Brautkleid

Brautkleid

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1 - 5 von 19
Brautkleid vor 6 Jahren 4 1
5
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
Vanilleeis auf'm T-Shirt
Auf den Sunshine-Duft von Demeter war ich wirklich gespannt.
Ich habe ihn mir als größere Duftprobe durch einen sehr netten Mitparfumo mitbestellen lassen bei Demeter in den USA (die Versandkosten sind wirklich happig, wenn man sie sich nicht teilen kann).

Aufgesprüht zum ersten Test kam ich erstmal zu dem Ergebnis meines Statements.
Duftete für mich also nur leicht vanillig, und hatte mit sonnengewärmter Baumwolle nichts zu tun.

Mittlerweile habe ich ihn immer mal wieder zwischendurch getestet, und komme nun zu etwas anderen Dufteindrücken. Vielleicht hat sich mein für mich riechbares Duftspektrum erweitert, oder ich kann jetzt einfach mehr verschiedene Noten auseinanderhalten.
Wie auch immer, meine neuen Eindrücke sind jedenfalls folgende:

Direkt nach dem Aufsprühen duftet es angenehm unaufdringlich süß, und, ja, immer noch vanillig.
Aber: Ich kann nun ebenfalls definieren, warum die so dezent und freundlich daherkommt.
Liegt für mich am Moschus, der hier in einer hellen, leichten Version enthalten ist, und der vermutlich das T-Shirt, das laut Beschreibung von Demeter hier von Sonne durchwärmt wird, symbolisieren soll.

Dazu nehme ich auch noch etwas hell-blumiges wahr, sehr zart und zurückhaltend zwar, und immer leicht & locker, aber ich schätze, dass da etwas Weißblühendes drin ist.
Dieses Blumige gibt dem Duft zusätzlich zum Moschus etwas Sauberes, Reines. Es ist nie stechend oder klar-blumig vorhanden, sondern nur ganz sanft und pudrig.

Dann gab es noch eine größere Überraschung für mich, denn eine weitere Duftnote erscheint mir komischerweise aquatisch zu sein. Diese Note ist wiederum nur ganz zart da, aber ich nehme sie definitiv wahr.
Ich rätsele noch herum, wieso hier eine gewisse Aquatik mit reingenommen wurde.
Wollte der Parfumeur auf das frischgewaschene des T-Shirts verweisen?
Duften Waschmittel für Baumwolle oder Weichspüler in den USA vielleicht eher aquatisch?
Ich weiß es nicht, aber es gibt dem Duft schon etwas Besonderes, Eigenwilliges.

Ein mögliches Bild zu diesem Duft wäre:
Eine junge Dame (wer mag: Ein junger Mann) ist beim Essen eines großen Vanilleeises eingeschlafen, und in der warmen Sonne in der Nähe eines Sees liegend, verteilt sich nun das Eis auf ihrem (seinem) frischgewaschenen T-Shirt.

Für mich trifft der Duft nicht so ganz die Erwartungen, die ich an ihn hatte. Vielleicht ist er für meinen Geschmack schon zu eigenwillig.
Aber er ist nicht schlecht gemacht und (gerade bei Demeterdüften nicht selbstverständlich) durchaus als Parfum tragbar.
1 Antwort
Brautkleid vor 6 Jahren 2 1
7
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Lass uns einen Muntermacher mixen!
Blue Cosmo kam zuerst in Form einer Hersteller-Probe zu mir.

Vom umgebenden Blättchen, in dem die Sprühpröbchen ja allgemein festgesteckt sind, schauten mich in stilvollem Schwarzweiß drei völlig gelangweilt & müde blickende, dürre Mädels an.
Für mich nicht gerade eine Motivation, mir diesen Duft alsbald aufzusprühen, denn so möchte ich nun wirklich nicht rüberkommen.
Sobald mir das Pröbchen wieder mal in die Hände fiel, musste ich unwillkürlich kichern ob dieser drei angeödeten Grazien. Wie kann man nur so total unenthusiastisch Werbung für ein Produkt machen?

Wie auch immer, irgendwann sprühte ich den blauen Kosmosduft dann doch mal auf, und, was war denn das?

Ein frischer, spritziger Wind scheint mir ins Gesicht zu fahren, ich fühle mich sofort irgendwie schneller und - man glaubt es kaum - konzentrierter.
Die Augen öffnen sich weiter...

Ja, und was passiert da mit den drei nachlässig hingeschlunzten Mädchen, die ich eben noch cor Augen hatte?
Sie erinnern mich an Angelina Jolie im Film Mr. und Mrs Smith, sie geraten nicht nur in Bewegung, nein, ihre Bewegungen sind äusserst zielgerichtet und präzise, und mit großer Selbstverständlichkeit sehr schnell. Dazu bekommen sie Farbe! Kein schwarzweißes Einerlei mehr, und ein frischer Wind scheint zu wehen.

