Camey5000
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vor 5 Jahren - 17.04.2019
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Gaztelugatxe

Gaztelugatxe

Vom Meer eine leichte Brise. Bei uns im Flakon.

Im Sand, unter unseren nackten Füssen knirschen kleine Muscheln und glibberige Krebse. Wir genießen den unbeschreiblichen Duft nach Meer. Nach Brandung. Nach Wellenschaum. Nach Algen auf den bemoosten Steinen. Ebbe.

Vor uns im prallen Sonnenlicht liegt Gazelugatxe, eine kleine Felseninsel, umgeben von verspielten Wellen, gekrönt durch ein altes Kloster. Ein schmaler aufgeschütteter Weg verbindet das Eiland mit dem festen Ufer und wird immer wieder von Duftwogen überstäubt. Meergrün klettert über die Steine. Atlantik.

Mit der anschleichenden Flut ziehen wir nach 1 bis 2 Stunden uns zurück in das naheliegende Baumwerk. Klettern über alte vom Sturm gefällte Laubholz-Riesen und atmen das herrliche Grün der unberührten Natur. Die Rinden lösen sich und die Gänge der Käfer, Larven und Krabbeltiere verströmen ihren grieseligen, modernden Duft. Feuchtnasses Gestrüpp, (Kräuter, Beeren, Moose, Pilze) vom Atlantik gegerbt, schickt uns letzte Grüße nach, als wir mit unserem alten Velo, und dem Duft der Gummi-Vollreifen, der Heimat nach 5 bis 6 Stunden entgegen radeln.


In der flachen Landschaft, im Hinterland, erfreuen wir uns ein kleinwenig noch an zarten abendlichen Blumendüften; schnappen uns noch die uns nachfolgenden Gischtfetzen und bedauern, dass wir den Besuch des kleinen Klosters ausgelassen haben, und uns nur eine Ahnung von Weihrauch geblieben ist.

Atlantik pur. Eingefangen in einem Flakon mit einem Namen der nicht besser heißen kann als:

Gaztelugatxe

Duft: 7,0 - Silage 6,0 - Haltbarkeit 8,5

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