bei hoher Dosierung eine ziemlich künstliche Plastiknote erhält und dafür ist er einfach zu schade.
In Kleidung hält der Duft sogar bis zur nächsten Wäsche.

Fazit:
Wenn ich auch gerade noch schrieb, dass der Duft gut wahrnehmbar ist, würde ich 4.1 Le Musc & La Peau dennoch als weichen Leisetreter bezeichnen, ganz einfach weil er so locker-leicht und sanft daherkommt.
Der Duft fällt nicht mit der Tür ins Haus, er schwebt eher auf der Haut wie eine anschmiegsame Duftwolke.
Die milchigen Noten sind zwar vorhanden, doch die pudrigen Anteile überwiegen deutlich.
Empfehlen kann ich den Duft all jenen, die gerne mal einen etwas anderen Sauberduft testen möchten.
Man bekommt keinen Weichspüler und kein Waschmittel, keine Blümchen, keine frische Brise und keinen klaren Gebirgsbach, kein frühlingsfrisch und keinen Aprilregen.
Man bekommt ein dezent nach Rosmarin duftendes extra-weiches und mit Moschuspuder gefülltes sauberes, fabrikneues Kissen, in dass man sich mit einem Sprüher einfach fallen lassen kann.
4 Antworten
BlueMoonCat vor 4 Jahren 7
7
Flakon
9
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Weichspüler die Dritte? (...und zählt Just Rock als This Is Her-Flanker?)
Die Gedanken im Titel habe ich mir bei dessen Erstellung gemacht, zumal Zadig & Voltaire in regelmäßigen Abständen eigentlich immer nur denselben Duft mit minimalen Abweichungen herausbringt.
Schade eigentlich, denn ich bin ein großer Fan vom Original und habe den sogar als Signaturduft eingetragen.
Fragt mich bitte nicht, wieso ich mir dann auch noch den Flanker No Rules zugelegt habe, das kann ich inzwischen beim besten Willen nicht mehr beantworten. :D
Nachdem ich schon ein Statement geschrieben habe, verdient der Duft aber noch einen ausführlichen Kommentar.

Duft:
Nach dem Aufsprühen wird man, ganz wie auch beim Original, erstmal in eine künstliche Birnenwolke gehüllt.
Schnell ist der künstliche Eindruck verflogen und es gesellen sich die süßen Blumen zur Birne.
Bergamotte kann ich überhaupt nicht wahrnehmen, der Duft hat zu keiner Zeit auch nur im entferntesten etwas zitrisches.
Getragen wird alles ganz sanft von lieblicher Vanille. Maronencreme kann ich nicht direkt herausriechen, diese ist maximal vielleicht als warm-süße und leicht karamellige Addition zur Vanille wahrnehmbar.
Zum Vergleich möchte ich hier Trastevere von Pantheon Roma nennen, der auch Maronencreme in der Duftpyramide gelistet hat und dort kann man die süße Kastanie ganz deutlich und authentisch riechen.
Allerdings soll das für No Rules (und ebenso das Original) keine negative Aussage sein, denn alle Duftnoten verbinden sich hier zu einer kuscheligen, süßen und warmen Melange, die mich aber auch immer an einen hochwertigen Weichspüler (evtl durch Jasmin?) erinnert.
Dadurch schafft es der Duft, wie bereits auch schon das Original, einerseits kuschelig, cremig und warm und andererseits gleichzeitig frisch und sauber zu duften.
No Rules hat kaum einen Duftverlauf, zu Anfang ist er eben fruchtiger durch die Birne und zum Ende kommt eine leider etwas künstlich geratene und minimal kratzige Orangenblüte hervor.
Diese Orangenblüte ist auch für mich der größte Unterschied zum Original.
Was die Haltbarkeit betrifft bin ich allerdings sehr enttäuscht, denn wo das Original auf der Haut locker den ganzen Tag hält, selbst am nächsten Tag noch wahrzunehmen ist und auf Kleidung für immer und ewig bleibt, da geht No Rules schon nach 4-5 Stunden die Puste aus.

