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vor 5 Jahren - 08.03.2019
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Behälter für Düfte und das Anfertigen von Abfüllungen aus technischer Sicht – Kapitel 3: Herstellen, archivieren und versenden von Abfüllungen

Vorwort

Abfüllungen von Düften stellen eine relative Besonderheit unter den Geschmacksmustern dar. Auf der einen Seite kann man mit einer sehr kleinen Teilmenge schon einen repräsentativen Eindruck gewinnen. Auf der anderen Seite gleicht es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn man unter einer riesigen Auswahl und Bandbreite von Artikeln etwas so Persönliches wie einen Duft finden möchte. All diese Aspekte begründen und fördern die Existenz von Abfüllungen.

Die Kosmetik-Branche macht es mit den meist kostenlosen Proben ja vor. Diese ''Köder'' sollen zum großen Fisch führen, dem Flakon. Jeder, der bei einem Blindkauf enttäuscht wurde, ärgert sich im Nachhinein nicht zuvor erst mal eine Abfüllung beschafft zu haben.

Stellen wir uns doch einfach nur mal kurz vor, wie die Entwicklung auf Parfumo.de ohne die Existenz von Abfüllungen verlaufen wäre. Wenn nach dem Motto "ganz oder gar nicht" Düfte nur in Originalflakons gehandelt werden würden. Weniger Statements und weniger Kommentare führten zu weniger Merklisteneinträgen, was wiederum zu weniger Besitzern und somit generell zu einer weitaus geringeren Verbreitung führen würde. Abfüllungen verhalten sich also wie Viren. Sie helfen bei der Verbreitung von Düften in der analogen und der digitalen Welt.

Ich werde im Folgenden versuchen meine Erfahrungen nach dem Erhalt und der Erstellung von je ca. 1.500 Abfüllungen zusammenzufasst wiederzugeben.


01 Grundprinzipien der Abfüllung

Zur Definition des Begriffes "Abfüllung" wird auf das Glossar am Ende des Kapitels verwiesen.

Prinzipiell geht es um die Überführung eines Duftes von einem Spenderbehälter in einen Empfängerbehälter. Dies sollte so verlustfrei als möglich geschehen. Verunreinigung durch Fremdstoffe, Exposition gegenüber oder Beimengung von Luft sollte ebenfalls weitestgehend unterbunden werden.

Daher gilt die Devise: Sauber, ruhig und konzentriert arbeiten.


02 Arbeitsvorbereitung

Die Vorbereitungen sind natürlich auch immer von der konkreten Aufgabenstellung abhängig. Dennoch gibt es grundsätzliche Dinge, die man stets beherzigen sollte.

Wenn mit befüllten, jedoch unverschlossenen, oft kleinen und sehr dünnen Gefäßen hantiert wird, dann sollte man über eine große, feste, freie, ebene und saubere Unterlage verfügen. Nicht nur um Havarien zu verhindern, sondern im Ernstfall auch eine reelle Chance zu haben, den Schaden zu minimieren. Eine saugfähige Unterlage oder eine Vielzahl unnötiger Gegenstände im unmittelbaren Arbeitsbereich tragen im Ernstfall sicherlich nicht zu einer Problembewältigung bei.

Wenn es sich logistisch einrichten lässt, dann sollte man Abfüllungen weitestgehend in einer ''Sitzung'' abarbeiten. Das betrifft auch und vor allem gleichartige Abfüllungen aus einem Spenderbehälter, wie sie z. B. bei einem Sharing anfallen. So kann man den Aufwand für Arbeitsvorbereitung, Reinigung von Equipment und Räumung des Arbeitsplatzes effektiver nutzen.

02.01 Equipment

Im Folgenden werden alle Gegenstände die bei Abfüllungen zum Einsatz kommen könnten aufgeführt. Natürlich ist alles optional und den tatsächlichen Vorlieben und Umständen geschuldet.

02.01.01 Ablagen/Ständer/Gestelle für Reagenzgläser bzw. Reagenzglashalter

Sie dienen zur Fixierung von kleineren Gefäßen und zur Sortierung unterschiedlicher Abfüllungen. Ich erachte Kunststoff für die sicherste Variante. Sollte doch mal ein Behälter auslaufen, so nehmen diese keinen Schaden und könnten leicht gereinigt werden. Für eine optimale Standfestigkeit sollten die Gefäße möglichst auf mindestens zwei Ebenen seitlich gegen Kippen gesichert sein.

Sehr günstig und mit einer großen Anzahl an Stellplätzen ausgestattet sind gesteckte Gestelle aus Kunststoff. Erhältlich für OD = ca. 12; 16 oder 18mm

Für Präsentationszwecke kann man aber auch auf Modelle mit mehr Designmerkmalen zurückgreifen, wie exemplarisch in der folgenden Abbildung für maximal 24 Taschenzerstäuber mit OD = ca. 16 mm dargestellt.

Weitere Beispiele sind unter Ziffer 04.04 "Lagerung/Archivierung" abgebildet.

02.01.02 Saugstarke Taschen- oder Mikrofasertücher und Wattestäbchen

Zur Reinigung von allen benetzten Teilen an Stellen, wo das nicht erwünscht ist und für spontane Eingriffe bei Havariefällen.

