Calista
Calistas Blog
vor 8 Jahren - 27.06.2016
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Wie Düfte mein Leben retten, jeden Tag

Meinen letzten Kommentar habe ich vor beinahe einem Jahr verfasst. Und was für ein Jahr das war...voller Trauer, Wut, Verlust. Ich verlor meinen Vater, der nach fast zwei Jahren Kampf an Krebs verstarb. Gleichzeitig trennte ich mich von meinem Ex, der in einer meiner dunkelsten Stunden nichts besseres zu tun hatte, als mich zu betrügen und zu allem Überfluss es nicht für nötig hielt, der Bestattung meines Vaters beizuwohnen. Wenig später verstarb auch eine meiner engsten Freundinnen, plötzlich und unerwartet. Der Tupfen auf dem i war, dass ich meinen Hund habe einschläfern lassen müssen..den Tröster schlechthin. Ihr seht also, es war keine schöne Zeit, milde ausgedrückt. Wenn man, so wie ich, seit vielen Jahren an Depressionen leidet und an Suizid denkt, kann man vieles nur sehr viel langsamer und schwieriger verarbeiten. Um auf den Punkt zu kommen: Düfte helfen mir unwahrscheinlich dabei, mich zu erden, zu konzentrieren, Dinge zu verarbeiten. Wer selbst betroffen ist, kennt vermutlich das Gefühl der Lähmung, dass man sich buchstäblich zu nichts bewegen kann und einem alles irgendwie sinnentleert vorkommt. Aber Düfte, die machen was mit einem, ob man will oder nicht. Sie verurteilen nicht; sie sind einfach nur da, wecken Stimmungen und Gefühle, lullen ein, trösten. Natürlich möchte ich den Zusammenhalt der Familie und den Zuspruch der Freunde nicht schmälern. Nur, gelegentlich haben Menschen mich nicht erreicht, weder mit Taten, noch mit Worten. Auf andere Gedanken kam ich wirklich nur durch Düfte, sie halfen (und helfen) mir, graue Tage ein wenig bunter, lebendiger, freundlicher zu machen. Sie zeigen mir, es ist nicht alles schlecht, und dass auch nach der längsten Nacht irgendwann wieder die Sonne aufgeht---

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