Die Farbe Blau ist auf jeden Fall hier passend gewählt, finde ich.
Sie entspricht dem frischen, leichten Charakter des Duftes. Was er mit dem Kosmos zu tun hat, außer, dass er sich darin befindet wie wir alle, kann ich dagegen nicht genau sagen.
Vielleicht, weil man sich nach Aufsprühen in einer Art Schnelligkeits-und-Konzentrationsblase zu befinden scheint.
Mir geht es jedenfalls so.

Daher benutze ich diesen Duft immer dann, wenn ich mich ohnehin stark konzentrieren muss, und dabei eben am besten auch noch schnell sein sollte.
Er gibt mir wirklich das Gefühl, mich zu beschleunigen - wie auch immer das geht!

Die angegebenen Duftnoten kann ich nicht genau herausschnuppern, so oft ich es auch versuche. Mag sein, dass da ein Maiglöckchen mitschwingt, aber es ist kein sehr authentisches, naturgetreues.
Der Duft ist für mich frisch, ein ganz klein wenig blumig, hell, hüpfend, leicht, spritzig und schnell.

Was die Haltbarkeit angeht, ist er ein Dauerbrenner.
Ich kann ihn (hautnah) noch nach über 12 Stunden wahrnehmen, und zwar ganz eindeutig.
Da ich gerne mal wechsel normalerweise (auch mehrfach am Tag), trage ich ihn nicht allzu oft. Man muss sich für die Langedableiber eben wirklich bewusst entscheiden.
Die Sillage ist eher mittel bis schwach zu Ende.

Eine Empfehlung für alle, die einen Muntermacher(duft) brauchen können!
1 Antwort
Brautkleid vor 6 Jahren 9 3
5
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Würziger Orangenamber
Auf der Suche nach einem zimtigen Duft kam ich auf dieses Parfum - ich hatte hier oben in die Suchleiste einfach mal alle möglichen Zimtbegriffe eingetippt, die mir so einfielen, und Canelle ist eben das französische Wort für Zimt.

Da der Duft auch meinen Finanzen entsprach, wurde er blind bestellt.
Erwartet hatte ich einen, wie hier in den Statements oft zu lesenden, stark zimtlastigen Duft mit Anklängen von Orange.


Daher war ich doch recht überrascht, als mir beim ersten Test vor Allem Orange als Hauptnote entgegenschlug, und Zimt...nunja, sagen, wir, von Ferne winkte.

Zusätzlich erinnerte mich der Geruch an etwas Seifiges, das ich erst nicht genau bestimmen konnte, doch dann fiel es mir ein: Ich habe früher eine Zeitlang in einer Spinnrad-Drogerie gejobbt, und dort benutzten wir zum Putzen immer den "Oranex"-Reiniger, der durchdringend nach Orangenöl roch, oder, wie man es nimmt, duftete.
Vermutlich nehme ich deshalb diese Note in "Canelle Orange" als Hauptnote wahr, was den Einstieg in den Verlauf betrifft.

Ganz langsam kommt dann der Zimt ein wenig mehr durch, aber das Beste kommt meiner Ansicht nach zum Schluss:
Da wird der Duft zwar recht hautnah, aber er hat dann (zumindest für meine Nase) eine unglaublich tolle, warme Note....ich vermute, es könnte ein Amber-Akkord sein, der hier eingebracht wurde, und zwar auf höchst gekonnte Weise, wie ich finde. Weich, heimelig, sanft und kuschlig, aber nicht - wie sonst oft - süß oder vanillig, sondern ganz dezent würzig...fast schon mit dem Hautgeruch verschmelzend, und ihn gleichzeitig hervorhebend...
Für mich wahrlich das Beste an diesem Duft, und eine echte Überraschung, denn damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet!

Wenn ich also den Orangenreiniger-Auftakt überwunden habe, der mich erstmal um etwa zwei Jahrzehnte in der Zeit zurückbeamt, dann mag ich den Duft sehr gern - oder der Duft mag meine Haut sehr, da bin ich mir noch nicht sicher... ;)

Wer Orangenöl gerne riecht, zusätzlich auf Zimt und feinen Amber steht, für den ist dieses Parfum sicher ein Volltreffer, nicht nur zur Winterszeit!
3 Antworten
Brautkleid vor 7 Jahren 5 1
7
Flakon
6
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Der unbekannte Zwilling
Als ich vor einigen Tagen nach längerer Zeit mal wieder "White Apple" von GG&L aufsprühte, nahm ich überrascht einen mir gut bekannten Duft wahr, von dem ich mir sicher war, ihn in meiner Sammlung zu haben.