02.01.03 Pipetten

(Für den Einsatz der indirekten Entnahmemethode nach Ziffer 03.03.02.01.01).

Pipetten bestehen aus Glas oder Kunststoff. Sie fassen 1 bis 10 ml und besitzen meist eine Volumenskala, im Weiteren Graduierung genannt. Häufig ist diese jedoch auf das Nennvolumen genullt (= Auslaufpipette). Das heißt, dass der abgelesene Wert nicht das noch vorhandene, sondern das bereits ausgeflossene Volumen, bezogen auf das Nennvolumen, anzeigt. Es gibt aber auch Pipetten mit zwei Graduierungen für Zu- und Auslauf. Der Vorteil von Pipetten ist die Möglichkeit diese mit nur einer Hand zu bedienen und, dass mit einem Impuls relativ viel Flüssigkeit transportiert werden kann. Allerdings lässt es sich mit Pipetten bei den hier vorliegenden Anwendungsfällen meist schwerer arbeiten als mit Spritzen.

02.01.03.01 Mehrwegpipetten

Diese Art von Pipetten sind beidseitig offen, oder verfügen über einen abnehmbaren Ballon am oberen Ende. Die Graduierung ist kleinteiliger und besser ablesbar, als bei Einwegpipetten (siehe nächster Absatz). Allerdings führt das auch dazu, dass diese Röhren eher dünn, dafür aber entsprechend lang sind. Einhändiges Arbeiten an und in kleinen Gefäßen ist, wenn dann auch noch der Ballon relativ weit von der Spitze entfernt liegt, daher kaum machbar.


02.01.03.02 Einwegpipetten

Diese Pipetten sind oben geschlossen, da hier der Ballon bereits integriert ist. Das verunmöglicht auch nahezu jede Reinigung, weswegen man diese sehr günstigen Pipetten nach einmaligem Gebrauch (innerhalb eines Duftes) entsorgt. Die Graduierung ist hier relativ schwer ablesbar, da sie nur ins Material geprägt, nicht aber farblich hervorgehoben ist.


02.01.04 Spritzen

(Für den Einsatz der indirekten Entnahmemethode nach Ziffer 03.03.02.01.02).

Spritzen bestehen aus einem Kolben und einem zylindrischen Gefäß, an dessen geschlossenem Ende sich ein Anschluss befindet, an dem wiederum eine Kanüle oder ein Schlauch aufgesteckt werden kann. Die Gefäße sind üblicherweise transparent und mit einer Volumenskala ausgestattet. Es gibt sie mit 1,0 bis 300 ml Fassungsvermögen. Sie können jedoch meist sogar etwas mehr als das Nennvolumen aufnehmen. Für die hier gestellten Anforderungen reichen Einwegspritzen mit Luer-Ansatz aus. Das heißt aber in diesem Fall nicht, dass man Spritzenzylinder, -kolben und Kanülen schon nach einmaligem Gebrauch entsorgen muss. Diese Teile vertragen es durchaus, auch in der Spülmaschine gereinigt zu werden.


Mit Spritzen von 1,0 bis 20,0 ml Nennvolumen, wie im nächsten Bild dargestellt, lassen sich nahezu alle üblichen Anwendungsfälle im Zusammenhang mit Abfüllungen von Düften abgedecken.

Da der angeformte Luer-Ansatz in den seltensten Fällen ausreichen dürfte, die Flüssigkeit im Spenderbehälter zu erreichen, wird meist das Aufstecken einer Kanüle erforderlich. Folgende Eigenschaften von Kanülen begünstigen die Anwendbarkeit für unsere Zwecke:

  • Größere Innendurchmesser setzen den Strömungswiderstand herab, was wiederum zu einer zügigeren Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe führt.
  • Mit größeren Längen kann man tiefer in die Gefäße, bestenfalls bis zu dessen Böden, vordringen.
  • Stumpfe Nadeln setzen die Verletzungsgefahr für Mensch und Equipment herab.

Die auf den beiden nachfolgenden Bildern dargestellten Spezialkanülen werden häufig von Bastlern und Handwerkern für nichtmedizinische Zwecke eingesetzt:


02.01.05 Waagen

Für das Abwiegen von Düften und Behältern, wenn z. B. die Dichte des Duftes bekannt ist oder Volumina mittels Wasser als Medium bestimmen werden sollen, um so die maßgebliche Einheit [ml] zu berechnen bzw. herzuleiten.

02.01.06 Spenderbehälter

Ein handelsüblicher Flakon oder ein größerer Behälter mit einer Abfüllung.

02.01.07 Empfängerbehälter = Abfüllbehälter

Behälter, wie sie in den vorangegangenen Kapiteln 1 und 2 vorgestellt wurden.

02.01.08 Trichter

Zur Vergrößerung der Einfüll- bzw. Zielöffnung am Empfängerbehälter.

02.01.09 "Fugenbänder"

Zur äußeren Abdichtung von Fugen und Verbindungen.

Die Lowbudget-Versionen sind herkömmliche Klebe- und Isolierbänder. Je dehnfähiger das Material ist, um so konturgenauer schmiegt es sich an die Oberfläche an.

Sehr dehnfähig ist sogenanntes Parafin-Wachs-Papier, was gegebenenfalls auch als Gewindedichtungsband (siehe Ziffer 02.01.10) eingesetzt werden kann.