Fazit:
Der Duft fällt definitiv in mein Beuteschema, kommt aber für mich nicht an das Original This Is Her! heran, frei nach dem Motto: Wem der Flanker gefällt, sollte stattdessen lieber das Original kaufen.
Für wen die blumigen Noten ausschlaggebend sind, der ist bei No Rules gut aufgehoben, denn der Duft ist deutlich blumiger und auch nochmal eine Ecke süßer als das Original, wem stattdessen Haltbarkeit, Innovation und der Kuscheldecken-Weichspüler-Faktor wichtiger ist, der sollte das Original allerdings auch mal testen, da dieses meiner Meinung nach hier mehr punkten kann.
Der This Is Her! im Original und der No-Rules-Flanker sind für mich wie zweieiige Zwillingsschwestern, No Rules würde ich als glattere, gefälligere Schwester zu This Is Her! beschreiben, die weniger Ecken und Kanten hat und daher etwas unkomplizierter, aber vielleicht auch ein bisschen langweiliger daherkommt.
Wer nicht absoluter Fan der Duftreihe ist, braucht aber nicht beide, die sind sich definitiv so ähnlich, so dass man sich beruhigt den einen aussuchen kann, der besser gefällt, ohne dabei etwas zu verpassen.
0 Antworten
BlueMoonCat vor 4 Jahren 6 4
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Die schmeichelnde Honigrose
Quelques Fleurs Royale fand den Weg als Gratispröbchen in einer Bestellung zu mir. Ganz neugierig habe ich sofort auf Parfumo gestöbert, um mir den Duft anzuschauen.
Hmmmm ... Rose also ... und das nicht zu knapp ... na ja, war jetzt auch keine Überraschung bei dem Namen ... ich hätte ihn mir ja niemals ausgesucht ... aber gut, ich probiere doch auch immer gerne mal was Neues ...
Gesagt getan habe ich ihn natürlich bald getestet.

Duft:
Zu Beginn sind die zitrischen und fruchtigen Noten zu erkennen, jedoch werden diese sofort von einer starken Rose begleitet und sind nicht besonders langanhaltend.
Nach und nach kommen auch Jasmin und Tuberose dazu, der Honig ist auch gut wahrnehmbar und umspielt die Blumen, fast denkt man an kandierte Blütenblätter.
Der Honig gibt dem Duft eine Cremigkeit, die an eine reichhaltige, rosige Bodylotion erinnert. Definitiv eine teure Bodylotion. Ich hätte sogar darauf getippt, dass nicht nur Honig, sondern auch Bienenwachs enthalten ist, denn der Dufteindruck zum Honig ist für mich sehr reichhaltig-dick-wachsig-süß-cremig.
Die Sillage ist nicht weltbewegend, passt aber in seiner Reichweite zu dem gepflegten Bodylotioneindruck.
Die Blüten duften sehr natürlich, fast ein bisschen grünsaftig, trotzdem ist der Duft rund und weich und warm, einhüllend und gemütlich.
Vanille und Sandelholz sind nur Beiwerk und in den HIntergrund eingeflochten, verstärken hier aber den warm-süßen Geborgenheitsfaktor.
Den Moschus nimmt man mit fortschreitendem Duftverlauf immer stärker wahr, so dass der Duft zum Ende hin etwas an Wärme verliert und dafür sauberer wird.

Fazit:
Ich bin sehr froh, dass dieser Duft den Weg zu mir gefunden hat, denn eigentlich gehört Rose zu meinen erklärten Erzfeinden, zumindest was Duftnoten betrifft.
In den meisten Düften finde ich die Rose zu künstlich, zu stechend, zu schwer, mir den Atem raubend und überpräsent.
Ganz anders bei Quelques Fleurs Royale.
Die Rose macht für mich zwar den größten Teil der wahrzunehmenden Blüten aus, fügt sich mit den anderen Blumen eher zu einem frischen, natürlichen Blumenstrauß zusammen.
Durch den süßen Honig werden die Blüten wunderschön eingebettet in ein süßes, cremiges Honigbett, nichts sticht, die Blüten sind weich und geschmeidig, es macht wirklich Spaß diesen Duft zu tragen. Für mich ist er ein Stimmungsheber, er ist durchweg hell und freundlich, wie ein sonniger Frühlingstag und so sehe ich ihn auch als tagsüber tragbar.
Die alte Version kenne ich nicht und kann die Änderungen nicht beurteilen, mit der aktuellen Version von Quelques Fleurs Royale hat man aber einen gepflegten, cremigen Schmeichelduft zum Wohlfühlen.
4 Antworten
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