Kurz an ein paar Flakons testgeschnüffelt...
Ergebnis: Tatsächlich, ich hatte mich nicht getäuscht - White Apple duftet nämlich ganz erstaunlich ähnlich wie "In Flames" von La Rive!
Und der ist ja laut Aussagen von vielen Parfumas an "Olympéa" angelehnt (ich kenne den allerdings nicht).

Ob das wohl Absicht war von GG&L?
Ich denke eher nicht, es wird wohl Zufall sein. Zum Einen macht die Firma ja generell eigenständige Düfte, und zum Anderen deuten auch die Duftnotenangaben überhaupt nicht auf eine Ähnlichkeit hin.
Trotzdem, seltsam ist das schon.
Vielleicht ähneln sich ja viel mehr Düfte heutzutage, als man normalerweise annehmen würde bei der Fülle an möglichen Duftstoffen, die eingesetzt werden können...?

Aber natürlich noch zum Duft ansich:

Er hat eine leichte, süßliche Obernote, die auch wenig Änderung erlebt im Verlauf. Er wirkt fruchtig und gleichzeitig ein wenig frisch.
Insgesamt ein angenehmer Duft, und dieser bleibt wirklich sehr lange bei einem, wenn natürlich auch die Sillage nachlässt. Hautnah ist er auch nach 10 bis 12 Stunden noch wahrnehmbar, und das ist bei dem Preis nicht unbedingt zu erwarten. (Im Vergleich zu In Flames hält er auf jeden Fall sehr viel länger an.)

Wer In Flames (oder eben auch Olympéa) bereits sein eigen nennt, kann sich diesen Duft, denke ich, trotzdem sparen, denn die Unterschiede sind - zumindest für meine Nase - nur minimal.
Für alle Anderen, die gern leicht süße, frisch-fruchtige Düfte mögen, meine Empfehlungen für diesen treuen Duftbegleiter.
1 Antwort
Brautkleid vor 7 Jahren 9 3
6
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Moringa alias Tuberose
Der Moringabaum wird laut Suchmaschinenauskunft auch Meerrettichbaum genannt, weil seine Wurzeln stechend-brennend wie Meerrettich riechen.

Nun, die Wurzeln sind jedenfalls hier nicht verarbeitet, soviel ist sicher!

Stattdessen wurden hier wohl die weissen Blüten des Baumes als Duftvorbild genommen.
Man muss aber aus zweierlei Gründen sagen, dass es nur eine sehr ungefähre Richtung war, die hier eingeschlagen werden sollte, denn zum Einen riecht die originale Moringablüte veilchenartig - und diesen Duft findet man hier so gar nicht wieder, und zum Anderen... darauf komme ich gleich noch zu sprechen.

Heute morgen trug ich also mal wieder den Moringaduft auf.
Ich mag seine am Anfang honigartige Süße, und die dadurch leckere Blumigkeit, die er verströmt.

Nach etwa ein, zwei Stunden (Ablenkung durch Arbeit!) bemerkte ich einen vagen Tuberosenduft am Rande meiner Wahrnehmung, und wunderte mich, denn ich kam zunächst gar nicht darauf, dass ich der Urheber sein könnte, hatte ich doch gar keinen Tuberosenduft benutzt in den letzten zwei Wochen - aber nach Schnuppern am Handgelenk war sonnenklar:
Hier tuberost es, und zwar ganz heftig und deutlich!

Witzig ist, dass ich zwar den Moringa-Duft schon einige Zeit kenne und mag, aber vor meiner Parfumozeit nie darauf gekommen wäre, dass hier Tuberose enthalten ist, denn ich kannte die Duftnote nicht bewusst.
Inzwischen habe ich aber so einige Tuberosekracher kennengelernt, und weiß genau, womit ich es zu tun habe, und hier gibt es kein Vertun: Das ist keine wie auch immer veilchenartig duftende Moringablüte, das ist eindeutig eine Tuberose, auch Nachthyazinthe genannt!

Was mich wieder dazu bringt, dass bei diesem Duft Moringablüten nur ein recht vages Vorbild gewesen sein können. Ist ja auch nicht schlimm, aber der Name führt halt doch ein wenig in die Irre, finde ich.
Ich mag ihn noch immer gern, und werde ihn auch zukünftig n ab und an tragen, aber: Die Nachthyazinthe kann einem schon ein wenig auf die Nerven gehen in ihrer Intensität und Üppigkeit. Ich glaub, ich brauch erstmal eine Moringa-alias-Tuberosenpause! ;)
3 Antworten
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