02.01.10 Gewindedichtbänder

Zur inneren Abdichtung von Fugen und Verbindungen (hauptsächlich Schraubverbindungen).

Herkömmliche Gewindedichtbänder aus PTFE, wie sie üblicherweise z. B. für Wasserrohr- oder Druckluftverbindungen verwendet werden, kann man auch hier ohne Weiteres einsetzen.

02.01.11 Drucker und Etiketten

02.01.11.01 Zur Erstellung von Etiketten für Empfängerbehälter

02.01.11.02 Zur Erstellung von Briefmarken.

02.01.12 Permanentmarker (fein)

Zur Markierung von Füllmarken oder zur Beschriftung von Empfängerbehältern.

02.01.13 Lineal bzw. Schieblehre

Zur Volumenbestimmung bzw. zum Antragen von Füllmarken.

02.01.14 Verpackungsmaterial

02.01.14.01 Schaum- oder Luftpolsterfolien und -beutel

Zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen.

02.01.14.02 Druckverschlussbeutel

Als zusätzlicher Auslaufschutz und zur Bündelung/Ordnung gleichartiger Abfüllbehälter während des Transports.

Für bis zu fünf querliegende 10 ml Taschenzerstäuber mit Clip haben sich die 0,4 Liter Beutel eines großen skandinavischen Möbelhauses sehr gut bewährt. Sie verfügen zudem sogar über einen doppelten Druckverschlussstreifen.

Die ideale Größe für vier 2,5 ml Mini-Taschenzerstäuber ist das Format 60 x 80 mm. Hier jedoch unbedingt auf die Materialdicke achten. 90 Mikrometer dicke Beutel lassen sich wesentlich leichter handhaben als die mit nur 50 Mikrometer dicke. Hilfreich sind hier auch Laschen mit unterschiedlich langen Seiten, da ansonsten das Öffnen zum Geduldsspiel werden könnte.


02.01.15 Versandhüllen

Für die hier gegenständlichen Zwecke eignen sich vor allem Luftpolsterumschälge/-taschen und Versandkartons. Die Vor- und Nachteile dieser beiden Arten, sowie Abmessungen in Abhängigkeit zu günstigen Versandtarifen werden unter Ziffer 04.02.03 behandelt.

02.01.16 Briefmarken

Die serielle Erstellung von Briefmarken am PC mit dem Drucker wird unter Ziffer 04.03 genauer beschrieben.

02.02 Volumenermittlung der Abfüllmenge

Düfte werden allgemein mit der Mengeneinheit [ml] gehandelt. Da von den Wenigsten die Dichte bekannt sein dürfte, muss also das Volumen am Empfängergefäß ermittelt und markiert werden, sofern die Menge nicht bereits während der Entnahme über z. B. Pipetten oder Spritzen bestimmt wird. Siehe hierfür Ziffer 03.03.02 "Indirekte Übertragungsmethoden".

Die herkömmlichen Empfängergefäße weisen augenscheinlich eine zylindrische Form auf. Häufig handelt es sich jedoch bei genauer Betrachtung der Kunststoffgefäße um einen Kegelstumpf. Näherungsweise kann man das Volumen rechnerisch (V = r² * h) oder über die Befüllung und Wägung mit Wasser bestimmen, welches bei Zimmertemperatur annähernd eine Dichte von 1 g / ml hat (siehe auch Ziffer 02.01.05 "Waagen").

Füllstandabhängige Volumentabellen für ausgewählte Taschenzerstäuber finden sich im Anhang A zu diesem Kapitel.

Praktischerweise legt man sich je Abfüllbehälter ein Muster an, auf dessen Außenseite eine Graduierung angetragen wird. So lassen sich die "Eichstriche" schnell auf gleichartige Behälter übertragen.



03 Phasen der Umfüllung

03.01 Öffnen des Spenderbehälters

Nicht jedes Spendergefäß lässt sich ohne Weiteres, also unbeschadet , öffnen. Dies gelingt nur bei gesteckten oder geschraubten Verbindungen. Zuvor liegend gelagerte oder geschüttelte Behälter sollten erst einige Zeit senkrecht gestellt werden, damit beim Öffnen keine Flüssigkeit mehr über die dann offene Fuge der Verbindung läuft.

03.01.01 Öffnen geschraubter Verbindungen und Schüttflakons mit Schliffverbindung

Geschraubte Behälter beim Öffnen stets senkrecht auf eine stabile Unterlage abstellen. Das Unterteil (Gefäß) fest in der einen Hand halten und mit der anderen das Oberteil vorsichtig abschrauben. Abgeschraubtes Oberteil so lagern, dass nichts abtropft (z. B. senkrecht auf den Kopf stellen).

03.01.02 gesteckte Verbindungen

Gesteckte Verbindungen kommen nur bei dünnen, zylinderförmigen Behältern mit einem Nettovolumen von bis zu 7 ml vor. Da es aufgrund der nicht vorhandenen Griffmöglichkeiten schwierig ist das Oberteil zu ziehen, muss es durch Kippen ausgehebelt werden. Das Abstellen auf einer festen Unterlage bietet aufgrund der geringen Höhe und Aufstandsfläche der Behälter oft keine Vorteile. Daher muss er bei der Demontage des Deckels sehr fest senkrecht in einer Hand gehalten werden, während man mit der anderen Hand versucht den oberen Teil seitlich abzuhebeln.

03.02 Öffnen des Empfängerbehälters

Wenn dieser bereits befüllt ist, dann gilt das unter 03.01 Geschriebene. Andernfalls spielt die Ausrichtung bei der Demontage des Oberteils keine Rolle.

03.03 Übertragung des Duftes

03.03.01 Direkte Übertragungsmethoden

03.03.01.01 Umfüllen im freien Gefälle

Sicherlich die einfachste schnellste, aber auch die ungenaueste Methode. Zweckmäßig bei großen Mengen, oder wenn es auf Genauigkeit nicht ankommt. Falls die Öffnung des Empfängergefäßes recht klein ist, kann ein Trichter (siehe Ziffer 02.01.08) hilfreich sein.

03.03.01.02 Einsprühen

Natürlich kann der Duft auch mit der Methode übertragen werden, mit der er üblicherweise appliziert wird. Allerdings gibt es hierbei einen Zielkonflikt. Während bei der Applizierung eine größtmögliche und feine Verteilung des Duftes erwünscht ist, sollte bei der Übertragung in ein anderes Gefäß ja gerade keine unnötige Zer- und Verteilung der Flüssigkeit stattfinden. In der Praxis stellt sich dieses Problem wie folgt dar. Je kleiner die Öffnung des Empfängergefäßes ist, umso schwieriger gelingt es den gesamten Sprühstrahl bzw. die gesamte Sprühwolke konzentriert einzuleiten. Demzufolge ist es nur logisch, dass man hierzu die Öffnung unmittelbar an die Düse des Spenderbehälters führt. Allerdings kann das dann auch die Betätigung des Pumpenkopfes behindern. Ideal ist es, wenn der Rand des Empfängergefäßes am Kragen des Pumpenkopfes abgestützt werden kann, wie auf dem nachfolgenden Bild gezeigt.

Nun ergeben sich aber unter Umständen noch weitere Probleme.

  • Das Saugrohr des Spenderbehälters endet an dessen Grund. Das heißt, dass Flüssigkeit nur gefördert werden kann, wenn der Behälter nicht zu sehr gekippt wird. Möchte man diesem Problem nun durch neigen des Empfängergefäß begegnen, so wird das dort zur Verfügung stehende Volumen eingeschränkt.
  • Die Wirbelkammer erzeugt mitunter einen so breiten Sprühkegel bzw. ein so feines Sprühbild, dass selbst bei der Positionierung des Empfängergefäßes unmittelbar vor der Düse Material seitlich entweicht. Ggf. kann man durch langsames Drücken des Pumpenkopfes einen gerichteten Strahl erzeugen, was eine effektivere Befüllung ermöglicht.
  • Die Mechanik der Pumpe verhindert eine gezielte Steuerung und Dosierung des Sprühstrahls. Wenn der Kolben nicht (mehr) ausreichend gleitet, dann bewegt er sich unregelmäßig und ruckartig und befördert dabei mit hohem Druck eine große Menge an Flüssigkeit. In manchen Fällen kann es helfen den außenliegenden Ringspalt unter dem Zerstäuberkopf zu trocken bzw. diesen zu reinigen und den Zapfen der Pumpe an der Außenseite mit Parfümöl zu schmieren. Hierzu zieht man einfach den Kopf ab und steck diesen nach getaner Wartung wieder auf.

Generell kann es vorteilhaft sein, Trichter (siehe Ziffer 02.01.08) oder behelfsweise andere Gefäße mit einer größeren Öffnung einzusetzen, um mehr Flüssigkeit "einzufangen". In beiden Fällen sind geringe Verluste des Duftes durch die Benetzung dieser Teile hinzunehmen.

Empfehlenswert ist in jedem Fall um den Kragen des Spenderbehälters ein Küchen- oder Papiertaschentuch zu legen. Es ist nämlich beinahe unvermeidlich, dass kleine oder manchmal auch größere Mengen an Flüssigkeit direkt am Pumpenkopf und anschließend am Gefäß herunterrinnen. Nach dem Abfüllvorgang sollte man zudem den Ringspalt unter dem Pumpenkopf ebenfalls mit einem Tuch oder Wattestäbchen trocknen und reinigen. Zum einen, um so eine unerwünschte Emission des Duftes zu verhindern, zum anderen wirkt es einer Verharzung im Bereich der Mechanik entgegen, was zu den oben beschriebenen unerwünschten Auswirkungen (schwergängiger oder ruckartig auslösender Pumpenkolben) führen kann. Für eine bessere Zugänglichkeit sollte hierzu der Kopf der Pumpe abgezogen werden.

03.03.01.03 Sonderfall: Einsprühen mit Ballonzerstäuber

Eine besondere Herausforderung stellen Ballonzerstäuber dar. Um einen Milliliter zu gewinnen, kann es notwendig sein bis zu 150 mal den Ballon zu drücken. Entsprechend fein ist auch die Wolke aus winzigen Flüssigkeitströpfchen, die sich beim Austritt des Duftes bildet. Von einem (gerichteten) Strahl kann hier nicht mehr die Rede sein. Bei dieser Konstellation (direkte Übertagung von einem Ballonzerstäuber in ein offenes Empfängergefäß) ist mit hohen Mengenverlusten (bis zu 15 %) zu rechnen. Tatsächlich kann hier bei einer vollständigen Entleerung eines Flakons auch das Tragen eines Atemschutzes notwendig werden.

03.03.02 Indirekte Übertragungsmethoden

03.03.02.01 Ansaugen

Ist die Oberfläche der Flüssigkeit im Spendergefäß zugänglich, dann kann man mit dünnen Hilfsmitteln den Duft ansaugen. Hier empfehlen sich Pipetten und Spritzen.

03.03.02.01.01 Pipetten

Wenn eine Pipette am oberen Ende nicht verschlossen ist, dann stellt sich in ihr der gleiche Flüssigkeitspegel ein, wie er im Gefäß besteht, in das sie getaucht wurde. Bei Pipetten, die am oberen Ende verschlossen sind, dringt hingegen keine Flüssigkeit ein. Diese muss dann angesaugt werden. Daher drückt man noch vor dem Eintauchen den Ballon, taucht das offene untere Ende in die Flüssigkeit und lässt dann den Balon wieder los. Dadurch erfolgt ein Druckausgleich, dem die Flüssigkeit aus dem Spendergefäß, hinein in die Pipette folgt.

03.03.02.01.02 Spritzen

In diesem Fall entsteht der Unterdruck im Gefäß durch das Ziehen des Kolbens. Dem Druckgefälle folgend, strömt die Flüssigkeit, ggf. über eine Kanüle, in den Zylinder der Spritze. Der Kolben sollte beim Aufziehen möglichst nicht aus dem Zylinder gezogen werden. Die genaueren Gründe hierzu werden im nächsten Absatz erläutert.

03.03.02.02 Abpumpen

Ist der Spenderbehälter nicht zu öffnen und damit die Flüssigkeit von außen nicht zugänglich, dann kann man diese auch abpumpen. Dabei verfährt man exakt so, als würde man auf herkömmliche Art und Weise den Zerstäuberkopf betätigen. Nur mit dem Unterschied, dass man den Duft nicht aus dem Behälter frei austreten lässt. Der Weg vom Austritt aus dem Spenderbehälter bis zum Eintritt in den Empfängerbehälter (hier als Zwischenbehälter 'Spritze') wird somit auf null reduziert.

Hierzu entfernt man die Kappe bzw. den Knopf auf der Pumpe des Spenderbehälters und steckt dort eine Spritze (mit vollständig eingeschobenem Kolben) mit dem Luer-Ansatz (ohne Kanüle) auf. Hier ist es wichtig zu beachten, dass diese Verbindung sehr straff sitzt. Man wählt also eine Spritze mit einem Luer-Ansatz, der einen Innendurchmesser hat, der etwas kleiner ist als der Außendurchmesser des Pumpenkolbens. Dabei empfiehlt es sich einen (noch) zu engen Luer-Ansatz gerade soweit (z. B. mit einer dicken Nadel oder einem stumpfen Brieföffner) aufzudehnen, dass er knapp über den Kolben der Pumpe passt.

Der Luer-Ansatz hat lt. Angabe des Herstellers der Spritzen mit dem grünen Kolben übrigens eine Innendurchmesser von 2,3 mm (am offenen Ende) bis 2,9 mm (am Zylinderboden).

Es reicht, wenn der Pumpenkolben einen bis zwei Millimeter in den Luer-Ansatz eindringt. Die Spannung muss jedenfalls so hoch sein, dass der Kolben des Zerstäubers vollständig nach unten gedrückt werden kann, ohne dass er weiter in den Luer-Ansatz dringt.

Nun beginnt man mit der Spritze den Kolben der Pumpe am Flakon abwechselnd zu be- und entlasten. Genau so, als würde man den Kopf des Zerstäubers bedienen. Dabei hält die eine Hand das Spendergefäß, die andere umgreift die Spritze. Die Gängigkeit des Kolbens der Spritze darf dabei nicht eingeschränkt werden. Bei der Pumpbewegung ist darauf zu achten, dass diese senkrecht zu den Rotationsachsen von Pumpe und Spritzenbehälter ausgeführt wird und gleichzeitig innerhalb des maximalen Hubs der Pumpe liegt. Zwischendurch immer einen Blick auf den Füllstand der Spritze werfen. Obwohl die meisten Spritzen mit einer Kolbenstoppmechanik ausgestattet sind, solle man ein Hinausschieben des Kolbens nicht riskieren. Die Flüssigkeit im vollen Kolben lässt sich schließlich im aufgesteckten Zustand nicht mehr komprimieren und somit der Kolben auch nicht mehr installieren. Die Spritze in dieser Situation vom Pumpenkolben abzuziehen ist auch keine Option, da ohne herrschenden Unterdruck im Zylinder die Flüssigkeit sofort aus dem Luer-Anschluss fließen würde.

Es klingt komplizierter als es ist. Doch mit etwas Übung kann man mit dieser Methode in 30 Sekunden eine 10 ml Spritze sauber und ohne Verluste befüllen.

Mit etwas Geschick kann man auch versuchen bei heruntergedrücktem Pumpenkolben und offenem Ventil den Kolben der Spritze zu ziehen, um somit die Flüssigkeit aus dem Spenderbehälter in die Spritze zu saugen.

Beim Abziehen der Spritze sollte man ein Küchen- oder Taschentuch um den Kragen des Spendergefäßes legen und anschließend Ringspalt und Pumpenkolben (ggf. auch unter Zuhilfenahme von Wattestäbchen) reinigen bzw. trocknen.

Die Spitze des Luer-Anschlusses nicht mit dem Tuch berühren, da durch die Kapilarität nur unnötig Flüssigkeit aus der Spritze in das Tuch gezogen werden würde. Am besten man bringt die Spritze unmittelbar nach dem Abziehen in die Senkrechte (Luer-Anschluss nach oben) und bewegt dann den Kolben noch minimal nach hinten, damit auch noch die Flüssigkeit, die sich noch im Luer-Anschluss befindet, in den Zylinder gelangt. Durch den immer noch bestehenden Unterdruck im Zylinder kann so auch nichts mehr ausfließen. Bis zur Entleerung kann die Spritze z. B. auf dem Kopf abgestellt werden.

03.03.02.03 Abgabe der Flüssigkeit in das Empfängergefäß

Bei der Abgabe in Gefäße sollte man stets darauf achten, dass die Flüssigkeit relativ ungestört eingefüllt wird. Am besten mit langsamer Ausströmgeschwindigkeit, zunächst am Rand des Gefäßes herunterlaufend, später unterhalb des Flüssigkeitsspiegels einleitend. Unnötiger Lufteintrag, Aufwirbelungen oder gar aufschäumen sollte unterbleiben. Beim Einfüllen mit einer Spritze sehr langsam und kontrolliert arbeiten, da der Kolben nicht immer konstant gleitet und er sich mitunter ruckartig bewegt. Hier kann plötzlich und ohne Absicht eine große Menge in das Gefäß schießen und dabei durch einen Rückstoß Material wieder hinausbefördern.



04. Beschriftung, Verpackung, Versand, Lagerung/Archivierung

04.01 Beschriftung

Für eine einheitliche, saubere und gut lesbare Beschriftung kann man zum Beispiel Etiketten mit einem Thermo-Labeldrucker erstellte. Hier steht eine große Auswahl von Schriftarten, -größen und sonstigen Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Schriftbänder gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Farben, sowohl für die Schrift selbst, als auch für den Hintergrund. Zweizeilige Texte mit unterschiedlichen Rahmen sind möglich. Die Schriftbänder werden von diversen Hersteller mit leichten Differenzen in der Qualität angeboten. Man sollte z. B. darauf achten, dass sich die Etiketten leicht vom Träger (in der Mitte geschlitzter Papierstreifen) lösen. Dünnere Folien haften zwar besser, dafür sind sie etwas transparent und nicht blickdicht. Die dickeren Folien sind satt farbdeckend, jedoch haften sie nicht ganz so gut. Wenn lösemittelhaltige Düfte über das Etikett laufen, kann das unter Umständen zu einem Verlaufen der Schrift führen. Die abgebildeten Beispiele stellen die Bandreite 12 mm dar.


04.02 Verpackung

04.02.01 Abdichtung am Behälter

Befindet sich die gewünschte Menge eines Duftes im Empfängergefäß, so muss sichergestellt werden, dass sie dort auch bleibt. Hierzu sind zunächst einmal vor dem Verschließen des Gefäßes alle Kontaktflächen zwischen Deckel und Gefäß zu reinigen bzw. zu trocknen. Wer sichergehen will, kann mit Gewindedichtbändern (siehe Ziffer 02.01.10) vor allem Gewindeverbindungen zusätzlich abdichten. Eine äußere Sekundärabdichtung für den Transport und eine Sicherung gegen unbeabsichtiges Lösen von Verbindungen, kann durch Klebe- oder Isolierbänder (siehe Ziffer 02.01.09) erreicht werden.

04.02.02 Sicherung in der Versandhülle

Als zusätzlichen Auslaufschutz und zum Bündeln, Sichern und leichterem Auffinden gleichartiger Abfüllbehälter kann man diese zusätzlich in Druckverschlussbeutel stecken.


In Abhängigkeit von der Stabilität der Versandhülle und der Beschädigungsanfälligkeit der Behälter kann es notwendig und sinnvoll sein, die Behälter mit Luftpolster- oder Schaumstofffolie zu umwickeln. Falls dann noch immer ein Hohlraum in der Versandhülle verbleibt, sollte dieser mit weiteren Füllstoffen aufgefüllt werden.

04.02.03 Versandhüllen

Die meisten Abfüllgefäße bis 10 ml Volumen können noch als Großbrief von der Deutschen Post befördert werden. Hier liegen die maximalen Abmessungen für den innerdeutschen Versand bei 353 x 250 x 20 mm. Um zusätzliches Verpackungsmaterial und unnötige Bewegung der Ware zu vermeiden, sollte die Versandhülle auf die Größe des Inhalts abgestimmt sein.

Besonders geeignet für den Versand als Großbrief (Beförderungsendgeld national der Deutschen Post derzeit 1,45 €) sind z. B. diese Versandhüllen:

Luftpolstertaschen/-umschlag Typ A 120 x 175 mm

Dieses Kuvert ist ideal für den Versand von 2,5 ml Mini-Taschenzerstäuber und 10 ml Kunststoff-Taschenzerstäuber. Wie auf der folgenden Abbildung zu erkennen ist, kann man entweder bis zu zwölf 2,5 ml Mini-Taschenzerstäuber oder bis zu vier 10 ml Kunststoff-Taschenzerstäuber mit Clip verstauen ohne, dass eine weitere Sicherung notwendig wird, da diese Abmessungen sehr gut "eingespannt" werden. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit 6 x 2,5 ml + 2 x 10 ml usw. zu kombinieren.

Luftpolstertaschen/-umschlag Typ B 140 x 225 mm

Luftpolstertaschen/-umschlag Typ C 170 x 225 mm

Großbriefkarton 165 x 125 x 20 mm

Großbriefkarton 230 x 160 x 20 m

Versandkartons sind stabil, müssen jedoch vorher erst einmal gefaltet werden. Zudem sollte man den Karton zusätzlich mit Klebestreifen "versiegeln" und ggf. die innenliegende Ware fixieren.

Luftpolstertaschen/-umschläge hingegen verfügen (meist) über einen selbstklebenden Streifen. Eine weitere Fixierung der Ware oder Auskleidung ist meist nicht mehr nötig, wenn man nicht gerade eine wesentlich zu große Hülle wählt.

Wenn man sich von den oben genannten Beispielen größere Mengen (z. B. 100 Stück) beschafft, dann sinken die Stückpreise teilweise auf 7 bis 15 Eurocent. Wer so eine Menge jedoch nicht in absehbarer Zeit alleine für Abfüllungen aufbrauchen wird, sollte möglicherweise eher zu größeren Abmessungen greifen, damit die Versandhüllten ggf. auch für andere Zwecke/Waren (z. B. DVDs, Blu Rays, Bücher usw.) genutzt werden können. Und auch die für Beschriftung und Etikettierung zur Verfügung stehende Fläche kann eine Rolle bei der Auswahl der Größe spielen.

04.03 Porto, Adressetiketten und Versand

Die Briefmarkenerstellung im Shop der Deutschen Post stellt eine wesentliche Erleichterung bei der Frankierung und Adressierung dar. Verbunden mit einem Thermo-Labeldrucker können hier schnell Briefmarken erstellt und gekauft werden. Der Ausdruck von Empfänger- und Absenderadresse auf der Briefmarke ist ebenfalls möglich. Wenn man sich auf der Seite der Deutschen Post registriert, wird nach jeder Anmeldung automatisch eure Adresse als Absender übernommen, sofern ihr die dort hinterlegt habt. Empfängeradressen können importiert oder per copy&paste eingefügt werden. Seit Kurzem ist auch die Direktbezahlung per Paypal (ohne "Portokasse") möglich. Der Ausdruck der Briefmarken erfolgt so schnell wie das Erstellen eines Kassenbons an der Supermarktkasse. Die Schrift auf den Etiketten ist wischfest und die Etiketten sind gut haftend. Natürlich kann man so einen Labeldrucker auch noch für weitere Zwecke einsetzen. Er lässt sich spielend einfach mit dem PC verbinden und von dort aus als ganz normaler Drucker ansprechen und bedienen.


04.04 Lagerung/Archivierung

Wer viele Abfüllungen sammelt oder aufbewahrt tut gut daran sich auf einige wenige Bauarten von Abfüllbehältern zu beschränken. Dies fördert nicht nur die allgemeine Übersichtlichkeit, sondern man kann dann mit entsprechenden Gestellen auch die Abfüllungen strukturieren, sortieren und platzsparend archivieren. Hier ein paar Beispiele für günstige Gestelle zur Aufbewahrung herkömmlicher Abfüllgefäße. Sie sind alle aus Kunststoff und zählen zum Laborbedarf.





Glossar

Einige der nachfolgenden Begriffsdefinitionen sind speziell der Praxis von Parfümsammlern und ‑begeisterten entlehnt, halten u. U. keinen wissenschaftlichen Ansprüchen stand und sind mitunter meiner subjektive Auslegung geschuldet.

Abfüllung

Teilmenge aus für den Einzelhandel bestimmten Gebinden/Behältern, in seltenen Fällen (z. B. von Direktvermarktern) aus deren Lager- und/oder Vorratsbehältern, die in kleinere, meist neutrale Behälter umgefüllt wurde.

Behälter

Gefäß einschließlich Verschluss und sonstiger "Anbauteile" (= geschlossen).

Düfte

Überbegriff für alle kosmetischen Flüssigkeiten (z. B. Eau de Cologne, Eau de Toilette, Eau de Parfum, Extrait Parfum, Parfümöle usw.) die mit der Absicht eine olfaktorische Wirkung zu erzeugen, gehandelt und angewendet werden.

Gefäß

Hohlraumkörper zur Aufbewahrung eines Stoffes ohne Verschluss oder sonstiger "Anbauteile" (= offen).

Graduierung

Unterteilungen von Mengenangaben in Skalenform. Hier Volumenangaben auf Spritzen, Pipetten oder Abfüllgefäßen.

Hub

Volumen, das mit der einmaligen Betätigung einer Pumpe oder ggf. auch einer Pipette ge- bzw. befördert wird. Auf Verbraucherebene wird die Menge von Düften in der Einheit [ml] angegeben.

Mikroreaktionsgefäß (auch Reaktionsgefäß oder Eppendorfgefäß)

Sich nach unten verjüngendes Kunststoffgefäß für kleine Volumina (0,5 bis 10,0 ml), meist mit Schnappdeckel, der über eine Lasche fest mit dem Hohlkörper verbunden ist. In selteneren Fällen in zylindrischer Form mit abnehmbarem Schraubdeckel incl. Dichtring.


OD

Abkürzung für Außendurchmesser (aus dem Englischen Outside Diameter). Da bei vielen Abfüllbehälter, unabhängig vom Hersteller, annähernd die gleichen Außendurchmesser von 12 und 16 mm verwendet werden und Gestelle und Reagenzglashalter davon abhängig sind, wurde in den Kapiteln häufig diese Abkürzung verwendet.

Pipette

Glas- oder Kunststoffröhren mit Graduierung, in denen Flüssigkeiten aufgenommen, damit Flüssigkeitsmengen gemessen und wieder abgegeben werden. Um die Flüssigkeit am Auslaufen zu hindern muss eine der beiden Öffnungen verschlossen (Finger, Stopfen, Ballon) werden. Mit einem Ballon kann die Flüssikeit auch angesaugt werden.

Probe

Für Dritte zu Testzwecken angefertigte, üblicherweise kleinvolumige (bis ca. maximal 5 ml) Abfüllung. Theoretisch werden Proben nach abgeschlossenem Test und ohne, dass sie den Behälter wieder verlassen (müssen), zu einer normalen Abfüllung. Vor allem wenn sie im Anschluss einer orginären (Duft-)Anwendung zugeführt werden. Merke: Alle Proben sind Abfüllungen, aber nicht alle Abfüllung sind Proben.

Pumpe

Mechanisches Bauteil, welches durch die Betätigung einer Taste, eines Ballons oder eines Hebels über Kolben und Ventile Druckverhältnisse in Systemen ändert und so Flüssigkeiten fördert.

Steigrohr

Verbindungsleitung zur Förderung der Flüssigkeit (hier des Duftes) vom Boden des Gefäßes zur Pumpe. Meist aus transparentem, flexiblem Kunststoff.

Taschenzerstäuber

Zylindrische Gefäße mit Pumpenzerstäuber. Ursprünglich für die Anwendung von Düften für unterwegs gedacht, wird diese Art von Behältern in Sammlerkreisen vornehmlich beim Versenden, Handeln, Sammeln und Archivieren von kleineren Abfüllungen eingesetzt. In erstgenannten Fällen stecken die Behälter meist noch in einer ''edleren'' Hülle, in zweitgenannten Fällen ähneln die Behälter eher und aus pragmatischen Gründen Laborbedarfsartikeln. Einige Hersteller bieten ihre Düfte auch in konfektionierten Taschenzerstäubern mit mal mehr, mal weniger hervorgehobenen Designmerkmalen an.

Zerstäuber

Technische Einheit bestehend aus den Bauteilen Pumpe und Düse zur Förderung, Freisetzung und Abgabe von Flüssigkeiten (hier Düften) aus Behältern.


Anhang A:

Volumen in Abhängigkeit vom Füllstand ab Gefäßunterkante (außen) für ausgewählte Behälter

Im Forum existieren zahlreiche Beiträge die davon berichten, dass die von den Herstellern und Händlern verwendeten Volumenangaben von Taschenzerstäubern nicht korrekt sind.

Nachfolgend werden von mir durchgeführte Messungen mit Feinwaage und Wasser als Medium bzw. volumetrische Berechnungen wiedergegeben.

Angaben näherungsweise und ohne Gewähr!


Volumen in Abhängigkeit vom Füllstand ab Gefäßunterkante (außen):

2,5 ml Kunststoff Mini-Taschenzerstäuber OD ca. 12 mm

Volumen [ml] / Füllhöhe [mm]:

-0,103 / 0,00
0,000 / 01,44
0,500 / 08,25
1,000 / 14,81
1,500 / 21,16
2,000 / 27,30
2,500 / 33,25

5,0 ml Kunststoff Mini-Taschenzerstäuber OD ca. 12 mm

Volumen [ml] / Füllhöhe [mm]:

0,500 / 09,00
1,000 / 15,30
1,500 / 21,70
2,000 / 28,00
2,500 / 34,30
3,000 / 40,70
3,500 / 47,00
4,000 / 53,30
4,500 / 59,60
5,000 / 66,00

10,0 ml Kunststoff Taschenzerstäuber (mit Clip an der Kappe) OD ca. 16 mm

Volumen [ml] / Füllhöhe [mm]:

0,500 / 06,2
1,000 / 10,6
1,500 / 15,0
2,000 / 19,5
2,500 / 23,9
3,000 / 28,3
3,500 / 32,7
4,000 / 37,1
4,500 / 41,5
5,000 / 46,0
5,500 / 50,4

6,000 / 54,8
6,500 / 59,2
7,000 / 63,6
7,500 / 68,0
8,000 / 72,4
8,500 / 76,9
9,000 / 81,3
9,500 / 85,7
10,000 / 90,1

Alle Angaben ohne Gewähr!

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